Literaturclub: Die Bücher der Sendung am 20.11.2012 im SF und am 25.11.2012 auf 3sat

Am 20. November 2012 diskutieren Stefan Zweifel, Elke Heidenreich, Hildegard E. Keller und Rüdiger Safranski wieder über aktuelle Neuerscheinungen oder Neuauflagen auf dem Buchmarkt im „Literaturclub“ im Schweizer Fernsehen.

Die Bücher der Sendung vom 20.11.2012

Elke Heidenreich stellt „1913“ von Florian Illies vor

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 23. Oktober 2012 im S. Fischer Verlag
Ein Buch so farbig, so schillernd, so vielgestaltig wie der Sommer des Jahrhunderts.
Die Geschichte eines ungeheuren Jahres, das ein ganzes Jahrhundert prägte: Florian Illies entfaltet virtuos ein historisches Panorama. 1913: Es ist das eine Jahr, in dem unsere Gegenwart begann. In Literatur, Kunst und Musik werden die Extreme ausgereizt, als gäbe es kein Morgen. Zwischen Paris und Moskau, zwischen London, Berlin und Venedig begegnen wir zahllosen Künstlern, deren Schaffen unsere Welt auf Dauer prägte. Man kokst, trinkt, ätzt, hasst, schreibt, malt, zieht sich gegenseitig an und stößt sich ab, liebt und verflucht sich.
Es ist ein Jahr, in dem alles möglich scheint. Und doch wohnt dem gleißenden Anfang das Ahnen des Verfalles inne. Literatur, Kunst und Musik wussten schon 1913, dass die Menschheit ihre Unschuld verloren hatte. Der Erste Weltkrieg führte die Schrecken alles vorher schon Erkannten und Gedachten nur noch aus. Florian Illies lässt dieses eine Jahr, einen Moment höchster Blüte und zugleich ein Hochamt des Unterganges, in einem grandiosen Panorama lebendig werden.
Malewitsch malt ein Quadrat, Proust begibt sich auf die Suche nach der verlorenen Zeit, Benn liebt Lasker-Schüler, Rilke trinkt mit Freud, Strawinsky feiert das Frühlingsopfer, Kirchner gibt der modernen Metropole ein Gesicht, Kafka, Joyce und Musil trinken am selben Tag in Triest einen Cappuccino †“ und in München verkauft ein österreichischer Postkartenmaler namens Adolf Hitler seine biederen Stadtansichten.

Rüdiger Safranski stellt „Löwenstern“ von Adolf Muschg vor

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 23. August 2012 bei C. H. Beck
Der Roman über einen neuen Gulliver, die Liebe und die vergebliche Eroberung der Welt. In seinem neuen Roman erzählt Adolf Muschg die Geschichte von Hermann Ludwig von Löwensterns (1777-1836) Versuchen, nach Japan zu gelangen. Der Balte hatte im Auftrage des russischen Zaren an Adam von Krusensterns erster Weltumseglung teilgenommen und kennt auch die dramatischen Ereignisse des zweiten russischen Versuchs unter Wassili Golownin, der mit dessen Gefangenschaft in Japan endet. Golownin hat über dieses Abenteuer geschrieben. Löwensterns eigenes Lebensabenteuer, das um „die Entdeckung“ eines Landes kreist, das sich seit Jahrhunderten abgeschottet hat, führt ihn selbst in eine prekäre Gefangenschaft, aus der ihn nur die Liebe wieder befreien kann. Im Zentrum des Romans steht die leidenschaftliche, extreme Liebesgeschichte Löwensterns mit Nadja, die auf vielfältige Weise mit den Protagonisten dieser Geschichte – realen historischen Figuren – verbunden ist. Diese Liebe stellt alles infrage und auf den Kopf, Rollen, Gefühle, Sprache und Erotik. Löwensterns geheime Geschichte hat ihn zu Aufzeichnungen inspiriert, die auf verschlungenen Wegen in Adolf Muschgs Hände gelangt sind. Japan als Projektion und Erlebnis ist auch ein Lebensthema Muschgs. In diesem spannenden, auf historischen Tatsachen beruhenden Roman liefert Muschg zugleich ein Vexierbild über das Spiel zwischen dem Eigenen und dem Fremden.

Hildegard E. Keller stellt „Das Phantom des Alexander Wolf“ von Gaito Gasdanow vor

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 27. August 2012 im Hanser Verlag
Ein ehemaliger Weißgardist erinnert sich an ein tragisches Erlebnis im Bürgerkrieg in Russland, als er einen Reiter niederschoss. Jahre später, im Exil in Paris, findet er den Vorfall in einem Buch beschrieben. Er versucht den Autor namens Alexander Wolf zu treffen, doch stattdessen begegnet er der rätselhaften Jelena und verliebt sich in sie. Eines Tages erzählt sie ihm von ihrem früheren Geliebten, der dachte, bald sterben zu müssen, weil er dem Tod schon einmal entronnen war. In einem brillanten Spannungsbogen erzählt Gaito Gasdanow, der mit Nabokov, Proust und Camus verglichen wurde, diesen 1947 erschienenen Roman, in dem Liebe und Tod aufs engste verwoben sind. Sein Protagonist Alexander Wolf ist eine der geheimnisvollsten und unvergesslichsten Figuren der Weltliteratur.

Stefan Zweifel stellt „Flammenalphabet“ von Ben Marcus vor

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 16. August 2012 bei Hoffmann und Campe
„Am Anfang war das Wort – und das Wort tötete“: Ein literarisches Epos über eine Welt, in der die Sprache der Kinder ihre Eltern umbringt.
Zuerst sind es nur die Juden, bald schon trifft es jeden: Die Sprache der Kinder wird für Erwachsene unerträglich, sie macht krank und tötet. Claire, Sams Frau, ist bereits schwer erkrankt und erträgt die Nähe ihrer Tochter Esther nicht mehr, die sie über alles liebt. Unaufhaltsam breitet sich die Epidemie aus, Panik greift um sich, und die letzten Radiosendungen verkünden, dass die Menschen ihre Kinder und Häuser verlassen, um in die Wildnis zu fliehen. Als Claire kurz vor dem Zusammenbruch steht, scheint auch ihnen kein anderer Ausweg zu bleiben, aber am Vorabend ihres Aufbruchs verschwindet Claire, und Sam macht sich auf den Weg, um ein Heilmittel zu finden. Dabei gerät er in eine gefährliche Schattenwelt.

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Ausstrahlungsdaten:
Dienstag, 20. November 2012 um 22.20 Uhr auf SF1
Mittwoch, 21. November 2012 um 01.35 Uhr auf SF 1
Donnerstag, 22. November 2012 um 03.55 Uhr auf SF 1
Samstag, 24. November 2012 um 14.10 Uhr auf SF 1

Mittwoch, 21. November 2012 um 11.00 Uhr auf SFinfo
Donnerstag, 22. November 2012 um 12.40 Uhr auf SFinfo

sowie
Sonntag, 25. November 2012 um 10.45 Uhr auf 3sat

Elke Heidenreich empfiehlt „Die Schöne des Herrn“ von Albert Cohen im Literaturclub [Video]

Leidenschaftlich spricht Elke Heidenreich in der Sendung vom 16. Oktober 2012 im Schweizer Literaturclub über „Die Schöne des Herrn“ von Albert Cohen. Sie fühlte sich höchst unterhalten, persönlich berührt und literarisch entzückt von dem Roman.

Albert Cohen (* 1895 auf Korfu, †  am 17. Oktober 1981 in Genf) gilt als einer der wichtigsten französischsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk ist die Romantetralogie „Solal„. Mit dessen dritten Teil „Die Schöne des Herrn„, der 1968 in Frankreich und 1987 zum ersten Mal bei Klett-Cotta erschien, feierte er seinen größten Erfolg.

Kurzbeschreibung
Der reiche und schöne Solal, jüdischer Diplomat beim Völkerbund, verführt zu Beginn der 30er­Jahre Ariane, die Frau eines Kollegen. Was als prickelnde Affäre beginnt, wird rasch zu einer beide Partner verschlingenden Passion. Nach den lustvollen und rauschhaften ersten Monaten versuchen Ariane und Solal immer verzweifelter, die Leidenschaft füreinander am Leben zu erhalten. Die anfängliche Lust wird zur Qual. Liebe schlägt um in Eifersucht und Entfremdung.

Albert Cohens Meisterwerk ist einer der größten Liebesromane des 20. Jahrhunderts und hat bis heute nichts von seiner Wucht verloren. „Ein verstörender Roman von großer erotischer Kraft … etwas Kitsch wetterleuchtet darüber hin, was den Genuss keinesfalls beeinträchtigt, ihn sogar erhöht. Im Kern ungeheuerlich: der Untergang des europäischen Judentums gespiegelt in einer verzweifelten Affäre„, urteilt Sibylle Lewitscharoff

Die broschierte Ausgabe umfasst 891 Seiten und ist in einer Neuauflage im Mai 2012 für 24,95 Euro im Klett-Cotta Verlag erschienen.

Nachfolgend die Buchbesprechung dazu im Schweizer Literaturclub:

Literaturclub vom 16.10.2012

Quelle: Videoportal Schweizer Fernsehen

Literaturclub: Elke Heidenreich spricht wieder über Bücher im Fernsehen

Seit September 2012 ist Elke Heidenreich wieder im Fernsehen anzutreffen.

Im Schweizer Literaturclub wird in neuer und prominenter Besetzung über relevante literarische Neuerscheinungen, Sachbücher sowie Klassiker, die neu aufgelegt werden, diskutiert. Die Kritikerrunde wird von Stefan Zweifel geleitet. Elke Heidenreich, Rüdiger Safranski und Hildegard E. Keller debattieren engagiert und leidenschaftlich mit ihm darüber, was man gelesen haben muss.

Pro Sendung, die mehr als 60 Minuten lang ist, werden jeweils vier Buch-Neuerscheinungen kontrovers  besprochen. Das Format hat einen intellektuellen Anspruch, soll einen Erkenntnisgewinn ermöglichen, informativ und unterhaltend sein.

Gast in der nächsten Sendung, die am 16. Oktober 2012 im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wird und am Sonntag, den 28. Oktober, um 10.15 Uhr, auf 3sat wiederholt wird,  ist Rainer Moritz. Er vertritt Rüdiger Safranski in der Runde, der an den Stimmbändern erkrankt ist und daher nicht mit diskutieren kann.

Die Bücher der kommenden Sendung

  • Verteidigung der Missionarsstellung von Wolf Haas
  • Ein plötzlicher Todesfall  von Joanne K. Rowling
  • Die Schöne des Herrn von Albert Cohen
  • Aller Tage Abend von Jenny Erpenbeck
  • Limonow von Emmanuel Carrère

Wer sich vorab schon einen Einblick auf die kommenden Sendungen verschaffen möchte, findet die komplette Aufzeichnung (71 Minuten) der letzten Sendung online. Elke Heidenreich stellt hier Richard Fords neuen Roman „Kanada“ vor.

Literaturclub vom 18.09.2012

Die nächsten Sendetermine auf 3sat:
28.10.2012, 10.15 Uhr
25.11.2012, 10.45 Uhr
23.12.2012, 10.15 Uhr

Quelle Foto: © SRF

Edition Elke Heidenreich †“ Neuerscheinungen Frühjahr 2012

Seit 2009 erscheinen in der †œEdition Elke Heidenreich† Bücher, die im engeren und weiteren Sinn mit Musik zu tun haben: Sachbücher und Romane, Erfundenes und Wirkliches, Biographien und Anthologien †“ und immer geht es um Musik, um klassische genauso wie um Popmusik, es geht um Musiker, um das, was Musik mit den Menschen anstellt.

Im Frühjahrsprogramm 2012 sind in der Edition Elke Heidenreich folgende Bücher erschienen

Als ich meine Eltern verließ von Michel Rostain (Roman)

Kurzbeschreibung
Ein bewegender Roman über den Verlust eines erwachsenen Sohnes, feinfühlig, liebevoll und mit erstaunlicher Leichtigkeit erzählt.
Kann man über den Verlust eines Menschen zuversichtlich, ja heiter erzählen? Michel Rostain gelingt es, indem er seinen verstorbenen Sohn Lion die Trauerarbeit der Eltern liebevoll kommentieren lässt. Als der Vater auf dem Weg in die Wäscherei sich nicht vom Geruch der Bettwäsche seines Sohnes trennen kann, stellt Lion lakonisch fest: „Papa, sie stinkt. Ich habe sie seit Monaten nicht gewaschen.“ Der Vater stolpert über rätselhafte SMS und Notizen in Lions Schulheften und glaubt, darin Zeichen zu erkennen. Ein Puzzle aus unglaublichen Fügungen entsteht, das es den Eltern ermöglicht, sich wieder ihrem Motto „Es lebe das Leben!“ zu verschreiben. Schließlich verstreuen sie Lions Asche an den Hängen des Vulkans Eyjafjallajökull. Als dieser 2010 den Flugverkehr über Europa lahmlegt und Lions Asche nach Frankreich zurückweht, hat der Vater die Freude an einem Leben, in dem es Lion einmal gab, wiedergefunden.

Die gebundene Ausgabe umfasst 160 Seiten und ist im März 2012 in der Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann erschienen.

Hanns Eisler: : Komponist, Weltbürger, Revolutionär von Friederike Wißmann (Biogrofie)

Kurzbeschreibung
Die maßgebliche neue Biografie eines der bedeutendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Hanns Eisler war in Wien einer der bekanntesten Schüler von Arnold Schönberg. Den überzeugten Kommunisten zog es in den 20er Jahren nach Berlin. Das Elitäre der Avantgarde war ihm stets ein Dorn im Auge, weshalb er Arbeiterlieder und Gassenhauer in 12-Ton-Technik komponierte. Er floh vor den Nazis nach Hollywood, wo er mit Bertolt Brecht, Charlie Chaplin und Thomas Mann zusammenkam und für den Oscar nominierte Filmmusik schrieb. Wegen seiner politischen Haltung aus den USA ausgewiesen, ging er nach dem 2. Weltkrieg in die DDR †“ und schrieb eine der schönsten Nationalhymnen: „Auferstanden aus Ruinen …“. Als streitbarer Geist kam er immer wieder in Konflikt mit dem DDR-Regime, weshalb er seine österreichische Staatsbürgerschaft nie ablegte. Friederike Wißmann erzählt eine spannende Komponistenbiografie und ein Stück packende Zeitgeschichte. Erstmals ist darin auch von Eislers Frauen die Rede.

Die gebundene Ausgabe umfasst 304 Seiten und ist im März 2012 in der Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann erschienen.

Der wandernde Turm: Die Erzählungen von Sergej Prokofjev (Erzählungen)

Kurzbeschreibung
Eine literarische Sensation: Der Komponist Sergej Prokofjev als begnadeter Erzähler!
In der Wohnung Sergej Eisensteins fand der Gitarrist Lucian Plessner in einer vergilbten Zeitschrift Erzählungen des großen Komponisten Sergej Prokofjev und landete damit eine literarische Sensation: Lange war nicht bekannt, dass der Komponist auch schriftstellerisch tätig war. Auf seinen unzähligen Reisen schrieb er humorvoll-skurrile Geschichten, die die gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit aufs Korn nehmen: Da begibt sich der Eiffelturm aus Sehnsucht nach dem Turm der Türme auf Wanderschaft nach Babylon, ein eitler Offizier und ein verliebter Maler wetteifern um eine Frau und legen sich dafür mit Schopenhauer an, oder ein Ingenieur verliert seine Frau und den Verstand. In seinem erzählerischen Werk, das hier vollständig vorliegt, spiegeln sich Prokofjevs Vorliebe für märchenhafte Stoffe, Zeiteinflüsse wie Dada und Surrealismus, aber auch die russische Erzähltradition eines Dostojewski, Gogol oder Tschechow.

Die gebundene Ausgabe umfasst 192 Seiten und ist der Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann im März 2012 erschienen.

Mademoiselle singt den Blues: Mein Leben von Patricia Kaas (Autobiografie)

Kurzbeschreibung
Die Autobiografie der französischen Sängerin Patricia Kaas: zutiefst bewegend, ehrlich und spannend erzählt
Patricia Kaas erzählt bewegend von ihrem kometenhaften Aufstieg von der lothringischen Bergarbeitertochter zur international erfolgreichsten französischen Sängerin unserer Zeit. Ihre volle, dunkle Stimme erregt Aufsehen, wenn sie als Kind in Bierzelten singt. Die ehrgeizige, deutsche Mutter meldet sie bei Gesangswettbewerben an. Mit 13 Jahren tritt die Kaas bereits regelmäßig in einem Saarbrücker Nachtclub auf, wo sie entdeckt wird. Damit beginnt eine internationale Karriere mit vielen goldenen Alben und Welttourneen. Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten: Das ständige Herumreisen lässt keine feste Partnerschaft zu, und die Liebe der Fans wird zum Albtraum, als ein Stalker bis in ihre Wohnung vordringt. Offen erzählt sie, welche Nöte, Selbstzweifel und Schicksalsschläge ihr glamouröses Leben überschatten, aber auch von dem Halt, den ihr Freunde wie Alain Delon, Jeremy Irons und ihre Familie geben.

Die gebundene Ausgabe umfasst 240 Seiten und ist im April 2012 in der Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann erschienen.

Quelle: Random House

7 Fragen an Elke Heidenreich

Elke Heidenreich, geboren 1943, studierte von 1963 bis 1969 in München, Hamburg und Berlin Germanistik, Publizistik, Theatergeschichte und Religionswissenschaft.

In den 1970er Jahren begann ihr Berufsweg in den Medien als freie Mitarbeiterin beim Hörfunksender SWF3. Seitdem ist die Autorin und Literaturkritikerin für Presse, Funk und Fernsehen tätig.

Bereits 1981 wurde Elke Heidenreich mit der Goldene Kamera in der Kategorie „Beste Autorin und Moderatorin“ ausgezeichnet. 1984 erschien im Rowohlt Verlag ihr erstes Buch. Unter dem Titel „Darf´s ein bisschen mehr sein?“ veröffentlichte sie eine Zusammenfassung ihrer Texte als Else Stratmann, die Elke Heidenreich elf Jahre lang in Hörfunk und Fernsehen verkörperte.

Von April 2003 bis Oktober 2008 führte Elke Heidenreich durch die Literatursendung Lesen! im ZDF, in der sie sechs- bis achtmal im Jahr Neuerscheinungen vorstellte und Bücher empfahl. Die Sendung wurde abgesetzt, nachdem Elke Heidenreich in einem Artikel in der FAZ im Oktober 2008 öffentlich die aufsehenerregende Kritik des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki an der Programmqualität des öffentlich-rechtlichen Fernsehens unterstützte.

Seit 2008 ist Elke Heidenreich die Herausgeberin der „Edition Elke Heidenreich“ beim C. Bertelsmann Verlag, in der Bücher, die im engeren und weiteren Sinn mit Musik zu tun haben, erscheinen.

Diese Edition herausgeben zu dürfen, ist für mich wie ein Geschenk. Und ich möchte dieses Gefühl an Sie weiterschenken: Lassen Sie sich verzaubern von Musikerbiographien und Geschichten über Musik, von klugen Essays und unterhaltendem Unsinn, von Sachbüchern und leidenschaftlichen Romanen, von ganz Neuem, das wir entdecken, und Verschüttetem, das wir wieder ausgraben möchten„, sagt Elke Heidenreich über ihr neues Tätigkeitsfeld.

Für die Biografie „Dylan Thomas – Waliser. Dichter. Trinker“ erhielt Elke Heidenreich zuletzt im Jahr 2011 gemeinsam mit Tom Krausz den „Internationalen Literaturpreis Corine“ in der Kategorie Bilderwelten.

Heute lebt Elke Heidenreich in Köln und in der Eifel.

7 Fragen an Elke Heidenreich

1. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?

Mit dem Programmdirektor des ZDF. Ich würde die Sendung „Lesen!†œ wieder ins Programm heben, und zwar auf einen guten Sendeplatz um 21 Uhr.

2. Welche Projekte warten auf ihre Vollendung?

Ich bin an allem gut dran.

3. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Der Satz: „Ich komm ja nicht zum Lesen.†œ

4. Worauf sind Sie besonders stolz?

Auf den sechs Jahre dauernden Erfolg der Sendung „Lesen!†œ im ZDF und auf meine Edition mit inzwischen 25 wunderschönen Musikbüchern bei C. Bertelsmann.

5. Mit welcher historischen Figur hätten Sie sich gerne zum Essen verabredet?

Mit Giuseppe Verdi auf seinem Landgut in der Emilia Romagna.

6. Über welche verpasste Gelegenheit ärgern Sie sich noch heute?

Ich kann mich an nichts Wichtiges erinnern, das ich verpasst hätte….

7. Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient?

Nachhilfe in Latein, während der Schulzeit, Post austragen in Neubiberg bei München, während des Studiums.

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Der Lesekreis bedankt ganz herzlich bei Elke Heidenreich für die Teilnahme an unserer kleinen Online-Umfrage und hofft weiterhin auf eine Fortsetzung einer von ihr moderierten Literatursendung!

Foto: Foto: © Bettina Flittner