Der schönste erste Satz von Klaus Kinski

Das internationale Presse-Bureau in Paris hatte mich angerufen und gefragt, wie viele Journalisten und Fotografen ich für die Berichterstattung über die Gala-Premiere meines Films Paganini in der Grand Opera wollte.

Paganini von Klaus Kinski

Klaus Kinski (eigentlich Klaus Günter Karl NakszyŠ„ski; * 18. Oktober 1926 in Zoppot, Freie Stadt Danzig (heute Polen, damals Ostpreußen); †  23. November 1991 in Lagunitas, Kalifornien) war ein deutscher Schauspieler. Er ist der Vater von Nikolai, Pola und Nastassja Kinski.

Kinski war auf die Darstellung psychopathischer und getriebener Charaktere spezialisiert und zählte in diesem Rollenfach auch international zu den gefragtesten Filmschauspielern. Als künstlerisch herausragend gilt seine jahrelange Zusammenarbeit mit dem deutschen Regisseur WernerHerzog, der ihn in Filmen wie Nosferatu †“ Phantom der Nacht, Aguirre, der Zorn Gottes oder Fitzcarraldo besetzte.

Auf dieser Seite findest du ein paar MP3s mit Rezitationen von Kinski

 

17 Gedanken zu „Der schönste erste Satz von Klaus Kinski

  1. Ich breche heute mal mit einer „Tradition“ dieser Rubrik und bringe einen ersten Satz aus einem Buch, das von einem Mann stammt, der nicht in erster Linie als Schriftsteller bekannt geworden ist. Keine Angst, es ist nichts Fritz-Walter- oder sonstwie Mäßiges!

    Er hat zwar ein paar †“ auch sehr erfolgreiche †“ Bücher geschrieben, und das Lesen war eine seine großen persönlichen Passionen, doch in erster Linie hat er sich einem anderen Metier hervorgetan: der Schauspielerei. Anfangs war er noch ein „kleiner“ Bühnenschauspieler, später wurde er als Filmschauspieler in Nebenrollen zunächst national bekannt, schließlich erlangte er in Hauptrollen mit ganz großem Kino Weltruhm. Zudem betätigte er sich als Drehbuchautor und Regisseur.

    Zur Nationalität des Mannes sage ich nichts, und ein Foto gibt es auch nicht; ich habe meine guten Gründe dafür… 😉 Nur eines noch: Er lebt nicht mehr.

    Der Satz stammt übrigens nicht aus seiner Autobiografie, sondern aus seinem letzten Buch, das aber auch durchgehend autobiografische Züge trägt. Ich werde heute leider nicht viel Zeit zum Betreuen haben, aber schaun mer mal, wie weit ihr so kommt.

    Viel Spaß dabei!

  2. merci Don, denke die drei XXX stehen nicht für Triple xXx oder haben irgendetwas damit zu tun. Hm, vermute es handelt sich nicht um einen Amerikaner, das schwierige an der Sache ist, dass die meisten großartigen Schauspieler irgendwann Bücher geschrieben haben. Vielleicht könntest du uns einen Tipp bzgl. der Herkunft dieses großartigen Mannes geben 😉 LG

  3. nun, da wir noch keine, bzw. sehr wenige Tipps bekommen haben, ist es hoffentlich noch erlaubt zu raten?
    Wie ist es mit Klaus Kinski und Paganini?

  4. Hmm, das klingt mal interessant. Scheint ja sehr jet-settig zu sein. Ausdruck „Presse-Bureau“, „Gala“ und so klingt für mich nach 60er Jahre. Und dass zwar Journalisten und Fotografen, aber keine TV-Teams genannt werden, spricht auch für die Zeit – 60er, eher sogar (deutlich) früher.

    Herkunft interessiert mich auch.

  5. @ Peter: Mit den 60ern (oder noch früher) liegst du leider daneben, das Buch erschien 1992!

    @ Dolcevita:

    Bingo und herzlichen Glückwunsch! Das war wohl der schnellste Keks aller Zeiten!
    *mit Hochachtung rüberreich*

    Ein genialer Mann, und gerade bei ihm passt die Sache mit dem Größenwahn wie die Faust aufs Auge. Ich musste bei unserer Krausser-Diskussion sofort an Kinski denken.

    Ich war übrigens gerade dabei, verklausuliert ein bisschen was zu seiner Herkunft zu schreiben, da hattest du die Lösung schon…

    Wie bist du drauf gekommen? Hat dir da auch der versteckte Hinweis (Lesen als Passion, im Sinne von Vor-Lesen und Vortragen gedacht) weitergeholfen? Auf dieser Seite findest du ein paar MP3s mit Rezitationen von Kinski; ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich mir seine alten Platten anhöre!

    Mehr zu Kinski gibt’s auf dieser tollen Fan-Seite, Infos zum Buch Paganini findest du hier. Ein spannendes, sehr persönliches, sehr Kinski-eskes Buch †“ a mustread! Kinski starb übrigens noch vor der Veröffentlichung des Buches, und es wurde nicht mehr redigiert. Ist also Kinski pur…

    Und über den Film gibt es ja jede Menge im Netz.

    So, und jetzt bist du wieder dran! Ein Vorschlag: Vielleicht sollten wir zwischen den einzelnen Ersten Sätzen mal eine Pause von einem Tag oder so einlegen, solange hauptsächlich der harte Kern der Drei Standhaften mitspielt, das wird nämlich langsam doch sehr zeitaufwändig. Ich stelle das mal zur Diskussion.

    lg 🙂

  6. na immerhin gab es auch schon Telefon 🙂 – und ich bleibe bei Kinski, obwohl das 1989 war und du mich mit deinen Überlegungen, lieber Peter, total verunsichert hast…
    LG

  7. Ah ja, Ihr seid also schon fertig. Dann brauch ich mich hier ja gar nicht erst abzumelden wegen anderweitiger Tätigkeit.

    Glückwunsch, dolcevita, Du siehst, der Kelch geht doch nicht an Dir vorüber.

  8. oh, vielen Dank, lieber Don, da haben sich unsere Kommentare wohl überschnitten, d.h. dein Kommentar ist wegen der Links im Bereich „Moderation“ gelandet.
    Ja, er war wohl ein klassischer Größenwahnsinniger und für mich irgendwie immer zeitlos, war ganz überrascht, als ich gesehen habe, dass er 1921 geboren wurde. Ich habe ihn eher als Schauspieler und als Autor von „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“ (fast skandalös in den 70ern) in Erinnerung. Seine Rezitationen von Goethe, Schiller, Brecht, usw. kenne ich leider nicht. Ich habe gegooglet und mit Grand Opera und Gala Premiere gab es gar nicht so viel Auswahl, er musste es sein 😉
    Danke für die Links, werde sie einbauen.
    Pausen zwischen den Sätzen einzulegen finde ich grundsätzlich nicht schlecht, allerdings befürchte ich, dass das nicht so einfach wird, bin ich doch schon wieder seit Tagen darauf vorbereitet einen Neuvorschlag zu machen 😆 LG
    P.S.: versuchen wir es etwas langsamer angehen zu lassen..

  9. @ Dolcevita:
    Dann hör doch mal in die MP3s rein!

    @ Peter:
    Das war dann wohl ein kurzer Besuch, schau doch öfters mal rein!

    @ Anjelka:
    Moin-moin – und Adjüs!

  10. @ Don F.
    Moin moin!
    Deinen Vorschlag mit den Eintagespausen finde ich sehr gut – man wird sonst schon etwas atemlos bei der dichten Folge.
    Deine Vorliebe für Kinski teile ich nicht so sehr wie die für Gernhardt, vielleicht, weil mir Größenwahn suspekt ist, auch bei Künstlern. Oder weil er sich – für mein Empfinden – so vordergründig genialisch zu verhalten pflegte, von allem immer ein bißchen zuviel. Aber über den Gustibus soll man sich nicht in die Haare geraten, nicht wahr?

    @ dolcevita
    Bist Du eine Google-Paganina? Wenn ich Grand Opera und Gala Premiere eingebe, dann bekomme ich jedenfalls auf den ersten Seiten nicht Kinski. Den hätte ich nie und nimmermehr so schnell rausbekommen.

    @ Peter
    🙂 Dem Wunsch Don F.s, daß Du öfter mal reinschauen mögest, schließe ich mich gern + nachdrücklich an.

    Und damit schlag ich mich gleich wieder in die Büsche.

  11. zu spät – aber lasst euch Zeit 🙂 es ist uns ja niemand auf den Fersen!

    @ Anjelka, aber zumindest sind wir uns einig, dass er es war! Ich denke, letztendlich profitieren viele vom Größenwahn einzelner, es sei denn er ist so entartet wie z.B. bei Hitler…

    @ Peter, lass dich nicht stressen 😉

  12. @ Anjelka:

    Vorliebe ist hier nicht so ganz das richtige Wort †“ ich habe ganz einfach Respekt und Hochachtung vor seiner künstlerischen Leistung; sein Nosferatu war noch beeindruckender als der von Murnau, und nicht nur seine Rimbaud- und Verlaine-Interpretationen sind fantastisch.

    Er hat den Größenwahnsinn gelebt und ihn mit in seine Kunst eingebracht. Darin unterscheidet er sich von Künstlern, die aus „gesundem“ gesteigerten Selbstbewusstein positiven Input für ihre Kunst ziehen. Als Mensch war er ein pathologischer Fall †“ egozentriert, hysterisch, cholerisch und †“ mit Verlaub †“ ein Riesenarschloch. Aber gerade diese Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn hat ihn ausgemacht, frag mal den Werner Herzog…

    Aber wem erzähle ich das, du bist ja für so was so ’ne Art Fachfrau 😉

    Meine persönlichen Vorlieben würden sich eher danach richten, ob ich mit der Person gern mal ein Glas Wein oder Bier trinken gehen und ’ne Runde klönen würde. Mit Gernhardt hätte ich das liebend gern gemacht, mit Kinski nicht †“ obwohl… das hätte natürlich auch sehr spannend werden können, aber nach ’ner Weile wären wir sicher beide aus der Lokalität rausgeflogen… 😉

  13. „Als Mensch war er ein pathologischer Fall †“ egozentriert, hysterisch, cholerisch und †“ mit Verlaub †“ ein Riesenarschloch.“

    Ja, das hätte ich blind vermutet, auch ohne Herrn Herzog zu konsultieren. Ich bin ja mittlerweile zum Schluß gekommen, daß der Idealtypus des Normalen bei weitem unnormaler ist und seltener vorkommt als der etwas Beschädigte, aber es gibt Ausprägungen von Beschädigung, die dann doch unmittelbar ins Auge springen. Selbst die, die nicht so ins Auge springen, sondern im Gegenteil sehr gut angepaßt wirken und ihren Größenwahn an der Oberfläche sozialverträglich kanalisiert zu haben scheinen, sind – ganz aus der Nähe genossen – oft keine Freude für ihre lieben Nächsten. Jemand wie Thomas Mann z. B., kultiviert und diszipliniert bis in die Haarspitzen, scheint nicht besonders viel Lebensfreude um sich herum verbreitet zu haben und war vermutlich im großen und ganzen eisig.

    Mit den Fällen, in denen die Genialität schon einer unbeteiligten Öffentlichkeit so nachdrücklich unter die Nase gerieben wird, wollte ich – genau wie Du – persönlich lieber gar nichts zu tun haben, auch wenn ich mich ja nun in aller Bescheidenheit nicht als Fachfrau, sondern als interessierte Dilettantin bezeichnen würde.

  14. Ach ja, mit Thomas Mann hätte ich jedenfalls immer noch ein Glas Wein getrunken (Bier hätte er vermutlich abgelehnt) – aber er wahrscheinlich nicht mit mir.

  15. Na ja, ich weiß nicht, wie viele dieser kultivierten und disziplinierten sogenannten „Normalos“ mit kleinen Defekten machen ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle?
    Ich wäre wahrscheinlich lieber mit Kinski als mit Mann einen Trinken gegangen….

  16. Ja eben – das war’s, was ich andeuten wollte.
    Vielleicht treibt mich mein norddeutsch-gedecktes Temperament mehr Richtung Mann als Richtung Kinsky.

    Aber Du hast schon recht: nachdem ich es geschrieben hatte, hab ich noch einen kleinen Moment lang darüber nachgedacht … Herr Mann und ich an einem weiß gedeckten Tisch … mir hat es die Sprache verschlagen … Herr Mann doziert ein wenig zum Thema „Ich und Goethe“ oder fixiert mich, um mich für seinen nächsten Roman als tumbe Dienstmagd auszuschlachten … ich weiß noch immer nicht, was ich sagen soll und überlege, wie ich unauffällig den Saal verlassen kann … ein Albtraum, den ich auch nicht wirklich erleben möchte.

    Dann doch lieber keinen von beiden, sondern gebratenes Kamel im kleinen Lesekreis.

  17. Das ist ja Horror pur! Wieso hätte dieses Gespräch an dem weiß gedeckten Tisch so verlaufen sollen? Tumbe Dienstmagd, das passt ja so gar nicht zu deiner selbstbewussten „Schreibe“. Ich denke, du hättest es mit ihm schon aufgenommen. Gute Nacht, Anjelka

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