innovativ: Literatur-Castingshow im italienischen Fernsehen

MasterpieceGestern startete im italienischen Fernsehen auf dem Kanal RAI 3 eine literarische Casting-Show unter dem Titel „Masterpiece“. Im Vorfeld wurden aus rund 5.000 eingesandten Manuskripten 70 sehr unterschiedliche Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt, die sich und ihre Werke nun in der Live-Show präsentieren und sich unterschiedlichen Aufgaben, wie zum Beispiel dem Verfassen eines Textes während der Sendung, stellen.

Zur Autoren-Jury gehören der 57-jährige italienische Richter und Autor von Kriminalromanen Giancarlo De Cataldo, der Bestsellerautor, Maler und Filmemacher Andrea de Carlo sowie die nigerianisch-ghanaische Schriftstellerin und Fotografin Taiye Selasi, die mit ihrem Debütroman „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“ weltweit Beachtung fand.

„Das ist eine Herausforderung, kein Spiel“, erklärte Taiye Selasi und zeigte sich von der Qualität der Einsendungen begeistert. Wie in anderen Talente-Shows hat auch das Publikum einiges mitzureden.

Die ersten zwölf Autorinnen und Autoren traten am Sonntag an, Ende Februar 2014 soll ein Sieger/ ein Siegerin gekürt werden. Als Gewinn winkt die Veröffentlichung eines Buches, das im Mai 2014 im Verlagshaus Bompiani in einer Auflage von 100.000 Stück erscheinen soll.

Die Sendungsmacher hoffen durch die Show das in Italien wenig bekannte Metier des Schriftstellers ins Gespräch zu bringen und die Italiener zu mehr Lektüre zu stimulieren. In einer Umfrage haben nur 46 Prozent der Befragten angegeben, im Jahr 2012 zumindest ein Buch gelesen zu haben. (APA, 18.11.2013)

Quelle: der Standart.at
Quelle Foto: Masterpiece, RAI 3

Elke Heidenreich über Jeanette Wintersons „Warum glücklich statt einfach nur normal?“ [Video]

Warum glücklich statt einfach nur normalJeanette Wintersons „Warum glücklich statt einfach nur normal?„, erschienen im Januar 2013 im Hanser Verlag, handelt von der unglücklichen Jugend der Autorin. Elke Heidenreich stellte den autobiografischen Roman am 5. März 2013 im Literaturclub im Schweizer Fernsehen vor und bezeichnet ihn als ein leidenschaftliches „Plädoyer fürs Lesen„.

Jeanette Winterson, aufgewachsen bei puristischen Adoptiveltern, entdeckt für sich eines Tages die Welt der Bücher. Dadurch erschließt sich ihr plötzlich ein völlig neues Universum mit Emotionen wie Liebe oder Leidenschaft. In der Gemeindebücherei liest sie sich durch die Regale von A bis Z, bis ihre Adoptivmutter sie erwischt und ihr das Lesen verbietet. Im Alter von 16 Jahren verlässt sie ihr Elternhaus. Elke Heidenreich fühlt sich durch das Buch an ihre eigene Kindheit erinnert. Wie Jeanette Winterson ist sie bei Pflegeeltern aufgewachsen und hat bereits mit 15 Jahren ihr Elternhaus verlassen. Was Elke Heidenreich am meisten an dem Buch fasziniert, ist die Darstellung der lebensrettenden Funktion des Lesens.

Nachfolgend der Ausschnitt mit Elke Heidenreichs Buchpräsentation „Warum glücklich statt einfach nur normal“ im Literaturclub:

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 28. Januar 2013 im Hanser Verlag (256 Seiten)
Die Adoptivmutter, eine Pfingstlerin, hatte Jeanette Winterson zur Missionarin bestimmt. Doch mit 16 verliebt sie sich. In eine Frau. Als Jeanette auszieht, um mit ihrer Geliebten glücklich zu werden, stellt die Mutter ihr die Frage: „Warum glücklich statt einfach nur normal?†œ Viele Jahre später trifft Jeanette Winterson auf ihre leibliche Mutter und fragt sich, was aus ihr geworden wäre ohne die hungrigen Stunden im Kohlenkeller, ohne die stets dräuende Apokalypse, vor allem aber ohne das allgegenwärtige Wort der King-James-Bibel. Wintersons scharfer Witz und die kraftvolle poetische Sprache machten bereits ihren autobiographischen Debütroman zum Bestseller – hier übertrifft sie sich selbst.

Über die Autorin
Jeanette Winterson wurde 1954 in Manchester geboren. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Withbread Prize und dem John Llewellyn Rhys Prize. Sie lebt als freie Schriftstellerin in London.

Nicht verpassen: „Druckfrisch“ feiert 10. Geburtstag am Sonntag, den 24.02.2013 ab 23.35 Uhr

Denis Scheck_1Seit zehn Jahren bringt Denis Scheck uns Autorinnen und Autoren und wichtige Bücher nahe, warnt vor Schrottprosa und zeigt in seiner abseits von Elfenbeintürmen und Dichterklausen angesiedelten Sendung, dass Literatur auch im 21. Jahrhundert ein internationales Leitmedium ist, heißt es in der Ankündigung zur Jubiläumssendung am 24.02.2013 um 23.35 Uhr in der ARD.

Die 60-minütige Jubiläumssendung 2013 spielt auch auf der ganzen Welt. Denis Scheck fliegt einmal um den Globus und trifft herausragende Persönlichkeiten der Weltliteratur:

Martin Walser spricht mit dem Literaturkritiker über das Leben als Reise und deutsche Glaubensgewissheiten, die als Ballast zurückbleiben müssen.

In Paris diskutiert Scheck mit dem Schriftsteller-Ehepaar Siri Hustvedt und Paul Auster über Kunst im Kapitalismus und die Chancen, mit Literatur auf die Gesellschaft einzuwirken.

In Edinburgh erfährt er von Joanne K. Rowling, ob Geld frei macht, wie man mit Romanen Hollywood Paroli bietet und dass Sie ein Comeback von Harry Potter nicht ausschließt.

In Toronto lässt er sich von der Kanadierin Margaret Atwood über Länder- und Geschlechtergrenzen aufklären.

In Kapstadt spricht er mit dem gebürtigen Somalier Nuruddin Farah über Literatur der sogenannten ersten und dritten Welt und ob die engagierte Literatur wirklich am Ende ist.

Und in Tokio schließlich trifft Denis Scheck auf den genialen Manga-Zeichner Jiro Taniguchi und lässt sich von ihm in eine Literatur jenseits der Sprache entführen, in deren Alptraumrepertoire die Katastrophe von Fukushima längst vorausgeahnt wurde.

Auch diesmal überrascht „Druckfrisch“ dank Realisator Andreas Ammer mit ungewöhnlichen und abenteuerlichen Drehorten auf einem Planeten, der von Gegensätzen lebt und gleichzeitig an ihnen leidet: Megacitys und Wüsten, Wohlstand und Verfall.

Und als einmalige Zugabe nur in der Jubiläumssendung: Denis Scheck empfiehlt die besten Bücher übers Reisen sowie aus der heiligen Stadt Jerusalem die meistverkauften Romane seit Erfindung des Buchdrucks.

Quelle: Druckfrisch

 

Elke Heidenreich über „Der Trafikant“ von Robert Seethaler im Literaturclub [Video]

Der TrafikantAm 29. Januar 2013 diskutieren Stefan Zweifel, Elke Heidenreich, Hildegard E. Keller und Rüdiger Safranski wieder über Bücher im †œLiteraturclub† im Schweizer Fernsehen. Elke Heidenreich stellte Robert Seethalers im September 2012 bei Kein & Aber erschienenen Roman „Der Trafikant“ vor. Sie bezeichnet das Buch als zart, leise, sanft und poetisch – als kleine Kostbarkeit mit einer stimmigen Geschichte. Nachfolgend das Video zur Sendung:

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 3. September 2012 bei Kein & Aber (256 Seiten)
Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einer Trafik einem Tabak-und Zeitungsgeschäft sein Glück zu suchen. Dort begegnet er eines Tages dem Stammkunden Sigmund Freud und ist sofort fasziniert von dessen Ausstrahlung. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine un- gewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern. Als sich Franz kurz darauf Hals über Kopf in die Varietétänzerin Anezka verliebt und in eine tiefe Verunsicherung stürzt, sucht er bei Professor Freud Rat. Dabei stellt sich jedoch schnell heraus, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist wie Franz. Ohnmächtig fühlen sich beide auch angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse. Und schon bald werden sie und Anezka jäh vom Strudel der Ereignisse auseinandergerissen.

Literaturclub: Die Bücher der Sendung am 29.01.2013 im Schweizer Fernsehen

Heute, am 29. Januar 2013, diskutieren Stefan Zweifel, Elke Heidenreich, Hildegard E. Keller und Rüdiger Safranski wieder über Neuerscheinungen und eine Neuübersetzung auf dem Buchmarkt im †œLiteraturclub† im Schweizer Fernsehen: Ein neuer Roman über den Kampf der Kulturen in Miami, der verrücktesten Stadt Amerikas, von Tom Wolfe. Die Geschichte zweier Familien und den Wunderglauben unbegrenzter Geldvermehrung in Goldmacher von Gisela Stelly. Den Entwicklungsroman vom Trafikant im Wien des Jahres 1937 von Robert Seethaler. Und die wohl berühmteste Geschichte eines Ehebruchs mit weltliterarischen Folgen: Flauberts Madame Bovary in neuer deutscher Übersetzung.

Die Bücher der Sendung vom 29. Januar 2013

Back to Blood von Tom Wolfe

Back to BloodKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 28. Januar 2013 im Karl Blessing Verlag
Das Fegefeuer der Eitelkeiten für das 21. Jahrhundert
Clash of Cultures unter karibischer Sonne: eine brillante und bissige Satire auf den menschlichen Umgang mit gesellschaftlicher Realität.
Die Freiheit ist nur 20 Meter entfernt für den kubanischen Flüchtling, der sich auf den Mast einer Luxusjacht vor Miami geflüchtet hat. Aber dann wird er vor den Augen von Millionen Fernsehzuschauern in einer spektakulären Aktion live verhaftet. Und das ausgerechnet vom netten Nestor, einem Polizisten mit kubanischen Wurzeln, der unter den chauvinistischen Sprüchen seiner weißen Vorgesetzten leidet. Die ganze Stadt ist in zwei Lager gespalten: Für seine Familie und Landsleute ist Nestor ein Verräter, für die Weißen ein Held und Musteramerikaner. Soll der kubanische Bürgermeister ihn suspendieren oder mit Orden schmücken? Versaut ihm dieser Idiot die Wiederwahl?
Genüsslich und packend taucht Tom Wolfe ein in die verrückteste Stadt Amerikas: Miami, wo die Spanisch sprechenden Kubaner inzwischen die Mehrheit, aber die Weißen immer noch das Geld haben. Wo die Jugend am Strand den ewigen Spaß und die Rentner beim Schönheitschirurgen das ewige Leben suchen. Wo die Blutlinien mitten durch den amerikanischen Traum verlaufen.

Goldmacher von Gisela Stelly

GoldmacherKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. August 2012 beim Arche Verlag
Gisela Stelly erzählt die Geschichte zweier Familien und einer Freundschaft, erzählt von der Sucht und der Sehnsucht nach Liebe, Freundschaft, Geld und Macht. „Goldmacher“ umspannt die Zeit vom Heraufdämmern und Ausbruch eines gespenstischen Wunderglaubens in Deutschland zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und seinen dramatischen Folgen bis zu seiner modernen Wiederholung, dem globalen Glauben an das Wunder einer unbegrenzten Vermehrung von Geld und Gütern zu Beginn des neuen Jahrtausends. 1924: Ein Jahr nach der Großen Inflation kommen Franz und Anton zur Welt, der eine in München, der andere nahe Hannover. In dieser Zeit, in der die Verheißung, die Wunden des Ersten Weltkriegs durch ein Wunder zu heilen, auf einen immer fruchtbareren Boden fällt, werden ihre Familien schicksalhaft durch einen veritablen Goldmacher verbunden. Franz, Sohn eines Bankiers, wächst im Dunstkreis vom Wunderglauben und Okkultismus des Dritten Reichs auf, während Anton, Sohn eines Papierfabrikanten, durch den Bankrott des Vaters infolge des Goldmacherbetrugs von der Mutter lernt, im Wunderglauben die Werke des Teufels zu erkennen. In kindlichem Allmachtsgefühl schwört Anton, ihn durch die Wahrheit zu vernichten. In der Hitlerjugend treffen sie aufeinander, der aufklärungsbesessene Bücherwurm Anton Bluhm und der wettkämpferische Wunderweltenbauer Franz Münzer. Es ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft voller Ambivalenzen und Rivalitäten, voll von Liebesbegehren und familiären Brüchen und Aufbrüchen in Zeiten der Beschleunigung und der Lust auf Leben.

Der Trafikant von Robert Seethaler

Der TrafikantKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 3. September 2012 bei Kein & Aber
Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einer Trafik einem Tabak-und Zeitungsgeschäft sein Glück zu suchen. Dort begegnet er eines Tages dem Stammkunden Sigmund Freud und ist sofort fasziniert von dessen Ausstrahlung. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine un- gewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern. Als sich Franz kurz darauf Hals über Kopf in die Varietétänzerin Anezka verliebt und in eine tiefe Verunsicherung stürzt, sucht er bei Professor Freud Rat. Dabei stellt sich jedoch schnell heraus, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist wie Franz. Ohnmächtig fühlen sich beide auch angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse. Und schon bald werden sie und Anezka jäh vom Strudel der Ereignisse auseinandergerissen.

Madame Bovary Gustave Flaubert. Herausgegeben und neu übersetzt von Elisabeth Edl.

Madame BovaryKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 24. September 2012 im Hanser Verlag
Emma Bovary ist eine der faszinierendsten Frauen der Weltliteratur. Sie lebt in der Provinz und träumt von großer Leidenschaft, großer Liebe und großem Leben. Gelangweilt von ihrer Ehe mit dem Landarzt Charles, sucht sie die ersehnten Erregungen bald im Ehebruch, doch sie scheitert an ihrem Verlangen und ihrer Umwelt. Als das Buch 1857 in Frankreich erschien, wurde Flaubert wegen „Unmoral†œ der Prozess gemacht. Zugleich begann „Madame Bovarys†œ Ruhm als der vollkommenste Roman der Geschichte und Gründungsroman der literarischen Moderne. Elisabeth Edl hat eine Neuübersetzung geschaffen, die zeigt, worin Flauberts unvergleichliche Modernität liegt.
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Wiederholungstermine:
Mittwoch, 30. Januar 2013 um 11:00 Uhr, SRF info
Mittwoch, 30. Januar 2013 um 02:35 Uhr, SRF info
Donnerstag, 31. Januar 2013 um 03:55, SRF 1
Donnerstag, 31. Januar 2013 um 12:40, SRF info
Samstag, 2. Februar 2013 um 14:00 Uhr, SRF 1

Quelle: Literaturclub im SRF