Jonathan Franzen mit WELT-Literaturpreis 2013 ausgezeichnet

Jonathan FranzenDer 54-jährige US-amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen erhält den mit 10.000 Euro dotieren WELT-Literaturpreis 2013 für sein literarisches Gesamtwerk.

Jonathan Franzen ist der bedeutendste Gesellschaftsromancier seiner Generation. Seine Romane zeichnen sich durch die tiefe psychologische Durchdringung ihrer Figuren sowie durch ihre gesellschaftliche Relevanz und Hellsichtigkeit aus. Mit scharfem Witz und einem schonungslosen Blick auf die Lebenslügen mehrerer Generationen hat er das Genre des Familienromans für unsere Zeit folgenreich neu definiert. Insbesondere mit seinen Romanen Die Korrekturen und Freiheit hat er der Epik in Zeiten großer Rivalität durch neue Medien neue Wege gewiesen. Auch in seinen Essays hat Jonathan Franzen seine kritische Zeitgenossenschaft bewiesen und eine höchst einflussreiche Poetik des Romans formuliert, die theoretische Reflexion und soziales Engagement verbindet. Sein gesamtes Werk beweist, dass erzählerische Leichtigkeit und gedankliche Tiefe keine Gegensätze sein müssen„, heißt es in der Begründung der Jury.

Jonathan Franzen wurde am 19. August 1959 in Western Springs bei Chicago geboren und wuchs in Webster Grove, Missouri auf. Er studierte Germanistik, unter anderem in München und Berlin. Heute lebt er in New York und dem kalifornischen Santa Cruz. Franzen hat mit „Die 27ste Stadt“ (1988), „Schweres Beben“ (1992), „Die Korrekturen“ (2001) und „Freiheit“ (2010) vier große Romane vorgelegt. 2006 erschienen seine Memoiren „Die Unruhezone“, 2002 und 2013 die Essaybände „Anleitung zum Alleinsein“ und „Weiter weg“. Soeben sind in den USA seine Übersetzungen von Karl Kraus erschienen.

Nach Zeruya Shalev (2012), Albert Ostermaier (2011), Claude Lanzmann (2010), Philip Roth (2009), Hans Keilson (2008), Daniel Kehlmann (2007), Rüdiger Safranski (2006), Yasmina Réza (2005), Amos Oz (2004), Jeffrey Eugenides (2003), Leon de Winter (2002), Pat Barker (2001), Imre Kertész (2000) und Bernhard Schlink (1999) ist Jonathan Franzen der fünfzehnte WELT-Literaturpreisträger. Der Literaturpreis erinnert an Willy Haas, der 1925 „Die literarische Welt“ gründete. Ausgezeichnet werden ein einzelnes Buch oder ein Gesamtwerk. Zur Jury gehören der britische Verleger Lord George Weidenfeld, WELT-Feuilletonchef Cornelius Tittel, und Richard Kämmerlings, Leiter der „Literarischen Welt“.

Der Preis wird am Freitag, 8. November 2013, im Rahmen eines Festaktes im Berliner Axel-Springer-Haus übergeben. Die Laudatio wird Daniel Kehlmann halten.

Quelle: Die WELT
Quelle Foto: Lesekreis

Jonathan Franzen nominiert für Bad Sex in Fiction Award 2010

Bestsellerautor Jonathan Franzen ist mit seinem Roman „Freiheit“ nominiert für den Bad Sex in Fiction Award 2010, den das angesehene britische Literatur Magazin „Literary Review“ in diesem Jahr schon zum 18. Mal vergibt. Alastair Campbell, Tony Blairs Ex-Berater, scheint allerdings ebenfalls große Chancen zu haben den Award für Textstellen in seinem Roman „Maya“ zu gewinnen.

Nachtrag vom 30.11.2010:

Rowan Somerville is the winner of the eighteenth annual Literary Review Bad Sex in Fiction Award 2010. The prize was awarded for passages from his second novel, „The Shape of Her“.

He was presented with the award by Michael Winner on Monday 29 November at a ceremony in St James’s Square. ‚There is nothing more English than bad sex,‘ said Somerville, whose first novel, The End of Sleep, was shortlisted for the Commonwealth Writers‘ Prize. ‚So on behalf of the nation, I thank you.‚ The judges‘ minds were made up by sentences such as: ‚Like a lepidopterist mounting a tough-skinned insect with a too blunt pin he screwed himself into her.‘

Ziel des Preises ist es, „in ansonsten achtbaren zeitgenössischen Romanen die Aufmerksamkeit auf die kruden, geschmacklosen, oft nachlässig geschriebenen und redundanten sexuellen Passagen in modernen Romanen zu lenken, um solche künftig zu verhindern.“ (ehem. Chefredakteur Auberon Waugh, †  2001).

Der Preisträger erhält eine „hübsche, moderne, semiabstrakte Skulptur, die Sex vage andeutet“. (Waugh).

In diesem Jahr sind folgende Autoren nominiert:

Freedom by Jonathan Franzen (4th Estate)
The Slap by Christos Tsiolkas (Atlantic Books)
The Golden Mean by Annabel Lyon (Atlantic Books)
Maya by Alastair Campbell (Hutchinson)
A Life Apart by Neel Mukherjee (Constable & Robinson)
Heartbreak by Craig Raine (Atlantic Books)
The Shape of Her by Rowan Somerville
Mr Peanut by Adam Ross (Jonathan Cape).

Der Preis wird dem Gewinner am 29. November 2010 bei einem Festakt im „In & Out Club“ am Londoner St. James’s Square präsentiert.

Im letzten Jahr erhielt  Jonathan Littell den Bad Sex Award für seinen Roman „Die Wohlgesinnten“.

Druckfrisch mit Denis Scheck am 28.11.2010 um 23.35 Uhr in der ARD

Am Sonntag, den 28.11.2010, um 23:35 Uhr, heißt es wieder: Druckfrisch †“ Neue Bücher mit Denis Scheck.

Denis Scheck trifft Jonathan Franzen und Heinrich Steinfest, empfiehlt neue Bücher und kommentiert leidenschaftlich und zugespitzt die aktuelle Spiegel-Bestenliste.

Freiheit von Jonathan Franzen

Kurzbeschreibung
Patty und Walter Berglund – Vorzeigeeltern und Umweltpioniere, fast schon ideale Nachbarn in ihrer selbst renovierten viktorianischen Villa in St. Paul – geben plötzlich Rätsel auf: Ihr halbwüchsiger Sohn zieht zur proleten­haften repub­likanischen Familie nebenan, Walter lässt sich zum Schutz einer einzigen Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Hausfrau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, ein Rockmusiker, damit zu tun? Auf einmal lebt Patty ihre kühnsten Träume, führt sie ein Leben ohne Selbstbetrug.

In diesem Roman einer Familie, der zugleich ein großes Epos der letzten dreißig Jahre ame­rika­nischer Geschichte ist, erzählt Jonathan Franzen von Freiheit – dem Lebensnerv der westlichen Kulturen – und auch dem Gegenteil von ihr, zeigt die tragikomischen Verwerfungen zeitgenössischer Liebe und Ehe, Freundschaft und Sexualität. Freiheit ist ein bedeutsames Buch über unser Leben in einer immer unübersichtlicher und fragiler werdenden Welt.

Pressestimmen
Jonathan Franzen ist ein Meister des Hinhörens, ein Mann mit einem absoluten Gehör für die zurückgehaltene Aggressivität in Familiengesprächen, für die Zwischentöne des liebevollen Erpressens und des offenbarenden Verbergens. Sein Roman Die Korrekturen ist einer der größten und wichtigsten Romane der jüngsten Zeit. Ein Denkmal des Humanen.“ (Thomas Steinfeld Süddeutsche Zeitung)

„Batmans Schönheit“ und „Wo die Löwen weinen“ von Heinrich Steinfest

Kurzbeschreibung „Batmans Schönheit“
Der Privatdetektiv Markus Cheng hat glücklich privatisiert. Er lebt jetzt zufrieden mit Frau und Stieftochter. Doch als er dem Wunsch der kleinen Lena nach einem Haustier nachgibt – man einigt sich auf Krebse -, fangen die Probleme an. Denn mit dem Zucht-Set Urzeitkrebse ist es nicht getan. Bald zucken zwar Larven durchs Wasser, und irgendwann gibt es auch kleine Krebstiere. Doch nach ein paar Wochen sind alle tot – bis auf einen, den Cheng Batman tauft. Die faszinierende Langlebigkeit Batmans basiert auf einem Verbrechen. Als Cheng das erkennt, ist es schon fast zu spät.

Kurzbeschreibung zu „Wo die Löwen weinen“
Der Kriminalroman zu Stuttgart 21
Drei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und ein Hund in einer Stadt, in der sich die Tragödie der Welt zur grandiosen Posse verdichtet. Sie alle führt das Schicksal mitten hinein in die Bodenlosigkeit eines umkämpften Großprojekts.
Ein Archäologe wird auf eine geheimdiensthaft-kryptische Weise nach Stuttgart gerufen und wittert seine große Chance: Bei Probebohrungen im Schlossgarten wurde eine rätselhafte antike Apparatur gefunden.
Ein Durchschnittsbürger, den die Wut über das Leben, seine Ungerechtigkeiten, der Zorn über die Willkür der Mächtigen zum Scharfrichter und Scharfschützen macht: präzise, geduldig, gefährlich.
Der Münchner Kommissar Rosenblüt, der auf der Spur eines Falles in seine schwäbische Heimatstadt zurückkehren muss, wo er bereits einmal den hohen Herren zu nahe getreten ist und daher die Stadt eigentlich für immer hinter sich lassen wollte.
Und ein Hund, ein rätselhafter, etwas verfetteter Streuner, dessen größtes Talent Heinrich Steinfest in seiner exzellenten, witzigen Sprache so beschreibt: „Niemand konnte so gut sitzen wie er. Eigentlich war es ein ästhetisches Verbrechen, diesen Hund zur Bewegung zu zwingen.“

Die nächste Sendung wird am 19.12.2010 um 23.35 Uhr ausgestrahlt.

Quelle: Druckfrisch

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Rückruf: 80.000 Ausgaben von Jonathan Franzens Roman fehlerhaft

Rückruf: 80.000 Ausgaben von Jonathan Franzens Roman fehlerhaft

Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, werden in Großbritannien 80.000 Ausgaben, von denen schon rund 8000 verkauft seien, von Jonathan Franzens neuem Roman „Freedom“ („Freiheit“) zurückgerufen.

Ein Verlagssprecher von HarperCollins sagte, dass die Ausgabe dutzende Fehler bei der Zeichensetzung und bei der Rechtschreibung enthalte. Demnach habe ein Schriftsetzer den Fehler verursacht, weil er nicht die endgültige Druckversion des Buches benutzt habe.

Quelle: Süddeutsche Zeitung