Juan Gabriel Vásquez mit Alfaguara Literaturpreis ausgezeichnet

Der 37-jährige kolumbianische Schriftsteller Juan Gabriel Vásquez wurde für seinen Roman „El ruido de las cosas al caer“ (Der Lärm der herabfallenden Dinge) mit dem Alfaguara Literaturpreis 2011 ausgezeichnet. Der Premio Alfaguara de Novela ist mit 175.000 Dollar (125.000 Euro) dotiert und gehört zu den wichtigsten Literaturpreisen in der spanischsprachigen Welt.

Wie die Jury mitteilte, hatten Verlage aus Spanien und Lateinamerika insgesamt 608 Manuskripte eingereicht. In dem ausgezeichneten Werk befasst sich der inzwischen in Barcelona lebende Juan Gabriel Vásquez mit Gewalt und Terror in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, wo er 1973 geboren wurde. Sein erster Roman „Die Informanten“ ist 2010 ebenfalls auf Deutsch erschienen. Zuletzt ist im Februar 2011 im Schöffling Verlag der Abenteuerroman „Die geheime Geschichte Costaguanas“ erschienen.

Kurzbeschreibung
Ende des 19. Jahrhunderts scheint die Welt einen neuen Mittelpunkt zu bekommen, weit weg von ihren bisherigen Zentren: In Panama, dem äußersten Zipfel Kolumbiens, wird ein Kanal gebaut, der die Weltmeere verbinden soll. Frankreich und die Vereinigten Staaten stürzen sich auf diesen Ort, der bis dahin nur für sein entsetzliches Klima und unzählige Tropenkrankheiten bekannt war. Hier ringen Europa und die USA um Reichtum und Macht.

Doch nicht nur die Weltpolitik, auch Joseph Conrad, der seefahrende Romancier, entdeckt diesen Ort für sich. Ließ er sich von der Geschichte Kolumbiens und dem Bau des Panamakanals zu seinem Roman Nostromo inspirieren? In Konkurrenz mit ihm tritt José Altamirano, gebürtiger Kolumbianer, dessen Leben inmitten von Katastrophen und politischen Umbrüchen einen tragikomischen Gegenpart zu dem des weltberühmten Schriftstellers bildet. Altamirano, der sich schuldig fühlt an der Niederlage seines Landes, zieht alle Register, um den großen Romancier zu überbieten. Eine Hommage an die Tradition des Abenteuerromans vom Autor von Die Informantin.

Über den Autor
Juan Gabriel Vásquez wurde 1973 in Bogotá geboren und studierte lateinamerikanische Literatur an der Sorbonne. Er hat unter anderem Victor Hugo, E. M. Forster und John Dos Passos übersetzt sowie preisgekrönte Erzählungen und Essays publiziert. Seine Werke wurden bisher in 14 Sprachen übersetzt. Bei Erscheinen seines Romans „Die Informanten“ nannte ihn der Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa „eine der originellsten neuen Stimmen der lateinamerikanischen Literatur„. Heute lebt Juan Gabriel Vásquez als Schriftsteller mit seiner Frau und zwei Töchtern in Barcelona.

Über die Übersetzerin
Susanne Lange, geboren 1964 in Berlin, lebt in Barcelona. Für ihre Übersetzungen aus dem Spanischen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt das Zuger Übersetzerstipendium für ihre Neuübersetzung des Don Quijote (2003), den Hieronymusring (2007) und den Johann-Heinrich-Voß-Preis (2009). Derzeit ist sie August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören u.a. Fernando del Paso, Federico García Lorca, Octavio Paz und Carmen Laforet.

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