Bildung 21 – Demo für mehr Lehrer und gegen Bildungsabbau am 02.04.11

Bildung 21 – Demo für mehr Lehrer und gegen Bildungsabbau am 02.04.2011 ab 12.00 Uhr auf dem Odeonsplatz in München.

Andreas Kienle und Isabel Krämer Kienle, zwei Eltern aus München, wollen handeln und nicht länger zusehen:

Gebraucht werden ALLE, die sich nicht länger gefallen lassen, dass sie zum Spielball von Zahlenjongleuren werden.

Über die Anzahl der LEHRERSTELLEN an den bayerischen Schulen wurde in den letzten Wochen viel Widersprüchliches berichtet. Trotz anders lautender Mitteilungen der Staatsregierung ergibt sich aus dem Zahlenwerk des Doppelhaushalts 2011/2012, der Anfang April 2011 in letzter Lesung verabschiedet werden soll, ganz eindeutig keine Verbesserung der Versorgung mit Lehrkräften.
Die bisherige, zum Teil katastrophale UNTERVERSORGUNG MIT LEHRERN bleibt damit bestehen. So können an den Schulen nicht einmal die Regelstunden abgedeckt werden.
Zu große Klassen, eine hohe Anzahl von Stundenausfällen durch Krankheit, ein hoher Einsatz von Referendaren im Regelunterricht, viele Überstunden der Lehrer … sind Alltag.

Aber auch Studenten und alle, die an der Zukunft dieses Landes interessiert sind, haben genug Gründe, um sauer zu sein: Die große Bologna-Reform ging total daneben; die Hochschulen sind überfüllt – der doppelte Abiturjahrgang wird die Lage noch extrem zuspitzen; die Studiengebühren (nur noch in Bayern, BaWü und Niedersachsen) halten ärmere Studenten vom Studium ab; Bildung wird immer mehr zur an wirtschaftlichen Interessen orientierten Ausbildung; Studenten und Dozenten haben so gut wie keine Mitspracherechte; Soziale Selektion durch das dreigliedrige Schulsystem; G8 ist völlig chaotisch…

Wir brauchen Eure Hilfe, nicht nur auf der Demo, sondern besonders im Vorfeld, da wir eine 5.000 Personen Demo nicht ganz allein organisieren können.

Aktiviert vor allem die Schüler und Studenten mit ihren Netzwerken, denn es geht um sie, nicht um die Eltern !!! Wir brauchen einen gemeinsamen Protest von Schülern, Eltern, Studenten und allen die sich für eine bessere Bildung stark machen wollen !!!

Bitte ladet doch auch bitte alle eure Freunde ein und sagt allen bescheid! Schüler, Lehrer, Eltern, Großeltern, Studenten, Dozenten, Professoren, Arbeitende – alle sind willkommen! Wer nicht selber kommen kann/will, der lade doch bitte seine Freunde ein – jeder hat Freunde, die das Thema interessiert! Wenn jeder nur 10 Leute (gerne mehr) einlädt, können wir eine tolle Demo schaffen…!

Meldet Euch mit Eurem Beitrag (Kontakte, Orga,..) bei uns!

– per Mail: mail@bildung21.info

– per Telefon: 0176-15799724

Andreas Kienle // Isabel Krämer Kienle

Neuerscheinung: Charakter – Worauf es bei der Bildung wirklich ankommt

Petra Gerster und Christian Nürnberger stellen am 28.02.2011 im Literaturhaus München ihr neues Buch Charakter – Worauf es bei der Bildung wirklich ankommt vor.

Noch nie ist es so sehr auf jeden Einzelnen angekommen wie heute. Noch nie hing so viel davon ab, dass möglichst viele Einzelne nicht nur über Bildung, sondern auch über Herzensbildung, Haltung, Anstand und Charakter verfügen, denn noch nie waren die vielen Einzelnen dieser Welt – Arme wie Reiche, Mächtige wie Ohnmächtige – so eng miteinander verflochten und aufeinander angewiesen wie heute.“

Mit diesen Worten beginnt das neue Buch von Petra Gerster und Christian Nürnberger, aus dem die beiden Autoren in ihrer „Deutschstunde“ am 28.02.2011 um 20 Uhr im Literaturhaus München lesen.

Kurzbeschreibung
Sie gehen der Frage nach, wie eine mündige, reife Persönlichkeit, wie Charakter und Originalität entstehen  und zitieren dabei auch die beeindruckende innere Haltung Dominik Brunners.
Die Erlöse kommen dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., München, zugute.

Was das Herz, den Kopf, die Seele prägt: ein leidenschaftliches Plädoyer für Charakter und Haltung.
Bildung †“ das war einmal mehr als technisches Wissen und glattes Funktionieren. Bildung betraf einmal den ganzen Menschen, seine tägliche Lebensführung, seine Werte, seine Kultur, seine Leidenschaften und seine Verantwortung der Welt gegenüber. Zur Bildung gehörte einmal all das, was den Charakter formt.

Eine solche Charakterbildung ist heute notwendiger denn je. Es herrscht Mangel an reifen, echten Persönlichkeiten, die die drängenden Probleme unserer Zeit mit Originalität, Mut und Eigensinn anpacken.

Petra Gerster und ­Christian Nürnberger plädieren vehement dafür, das knappe Gut Charakter zu fördern †“ und zeigen, wie der Charakter reift, ein Leben lang.

Über die Autoren

Petra Gerster, geboren 1955, hat Slawistik und Germanistik studiert, war Redakteurin beim «Kölner Stadt-Anzeiger», Nachrichtenredakteurin beim WDR und arbeitet seit 1989 für das ZDF: zunächst als Moderatorin von „Mona Lisa“, seit 1998 als Moderatorin der Sendung „heute“. Sie erhielt den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, die Goldene Kamera für „Glaubwürdigkeit im deutschen Fernsehen“ und den Burda-Medienpreis Bambi. 2001 erschien „Der Erziehungsnotstand“ (mit Christian Nürnberger) und 2007 „Reifeprüfung“ und „Die Frau von 50 Jahren“, die beide zu Bestsellern wurden.

Christian Nürnberger, geboren 1951, studierte Theologie, war Reporter der „Frankfurter Rundschau“, Redakteur bei „Capital“, Textchef bei „Hightech“ und arbeitet seit 1990 als freier Autor. Er lebt mit seiner Frau Petra Gerster und zwei Kindern in Mainz. 2005 erschien „Die Bibel“, 2007 „Das Christentum. Was man wirklich wissen muss“.

Veranstalter: Lichterkette e.V., Stiftung Literaturhaus

Der Eintritt beträgt 15 Euro; ermäßigt 10 Euro.

Bayerische Staatsregierung will 5110 Lehrerstellen streichen

In einer gemeinsamen Presseerklärung haben die Vorsitzende des Gymnasialeltern Bayern e.V., Ulrike Köllner, die auch für den Bayerischen Elternverband (BEV) spricht, sowie der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, Ende Januar 2011 an den Bayerischen Landtag und die Staatsregierung appelliert, den rigorosen Sparkurs in der Bildungspolitik zu beenden.

Köllner und Wenzel betonten unter anderem, dass die Ziele des Kultusministers, wie zum Beispiel die individuelle Förderung an allen Schulen, nur mit deutlich mehr Planstellen umzusetzen seien. Reformen würden aber grundsätzlich auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer ausgetragen – davon hätten sie die Nase gestrichen voll.

Heute teilte Ulrike Köllner mit, dass allein 1499 Stellen in den bayerischen Gymnasien wegen Wegfalls der K 13 gestrichen werden, obgleich man stets versprochen hat, die Stellen in den Schulen zu belassen. Bei rund 400 bayerischen Gymnasien sind das fast vier Stellen pro Schule. (Bild zur Vergrößerung anklicken)

Die bayerische Staatsregierung will im Schulbereich in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 5110 Lehrerstellen streichen.

In unserem reichen Bayern, das Banken für 3,7 Mrd. kauft, werden Lehrerstellen gestrichen, damit die Verhältnisse genauso katastrophal bleiben wie sie sind: riesige Unterstufenklassen, Unterrichtsausfälle, viel zu wenig Stunden für die individuelle Förderung, zu große Kurse für die Abiturvorbereitung, etc.„, sagte Ulrike Köllner

Frau Köllner hat bereits eine Protestmail an die Landtagsabgeordneten verfasst. Einzelproteste können/sollten vor allem an die CSU-Landtagsfraktion csu@csu-landtag.de geschickt werden.

Nachfolgend die Pressemeldung vom 24.01.2011:

Der Sparkurs in der Bildungspolitik ist zu beenden

Eltervertreterin Ulrike Köllner und BLLV-Präsident Klaus Wenzel: „Die Vorgehensweise der Politik ist ein Schlag ins Gesicht der Nachwuchslehrkräfte.

Wer tausenden jungen Menschen die berufliche Zukunft verbaut, obwohl sie dringend gebraucht werden, handelt fahrlässig und verantwortungslos„, kritisierten beide am 24.01.2011 in München.

Sie bezeichneten die Vorgehensweise der Politik als nicht zu verantwortbaren Schlag ins Gesicht der Nachwuchslehrkräfte.

Betroffen sind nicht nur Gymnasialreferendare, die hundertfach auf die Straße geschickt werden, sondern auch rund 2000 Grundschullehrkräfte. Sie hatten ihre Hiobsbotschaft bereits im Juli vergangenen Jahres erhalten.“

Gleichzeitig herrsche an den Schulen erschreckender Mangel, Unterricht falle aus, die Klassen seien zu groß.

Das wollen wir nicht länger mitmachen„, betonte Köllner.

Wenzel prognostizierte, dass zum neuen Schuljahr von voraussichtlich 8000 Neubewerbern für alle Schularten nicht einmal die Hälfte eine Anstellung finden werde.

Dazu kommen jene, die schon länger ohne Beschäftigung sind. Diese Einstellungspolitik gefährdet die Qualität unserer Schulen“, sagte er.

Dabei türmen sich die Probleme an allen Schulen regelrecht auf: übervolle Klassen, vor allem zu große Eingangsklassen an den Gymnasien – hier kommt auch noch die unzumutbare Belastung durch das Abwickeln des doppelten Abiturjahrganges hinzu -, Stundenausfälle wegen Krankheit oder Fortbildung, eine zu hohe Unterrichtsverpflichtung an Grund- und Hauptschulen und viel zu wenig Stunden für die individuelle Förderung.

Anstatt diese Probleme systematisch zu beheben, werden die Schulen ständig weiter geschwächt„, kritisierte der BLLV-Präsident.

Das führe dazu, dass die Qualität an den Schulen dauerhaft leide. In dieser Situation signalisiere die Politik tausenden jungen Menschen, die sich intensiv und mit großen Anstrengungen auf ihre berufliche Zukunft als Lehrkräfte vorbereitet hätten, nicht gebraucht zu werden. Das sei verheerend.

Wenzel und Köllner verlangten, die übergroßen Klassen an allen Schularten abzubauen und überall eine ausreichende Lehrerreserve zu installieren, um Unterrichtsausfälle ohne zusätzliche Belastung des Personals kompensieren zu können.

„Uns ist klar, dass das Kultusministerium nur die Stellen vergeben kann, die der Bayerische Landtag bewilligt hat – die Hauptverantwortung liegt also beim Landtag und den Abgeordneten. Sie müssen deshalb bei den Beratungen und der Abstimmung zum nächsten Doppelhaushalt deutlich mehr Planstellen für alle Schularten schaffen. Sie müssen den jungen Kolleginnen und Kollegen, die jetzt vor ihrem beruflichen Scherbenhaufen stehen, eine Perspektive eröffnen – das sind sie ihnen einfach schuldig“, so Köllner und Wenzel.

Darüber hinaus ist der eigenverantwortliche Unterricht für Referendare während der Ausbildung deutlich zu reduzieren. Die Unterrichtspflichtzeit für Junglehrer wurde erhöht, weil damit die Unterrichtsversorgung angesichts des damaligen Lehrermangels aufrecht erhalten werden konnte.

Köllner erinnerte an die nach wie vor unerträglichen Belastungen an den bayerischen Gymnasien:

Nicht nur viele Schülerinnen und Schüler sind erschöpft, müde und ausgebrannt, auch viele Lehrkräfte kommen an ihre gesundheitlichen Grenzen oder haben sie bereits überschritten.“

Die Anforderungen des G8 seien trotz aller Beteuerungen unverändert hoch. Druck und Belastung sind extrem. Die Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte hätten sich in den vergangenen Jahren aufgrund der hohen Schülerzahlen sowie des Mangels an qualifizierten Fachlehrern/innen kontinuierlich verschlechtert.