Der Tod und die Diebin: Bündnis der Sieben 01 von Swantje Berndt [Rezension]

Bündnis der Sieben 01Philippa Lucinde Violetta Sorokin, kurz Lucy genannt, ist eine Diebin aus Passion. Sie arbeitet eng mit ihrem väterlichen Freund Ethan zusammen. Doch sein letzter Auftrag wird ihr zum Verhängnis. Wer den Nachkommen eines Nephilim, der zu einer der ältesten Familien der Welt gehört, bestiehlt, hat automatisch sein Leben verwirkt. Daniel Levant wird beauftragt, dieses „Problem“ aus der Welt zu schaffen – im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings macht sein Herz ihm einen Strich durch die Rechnung und ein riskantes Abenteuer beginnt.

Der Roman spielt überwiegend vor Weihnachten, dem Fest der Liebe, im London unserer heutigen Zeit. Und um die Liebe mit all ihren Facetten dreht es sich auch maßgeblich in dieser außergewöhnlichen Geschichte. Lucy ist eine junge hübsche Frau, die früh ihre Eltern verloren hat und in verschiedenen Heimen aufgewachsen ist. Letztendlich landete sie auf der Straße, wo sie von Ethan, einem Antiquitätenhändler und Hehler, vor dem Verhungern bewahrt wurde. Er gab ihr ein Zuhause, einen Job und kümmerte sich um sie. Verwegen und mit allen Wassern gewaschen ist sie unschlagbar in ihrem Metier. Als sie jedoch ihrem vermeintlichen Henker gegenübersteht, ahnt sie nicht ansatzweise, wie sich ihr Leben durch die mehr oder weniger zufällige Begegnung verändern wird.

Daniel Levants Vergangenheit dagegen reicht viele Jahrhunderte zurück. Er ist als Wiedergeborener gebunden an das älteste Syndikat der Welt, der mysteriösen Bruderschaft der anonymen Meister. Zu seinem Leidwesen kann er sich an seine vorherigen Leben und Taten genau erinnern. Im Grunde genommen ist Daniel nämlich ein Auftragskiller der besonderen Art. Daniels Kuss verspricht nicht nur unendliche Wonnen, er kann auch den Tod bedeuten – den sanften Tod. Doch mit diesem Auftrag stößt er endgültig an seine Grenzen. Obwohl es ein unentschuldbares Vergehen ist die mit Blut unterzeichneten Verträge zu brechen, kann er das ihm in diesem Auftrag gestellte Ultimatum nicht einhalten. Allen Widrigkeiten zum Trotz steht er zu seinen Gefühlen und versucht, Lucy vor den dunklen Mächten zu beschützen.

Gleich bei ihrer ersten Begegnung knistert es zwischen Daniel und Lucy und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die eigentlich den Untergang für beide bedeutet. Es bleibt ihnen auch nicht viel Zeit ihren Verfolgern zu entkommen, da ein beschworener Dämon mit ins Spiel gebracht wird.

Trotz ihres befremdlichen und manchmal skrupellosen Typus kommt man nicht umhin, diesem ungewöhnlichen Paar Sympathie entgegen zu bringen. Jeder einzelne Charakter in diesem, mit vielen paranormalen Elementen gespicktem Roman, ist sehr gut ausgearbeitet – sei es nun der diabolische Vater von Kolja, der einem so manchen eiskalten Schauer über den Rücken jagt, oder die liebenswerten, manchmal ein wenig skurrilen Freunde von Lucy und Daniel, die alles riskieren, um dem Paar zur rechten Zeit zur Seite zu stehen.

Die Autorin Swantje Berndt schafft es, den Spannungsbogen in diesem ungewöhnlichen Roman, der gleichermaßen fasziniert und erschüttert, konstant zu halten. Ihr eindrucksvoller Schreibstil hat mich tief in die Geschichte hineingezogen und nur ungern habe ich sie, nach dem für mich überraschenden Ende, wieder verlassen. Diese einzigartige Story hat noch viel Potenzial. Unzählige Fragen sind offen und spannende Rätsel gilt es zu lösen, weshalb ich hoffe und mir wünsche, dass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt. Dunkel, ein wenig grausam und doch gefühlvoll, verflochten mit atemloser Spannung hat dieser Roman seinen ganz eigenen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Der Lesekreis bedankt sich herzlich bei Angie für diesen schönen und ausführlichen Einblick in Swantje Berndts neuen Roman „Der Tod und die Diebin“ und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: Mai 2013 im Sieben Verlag (212 Seiten)
Wer zum ältesten Syndikat der Welt gehört, sollte sich nicht in sein potenzielles Opfer verlieben. Daniel Levant ist ein Wiedergeborener, der sich Leben für Leben an die Bruderschaft der anonymen Meister bindet. Als er auf die Diebin Lucy Sorokin angesetzt wird, gerät er an die Grenzen seiner jahrhundertealten Disziplin. Fasziniert ihn zunächst ihre Skrupellosigkeit, muss er bald erkennen, dass Lucy sein Herz gestohlen hat. Lucy ist Diebin aus Leidenschaft. Dass sie ausgerechnet dem Nachkommen eines gefallenen Engels einen magischen Ring stiehlt, wird für sie erst zum Problem, als der Nephilim den anonymen Meister Daniel auf sie ansetzt.

Über die Autorin
Swantje Berndt wurde 1970 in Kassel geboren, zog während des Studiums in Deutsch und Chemie von Göttingen nach Berlin, um schließlich in einer hübschen Kleinstadt im Teltow Fläming mit ihrem Mann, ihren drei Kindern, zwei Beaglen und einem rotgetigerten Kater Wurzeln zu schlagen. Zwischen Rapsfeldern, Windrädern und einem endlosen Horizont werden die Geschichten von bedingungsloser Liebe, tödlicher Gefahr und dem Streben nach unbegrenzter Freiheit gesponnen und zu Romanen verwoben, die über bedruckte Seiten den Hauch des Fantastischen in die reale Welt tragen. Neben dem Schreiben interessiert sich die Autorin für Tanzen, Yoga, gute Geschichten mit tiefen Gefühlen und alles, was ihr Einblick in die Seelen und Gedanken der Menschen und damit ihrer Helden verschafft. Wer möchte, findet Swantje Berndt auch auf Facebook.

4 Gedanken zu „Der Tod und die Diebin: Bündnis der Sieben 01 von Swantje Berndt [Rezension]

  1. Das klingt wirklich spannend und interessant und nach einer kurzweiligen Sommerlektüre – auch wenn´s im Winter spielt. Der Name Philippa Lucinde Violetta Sorokin klingt aber irgendwie nicht nach einer Diebin. 😉
    LG

  2. Na ja, wie klingt denn der Name einer Diebin? 😉 Aber vielleicht hast du recht und sie ist in Wirklilchkeit eine Prinzisessin, schließlich gibt es in dieser „außergewöhnlichen“ Story scheinbar noch einige Rätsel zu lösen. Ich finde eine „Diebin“ als Protagonistin echt interessant und vor allem mag ich Antiquitäten bzw. Geschichten, die damit zu tun haben. Klingt echt gut, und wenn Angie das sagt, ist mit Sicherheit was dran! 😉
    LG zurück…

  3. Also eine Prinzessin ist sie bestimmt nicht und für ihren Namen kann sie auch nichts, den haben ihre Eltern verbrochen. Rächen dafür kann sie sich leider nicht, denn ihre Eltern sind schon lange Tod. So schlecht klingt Lucy doch nicht. Aber die Geschichte ist wirklich sehr interessant und spannend. Ich sage nur Ringe mit geheimnisvollen Zeichen und Eigenschaften, Ikonen jeden Alters usw.! 😀

  4. Wow, eine supercoole Rezension. Ich finde Lucy ist doch ein netter Name. Und der komplette könnte wirklich vom Adel stammen, wer gibt denn sonst soviele Namen??? 😉

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