R.I.P Jon Lord – Sweet Child in Time

Jon geht aus der Dunkelheit ins Licht.

Am 16. Juli 2012 starb Jon Lord, Keyboarder der Rockband Deep Purple, im Alter von 71 Jahren nach einem langen Kampf mit Bauchspeicheldrüsenkrebs an einer tödlichen Lungenembolie in der London Clinic im Kreis seiner Familie.

Jon Lord hat viele der legendären Songs der im April 1968 in Großbritannien gegründeten Band Deep Purple mitgeschrieben. Bekannt wurde er vor allem durch das virtuose Wechselspiel zwischen seiner Hammond-Orgel und Ritchie Blackmores E-Gitarre in Songs wie „Smoke on the Water“ oder „Child in Time„.

Am 9. Juni 1941 wurde Jonathan Douglas „Jon“ Lord in der englischen Stadt Leicester geboren. Sein erster aktiver Kontakt zur Musik geschah über das Klavier der Familie, an dem er im Alter von fünf Jahren klassischen Unterricht bekam. Als Teenager beeindruckte ihn zunehmend die musikalische Performance der Jazz-Organisten wie Jimmy Smith und der Pioniere des Rock-†™n†™-Roll-Pianos wie Jerry Lee Lewis.

Mit neunzehn Jahren nahm Lord zunächst Schauspielunterricht in einer der führenden Dramaturgieschulen Londons. Von der Musik des Swinging London angezogen, begann Lord in diversen Jazz- und Rhythm-and-Blues-Combos zu spielen, überwiegend in kleinen Kneipen und Clubgigs in der Londoner Region. Erste regionale Erfolge konnte er mit der Bill Ashton Combo feiern, einer Jazzgruppe, die sich nach dem Saxofonspieler benannte.

1963 wechselte Jon Lord zu der von Derek Griffiths geleiteten Band Red Blood and his Bluesicians, was ihm ermöglichte, an seine erste elektrische Orgel zu kommen.

Die nächsten Jahre erspielte sich Jon Lord die Fähigkeiten zum Profimusiker.

Seine große Karriere begann 1968 mit Deep Purple. Zwischen 1968 und 1976 galt Deep Purple als eine der populärsten und kreativsten Bands. Sowohl im Studio als auch auf der Bühne wirkte Jon Lord als innovativer Ideengeber. Zwischen den Aufnahmen diverser Hardrockalben mit Deep Purple und unzähligen Welttourneen fand er immer wieder Zeit für Soloprojekte, in denen er Rockmusik mit klassischer Musik verband, zeitweise mit Unterstützung durch Deep Purple für das Concerto for Group and Orchestra (1969) oder in Form von Soloalben, wie „Sarabande“ oder „Gemini Suite“.

Zum Ausklang einer wechselvollen Bandgeschichte mit Krisen, Auflösung und Comeback trat Jon Lord am 19. September 2002 in Ipswich zum letzten Mal mit Deep Purple auf.

Auch danach setzte er sich immer wieder an die Tasten, produzierte weitere Alben und trat mit Orchesterwerken auf. Noch im Jahr 2011 war er mit seinem „Jon Lord Blues Project“ zu hören †“ bis er im August 2011 mitteilte, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sei. Im Nachruf auf seiner Webseite heißt es nun: „Jon geht aus der Dunkelheit ins Licht.

Ich werde immer melancholisch, wenn große Musiker aus den 70ern sterben. Deep Purple wird mir immer in Erinnerung bleiben. R.I.P. Jon Lord!

Quelle Foto: © Jon Lord – Webseite

WisŠ‚awa Szymborska: Vom Tod ohne Übertreibung

Die polnische Dichterin WisŠ‚awa Szymborska ist tot. Sie starb am 01. Februar 2012 im Alter von 88 Jahren in ihrem Haus in Krakau.

Die Literaturnobelpreisträgerin aus dem Jahr 1996 lebte von 1931 bis zu ihrem Tod in Krakau, wo sie 1941 ihr Abitur ablegte. Sie studierte in den Jahren 1945 bis 1948 polnische Literatur und Soziologie an der Jagiellonen-Universität.

WisŠ‚awa Szymborska gilt als Schöpferin einer eigenen poetischen Sprache. Das Nobelpreiskomitee sagte damals, sie habe die Eleganz der Sprache mit der „Wut eines Beethovens“ verbunden.

Sie veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände und war auch als Übersetzerin von Poesie, unter anderem aus dem Französischen, tätig. Von der Politik hielt sich Szymborska fern, war aber als unabhängiger Geist bekannt.

Anfang der 90er-Jahre wurde die auch ins Deutsche übersetzte Szymborska mit dem Goethe-Preis und dem Herder-Preis ausgezeichnet.

Vom Tod ohne Übertreibung

[…] Wer behauptet, der Tod sei allmächtig,
ist lebendiger Beweis dagegen.

Es gibt kein solches Leben,
das nicht wenigstens für einen Augenblick
unsterblich wäre.

Der Tod
kommt immer um diesen einen Augenblick zu spät.

Umsonst rüttelt er am Griff
der unsichtbaren Tür.
Er kann, was jemand erreicht hat,
nicht rückgängig machen.

Quelle: Auf Wiedersehen. Bis morgen, Gedichte ausgewählt und übertragen von Karl Dedecius, © Suhrkamp Taschenbuch
Quelle Foto Wikipedia: © Mariusz Kubik, http://www.mariuszkubik.pl

Schriftstellerin Christa Wolf ist tot

Wie der Suhrkamp Verlag heute mitteilte, ist die Schriftstellerin Christa Wolf im Alter von 82 Jahren in Berlin gestorben.

Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis (1980) und dem Deutschen Bücherpreis (2002) für ihr Gesamtwerk, ausgezeichnet.

Ihre Etablierung im Literaturbetrieb erzielte sie 1962 mit dem Roman „Der geteilte Himmel„, der sich mit der Problematik des geteilten Deutschlands auseinandersetzt.

Die Werke Christa Wolfs wurden in der Literaturkritik oft kontrovers diskutiert, besonders nach der Deutschen Wiedervereinigung. Als der Text Was bleibt veröffentlicht wurde, haben westdeutsche Kritiker wie Frank Schirrmacher argumentiert, dass Christa Wolf es versäumt habe, den Autoritarismus der ostdeutschen kommunistischen Regierung zu kritisieren. Andere Kritiker haben Wolfs Werke als „moralistisch“ bezeichnet. Verteidiger der Schriftstellerin haben dagegen die Bedeutung Christa Wolfs als wichtige Repräsentantin der ostdeutschen literarischen Produktion anerkannt.

Christa Wolf galt als eine der führenden Schriftstellerinnen der DDR. In den vergangenen Jahren wurde sie wiederholt als Kandidatin für den Literaturnobelpreis gehandelt.

Zuletzt erschien von ihr der Roman Stadt der Engel (2010), in dem sie ihre Sicht auf die Nachwendezeit reflektierte.

Quelle: Börsenblatt

Auf geht’s, mitten in den Himmel eine … Ludwig Hirsch R.I.P.

Ludwig Hirsch ist tot. Nach einer Lungenkrebsdiagnose hat der 65-jährige österreichische Liedermacher und Schauspieler am 24. November 2011 den Freitod gewählt.

1978 begann Ludwig Hirschs Karriere als Liedermacher mit kritischen, makaber-morbiden Texten. Ö3 verbot sein Lied Großer schwarzer Vogel wegen der morbiden und unheimlichen Atmosphäre nach 22 Uhr zu spielen †“ aus Angst, dass Hörer Selbstmord begehen könnten.

Komm großer schwarzer Vogel

Komm großer schwarzer Vogel, komm jetzt!
Schau, das Fenster ist weit offen,
Schau, ich hab‘ Dir Zucker aufs Fensterbrett g’straht.

Komm großer schwarzer Vogel, komm zu mir!
Spann‘ Deine weiten, sanften Flügel aus
und leg’s auf meine Fieberaugen!
Bitte, hol‘ mich weg von da!

Und dann fliegen wir rauf, mitten in Himmel rein,
in a neue Zeit, in a neue Welt.
Und ich werd‘ singen, ich werd‘ lachen,
ich werd‘ „das gibt’s net“, schrei’n,
weil ich werd‘ auf einmal kapieren
worum sich alles dreht.

Komm großer schwarzer Vogel, hilf mir doch!
Press‘ Deinen feuchten, kalten Schnabel auf
meine Wunde, auf meine heiße Stirn!

Komm großer schwarzer Vogel,
jetzt wär’s grad günstig!
Die anderen da im Zimmer schlafen fest
und wenn wir ganz leise sind,
hört uns die Schwester nicht?
Bitte, hol mich weg von da!

Und dann fliegen wir rauf, mitten in Himmel rein,
in a neue Zeit, in a neue Welt.
Und ich werd‘ singen, ich werd‘ lachen,
ich werd‘ „das gibt’s net“, schrei’n,
weil ich werd‘ auf einmal kapieren
worum sich alles dreht.

Ja, großer schwarzer Vogel, endlich!
Ich hab‘ Dich gar nicht reinkommen g’hört,
wie lautlos Du fliegst mein Gott,
wie schön Du bist!

Auf geht’s, großer schwarzer Vogel, auf geht’s!
Baba, ihr meine Lieben daham!
Du, mein Mädel, und du, Mama, baba!
Bitte, vergesst’s mich nicht!

Auf geht’s, mitten in den Himmel eine,
nicht traurig sein, na, na, na ist kein Grund zum Traurigsein!
Ich werd‘ singen, ich werd‘ lachen, ich werd‘ „das gibt’s net“ schrei’n.
Ich werd‘ endlich kapieren, ich werd‘ glücklich sein!
Ich werd‘ singen, ich werd‘ lachen, ich werd‘ „des gibt’s net“ schrei’n.
Ich werd‘ endlich kapieren, ich werd‘ glücklich sein!
Ich werd‘ singen, ich werd‘ lachen, ich werd‘ endlich glücklich sein!

Quelle Foto: Wikipedia Ramessos

Amy Winehouse – Lioness: Hidden Treasures erscheint am 02.12.2011

Laut Spiegel Online kommt am 02.12.2011, also pünktlich zum Weihnachtsgeschäft, ein Album der im Juli 2011 gestorbenen Sängerin Amy Winehouse auf den Markt. Bisher unveröffentlichte Aufnahmen, aufgenommen zwischen 2002 und 2011, erscheinen in einer Mischung aus Cover-Versionen und eigenen Songs unter dem Titel „Lioness: Hidden Treasures„.

Amy Winehouse hat zu Lebzeiten nur zwei Studioalben aufgenommen. Nach ihrem im Jahr 2003 erschienenen Debütalbum „Frank„, veröffentlichte sie 2006 ihr zweites Album „Back to Black„. Mit „Back to Black“ wurde sie zum Weltstar. Das Album verkaufte sich mehr als 12,5 Millionen Mal.

An einem dritten Werk arbeitete sie seither immer mal wieder mit den Produzenten Salaam Remi und Mark Ronson. Nach Winehouses Tod im Juli haben sich die Produzenten durch Tausende Stunden von Material durchgehört und zwölf Songs ausgewählt, die nun im Dezember als Album erscheinen werden.

Ich freue mich darauf, ihre ungewöhnliche Stimme im Dezember wieder mehr im Radio zu hören. 😉

Titelverzeichnis Lioness: Hidden Treasures

  1. Our Day Will Come
  2. Between the Cheats
  3. Tears Dry (Original version)
  4. Will You Still Love Me
  5. Like Smoke
  6. Valerie (Dap Kings band version)
  7. The Girl From Ipanema
  8. Halftime
  9. Wake Me Up Alone
  10. Best Friends
  11.  Body and Soul
  12. A Song For You

Quelle: Spiegel Online

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