Necla Kelek ehrt Frank Schirrmacher mit dem Ludwig-Börne-Preis

Der Autor und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher, erhält den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis.

„Frank Schirrmacher ist ein herausragender Publizist, streitbarer Autor und führender Intellektueller in Deutschland†œ, heißt es in der Begründung der Jurorin, der türkischstämmigen Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek. „Immer wieder gelingt es ihm, unkonventionelle Themen zu lancieren. Seine Arbeiten zum demographischen Wandel und der Einzug naturwissenschaftlicher Fragestellungen aus der Hirnforschung und der Gentechnik in die deutschen Feuilletons gelten als Meilensteine seines Wirkens. Wie Ludwig Börne bricht er dabei mit alten Vorurteilen und beschreitet neue Wege.“

Die Auszeichnung wird am 7. Juni in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Der seit 1993 vergebene Preis erinnert an den scharfzüngigen jüdischen Schriftsteller Ludwig Börne (1786-1837), der aus Frankfurt stammte. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger sowie die Publizisten Rudolf Augstein, Joachim Kaiser, Marcel Reich-Ranicki und Joachim Fest.

Im vergangenen Jahr erhielt die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer die Auszeichnung.

Alleinige Jurorin war dieses Jahr Necla Kelek. Necla Kelek, geboren am 31. Dezember 1957 in Istanbul, ist eine promovierte deutsche Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin. Sie war von 1999 bis 2004 Lehrbeauftragte für Migrationssoziologie an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialpädagogik in Hamburg. Keleks Leitthema ist die „islamisch geprägte Parallelgesellschaft in Deutschland“. Sie lehnt eine Duldung einer nicht-emanzipatorischen Erziehung von Mädchen, aber auch von Jungen, in traditionalistischen islamischen Familien als „falsch verstandene Toleranz†œ entschieden ab.

Die Autorin, die immer wieder gegen die Unterdrückung der Frauen im Islam kämpft, wird bei der Preisverleihung auch die Laudatio auf Schirrmacher halten.

Quellen: Frankfurter Allegmeine Zeitung, Wikipedia