Lea Singer erhält den Hannelore-Greve-Literaturpreis 2010

Die Münchner Autorin Eva Gesine Baur, die unter auch dem Pseudonym Lea Singer publiziert, ist mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis 2010 ausgezeichnet worden. „Singer zeichnet sich in ihrer Prosa durch ein ganz ungewöhnliches psychologisches Feingefühl und durch eine reiche Palette sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten aus„, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Hannelore-Greve-Literaturpreis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Hamburger Autorenvereinigung für „herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur†œ verliehen.

Gestiftet wurde die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Hamburger Ehrenbürgerin Prof. Dr. h.c. Hannelore Greve.

Eva Gesine Baur ist gelernte Köchin und hat Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften, Musikwissenschaft und Gesang studiert und 1991 in München mit der Arbeit Studien zum französischen und englischen Kinderbild im 18. und 19. Jahrhundert promoviert.

Neben ihren unter dem Pseudonym Lea Singer veröffentlichten biographischen Romanen schrieb sie Sachbücher etwa zum Thema Essen und Trinken mit: Verdi, Vivaldi oder Johann Strauss Vater und Sohn, über den Koch Eckart Witzigmann und über kunstgeschichtliche Themen. Sie schrieb Reisebücher mit kulturgeschichtlichem Hintergrund zu Hamburg, Salzburg und Venedig oder zu Sigmund Freud in Wien, zum Teil mit dem Thema Essen verbunden wie George Sand auf Mallorca.

Für die Bewältigung von Lebensfragen der Leser hat sie auch Ratgeberliteratur zu Themen wie Glück, Erotik, Erfolg, Eifersucht und über den Umgang mit dem Tod veröffentlicht.

Lea Singer hat neben dem Prosastück Die österreichische Hure (2005) einige hochgelobte Romane zum Thema „Die Frau an seiner Seite“ geschrieben, unter anderem Die Zunge (2000), Das nackte Leben (2005) über das Schicksal und die Ehen der Constanze Mozart, Vier Farben der Treue (2006), welcher 1935 in Salzburg spielt, Mandelkern (Hoffmann und Campe, 2007), eine weibliche Faust-Geschichte über eine international renommierte Neurowissenschaftlerin und zuletzt den Roman über den Musiker und Mäzen Paul Wittgenstein. Den Titel, „Konzert für die linke Hand„, hat sie nach Maurice Ravels gleichnamiger Komposition gewählt.

Kurzbeschreibung „Konzert für die linke Hand“

Ein Ausnahmeschicksal, das jeden fasziniert, denn es ist ein einziges Trotzdem. Maurice Ravel schrieb ihm sein Klavierkonzert für die linke Hand, Prokofjew sein viertes, Richard Strauss, Hindemith und Britten komponierten für ihn. Er hatte seine rechte Hand im Großen Krieg verloren. Seine Willensstärke und Konsequenz machten Paul Wittgenstein dennoch zu einem der berühmtesten Virtuosen seiner Zeit. Paul Wittgenstein war ein ganz und gar ungewöhnlicher Mann voller Widersprüche: ein Wahrheitsfanatiker, der ein Doppelleben führte, ein katholisch getaufter Jude, der alle Juden für unehrlich hielt, ein österreichischer Patriot, der 1938 in die USA emigrieren musste, ein hochbegabter Pianist, der im Krieg den rechten Arm verlor und weiter Konzerte gab. Der umschwärmte Sohn einer Familie, die als „die Krupps der Habsburger Monarchie“ galt, heiratete die blinde Tochter eines Straßenbahnschaffners. Lea Singer geht den Dramen dieses Lebens einfühlsam, klug und mit großer sprachlicher Eleganz auf den Grund. „Lea Singer versteht es, aus ihren Recherchen Honig zu saugen.“ NDR

Im Mai 2011 erscheint bei Hoffmann und Campe ein neuer Roman von Lea Singer unter dem Titel „Der Opernheld.

Kurzbeschreibung „Der Opernheld“
Wenn die Liebe zur italienischen Oper so mächtig wird, dass nichts anderes mehr in deinem Kopf Platz hat, dann musst du dieser Liebe folgen. Moritz Redder hat sich entschieden: Sein Leben gehört der Oper.
Moritz Redder, erfolgreicher Jurist, führt ein geordnetes Dasein und kennt keine Unwägbarkeiten. Als aber durch eine Erbschaft die Musik Einzug in sein Leben hält, verändert sich alles. Die italienische Oper erobert ihn im Sturm: zuerst sein Herz und dann seinen Verstand. Sie erweckt ihn zum Leben und lässt ihn an die besungenen Ideale glauben †“ bedingungslose Liebe, lodernde Leidenschaft, Heldenmut. Moritz Redder verliert keine Zeit: Er reist nach Italien und nennt sich fortan Maurizio Salvatore. Die Liebe zur Oper und zu den Sängerinnen wird zur Obsession. Der Magie der Oper verfallen, verliert er sich selbst immer mehr und findet doch zuletzt ein Glück, das er eigentlich gar nicht suchte.

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Hannelore-Greve-Literaturpreis 2008 geht an Arno Surminski

Der Hannelore-Greve-Literaturpreis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Hamburger Autorenvereinigung für „herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur†œ verliehen.

Gestiftet wurde die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Hamburger Ehrenbürgerin Prof. Dr. h.c. Hannelore Greve.

In diesem Jahr erhält Arno Surminski die Auszeichnung. In Romanen wie Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland (1974) habe er, so die Jury, „den vielen Kriegsopfern, insbesondere des 2. Weltkrieges, eine Stimme verliehen„.

Kurzbeschreibung

Dieser authentische Roman aus der Sicht eines Jungen beschwört ebenso objektiv wie aufwühlend eine Idylle, die 1945 in Schutt und Asche versank. Es ist die Geschichte einer Landschaft und einer Zeit; vor allem aber ist es die Geschichte von Hermann Steputat, der geboren wurde, als Paul Hindenburg starb, und der elf Jahre später zu den wenigen Dorfbewohnern gehörte, die den Krieg überlebten.

Der Verlag über das Buch

Arno Surminskis legendärer Ostpreußenroman

Über den Autor

Arno Surminski 1934 in Jäglack (Ostpreußen) geboren, arbeitet seit 1972 freiberuflich als Wirtschaftsjournalist und Schriftsteller. Er hat neunzehn Romane und Erzählbände veröffentlicht, darunter die Bestseller Jokehnen, Sommer vierundvierzig und die Erzählbände Aus dem Nest gefallen und Die masurischen Könige.

Die Auszeichnung wird im Oktober in Hamburg verliehen.

Preisträger aus den Jahren 2004 und 2006 sind Siegfried Lenz und Hans Pleschinski.