Britische Autoren vermarkten ihre E-Books ohne Verlage

Britische Autoren vermarkten ihre E-Books ohne Verlage

Ian McEwans Romane sind seit Anfang des Jahres 2010 auch in der Kindle Editon erhältlich. Die E-Books können im Kindle Store über Amazon heruntergeladen werden. Sein aktuelles Buch „Solar“ kostet als Kindle eBook 13,79$, die älteren Romane zwischen 11,95$ und 12,94$. Einen Zwischenhändler gibt es nicht mehr. So sichert sich der Bestsellerautor eine 50-prozentige Beteiligung an allen Tantiemen aus den elektronischen Verkäufen. Random House, Mc Ewans eigentlicher Verleger, hatte dagegen nur eine Beteiligung von etwa 25 Prozent in Aussicht gestellt.

Das Doppelte gefällt uns besser„, sagte Ian McEwans amerikanischer Agent Georges Borchardt dazu. Verständlich, dass auch andere Autoren dieses neue Modell favorisieren. Ian Flemming Publications plant die elektronische Veröffentlichung aller James-Bond-Romane in Eigenregie ohne die Beteiligung von Penguin Books. Auch J. K. Rowling, Salman Rushdie und zahlreiche andere Autoren planen selbstständige Veröffentlichungen und zielen auf hohe Renditen ab.

Einkünfte, die den Verlagshäusern aus dem literarischen Bestand älterer Werke sicher waren, sind in Gefahr. Für die Verlage ist es äußerst schwierig einzuschätzen, in welchem Umfang sie in den Markt investieren sollen, dessen zukünftiger Wert noch immer schwer abzuschätzen ist. Auch lässt die permanente technologische Veränderung kaum langfristige Prognosen zu.

Inzwischen wird laut des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren (AKEP) des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jede dritte Neuerscheinung als E-Book publiziert. Wann und vor allem durch wen die über Jahrzehnte angesammelten Bücher aus den Backlists ihren Weg auf den Computer, iPad und Kindle finden, bleibt ungewiss.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

6 Gedanken zu „Britische Autoren vermarkten ihre E-Books ohne Verlage

  1. Hm, also sicher ne gute Alternative bzw. Ergänzung für die Autoren, schlecht für die Verlage.
    Aber ich bin noch immer felsenfest davon überzeugt, dass das klassische Buch für immer bestehen bleibt und nicht durch das eBook ersetzt wird. Vielleicht werden beide Medien nebeneinander existieren können.

  2. ja, das Buch wird es weiterhin geben, davon bin auch auch überzeugt. Aber ich glaube, dass es langsam zum Luxusartikel mutiert. Mir machen ja die verwaisten Bücherregale Sorgen, deshalb finde ich die Idee mit USB-Sticks in buchähnlichen Kartons auch so nett. Die kann man dann auch weiter anfassen, ordnen, ins Regal stellen oder verleihen. Ich fürchte mich ein wenig vor Dateien, die sich plötzlich nicht mehr öffnen lassen, oder Readern, die samt Inhalt kaputt gehen.
    LG

  3. Ja, das kommt ohnehin noch erschwerend hinzu. Was mache ich mit Dateien, die in 20 oder 30 Jahren nicht mehr mit dem neusten Reader kompatibel sind?
    Da bleib ich lieber bei Luxus-Büchern ^-^
    Das mit dem USB Stick muss ich mir auch noch durchlesen.´

    Liest du eigentlich auf dem Rechner oder auf einem Reader?

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