Richard Ford stellt am 08.10.2012 „Kanada“ im Literaturhaus München vor

Am Montag, den 8. Oktober 2012, ist der US-amerikanischer Schriftsteller Richard Ford zu Gast im Literaturhaus München und stellt seinen neuen Roman „Kanada“ in einer Lesung vor. Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt und wird von Frank Heibert moderiert. Die deutschen Texte liest Christian Brückner.

Kurzbeschreibung
Illegaler Handel, ein Banküberfall, drei Morde – um nicht weniger geht es in Richard Fords sprach- und bildgewaltigem neuem Roman. Dells Eltern sind nach einem gescheiterten Banküberfall in Montana festgenommen worden; er selbst ist zu seinem Schutz nach Kanada gebracht worden. Nun trifft er dort in einem einsamen Städtchen auf eine merkwürdige Schar. Bei Arthur Remlinger kann er unterschlüpfen – doch der Besitzer eines heruntergekommenen Jagdhotels erweist sich als ein Mann mit dunkler Vergangenheit. Inmitten der überwältigenden Landschaft von Saskatchewan entfaltet sich die Geschichte einer schmerzvollen Passage in die Welt der Erwachsenen, wo es keine Unschuldigen geben kann.

Richard Ford wurde 1944 in Jackson, Mississippi, geboren und lebt heute in Maine. Er hat sieben Romane sowie Novellen, Kurzgeschichten und Essays veröffentlicht. 1996 erhielt er für Unabhängigkeitstag den Pulitzer Preis.

Veranstalter: Hanser Berlin, Stiftung Literaturhaus. Mit freundlicher Unterstützung durch das US-Generalkonsulat in München.

Eintritt: Euro 12.- / 8.-

Ngugi wa Thiong†˜o am 14.09.2012 zu Gast im Literaturhaus München [Lesung]

Der kenianische Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Ngugi wa Thiong†˜o kommt nach München. Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller Ostafrikas und als Anwärter auf den Nobelpreis für Literatur. Am 14. September 2012 stellt er im Literaturhaus am Salvatorplatz seinen im August 2011 erschienenen Roman Herr der Krähen vor. Die Lesung findet in deutscher und englischer Sprache statt und von Sigrid Löffler moderiert. Die deutschen Texte liest Knut Cordsen vom Bayerischen Rundfunk.

Kurzbeschreibung
Ausgangspunkt dieses geistreichen satirischen Romans ist das gigantische Bauvorhaben Marching to Heaven, ein moderner Turmbau zu Babel, das dem despotischen Herrscher der fiktiven Freien Republik Aburiria Weltgeltung verschaffen und ein monumentales Denkmal setzen soll.

Der Herrscher ist umgeben von persönlichen Beratern, allen voran den Ministern Machokali und Sikiokuu, die ständig darum bemüht sind, dem gottgleichen Herrscher ihre Ergebenheit zu beweisen und sich eine vorteilhafte Position zu sichern. Das Bauprojekt Marching to Heaven jedoch kann nur mit einem Kredit der Global Bank in New York realisiert werden.

Als Titus Tajirika zum ersten Vorsitzenden des Baukomitees für Marching to Heaven ernannt wird, bilden sich vor dessen Büro zwei endlose Warteschlangen. Eine aus denjenigen, die auch ein Stück vom Kuchen abbekommen wollen (indem sie Umschläge voller Bargeld zurücklassen), und eine, die sich aus den zahllosen Arbeitslosen des Landes speist. Diese Menschenschlangen entwickeln sich bald zu einer landesweiten Epidemie.

Während der Herrscher und sein Außenminister Machokali in die USA reisen, um positiv auf die Vertreter der Global Bank einzuwirken, gerät Tajirika ins Blickfeld von Staatsminister Sikiokuu. Die Delegation in New York hingegen sieht sich einer plötzlich auftretenden, rätselhaften Krankheit des Herrschers gegenüber. Hoffnung verspricht allein der unfreiwillig zu Ruhm und Ansehen aufgestiegene Herr der Krähen, ein Zauberer, Heiler und Wahrsager…

„Herr der Krähen“ ist eine lebendige, ausdrucksstarke Satire über den Prototyp des afrikanischen Despoten, die mit tiefgründigem Humor die Lebensbedingungen in einer zunehmend globalisierten Welt thematisiert. Ngugi wa Thiong o gelingt mit diesem Roman eine umfassende Parabel auf die sozialen, politischen und kulturellen Verhältnisse auf dem afrikanischen Kontinent und dessen Beziehung zum Westen.

Veranstalter: A1 Verlag, Stiftung Literaturhaus
Büchertisch: Buchhandlung Lentner
Eintritt: Euro 9.- / 7.-

12. Münchner LiteraturBrunch der BücherFrauen am 16.09.2012 im Stragula

Der 12. Münchner LiteraturBrunch der BücherFrauen findet am 16. September 2012 im Stragula, Bergmannstr. 66, statt.

Unter dem Motto Familie – Trügerische Idylle? lesen und diskutieren die Autorinnen Jasmin Ramadan, Lisa-Maria Seydlitz und Keto von Waberer.

Die Veranstaltung wird von der Journalistin und Publizistin Olga Mannheimer moderiert.

Jasmin Ramadan, geboren 1974, lebt in Hamburg. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater Ägypter. Sie studierte Germanistik und Philosophie. 2009 gelang ihr mit ihrem Debüt Soul Kitchen zum gleichnamigen Kino-Hit von Fatih Akin ein Überraschungserfolg.
Für ihren neuen Roman Das Schwein unter den Fischen, Tropen Verlag 2012, aus dem sie lesen wird, erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Literatur.

Lisa-Maria Seydlitz wurde 1985 in Mannheim geboren, wo sie inzwischen auch wieder lebt. Sie besuchte den Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus der Universität Hildesheim und studierte an der Université de Provence Aix-Marseille. Sie war Herausgeberin der Literaturzeitschrift Bella triste und Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkreises.
Sie liest aus ihrem ersten Roman Sommertöchter.

Keto von Waberer studierte Kunst und Architektur. Sie lebte mehrere Jahre in Mexiko, heiratete und bekam zwei Kinder. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland war sie als Architektin, Galeristin und Journalistin tätig. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in München, wo sie auch an der Hochschule für Film und Fernsehen ‚Creative Writing‘ lehrt. 2011 erhielt sie den Literaturpreis der Stadt München.
Keto von Waberer liest aus Seltsame Vögel fliegen vorbei, Berlin Verlag 2011.

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Lesung und Diskussion um 12.00 Uhr, Einlass zum Brunch ab 10.30 Uhr
Stragula, Bergmannstraße 66, München
Eintritt (Lesung): 9,00 Euro, ermäßigt 7,00 Euro
Karten an der Tageskasse

Lesung: Mark Twains Adam & Eva am 5. Juli 2012 auf dem Tollwood in München

Dieses neue Geschöpf mit dem langen Haar fängt an, mir sehr im Wege zu sein. Es ist immer hinter mir her und treibt sich beständig um mich herum. Ich mag das nicht; ich bin nicht an Gesellschaft gewöhnt. Ich wünschte, es bliebe bei den übrigen Tieren„, lauten die ersten Sätze in Mark Twains „Tagebücher von Adam und Eva„,  erschienen in Auszügen erstmals 1893 und komplett und aufwändig illustriert im Jahr 1906.

Weltberühmt wurde Mark Twain mit seinen Romanen und heiteren Kurzgeschichten voller Ironie und Witz. Eines dieser meisterhaften Stücke sind die „Tagebücher von Adam und Eva„. In den Aufzeichnungen des ersten Liebespaares der Schöpfung werden kleine menschliche Schwächen und Eitelkeiten belächelt und die Temperamente von Mann und Frau aufs Korn genommen. Ein Meisterwerk des feinen, liebevollen Humors, wunderbar ins Bild gesetzt mit verschmitzten Illustrationen.

Passagen aus dieser ersten Liebesgeschichte rund um die Themen Religion, Liebe und die Bibel lesen Ursula Rehm und Harald Dietl am 5. Juli 2012 ab 22 Uhr in der Andechser Lounge auf dem Tollwood Sommerfestival in München. Der Eintritt zu dieser akustischen Reise in den Garten Eden ist frei.

Mittlerweile gibt es ein Vielzahl von Übersetzungen der „Tagebücher von Adam und Eva„. Die zitierten ersten Sätze wurden neu übertragen und herausgegeben von Robert Rothmann mit Illustrationen von Karsten Lackmann und Franz Gabriel Walther; erschienen im St. Benno Verlag im Februar 2011. Aus welcher Ausgabe Ursula Rehm und Harald Dietl lesen werden, ist leider nicht bekannt.

Starke Frauen, Männer und ein Happy End? Helle Helle und Pia Juul im Literaturhaus München

Am Donnerstag, 21. Juni 2012, sind gleich zwei dänische Schriftstellerinnen zu Gast im Literaturhaus München. In der Reihe „Länderschwerpunkt Dänemark“ präsentieren Helle Helle und Pia Juul unter dem Motto Starke Frauen, Männer und ein Happy End? ihre aktuellen Neuerscheinungen.

Die dänische Bestseller-Autorin Helle Helle erzählt in ihrem neuen Roman „Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann“ (Dörlemann Verlag, Deutsch von Flora Fink) aus dem Leben von Susanne, die einerseits von einem erfüllten Liebesglück träumt und sich andererseits vor einer ermüdenden Unkompliziertheit fürchtet.

Kurzbeschreibung
„Komm mir nicht mit deinen Klischees“
Susanne tröstet sich immer mit der Vorstellung vom Leben mit einem Mann, mit dem sie nur kurz zusammen war. Ein unkompliziertes, ein konkretes Leben, mit Zeit für Liebkosungen, sie gehen zur Arbeit, haben Kinder. Und es ist kein Verbrechen, von Familienfesten zu träumen Doch diese Vorstellung mündet stets in ein schreckliches Schlussbild: Sie sieht sich selbst weinen angesichts all dieses Glücks, in dem es so gar keinen Zweifel gibt. Ein einziges Mal hatte sie zu ihm gesagt: „Kim, ich verlasse dich, ich weiß nicht, ob ich dich liebe.“ „Komm mir nicht mit deinen Klischees“, hatte er geantwortet, und das war wohl auch der Grund, weshalb sie blieb.

In Pia Juuls Roman „Das Leben nach dem Happy End“ (Dumont Buchverlag, Deutsch von Ursel Allenstein), ausgezeichnet mit dem renommierten Danske Banks Literaturpreis, geht es ebenfalls um Beziehungen und Liebe †“ allerdings post mortem: Erst durch den Tod ihres Mannes beginnt Bess, sich mit ihrem eigenen Leben auseinanderzusetzen †“ und mit dem ihres toten Mannes.

Kurzbeschreibung
Ein Schuss weckt eines Morgens die Schriftstellerin Bess. Ihr Mann liegt tot vor dem Haus. Niemand weiß, warum er erschossen wurde. Halland und Bess waren ein Paar, zehn glückliche Jahre lang. Doch nun fragt sich Bess, ob sie nicht ein zu großes Opfer für diese Liebe gebracht hat. Für Halland verließ sie ihre Familie, ihre damals vierzehnjährige Tochter Abby, die sie fortan jeden einzelnen Tag vermisste ein Schmerz, den sie vor Halland geheim hielt. Doch auch er hatte Geheimnisse vor ihr. Eine hochschwangere Frau steht vor Bess Tür; Pernille behauptet, ebenso um Halland zu trauern wie sie. Bess muss erkennen, dass ihr Mann ein Doppelleben führte. Das Leben nach dem Happy End spielt mit den Versatzstücken des Kriminalromans, weckt Erwartungen, um den Blick des Lesers auf die wirklich wichtigen Fragen zu lenken: Kann man selbstbestimmt leben? Und wenn ja, um welchen Preis? Pia Juul gelingt es eindrucksvoll, in alltäglichen Beobachtungen Grauen und Komik gleichermaßen zu entdecken.

Zwei Bücher, so schräg, vergnüglich und überraschend wie das Leben.

Die Veranstaltung findet um 19 Uhr in dänischer und deutscher Sprache im Foyer des Münchner Literaturhauses statt. Flora Fink, die Übersetzerin von Helle Helles neuen Roman vom Dänischen ins Deutsche, übernimmt die Moderation. Die deutschen Texte liest Lisa Wagner.

Info für alle Fußballfans:
UEFA EURO 2012: Im Anschluss Public Viewing im OskarMaria: Sieger Gruppe A-Zweiter Gruppe B, Anpfiff 20.45 Uhr

Quelle: Stiftung Literaturhaus