Geliebte der Ewigkeit †“ Kriegerinnen der Fiannah von Beth Cillian [Rezension]

Nach der Diagnose eines Hirntumors kündigt die Pathologin Morrighan Cavanaugh kurzerhand ihren Job in Boston. Sie fliegt nach Irland, um dort an einem Klassentreffen teilzunehmen. Auf der nächtlichen Fahrt vom Flughafen nach Dàl gCais Castle, dem Ort der Veranstaltung, wird sie in einen Unfall verwickelt. Ein Mann taucht unverhofft mitten auf der Straßen auf und läuft ihr vor´s Auto.

Auf das Drängen des Fremden verzichtet sie darauf, einen Krankenwagen zu rufen. Wie sich herausstellt, haben sie das gleiche Ziel und fahren gemeinsam zu dem Hotel. Morrighan weiß zu dieser Zeit nicht, dass Quinn, ihr Unfallopfer, keine Verletzungen davon getragen hat, weil er ein Rugadh ist – ein unsterblicher Vampirkrieger. Er ist auf der Suche nach dem Gefäß der Screathach, dem ultimativen Bösen, welches in einem Menschen wiedergeboren wurde. Quinn leistete einst einen Eid, diesen Menschen zu suchen und zu töten. Der Vampirkrieger muss die Pläne seines Erzfeindes durchkreuzen, weil der das Böse an seine Seite binden will.

Wegen Überfüllung des Hotels müssen Quinn und Morrighan sich ein Zimmer teilen und kommen sich unweigerlich näher. Doch da stellt Quinn fest, dass ausgerechnet Morrighan diejenige ist, die er geschworen hat zu töten. Das führt zu einem inneren Konflikt, denn Quinn hat unerwartet Gefühle für die eigenwillige Pathologin entwickelt. Er beschließt, nach einem möglichen Ausweg aus diesem Dilemma zu suchen. Morrighan, die nichts von alledem ahnt, versucht ihre Empfindungen für den gutaussehenden Mann zu ersticken. Sie hat aufgrund der tödlichen Diagnose schon mit dem Leben abgeschlossen und möchte niemanden mit ihrer Krankheit belasten.

Als das Böse in ihr immer mehr zum Leben erwacht, spitzt sich die Lage zu und Quinn ist gezwungen, die Frau, die er liebt, an den Erzfeind Nathair auszuliefern. Aber auch dieser Verrat kann das Band der beiden nicht zerstören. Morrighan schlägt sich tapfer und stellt bald fest, dass nicht nur das Böse in ihr schlummert, sondern noch etwas anderes mit ihr geschieht.

Dieser Roman hält sich nicht mit langen Erklärungen auf, er wirft den Leser mitten ins Geschehen. Direkt zu Beginn trägt sich der Unfall zu, der die Handlung vorherbestimmt. Morrighan ist mit ihrem analytischen Verstand zunächst eine sympathische Ärztin. Die originellen Dialoge zwischen ihr und Quinn beschreiben amüsante Situationen. Da abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten erzählt wird, erfährt man direkt, wer Quinn ist und welche Pläne er verfolgt. Die Wissenschaftlerin Morrighan glaubt an überhaupt nichts Übersinnliches. Es ist spannend zu erfahren, wie sie reagiert, als sie erfährt, was sich wirklich um sie herum abspielt.

Die Autorin hat den Roman mit reichlich wissenschaftlichen Fachausdrücken der Ärztin und gallischen Begriffen des Vampirs geschmückt. Das erfordert viel Aufmerksamkeit beim Lesen, stört die romantische Liebesgeschichte aber nicht. Von dem Handlungsort Irland erfährt man eher wenig, da sich die Story hauptsächlich in Dàl gCais Castle abspielt. Hier tummeln sich neben dem Rugadh auch Gestaltwandler, Seelenfresser, Dämonen, Wendigos und Rieseninsekten. Gegen Ende des Romans taucht der Lykaner Cinead, Quinns bester Freund, auf. Dieser interessante Charakter verleiht der Story noch einmal neuen Schwung.

Die Liebesgeschichte zwischen Morrighan und Quinn verläuft voller überraschender Wendungen, führt letztendlich aber zu einem schönen Happy End.

Aufgrund des Epilogs ist anzunehmen, dass Geliebte der Ewigkeit †“ Kriegerinnen der Fiannah der Auftakt einer Romanserie ist. Ob Quinn und Morrighan vor neue Aufgaben gestellt werden, verrät die Autorin nicht.

Der Lesekreis bedankt sich bei Doc Jane für die schöne ausführliche Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Die Taschenbuchausgabe umfasst 328 Seiten und ist im April 2012 im Sieben Verlag erschienen.

Kurzbeschreibung
Das wohlgeordnete Leben der Bostoner Pathologin Morrighan Cavanaugh schlittert nach der Diagnose eines Hirntumors auf den Abgrund zu. Doch statt die Notbremse zu ziehen, unternimmt sie alles, um ihren Absturz voranzutreiben. Vampirkrieger Quinn Dál Goran hat den Auftrag, das wiedergeborene Böse, das sich in menschlicher Gestalt Einlass in die Welt der Menschen verschaffen will, zu finden und zu töten. Als seine Jagd von Morrighan unsanft ausgebremst wird, ahnen sie beide nicht, wie schicksalhaft ihre Begegnung ist. Je näher sie sich kommen, desto klarer wird Quinn, dass ihm letztlich nichts anderes übrig bleibt, als Morrighan zu töten, denn sie scheint die Wirtin des Bösen zu sein. Doch sein Herz spricht eine andere Sprache …

Über die Autorin
Beth Cillian ist promovierte Historikerin. Ihre Liebe zur Literatur verdankt sie der gut sortierten Bibliothek ihres Großvaters. Der irischen Herkunft ihrer Großmutter entspringt die Schwäche für die grüne Insel und deren keltische Kultur, und es ist daher kein Zufall, dass sie Irland als Schauplatz ihres ersten Romans wählte.

Sie lebt mit ihrem Mann in einem Winzerdorf am Rhein und arbeitet freiberuflich als Übersetzerin und Englischlehrerin.

ASHES †“ Brennendes Herz von Ilsa J. Bick [Rezension]

Die siebzehnjährige Alex wandert allein durch das Gebirge im Waucamaw-Naturschutzpark. Sie hat sich eine Auszeit genommen, um wichtige Entscheidungen über ihr künftiges Leben zu treffen. Als sie morgens beim Kaffee sitzt, tauchen plötzlich Jack und seine schlecht gelaunte achtjährige Enkelin Ellie nebst Hund Mina an ihrem Lagerplatz auf. Eigentlich hat Alex keine Lust auf Gesellschaft, doch dann erschüttert eine Art Blitz die Welt.

Jack stirbt und auch Alex kämpft um das Bewusstsein. Kurz darauf stellt sie fest, dass alle technischen Geräte ausgefallen sind und die Tiere völlig verrückt spielen. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hat, macht sie sich mit der trotzigen Ellie und dem Hund Mina, die beide den Vorfall unbeschadet überstanden haben, auf den Weg zu einer 40 Kilometer entfernten Ranger-Hütte, um dort Schutz und Unterschlupf zu finden.

Die Welt hat sich verändert. Obwohl sie von der Gesellschaft abgeschnitten ist, bemerkt Alex seltsame Auffälligkeiten. So zeigt sich der Mond in einem leuchtenden Blau am Himmel und auf einer Lichtung muss sie entsetzt zusehen, wie zwei Jugendliche eine tote Frau wie Raubtiere ausweiden. Auf ihrem beschwerlichen Weg zur Ranger-Hütte, den sie ohne Ausrüstung bewältigen muss, treffen Alex und Ellie auf Tom. Tom rettet die beiden vor einer Meute Hunde und beschützt sie vor seinem zu einem Kannibalen mutierten Freund Jim.

Tom schließt sich Alex und Ellie an und zu dritt setzen sie ihre Wanderung fort. Als sie den verwaisten Stützpunkt erreichen, verweilen sie dort eine Zeitlang und erfahren, dass die Welt völlig außer Kontrolle geraten ist und die Zivilisation so wie sie kennen, nicht mehr existiert.
Alex verliebt sich allmählich in den aufmerksamen und fürsorglichen Tom. Doch als sie sich gemeinsam auf den Weg zurück in die Stadt machen, werden sie getrennt und Tom schwer verletzt.

Alex versucht Hilfe zu holen. Als zu ihm zurückkehrt, ist Tom verschwunden. Völlig hilflos ergibt sich Alex in ihr Schicksal und lebt eine Weile in der Gemeinde Rule. Rule ist eine seltsame Gemeinschaft, die nach eigenen Regeln lebt und Züge einer Sekte aufweist. Alex fällt es schwer, sich anzupassen und außerdem kann sie Tom nicht vergessen.

Die Autorin Ilsa J. Bick hat eine atmosphärisch dichte Dystopie erschaffen, die ungeheuer authentisch wirkt. Man spürt förmlich die Trostlosigkeit und Verzweiflung, die durch die zum Teil recht grausamen Szenen verstärkt wird. Die Menschen kämpfen ums Überleben und legen jedes zivilisierte Verhalten ab. Hilfsbereitschaft, Barmherzigkeit oder Mitgefühl dem Nächsten gegenüber kann sich niemand leisten.
Alex ist eine geheimnisvolle, starke Protagonistin, die sich dem Leser erst nach und nach offenbart. Die 8-jährige Ellie erscheint zunächst als bockiger, renitenter Quälgeist. Auch ihre Stärken entwickeln sich im Lauf der Geschichte. Dem introvertierten Beschützer Tom ist wohl eher in der Fortsetzung ein größerer Part zugedacht.

Der Klappentext des Buches lässt auf eine Liebesgeschichte schließen, die in dem Buch zwar enthalten ist, aber nur einen sehr kleinen Teil des Hauptgeschehens einnimmt. Wegen der blutrünstigen und barbarischen Szenen würde ich das Buch Jugendlichen ab 16 Jahre oder auch Erwachsenen empfehlen. Nach meinem Empfinden ist es nichts für 14-Jährige, für die der Verlag eine Empfehlung ausspricht. Der Roman ist von der ersten Seite an außergewöhnlich spannend, zähe Längen findet man hier nicht. Der Cliffhanger am Ende macht das Warten auf die Fortsetzung zur Geduldsprobe. Man hängt buchstäblich in der Luft…

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc Jane für die ausführliche Buchbesprechung und beim INK Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

ASHES – Brennendes Herz von Ilsa J. Bick, 502 Seiten, erschienen im August 2011 im INK Verlag.

Kurzbeschreibung
Die siebzehnjährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden, komme, was wolle

Über die Autorin
Ilsa J. Bick ist Kinder- und Jugendpsychiaterin, Möchtegernchirurgin und ehemalige Air Force Majorin, widmet sich mittlerweile aber ganz ihrem Autorinnendasein. Am liebsten schreibt sie Jugendbücher und Kurzgeschichten, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Ilsa J. Bick lebt derzeit mit ihrer Familie und einigen pelzigen Haustieren in den USA im ländlichen Wisconsin, in der Nähe eines hebräischen Friedhofs. Sie liebt es dort zu leben, über ihre Nachbarn sagt sie: Sie sind sehr ruhig und kommen nur alle Jubeljahre einmal vorbei. Mehr Informationen über die Autorin finden sich auf ihrer Homepage unter www.ilsajbick.com.

Söhne der Luna 03 – Der Fürst der Wölfe von Lara Wegner [Rezension]

Der Lamia Berenike wurden durch die Larvae ein Teil ihrer Kräfte und das Gift ihrer Fänge, der einzige Schutz gegen Übergriffe männlicher Vampire, geraubt. Um nicht aus der Gemeinschaft verstoßen zu werden, will sie sich und ihrer Familie ihren Mut und ihre Unabhängigkeit beweisen und beschließt, sich an den Larvae zu rächen, indem sie den Werwolf Gillian de Garou tötet. Unverzüglich macht sie sich von Rom auf den Weg nach London, obwohl sie weiß, dass sie damit die Friedenspläne ihres Bruders Mica, Oberhaupt der Vampire, und den Waffenstillstand mit den Werwölfen gefährdet.

In London angekommen, muss Berenike feststellen, dass ihr jemand zuvorgekommen ist. Gillian ist bereits tot und sein Vater Juvenal de Garou, der Fürst der Wölfe, ist aus Spanien angereist, um den Mörder zu finden. Der Verdacht fällt auf Branwyn, ein sehr alter Vampir, der Gilllian die Gefährtin geraubt hat. Juvenal und Berenikes Wege kreuzen sich auf seiner Jagd und die Umstände machen die beiden zu Verbündeten. Nicht nur Branwyn stellt eine Gefahr für Berenike dar, sondern ein weiterer Feind, der zunächst unerkannt bleibt, scheint es auf die Geschöpfe der Nacht abgesehen zu haben.

Auch Mica trifft wenig später in London ein. Er verfolgt seine Schwester, um sie von ihren Mordplänen abzuhalten. Als die beiden sich wiedersehen, wird das familiäre Band durch die Aufklärung einiger Missverständnisse langsam wieder stärker. Mica macht Jagd auf Branwyn, der den Frieden zerstören und seinen Platz in der Vampirwelt einnehmen will. Trotz all dieser Verstrickungen kommen Juvenal und Berenike sich näher. Eine ernsthafte Beziehung zwischen den beiden ist jedoch undenkbar, da die Lamia seit Anbeginn der Zeit von den Werwölfen gefürchtet werden. Doch lange können sie nicht gegen ihre aufkeimenden Gefühle ankämpfen…

In diesem dritten Teil der Reihe „Der Söhne der Luna†œ hat Lara Wegner sich selbst übertroffen. Völlig unvorhersehbare Ereignisse haben mich gespannt weiter- und weiterlesen lassen. Berenike, die die Autorin schon im vorherigen Teil eingeführt ein, macht eine unglaubliche Wandlung durch. Sie entwickelt sich von der arroganten und rachsüchtigen Einzelkämpferin in eine loyale sympathische Protagonistin. Juvenal, dessen Name ebenfalls schon in den vorherigen Bänden auftaucht, macht seinem Ruf alle Ehre. Trotz der schweren Schicksalsschläge, die er erlitten hat, verliert er nie die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Mica erscheint wieder so überirdisch und mysteriös, dass ich mir wünsche, die Autorin räumt ihm in einer Fortsetzung mehr Platz ein. Die Wortgefechte zwischen ihm und Juvenal sind sehr amüsant und einfallsreich, auch seine spätere Loyalität Berenikes gegenüber haben ihn für mich noch interessanter gemacht.
Neu ins Spiel kommt Grishan, der Ziehsohn von Gillian, ein Heißsporn und Hitzkopf, den ich aufgrund seiner jugendlichen unbeschwerten Art gleich ins Herz geschlossen habe. Über ihn hoffe ich in den nächsten Bänden auch mehr zu erfahren.

Der Schreibstil ist ungeheuer dynamisch und so bildhaft, dass ich mich ab und zu im grauen London wähnte. Wer die vorherigen Bände gelesen hat, wird diesen dritten Teil lieben. Doch auch wer mit diesem Teil die Reihe beginnt, kann sich auf eine spannende Geschichte mit packender Action, prickelnden Liebesszenen und faszinierenden Wesen freuen. Dieses Buch lässt keinerlei Langeweile aufkommen und ist eine absolute Empfehlung für alle Fans von Urban-Fantasie-Romanen.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc Jane für diese anschauliche Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Söhne der Luna 03 – Der Fürst der Wölfe von Lara Wegner. Taschenbuchausgabe, 240 Seiten, erschienen im November 2011 im Sieben Verlag.
Söhne der Luna 02 – Die Braut des Wolfes von Lara Wegner. Taschenbuchausgabe, 273 Seiten, erschienen im März 2011 im Sieben Verlag. (Rezension von Doc Jane)
Söhne der Luna 01 – Im Bann des Wolfes von Lara Wegner. Taschenbuchausgabe, 360 Seiten, erschienen im April 2010 im Sieben Verlag.

Über die Autorin
Unter dem Pseudonym Lara Wegner schreibt Antonia Munoz, Jahrgang 1967, im Bereich Dark Romance. Antonia Munoz ist seit vielen Jahren in der Personalberatung tätig und lebt in der Nähe von Frankfurt. Ihr Interesse für Literatur und Geschichte, insbesondere für die Geschichte Frankreichs, entwickelte sich bereits in ihrer Jugend und führte sie vom Lesen zum Schreiben. †œIm Bann des Wolfes† ist der erste Teil der Serie †œSöhne der Luna†œ.

Die Seelen der Nacht von Deborah Harkness [Rezension]

Eine Liebe, stärker als das Leben selbst…

Diana Bishop entstammt einem alten Hexengeschlecht, hat jedoch der Magie den Rücken gekehrt. Als ihre Eltern früh bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kommen, wächst sie bei ihrer Tante auf und versucht nach und nach ein normales Leben zu führen. Zielstrebig geht sie ihren Weg und ist bereits in jungen Jahren eine erfolgreiche und anerkannte Historikerin. Ihr Leben verläuft geordnet und vorhersehbar.

Das ändert sich, als sie in der Bodleian-Bibliothek in Oxford für einen Vortrag recherchiert und alte Handschriften studiert. Zufällig findet sie das verzauberte Manuskript Ashmole 782.

Sie ahnt nicht, dass das Manuskript als verschollen gilt und alle Wesen der Unterwelt danach suchen. Dämonen, Hexen und Vampire lauern überall und warten nur auf ein Zeichen, um es an sich zu bringen. Diana spürt sofort die Magie, die von dem Manuskript ausgeht und ist hin- und hergerissen überhaupt einen Blick hineinzuwerfen. Schließlich wagt sie es, doch dabei ist sie so verunsichert, dass sie es schnell wieder abgibt.

Ihr Fund bleibt nicht unbemerkt und spricht sich schnell herum. Seitdem tummeln sich die Wesen der Unterwelt in der Bibliothek. So lernt Diana den Biochemiker und Vampir Matthew Clairmont kennen. Auch er ist auf der Suche nach dem Manuskript. Matthew ist ein sehr alter Vampir. Damit weckt er die Neugier der Historikerin. Ganz zart entwickelt sich eine Beziehung, denn Diana ist in dem Irrglauben über Vampire aufgewachsen, der mit den typischen Vorurteilen gespickt ist. Doch die Gefühle sind stärker. Nach und nach wird deutlich, dass Diana eine sehr mächtige Hexe ist und in irgendeiner Verbindung zu dem begehrten Manuskript steht. Die beiden haben eine Menge Geheimnisse zu lüften und Rätsel zu lösen.

Alle Wesen wollen die Geheimnisse um das Manuskript lüften und so beginnt eine Hexenjagd, bei der Matthew Diana mit allen Mitteln beschützen muss. Nachdem die Situation in Oxford eskaliert, bringt er sie in seine Heimat nach Frankreich. Hier tauchen die beiden bei seiner Familie unter. Diana wird freundlich aufgenommen und legt ihr letztes Misstrauen gegenüber seiner Spezies ab. Abgeschieden im Idyll beginnt eine leidenschaftliche, aber komplizierte Liebesgeschichte, da eine Beziehung zwischen Hexen und Vampiren verboten ist. Von der Kongregation, die dieses Abkommen geschlossen hat, droht den beiden nun zusätzliche Gefahr.

Diana muss sich mit ihrem Erbe als Hexe auseinandersetzen, und für Matthew wird es immer schwieriger, sie zu beschützen. So suchen sie Zuflucht in Madison auf dem alten Wohnsitz der Bishops. Hier lebt Dianas Tante Sara mit ihrer Lebensgefährtin Emily in einem verzauberten Haus, das meist schon vor den Bewohnern weiß, dass Gäste auftauchen. Ein Haus, in dem die Geister der verstorbenen Verwandten leben, in dem Gegenstände verschwinden und auf magische Weise zu günstigeren Zeitpunkten wieder auftauchen…

Deborah Harkness hat eine bezaubernde Liebesgeschichte geschrieben, sie mit liebevollen Details ausgeschmückt und ihr mit gut recherchierten Fakten überzeugende Authentizität verliehen. Eine Romanze, die so ganz und gar nicht mit den Klischees in der heutigen Flut von Vampir-Romanen behaftet ist.

Die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz, und auch die Nebenfiguren sind so fantasievoll vielschichtig gezeichnet, dass man sich ihnen letztendlich nur schwer entziehen kann. Zu Beginn gewährt die Autorin den Lesern einen tiefen Einblick in Dianas Lebenssituation. Charmant lässt sie ihre Affinität zu gutem Wein einfließen. Erfrischend anders ist der erwachsende Umgang der beiden Hauptfiguren miteinander.

Ich habe mich auf den rund 800 Seiten perfekt unterhalten gefühlt. Deborah Harkness hat einen wunderbaren Cliffhanger hinterlassen, und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung von „Die Seelen der Nacht„ zu lesen.

Der Lesekreis bedankt sich bei Jane für die schöne und ausführliche Buchbesprechung und bei Blanvalet für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Die Hardcover-Ausgabe von Die Seelen der Nacht umfasst 800 Seiten. Der Roman ist im September 2011 erschienen und für 19,99 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kurzbeschreibung
Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken †“ wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir †“ und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …

Ein mitreißender, wundervoll erzählter Roman über Magie, Abenteuer und Romantik.

Über die Autorin
Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Sie schreibt außerdem ein preisgekröntes Wein-Blog (goodwineunder20.blogspot.com).

Die Seelen der Nacht ist Deborah Harkness‘ erster Roman, weitere Bücher der Autorin sind bei Blanvalet bereits in Vorbereitung.

Abschließend der Buchtrailer

Dark Fantasy: Schwanentanz von Jean Francis [Rezension]

Schwanentanz von Jean Francis

Suzanna Williams Tage als Primaballerina in London sind aufgrund einer Knieverletzung gezählt. Um Abstand zu gewinnen, mietet sie sich ein Häuschen in dem abgelegenen nordirischen Dorf Carryglen. Schon an ihrem ersten Morgen dort begegnet sie in ihrem Garten einem jungen Mann, der nicht nur einen verwahrlosten Eindruck macht, sondern sie unwirsch daran hindert eine Pflanze abzureißen.

Als sie später in dem kleinen Dorf einkauft, freundet sie sich mit der hiesigen Bäckerin Liz an und erfährt so von dem Glauben an die „Guten Nachbarn“ – das Feenvolk. Suzanna tut die Geschichten als Aberglaube der hinterwäldlerischen Einwohner ab.

Doch der Mann aus ihrem Garten taucht wieder auf und übt eine ungewöhnliche Anziehung auf Suzanna aus. Von der Etikette aus London befreit, lässt sie sich abenteuerlustig auf ihn ein. Und Brandon ist genauso angetan von ihr. Suzanna ahnt nicht, dass er ein Krieger der Sidhe ist. Zur Sidhe gehören die von der verstoßenen Fee Lady Cara geraubten Kinder, die sie bei sich aufzieht. Sind diese Kinder erwachsen genug, bindet sie die jungen Männer auf magische Weise an sich und macht sie zu ihren Untertanen. Die Krieger sind ihr und ihren Launen hilflos ausgeliefert.

Wie schon auf dem Cover angekündigt, handelt es sich um einen erotischen Roman, der dieser Bezeichnung mehr als gerecht wird. Cara ist eine sehr dominante Herrscherin, die all ihre Krieger erniedrigt und die dennoch auf eine bizarre Weise nicht vollends von ihr abgeneigt sind. Unter dem Vorwand der Fürsorge sind die Krieger ihren erotischen und zum Teil sadistischen Fantasien willenlos ausgeliefert.

Brandon hat den Auftrag Suzanna aus dem Haus zu vertreiben. Es gelingt ihm nicht und er erkennt, dass er mehr für die zierliche Frau empfindet als nur das Bedürfnis, dass sie sich ihm ebenso unterwirft wie er sich seiner Herrin. Als Brandon entführt wird, nimmt Suzanna wider besseren Wissens Kontakt zu Lady Cara auf. Hier erfährt sie, dass die Krieger einen Edelstein in ihrem Nacken tragen, der sie an die Sidhe bindet und somit ein Entkommen unmöglich ist. Dennoch versucht Suzanna Lady Cara zu überreden, ihren liebsten Krieger Brandon zu retten. Doch wie sollen die beiden zusammen sein, wenn er niemals wirklich frei sein kann? Da kommt Suzanna auf die waghalsige Idee, Cara einen Handel vorzuschlagen, obwohl sie aus den Legenden weiß, wie tückisch das Feenvolk ist.

Trotz der vielen erotischen Szenen hat die Autorin eine fantasievolle und schlüssige Handlung kreiert, die sogar actionreiche Szenen enthält. Die Gnome, die in dem Feenhügel leben, sind besonders liebenswert beschrieben. Auch die Freundschaften, ebenso wie die Konkurrenz unter den Kriegern, die dort ihr Dasein fristen, verleihen dem Roman mehr Tiefe, als man zu Beginn erwartet. Man leidet förmlich mit, wenn Brandon misshandelt wird.

Dieser Roman ist nichts für Leser mit schwachen Nerven. Wenn es eine Altersbegrenzung bei Büchern gäbe, läge die hier sicherlich bei 18 Jahren, denn so manche Szene ist äußerst sadistisch und brutal beschrieben und eindeutig nichts für mich! 🙁

Der Lesekreis bedankt sich bei Doc Jane für die ausführliche Rezension, obwohl dieses Buch ihre Nerven stark strapaziert hat, und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Klappentext

Die Sídhe nannten sich das Feine Volk aus den Hügeln. In vergangenen Zeiten sprach man nur im Flüsterton über sie. Im Mondschein kamen sie in die Dörfer und raubten den Frauen die Ehegatten aus den Betten und die Söhne aus den Wiegen. Als Liebessklaven mussten Menschenmänner die unersättliche Lust der Sídhefrauen stillen. Aber dann verschwand das Feine Volk. Ging zurück nach Avalon. So heißt es in den Legenden. Heute weiß niemand mehr, dass eine von ihnen zurückblieb. Brandon Cnocach, der ranghöchste Krieger der Sídhefürstin Cara, hat längst vergessen, wie viele Fluchtversuche hinter ihm liegen. Caras Bann dominiert seinen Körper sowie seinen Geist, trotz seines Freiheitsdrangs ist er ihr hörig. Erst Suzanna, eine Balletttänzerin aus London, deren Hingabe der junge Krieger fordert, verleiht ihm neuen Mut. Doch Mut allein ist im Kampf gegen eine Sídhefürstin sehr, sehr wenig …

Jean Francis legt mit Schwanentanz eine ganz besonders reizvolle Mischung aus Dark Fantasy, düsterer Erotik und Spannung vor.

Über die Autorin: Jean Francis ist ein Pseudonym der Autorin Jennifer Benkau. Mehr Informationen auf ihrer Autorenpage.