Kaufingerstraße in München belegt Rang 5 der teuersten Einkaufsmeilen in Europa

Das Immobilienberatungsunternehmen Jones Lang LaSalle hat Europas wichtigste Einkaufsmeilen in Hinblick auf die Höhe der Mietpreise untersucht. Die Studie umfasst insgesamt über 100 Straßen in 25 Ländern. Spitzenreiter des Jones Lang LaSalle-Rankings sind die Pariser Champs Elysées, die Moskauer Toplage Stoleshnikov Lane und die New Bond Street in London. Die Münchner Toplage Kaufingerstraße belegt Rang 5 unter den analysierten Einkaufsmeilen.

Die Avenue des Champs-Élysées in Paris, umgangssprachlich auch Les Champs genannt, ist nicht nur eine der großen Prachtstraßen der Welt, sie erzielt auch die höchsten Einzelhandelsmieten in Europa. Internationale Luxusanbieter und weitere Interessenten müssen bis zu 615 Euro/m² Monatsmiete einkalkulieren. Auch im prosperierenden Moskau müssen Einzelhändler tief in die Tasche greifen, um sich erstklassige Ladenlokale in der Toplage Stoleshnikov Lane zu sichern. Bis zu 585 Euro/m² lassen sich dort derzeit erzielen. Moskau hat zudem mit der Tverskaya und der Petrovka Street zwei weitere Toplagen zu bieten. Auch dort liegen die Mieten weit über 400 Euro/m². Die New Bond Street in London komplettiert die Top 3 mit Spitzenmieten bis zu 565 Euro/m².

Auf den Rängen vier und fünf folgen mit einigem Abstand die Grafton Street in Dublin (415 Euro/m²) und die Münchner Kaufingerstraße (300 Euro/m²). Unter den Top 5 haben Kaufingerstraße und New Bond Street im Vergleich zum Vorjahr am stärksten zugelegt. In München und London liegen die Mieten mehr als 15 Prozent über dem Vorjahresniveau, während sie in Paris, Moskau und Dublin auf dem sehr hohem Niveau verharren.

Die Kaufingerstraße (oft auch falsch Kaufinger Straße geschrieben) ist eine der ältesten Straßen Münchens und gehört zusammen mit der Neuhauser Straße, ihrer Verlängerung, zu den wichtigsten Einkaufsmeilen Münchens.

Die Kaufingerstraße grenzt westlich am Marienplatz an und ist Teil der großen West-Ost-Achse der historischen Altstadt und somit Teil der Salzstraße von Salzburg bzw. Reichenhall über Landsberg in die Schweiz. Sie beginnt am Marienplatz und endet an der Kreuzung Färbergraben / Augustinerstraße, die in etwa die Lage des Grabens der leonischen Stadtbefestigung folgen. Ihre Verlängerung heißt dann Neuhauser Straße.

Bereits in der leonischen Stadtanlage besaß die Kaufingerstraße als Teil der Salzstraße eine besondere Stellung. Schon bald errichteten Münchner Kaufleute hier ihre Wohnhäuser. Das Obere Tor, das die Kaufingerstraße abschloß, galt als ein besonders repräsentativer Bau, der das Gebäudeensemble prägte. Das Obere Tor erhielt bald den Namen Chufringer Tor (interessanterweise immer getrennt geschrieben), bevor sich als Name Schöner Turm etablierte. Bereits vor der urkundlichen Ersterwähnung 1316 hieß die Straße bereits Chufringerstraße. Damit gilt die Kaufringerstraße neben dem Rindermarkt als ältester Straßenname Münchens.

Im 19. Jahrhundert wurden die barocken Wohnhäuser der Münchner Kaufleute durch Kaufhäuser ersetzt, dessen größter das Geschäftshaus Zum Schönen Turm, heute Hirmer, ist.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Bausubstanz der Kaufingerstraße weitgehend zerstört und schließlich abgetragen. In den 1990er Jahren und nach 2000 wurden die Bauten der 1950er und 1960er Jahre wieder durch postmoderne Baukörper ersetzt.

Die Kaufingerstraße war immer eine verkehrlich sehr bedeutende Achse. Seit Einrichtung der Fußgängerzone 1972 wurde der Individualverkehr wie auch Fahrräder aus der Kaufingerstraße verbannt, dies hat die verkehrliche Bedeutung nur verändert, nicht geschmälert.

Mit durchschnittlich 14.895 Passanten pro Stunde (Wert für 2004) zählt die Kaufingerstraße zu einer der umsatzstärksten Einkaufsmeilen in Deutschland. Zudem sind die Mietpreise pro Quadratmeter mit 260€ (Jahr 2007) in keiner Straße Deutschlands höher als in der Kaufingerstraße.

Quellen: Kemper´s Jones Lang, Wikipedia Foto: Flickr

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