Streiflicht: (M)ein Tag auf der Leipziger Buchmesse am 13. März 2014

Leipziger BuchmesseDass der Zug zur Leipziger Buchmesse am Donnerstag schon um 7.15 Uhr in München startete, entsprach so gar nicht meinem Biorhythmus. Ein Coffee to go und die heitere Gesellschaft meiner Freundin Gabi weckten allerdings schnell meine Lebensgeister. Eifrig schmiedeten wir Pläne für den bevorstehenden ersten Tag auf der Buchmesse, die fünf Stunden Zugfahrt vergingen wie im Flug.

Ab Jena gesellte sich eine ausgesprochen nette ältere Dame zu uns an den Tisch. So erfuhren wir einiges über die Umgebung, die wir in der vergangen Jahren fast gar nicht wahrgenommen haben. Sie wies uns auf die zahlreichen weiß blühenden Mirabellenbäume, das Saale-Unstrut-Weinanbaugebiet, das Käthe Kruse Puppenmuseum und den Naumbuger Dom hin.

Pünktlich um 12.15 Uhr erreichten wir das Messegelände und stürzten uns gleich in Getümmel.

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Glashalle

Volker Weidermann diskutierte auf dem „Blauen Sofa“ mit Wolfgang Herles über seinen neuen Roman „Ostende„. Die Handlung ist im Sommer 1936 kurz vor dem Zweiten Weltkrieg angesiedelt. Weidermann lässt die Schriftsteller Stefan Zweig, Joseph Roth und Irmgard Keun noch einmal das Leben feiern.

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Volker Weidermann

Beim MDR stellte Stephan Wackwitz sein neues Buch „Die vergessene Mitte der Welt: Unterwegs zwischen Tiflis, Baku, Eriwan“ vor.

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Stephan Wackwitz

Nur wenige Meter weiter las Jonas Lüscher aus „Frühling der Barbaren„. Der Schweizer Schriftsteller war damit im letzten Jahr für den Schweizer Buchpreis nominiert.

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Auftritt Schweiz: Jonas Lüscher

Währenddessen waren die Vorbereitungen für die Verleihung der Leipziger Buchpreise um 16 Uhr schon fast abgeschlossen.

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Leipziger Buchmesse, Glashalle

Beim KULTURAUSTAUSCH zum Thema „Beweg dich“ berichtete der Schriftsteller und Musiker Wilfried N´Sondé darüber, was ihn bewegt, wenn er in Bewegung ist. Wilfried N†™Sondé, geboren 1968 in Brazzaville im Kongo, ist ein Weltenbummler. Er studierte Politologie in Paris. Nach Stationen in Utrecht, London und Madrid zog er 1989 nach Berlin. Hier lebt er heute. Viel Beachtung fand sein Roman „Das Herz der Leopardenkinder“ im Jahr 2010.

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Wilfried N´Sondé

Schlafgänger“ heißt der neue Roman der jungen Autorin Dorothee Elmiger. Die 29-jährige Schweizerin wurde im Jahr 2010 für „Einladung an die Waghalsigen“ mit dem aspekte-Literaturpreis und dem Rauriser Literaturpreis für die beste Prosa-Erstveröffentlichung ausgezeichnet.

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Dorothee Elmiger

Von Martin Suter kann man zurecht behaupten, dass er ein fleißiger Autor ist. Ich fahre jetzt seit 4 Jahren zu den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig und ich glaube, ich habe ihn immer angetroffen. In diesem Jahr stellte er seinen Roman „Allmen und die verschwundene María“ bei der ARD im Gespräch mit Max Moor vor.

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Martin Suter und Max Moor

Wozu braucht man noch Literaturkritiker?“ wollte Wolfgang Tischer vom Literaturcafé von Ijoma Mangold, dem Ressortleiter Literatur der ZEIT erfahren.

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Ijoma Mangold und Wolfgang Tischer

Bei der Signierstunde hatte Jan Weiler einiges zu tun.

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Signierstunde mit Jan Weiler

Sein neuer Roman „Das Pubertier“ erschien am 7. März 2014. Derzeit rangiert er damit auf Platz 27 der Amazon-Bestseller. Kein Wunder also, dass Jan Weiler so strahlt.

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Jan Weiler

Daniel Holbe signierte nebenan seinen neuen Krimi „Giftspur“.

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Daniel Holbe

Der Regisseur Andreas Dresen hat seine Biografie „Glücks Spiel“ veröffentlicht. Es geht darin um seine künstlerische Arbeit und seine Ansprüche an eine gelingende Existenz – Fragen und Antworten zu den Schönheiten und Schmerzen eines Lebens unterwegs.

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Andreas Dresen

Leander Wattig erklärte in der Informationsveranstaltung „Online-Marketing für Verlage und Buchhandlungen“, warum es keine Patentrezepte für erfolgreiches Online-Marketing gibt und stellte aussichtsreiche Praxisbeispiele aus der Buch- und Medienbranche zur Orientierung und Anregung dem interessierten Publikum vor.

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Leander Wattig

Roger Willemsen hielt gegen 15.30 Uhr im Berliner Zimmer die Laudatio für die Germanistin und freie Kritikerin Insa Wilke, die auf der Buchmesse den diesjährigen „Alfred-Kerr-Preis“ verliehen bekam.

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Roger Willemsen

Willemsen lobte nicht nur ihre analytisch-sachlichen und gleichzeitig unterhaltsamen Texte, ihr breit gefächertes Interesse an Autoren, Gattungen und Themen und ihre feine Beobachtungsgabe, sondern betonte ausdrücklich auch ihre Freundlichkeit. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine derart leidenschaftlich vorgetragene, emotionale und persönliche Laudatio gehört zu haben. Entsprechend gerührt war verständlicherweise die Preisträgerin Insa Wilke.

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Die glückliche Insa Wilke.

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Insa Wilke

Matthias Nawrats neuer Roman „Unternehmer“ erschien im März 2014. Er ist laut Kurzbeschreibung zugleich eine Parabel auf die Welt der Werktätigen und eine dunkle Liebeserklärung an den Schwarzwald.

Leipziger Buchmesse 2014_Matthias Nawrat
Matthias Nawrat

Richtig viel Spaß hatten Peter Wawerzinek und Luzia Braun auf dem Blauen Sofa. Im Gespräch über Wawerzineks neuen Roman „Schluckspecht“ ging es um die Liebe zum Alkohol. Über den Rausch, die Sucht und den Suff †“ von einem, der ihn kannte.

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Peter Wawerzinek und Luzia Braun

Ann Cotten hat für ihre im Oktober 2013 erschienenen Erzählungen „Der schaudernde Fächer“ den diesjährigen Adelbert von Chamisso-Preis erhalten.

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Ann Cotten

Die Tribüne der ringsum abgeschotteten LVZ Autoren Arena. Wer keinen Platz auf diese Tribüne erwischt, hat kaum eine Chance auf einen Blick in das Innere des Geschehens. Frank Schätzing, der offiziell hier für 15.30 Uhr angekündigt war, erschien leider nicht.

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LVZ Autoren Arena

Feridun Zaimoglu sprach mit Ulrich Gutmair bei der taz.die tageszeitung über seinen neuen Roman „Isabel„.

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Ulrich Gutmair und Feridun Zaimoglu
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Feridun Zaimoglu

Angelika Klüssendorfs Roman „Das Mädchen“ war im Jahr 2011 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Im Februar erschien die Fortsetzung unter dem Titel „April“ bei Kiepenheuer & Witsch. Die sympathische Autorin stellte ihn auf der Buchmesse vor.

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Angelika Klüssendorf

Ab 16 Uhr wurden die Gewinner des Preises der Leipziger Buchmesse 2014 bekanntgegeben. Danach wurden unsere Füße schon immer schwerer und wir hätten gerne die Plätze mit den beiden Cosplay-Figuren getauscht. 😉

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Cosplay-Figuren

Dennoch machten wir uns nochmals auf den Weg zur Halle 4. Finnland, das Gastland der Frankfurter Buchmesse 2014, lud zur Happy Hour und einem „Get Together“ ein. Und prompt endeckte meine Freundin einen „alten“ Studienkollegen.

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Zwei mit dem Faible für Skandinavistik

Nach der herzlichen Begrüßung zog´s uns dann aber doch ins Hotel.

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Der Autor und Übersetzer Stefan Moster mit seiner ehemaligen Kommilitonin

Der Tag verabschiedete sich mit einem grandiosen Sonnenuntergang.

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Der Sonnenuntergang in der Glashalle der Leipziger Buchmesse

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Fortsetzung folgt…

4 Gedanken zu „Streiflicht: (M)ein Tag auf der Leipziger Buchmesse am 13. März 2014

  1. oh, wie nett von euch – vielen Dank! Ja, die Fortsetzung kommt, wann genau, kann ich noch nicht sagen – auf jeden Fall wird sie etwas bunter 😉

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