MeeresBlau von Britta Strauss [Rezension]

Schillernd und sinnlich: MeeresBlau von Britta Strauss

Nach dem Tod seiner Eltern kehrt der Meeresbiologe Christopher Jacobsen heim auf die Isle of Skye, um sich um seine jüngere Schwester zu kümmern. Nicht nur der tragische Verlust verändert das Leben der Geschwister schlagartig, denn seltsame Wandlungen gehen in Christopher vor und das Meer übt eine magische Anziehungskraft auf ihn aus.

Auf einer Tiefseeexpedition, die ihn zusammen mit einer Crew von Wissenschaftlern vor die Küste Chiles führt, gewinnt der tödliche Zauber seiner wahren Natur an Kraft. Hin- und hergerissen zwischen seinem Leben an Land, seiner Liebe zu der Tiefseeexpertin Maya und der Verlockung, in seiner wahren Gestalt in die undurchdringlichen Abgründe der Meere zu tauchen, muss er sich entscheiden, bevor es zu spät ist.

MeeresBlau“ ist die faszinierende Liebesgeschichte zweier Personen, die unterschiedlicher nicht sein können, und die dennoch das gleiche Ziel verfolgen, nämlich, dem Ruf ihrer großen Liebe bedingungslos zu folgen und die Natur zu beschützen. „Wir haben uns die Erde nur geliehen„, bekommt hier eine neue Bedeutung.

Christopher Jacobsen, Dozent für Meeresbiologie an der Universität von St. Andrews in Schottland, ist ein äußerst attraktiver, anziehender Mann – dunkel und geheimnisvoll. Maya Mawatha, die Leiterin des Instituts für Meeresbiologie auf Skye, ist eine atypische Protagonistin. Die geniale, leidenschaftliche Wissenschaftlerin mit indianischen Wurzeln ist eher bodenständig und verträumt, ein wenig chaotisch und dennoch auf ihre Art faszinierend. Die Anziehungskraft zwischen Chris und Maya ist von Beginn an spürbar. Chris und seine Schwester Jeanne begleiten die Expedition auf der FS Astero an die Küste vor Chile. In diesem Mikrokosmos an Bord des Schiffes bleibt auch der Crew und den Wissenschaftlern nicht lange verborgen, dass Christopher sich verändert. Das Meer zieht ihn magisch an und er unternimmt immer häufiger heimlich nächtliche Tauchgänge in die Tiefen des Ozeans. Nur die Liebe zu Maya und seine Schwester Jeanne lassen ihn letztendlich an Bord zurückkehren. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse…

Die Botschaft von Britta Strauss, dass nichts selbstverständlich ist und wir unsere Erde nicht als unser Eigentum betrachten dürfen, wird in diesem Roman sehr deutlich. Weder kitschig noch klischeehaft, öffnet sie eine Welt, in der sich Fiktion und Realität auf wunderbare Weise mischen. Die 33-jährige Autorin sagt über sich, dass sie schreibt, um sich selbst zu entführen. Um nachts durch ferne Wälder zu laufen, auf einem Pferderücken dahinzufliegen, in die Tiefen des Universums einzutauchen oder mit Walen zu schwimmen. Und sie schreibt, um ihre Leser zu entführen…

Das ist ihr einmal mehr gelungen. Bereits in ihrem Roman „Nathaniels Seele“ hat Britta Strauss einen magischen Bogen über die Geschichte der Indianer gespannt, hier taucht man direkt durch die glitzernde Oberfläche hinab in eine neue unbekannte Welt.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und warte schon jetzt voller Sehnsucht auf eine Fortsetzung.

Der Lesekreis bedankt sich bei Kerstin für die schöne Buchbetrachtung.

MeeresBlau“ ist im Juli 2011 im Sieben Verlag erschienen. Die Taschenbuchausgabe umfasst 248 Seiten und ist für 16,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Blood Lily Chronicles 01: Erwachen von Julie Kenner [Rezension]

An sich kommt Lily Carlyle ums Leben, als sie ihre Schwester vor einem Mörder beschützt. Doch sie erwacht in dem fremden Körper von Alice Purdue und muss sogleich mit einem Dämon kämpfen. Clarence, ein „Bote Gottes“, informiert sie über ihre neuen Aufgaben als Beschützerin der Menschheit über die Dämonen. Eine neunte Pforte soll geöffnet werden, damit die Dämonen die Weltherrschaft übernehmen können. Lily hat besondere Kräfte und Fähigkeiten, und es steht ihr zu, dies zu verhindern. In dem Körper der hübschen Alice findet sie sich schnell zurecht und so bereitet sie sich auf den Kampf vor. In der Gaststätte ihres Onkels, in der sie als Kellnerin jobbt, trifft sie den mysteriösen und attraktiven  Deacon Camphire. Beide spüren die Anziehungskraft, die unmittelbar zwischen ihnen herrscht. Doch Lily ist misstrauisch und weiß nicht, ob sie ihm vertrauen kann.

Lily, die Protagonistin und Erzählerin der Geschichte, mutiert innerhalb kürzester Zeit zu einer brutalen und skrupellosen Kampfmaschine ohne ihr handeln zu reflektieren. Alles Menschliche hat sie zugunsten ihrer neuen Rolle als Dämonenjägerin abgelegt. Das hindert sie auch daran, die Beziehung zu Deacon zuzulassen. Die Story ist rasant und actionreich und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Ausführlich hat die Autorin Kampfszenen geschildert und auch etwas Sinnlichkeit hineingearbeitet. Doch im Gegensatz zu den Nebenfiguren, ist die Hauptfigur Lily leider etwas zu oberflächlich geraten. Sie agiert oft unverständlich, was dazu führt, dass man ihr wenig Sympathie entgegen bringt. Fans von Urban Fantasy mit viel Gemetzel, einer rasanten Handlung mit wenig Dialogen mag  „Blood Lily Chronicles 01 – Erwachen“ dennoch Lesevergnügen bereiten.

Die Fortsetzung des Romans erscheint im Juni 2011 unter dem Titel  „Blood Lily Chronicles 02. Zerrissen“ ebenfalls im LYX Verlag.

Der Lesekreis bedankt sich bei Kerstin für die Buchbesprechung und beim LYX Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionexemplares.

Eine weitere Rezension zu Julie Kenners Roman „Erwachen“ findet sich World of Armitage.

Kurzbeschreibung

Nach dem Tod ihrer Mutter hat Lily Carlyle versprochen, ihre jüngere Schwester zu beschützen. Als diese angegriffen wird, schwört Lily, sich an dem Schuldigen zu rächen. Das gelingt ihr auch, doch dabei verliert sie ihr eigenes Leben. Anstatt zu sterben erhält sie vom Himmel eine zweite Chance, unter der Bedingung, dass sie sich den Kräften des Guten anschließt. Und kurz darauf erwacht sie im Körper der toten Alice Purdue. Alice ist unter rätselhaften Umständen gestorben, und Lily beschließt, Genaueres über ihren Tod in Erfahrung zu bringen. Da begegnet ihr der mysteriöse und gut aussehende Deacon Camphire, der ein finsteres Geheimnis verbirgt. 

Über die Autorin

Julie Kenner hat Journalismus, Filmwissenschaft und Jura studiert und in einer Reihe von Kanzleien gearbeitet, bevor 2000 ihr erster Roman erschien. Seither hat sie einige begehrte Genrepreise gewonnen. Mit Dämonen zum Frühstück (2008) gelang ihr der große Durchbruch. Webseite der Autorin: www.juliekenner.com

Nathaniels Seele von Britta Strauß [Rezension]

Nathaniels Seele von Britta Strauß

Josephine (Jo) Cambell lebt in Montana. Nach einem schrecklichen Reitunfall, bei dem ihr Mann ums Leben kam, bringt sie all ihren Mut auf, um erneut aufs Pferd zu steigen. Sie stürzt und bricht sich den Fuß. Aus dem Nichts taucht der Absarokee-Indianer Nathaniel auf und hilft ihr. Binnen kürzester Zeit heilt die Verletzung auf magische Weise. Nathaniel schiebt dieses „Wunder“ auf indianische Heilkräfte. In Wirklichkeit gehört er zu Wokosapa, einem indianischen Gott, der einst vom Himmel kam, um die Menschen zu unterrichten.

Die Schamanin Absá wacht eifersüchtig über Nathaniel und lässt ihn und Jo nicht aus den Augen. Absá hat seit über 100 Jahren die körperliche und auch geistige Macht über Nathaniel und macht ihm das Leben schwer. Dennoch kann sie nicht verhindern, dass sich Jo und Nathaniel näher kommen. Nach anfänglichen Streitigkeiten, bei denen sich beide mit ihren Vorurteilen konfrontieren, lernen sie einander zu verstehen, vertrauen und lieben.

Die Traditionen zu bewahren, mit der heutigen Zeit zu verknüpfen und für die Zukunft daraus zu lernen ist das große Thema in dieser spannenden und auch sinnlichen Liebesgeschichte. Britta Strauß hat eine farbige Welt voller Magie geschaffen. Der Kampf zwischen Gut und Böse spielt in diesem Roman in einer wundervoll recherchierten Kulisse und spannt einen weiten Bogen über die Geschichte der Indianer.  Punktabzug gibt es lediglich für das verunglückte Cover.

Kurzbeschreibung
Ewige Jugend und Einsamkeit – das ist der Preis für Nathaniels große Macht, die dazu dient, seinen Indianerstamm zu schützen. Als Josephines Wege Nathaniels kreuzen, verfällt sie diesem mysteriösen Mann. Hin- und hergerissen zwischen Faszination und Verwirrung, muss sie erkennen, dass er ein dunkles Geheimnis hütet. Doch dessen wahre Ausmaße übersteigen ihre kühnsten Vorstellungen. Langsam gelingt es Josephine, Nathaniels kalten Schutzwall zu durchdringen. Als Nathaniel begreift, dass Josephine sein Herz erobert hat, und er sich fragt, welche Rolle ihr im bösen Spiel seiner Existenz zugedacht ist, taucht sein schlimmster Feind auf und entdeckt in Nathaniels Liebe dessen größte Schwäche. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

Die Autorin Britta Strauß über sich:
Geboren 1978 in Sachsen-Anhalt, wo nach wie vor meine Wurzeln liegen, habe ich meine metaphorischen Zweige und Äste seit 2001 zum schönen, bergischen Land ausgestreckt. Ich schreibe, um mich selbst zu entführen. Um nachts durch ferne Wälder zu laufen, auf einem Pferderücken dahinzufliegen, in die Tiefen des Universums einzutauchen oder mit Walen zu schwimmen. Und ich schreibe, um meine Leser zu entführen. Für eine Weile die Realität vergessen. Verführt werden.
In meinem Leben erlaube ich mir so viele Freiheiten wie möglich und gehöre zu den glücklichen Wesen, die ihre wahre Liebe gefunden haben. Ich glänze durch Chaos, Zerstreutheit, Naturvernarrtheit, Vorliebe für Dresdner Stollen, Kaffee und sonstige Leckereien, sowie einen exorbitanten Hang zum Träumen und Fabulieren, dem sehnsüchtigen Streben nach Erfüllung. Wo ich in der Realität an Grenzen stoße, muss mein Laptop ran. Denn im Geiste ist die Freiheit grenzenlos.
Motto: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen. Oder woanders.
Muse: Mein Liebster. Meine Kollegin Jennifer Benkau. Die Erde, der Himmel und das Universum.

Die Taschenbuchausgabe von „Nathaniels Seele“ umfasst 224 Seiten und ist im Dezember 2010 im Sieben Verlag erschienen.

Der Lesekreis bedankt sich bei Kerstin für die Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Gesa Schwartz – Grim: Das Siegel des Feuers [Rezension]

Gesa Schwartz – Grim: Das Siegel des Feuers [Rezension]

Sie fürchten und beschützen uns seit uralter Zeit.
Sie sind der kalte Hauch,
der in einer warmen Sommernacht dein Gesicht streift,
wenn du schläfst,
und sie sind der schwache Duft von Dunkelheit im Morgengrauen.
Sie sind die gefallenen Engel unserer Zeit,
sie sind – die Gargoyles
.“

Paris: Über dem Treiben der Metropole thronen die steinernen Figuren der Kathedrale von Notre Dame. Niemand unter den Menschen ahnt, dass sie im Schutz der Nacht erwachen, wenn kein sterbliches Auge sie sieht. Denn die Gargoyles fürchten und verachten die Menschen, und es ist ehrendes Gesetz, dass die Sterblichen niemals von ihrer Existenz erfahren dürfen.
Der Gargoyle Grim hat sein Leben der Wahrung dieses Gesetzes gewidmet. Eines Nachts beobachtet er seine alte Mentorin Moira dabei, wie sie sich mit einem jungen Mann namens Jakob trifft und ihm ein rätselhaftes Pergament übergibt.
Wütend will Grim Moira zur Rede stellen, findet jedoch nur noch ihre versteinerte Leiche vor.
Jakobs Schwester Mia ahnt nichts von den phantastischen Wesen um sie herum, bis der Bruder ihr offenbart, dass sie – wie er selbst – über eine besondere Fähigkeit verfügt: Sie ist eine Hartidin, eine Seherin des Möglichen. Als Jakob Mia die verborgene Welt der Gargoyles zeigt, geraten die beiden in große Gefahr. Nur mit Grims Hilfe entkommen sie ihren Verfolgern. Doch ehe Mia mehr über ihre Gabe erfahren kann, verschwindet Jakob. Die junge Frau muss sich mit Grim zusammentun, um hinter das Geheimnis der Pergaments zu kommen. Beide wissen nicht, dass sie sich damit auf eine gefährliche Reise begeben – denn sie sind einem Rätsel auf der Spur, das nicht nur ihr eigenes Leben bedroht, sondern das Schicksal der ganzen Welt…..

Grim mag die Menschen schon wegen ihrer vielen Schwächen nicht. Umso ärgerlicher ist es für ihn, dass das Schicksal und seine Bestimmung ihn dazu zwingen mit Mia, einem Menschenwesen, zusammenzuarbeiten. Doch nur gemeinsam mit Mia, die anfangs nichts von ihren Fähigkeiten als Seherin ahnt, und dem humorigen Kobold Remis, kann es ihm gelingen die grausamen Mordfälle, die die Anderswelt erschüttern, zu stoppen. Schnell wird klar, dass sie unbedingt das Geheimnis um das verschlüsselte altertümliche Schriftstück lüften müssen.

Und so taucht der Lesende in die rasante Geschichte, erzählt aus den Perspektiven von Grim und Mia, ein und erlebt atemberaubende Abenteuer mit vielfältigen Wesen aus der Fantasy-Welt.  Werwölfe, Vampire, Kobolde, Waldschrate, Feen, Hybriden tummeln sich an mystischen Orten in Paris und Rom. Die verschiedenen Charaktere sind liebevoll und detailliert beschrieben. Ein über den Dächern von Paris wachender Gargoyle, der den Regen hasst und seine Aufgabe, die steinernen Gesetze zu hüten, sehr ernst nimmt, ein kleiner Kobold mit witzigen Sprüchen, geheimnisvolle Gestalten, die auf den ersten Eindruck nicht das sind, wofür man sie hält. Mia, die anfangs etwas naiv rüberkommt, gewinnt parallel zu ihren erlernten Fähigkeiten an Sympathie. Ihr Mut ist bemerkenswert. Das gleiche gilt für Grim, außen hart wie der Stein aus dem er gemacht ist und innerlich so weich wie ein 3-Minuten-Ei. Auch das Zusammenspiel der „Realwelt“ zur „Anderswelt“ ist beeindruckend verknüpft – und wer möchte schon mit Bestimmtheit sagen, dass es diese zwei Welten nicht gibt?
Ich freue mich auf weitere Bücher von Gesa Schwartz. Sie hat einen so belebenden und lebendigen Schreibstil, der Lust auf mehr macht.

In dem folgenden Video berichtet Gesa Schwartz anschaulich über ihre Intention zur Entstehung der Geschichte. Gargoyles stehen für die Autorin für das Geheimnisvolle in unserem Alltag, der dringend einer Poetisierung bedarf. Sie ist wie Michael Ende der Meinung, dass wir in einen blinden Strudel des Rationalismus geraten sind, und dass wir die Welt immer mehr abhäuten und zwar nicht nur äußerlich, indem wir sie ausbeuten, sondern ihr auch innerlich das Fantastische austreiben. Gesa Schwartzs Anliegen ist es, gegen die herrschende „Zivilisationswüste“ zu schreiben. Das ist ihr mit ihrem Debütroman „Grim: Das Siegel des Feuers“ gut gelungen.

Über die Autorin
Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Ihr besonderes Interesse galt seit jeher dem Genre der Phantastik. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Sie lebt in der Nähe von Hamburg. Mehr über Gesa Schwartz findet sich auf der eindrucksvollen Homepage der Autorin.

„Grim: Das Siegel des Feuers“ von Gesa Schwartz umfasst 688 Seiten und ist im März 2010 im Egmont LYX Verlag erschienen. Die Hardcover-Ausgabe ist für 19.99 Euro im Buchhandel erhältlich.

Der Lesekreis bedankt sich bei Kerstin für die ausführliche Buchbesprechung und beim LYX Verlag für die freundliche Überlassung des Rezensionexemplares.

Kleine Gemeinheiten: Makellose Morde to go von Susanne Henke

Makellose Morde to go: Erlesene Verbrechen und herzerfrischende Gemeinheiten von Susanne Henke

Makellose Morde to go: Erlesene Verbrechen und herzerfrischende Gemeinheiten in 25 Geschichten für zwischendurch.

Jede Geschichte ist spannend, zynisch, manches Mal skurril und beinhaltet mit Liebe erzählte Gemeinheiten über das Ableben.

Entstanden ist eine amüsante Mischung für alle, die gerne was Kurzes, Knackiges und bestimmt nichts Langweiliges lesen möchten.

Zuweilen kann man den eigenen Zeitplan nicht einhalten und kommt mit nur einer Story nicht aus, weil man unbedingt wissen will, ob die nächste vielleicht  noch bissiger ist. Die Autorin hat es hervorragend verstanden für Überraschungsmomente zu sorgen, denn zum Schluss kommt es meist anders, als man denkt.

Das Cover ist schön gestaltet und passt gut zum Inhalt.

Mir haben die „makellosen Morde to go“ so gut gefallen, dass ich hoffe, bald mehr von Susanne Henke lesen zu können. Ihre Schreibweise gefällt mir.

Die 130 Seiten umfassende Taschenbuchausgabe ist im Dezember 2009 im Verlag Books on Demand erschienen und für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kurzbeschreibung
Es muss nicht immer Coffein sein. Auch Literatur belebt. Vor allem, wenn es um (unfreiwilliges) Ableben geht. Und darin ist die Hamburger Autorin, deren Geschichten Vito von Eichborn für den aktuellen Titel seiner Reihe für herausragende Neuerscheinungen ausgewählt hat, Expertin. Gut und Böse sind wunderbar gemischt in dieser Sammlung erlesener Verbrechen und herzerfrischender Gemeinheiten. Oft in ein und derselben Person.

Der Verlag über das Buch
Meine Buchhändlerin sagte mir:  „Ja, schwarzer Humor hört sich gut an. Eigentlich haben es Geschichten ja immer schwer am Markt. Aber wenn sie lustig und böse sind, kann das funktionieren. Da fällt mir E . W . Heine ein. Und natürlich Henry Slesar …†œ „Genau†œ, unterbrach ich sie, „sein Buch ,Erlesene Verbrechen und makellose Morde†˜ könnte auch für diese Sammlung auf dem Titel stehen. Diese Stories sind wirklich herzerfrischend boshaft mit atemberaubenden Effekten, sie changieren zwischen fast surrealen Elementen und witzigem Sarkasmus und …†œ „Witz, ja, das ist das Stichwort†œ, fiel nun sie mir ins Wort, „wenn was von ,Witzen†˜ auf Büchern steht, sind sie oft ziemlich stammtischmäßig jenseits aller Geschmacksgrenzen. Ist dies denn intelligent geschrieben?†œ „Also bitte, sonst würde ich doch nicht so dafür werben. Das ist nicht platt, sondern achtersinnig, wie die Hamburger sagen. Es gibt einen atemberaubenden Einfalls-, Spannungs- und Pointenreichtum mit großem Tempo …†œ „Witz ist Sigmund Freud zufolge eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlich tabuisierten Bereichen. Wovon handeln diese Geschichten eigentlich?†œ „Das mit der Gesellschaft stimmt natürlich. Die Schauplätze reichen vom Fitness-Studio über das Redaktionsbüro bis zum Callcenter, vom Skilaufen bis zur Klippe auf Mallorca, von der Kaufhausverkäuferin bis zur Millionärin, vom Lebenshilfe-Guru bis zu Film-Dreharbeiten in einer römischen Arena und …†œ „Boah, Mann, ist das nicht ein bisschen overdone?†œ „Überhaupt nicht . In dieser Aufzählung fehlen die übrigen Hauptdarsteller †“ nämlich Menschen wie du und ich. Und die Sache mit der freudschen Bedeutung sollten wir nicht zu hoch hängen. Gut und Böse sind hier bunt gemischt, wie sonst auch oft in ein und derselben Person. Die klassischen Mordmotive wie Eifersucht, Neid, Gier und Verführung wechseln mit vollkommen überraschenden Plots. Und die Morde deklinieren auch alles durch: vom Giftring übers Erschossenwerden, vom Sturz in die Tiefe bis zum Genickbruch und dem Tod im Eis …†œ Ich brach ab, denn meine Buchhändlerin hörte nicht mehr zu. Sie hatte mir das Buch aus der Hand genommen und las blätternd hier und da: „Aber das ist doch überhaupt nicht gewichtig, sondern wunderbar leichtfüßig geschrieben†œ, meinte sie, „und die Autorin hat ja auch ein reichhaltiges Vokabular …†œ Sie brach ab, weil die Ladentür klingelte. Und stante pede, wie sie es immer tat, ließ sie mich stehen, um eine Kundin zu begrüßen. Heißt das beim Schreiben nicht leichthändig ? Und ich hatte doch gar nichts von gewichtig gesagt? Nee, wirklich. Ich schwöre: All die makabre Hinterlist und fiese Heimtücke in diesen Stories ist rundherum allerbeste Unterhaltung . Unbeschwertes Lachen wünscht Vito von Eichborn.

Klappentext
„Mit ihren weißen Fluffhaaren sehen sie aus wie ein Löwenzahnstrauß. Einmal pusten, und sie lösen sich in Luft auf. Wenn es doch nur so einfach wäre.†œ Aufgeben? Niemals. Henkes Helden sind der Traum eines jeden Arbeitgebers: engagiert, flexibel und lösungsorientiert. Kein Einsatz ist ihnen zu hoch für Quote oder Kundenglück, den Platz in der ersten Reihe, das Lächeln der Liebsten oder die ungestörte Ruhe ihres Refugiums. Menschen wie du und ich, scharfzüngig seziert und pointiert in den Abgrund gestoßen. Ein giftig-guter Cocktail garstiger Geschichten, der (schaden-) freudigen Genuss verspricht.

†œWer Geschichten à la Roald Dahl mag, wird dieses Büchlein lieben.† Hamburger Morgenpost über „Bissige Stories für boshafte Leser“

†œMinimalistisch, makaber, menschlich.† Literaturkritik.de über „Finderlohn und andere Stories“

Über die Autorin
Susanne Henke lebt mit ihrem Mann in Hamburg und spürt seit 2005 hauptberuflich der Frage nach: „Was wäre, wenn …?†œ Ihre Antworten finden sich in Form satirischer Kurzkrimis in Anthologien, Zeitschriften und ihren „Bissigen Stories“. Ihre Figuren erweckt sie mit wenigen Strichen zum Leben †“ einem Leben, das selten die Hoffnungen der Protagonisten, oft jedoch die Schadenfreude des Lesers befriedigt. „Sprachlich und inhaltlich sehr beeindruckt†œ war die Jury des Wettbewerbes „Deutschland schreibt†œ und prämierte ihr Debüt „Bissige Stories für boshafte Leser†œ 2005 mit einem der vier Nachwuchspreise. 2007 wurde sie für den Deutschen Kurzkrimipreis nominiert.

Über der Herausgeber
Vito von Eichborn war Journalist, dann Lektor im S. Fischer Verlag, bevor er 1980 den Eichborn Verlag gründete, dessen Programm noch heute ein breites Spektrum umfasst: Humor, Kochbücher und Ratgeber, Sachbücher aller Art, klassische und moderne Literatur sowie die Andere Bibliothek. Nach seinem Ausstieg im Jahre 1995 war er u.a. Geschäftsführer bei Rotbuch/EuropSische Verlagsanstalt und sechs Jahre Verleger des Europa- Verlags. Seit 2005 ist Vito von Eichborn selbständig als Publizist tätig und fungiert u.a. seit März 2006 als Herausgeber der Edition BoD.