Anthony Doerr erhält den Pulitzer-Preis für Belletristik

Alles Licht, das wir nicht sehenDer 42-jährige US-amerikanische Schriftsteller Anthony Doerr erhält in diesem Jahr den mit 10.000 US-Dollar dotierten Pulitzer-Preis in der Kategorie Belletristik für seinen Roman „All the Light We Cannot See„.

Mit „All the Light We Cannot See„, die deutschsprachige Übersetzung erschien 2014 im C.H. Beck Verlag unter dem Titel „Alles Licht, das wir nicht sehen„, hat Anthony Doerr in den USA einen überragenden Erfolg gefeiert. Das Buch wurde unter die Finalisten des National Book Award 2014 gewählt und von der New York Times Book Review als eines von 10 Büchern als Bestes Buch 2014 ausgezeichnet. Es stand auf Platz eins der New York Times Bestsellerliste und war Buch des Jahres bei den Hudson Booksellers – insgesamt wurden über eine Million Exemplare verkauft. Darüber hinaus wurde „All the Light We Cannot See“ von den Buchhandelsriesen Powell†™s Books und Barnes & Noble sowie den Redaktionen des San Francisco Chronicle, der Washington Post, der Seattle Times, des Oregonian, des Guardian und von Kirkus zum „Besten Buch des Jahres 2014“ gekürt. Die Übersetzungsrechte wurden bisher in 38 Länder verkauft, die Filmrechte gingen an 20th Century Fox, als Produzent konnte Scott Rudin (No Country for Old Men) gewonnen werden. (Quelle: C.H. Beck Verlag)

Kurzbeschreibung
Gebundene Ausgabe: 528 Seiten, Verlag: C.H.Beck (2014)
Saint-Malo 1944: Die erblindete Marie-Laure flieht mit ihrem Vater, einem Angestellten des „Muséum National d†™Histoire Naturelle†œ, aus dem besetzten Paris zu ihrem kauzigen Onkel in die Stadt am Meer. Verborgen in ihrem Gepäck führen sie den wahrscheinlich kostbarsten Schatz des Museums mit sich.

Werner Hausner, ein schmächtiger Waisenjunge aus dem Ruhrgebiet, wird wegen seiner technischen Begabung gefördert und landet auf Umwegen in einer Spezialeinheit der Wehrmacht, die die Feindsender der Widerstandskämpfer aufzuspüren versucht. Während Marie-Laures Vater von den Deutschen verschleppt und verhört wird, dringt Werners Einheit nach Saint-Malo vor, auf der Suche nach dem Sender, der die Résistance mit Daten versorgt … Hochspannend und mit einer außergewöhnlichen Sprachkunst erzählt Anthony Doerr die berührende Geschichte von Marie-Laure und Werner, deren Lebenswege sich für einen schicksalsträchtigen Augenblick kreuzen.

 

Pulitzer-Preis für Literatur 2013 geht an Adam Johnson für „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do“

Das geraubte Leben des Waisen Jun DoDer mit zirka 10.000 US-Dollar dotierte Pulitzer-Preis wird jährlich von einer Jury aus US-amerikanischen Journalisten und Verlegern vergeben. Die Pulitzer-Journalisten-Schule an der New Yorker Columbia Universität benennt die Preisträgerinnen und Preisträger, die für herausragende journalistische Publikationen in den Sparten Reportagen, Fotos, Bücher oder Musik ausgezeichnet werden.

Wie heute bekannt wurde, erhält der 1967 in South Dakota geborene Journalist und Schriftsteller Adam Johnson den Pulitzer-Preis 2013 für seinen im Jahr 2012 erschienenen Roman „The Orphan Master´s Son„. Bereits kurze Zeit nach der Veröffentlichung landete der Roman auf der Bestsellerliste der New York Times. Johnson erhielt verschiedene Preise und Stipendien und lebt und arbeitet in San Francisco als Schriftsteller und lehrt an der Stanford University Creative Writing. Für „The Orphan Master´s Son“ reiste Adam Johnson ins abgeschottete Nordkorea.

Die deutschsprachige Übersetzung des Romans erschien in diesem Jahr unter dem Titel „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do“ im Suhrkamp Verlag.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 11. März 2013 bei Suhrkamp
Pak Jun Do hat noch nie einen Film gesehen, kaum je ein Werbeplakat, er findet es merkwürdig, dass woanders Leute Tiere im Haus halten, und wundert sich über Maschinen, die Geld auswerfen. Er kennt keine Ironie, keine Kunst, keine Mode und keine Magazine. Aufgewachsen im nordkoreanischen Waisenhaus „Frohe Zukunft“, ist er ein winziges Rädchen im großen Getriebe der absurd-grausamen Herrschaft des „Geliebten Führers“ Kim Jong Il. Nur ein falsches Wort kann jeden sofort ins Lager bringen. Doch mit der Zeit beginnt Jun Do an etwas zu glauben, was stärker ist als Staatstreue: Freundschaft und Liebe. Als er die Schauspielerin Sun Moon trifft, lernt er das bedingungslose Vertrauen in einen anderen Menschen kennen. Und nur dafür lohnt es sich zu überleben.

Adam Johnsons kühner Nordkorea-Roman ist ein wahres Feuerwerk der Erzählkunst, eine wahnwitzige Geschichte über Freiheit, Wahrheit und Identität. Er ist ebenso die Geschichte verlorener Unschuld wie Spionagethriller und Liebesroman, bevölkert von eigenwilligen, schrägen Figuren †“ poetisch, erschütternd und unvergesslich. (hier findet sich eine Leseprobe beim Suhrkamp Verlag)

Laut der Webseite des Suhrkamp Verlages besucht Adam Johnson Deutschland und liest am 12.06.2013 in Hannover und am 14.06.2013 in Freiburg aus „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do„.

Im letzten Jahr wurde der Pulitzer-Preis für Literatur nicht vergeben, weil die Jury sich nicht auf einen Roman einigen konnte. Die Auszeichnung ist bei US-amerikanischen Journalisten ebenso berühmt und begehrt wie der Oscar in der Filmindustrie.

Mehr über die Vergabe der Pulitzer-Preise in diesem Jahr auf ZEIT Online.

Pulitzer Preis 2011 für Belletristik geht an New Yorker Autorin Jennifer Egan

A Visit from the Goon Squad“ lautet der Titel des Romans der New Yorker Autorin Jennifer Egan, für den sie mit dem Pulitzer Preis 2011 in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet wurde. Die Handlung ist eine „originelle Untersuchung des Erwachsenwerdens im digitalen Zeitalter„, lautet des Urteil der Jury. Das Buch zeige „eine warmherzige Neugier an einem Kulturwechsel mit Warpgeschwindigkeit„. In „A Visit from the Goon Squad“ geht es um den Punkrocker Bennie Salazar, seine Freunde und die Musikszene im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Der Roman spielt nicht nur in den letzten fünf Jahrzehnten, sondern auch in der nahen Zukunft. Er soll im nächsten Jahr in der deutschsprachigen Übersetzung im Schöffling Verlag erscheinen.

Jennifer Egan wurde 1962 in Chicago geboren. Ihre Kurzgeschichten „Emerald City“ wurden 1993 publiziert. Bekannt wurde die Autorin 2006 durch ihren Roman „The Keep„, der von der Kritik gefeiert wurde und auch verfilmt werden soll.
A Visit From the Goon Squad“ ist ihr fünftes Werk. Nach der Nominierung für den „PEN/Faulkner Award for Fiction“ und der Verleihung des „National Book Critics Circle Award (Fiction)“ erhält sie nun auch den höchsten Medienpreis der USA. Der Pulitzer Preis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen für Schriftsteller, Journalisten und Komponisten. Er wird in 21 Kategorien vergeben und ist mit jeweils 10.000 Dollar dotiert.

Quelle: Finacial Times Deutschland

Pulitzer Preis für Literatur (Belletristik) geht an Paul Harding für „Tinkers“

Der 43-jährige amerikanische Schriftsteller Paul Harding erhält den Pulitzer Preis für Literatur (Belletristik) in 2010. Der Pulitzer-Preis ist die wichtigste Auszeichnung für Journalisten in den USA. Er wird in 21 Kategorien verliehen und ist mit jeweils 10.000 Dollar (7400 Euro) dotiert.

Paul Harding erhält die Auszeichnung für sein Romandebüt „Tinkers“. Sein Roman sei eine „kraftvolle Feier auf das Leben“, teilte die Jury des renommierten Preises am 12.04.2010 in New York mit.

Paul Harding tourte von 1990 bis 1997 mit der Band „Cold Water Falt“ als Schlagzeuger durch die USA und Europa.  Er absolvierte seinen Bachelor of Arts in Englisch an der University of Massachusetts, Amherst und einen Master of Fine Arts (MFA) nach dem Besuch des Iowa Writers‘ Workshop. Derzeit unterrichtet er kreatives Schreiben an der Harvard University.  Er lebt in der Nähe von Boston mit seiner Frau und zwei Söhnen.

Tinkers

In dem Buch gehen ein Vater und ein Sohn aus dem Nordosten (Neuengland) der USA „durch Leid und Freude, überschreiten dabei die eigene Gefangenheit ihres Lebens und zeigen neue Wege, um Welt und Moral wahrzunehmen“.

Ein alter Mann liegt im Sterben. Ans Bett gefesselt in seinem Wohnzimmer, sieht er wie die Wände um ihn herum beginnen einzustürzen, die Fenster aus ihren Zargen fallen, von der Decke der Putz in großen Klumpen fällt. Er wird berieselt mit dem Schutt seines Lebens: Zeitungsausschnitte, alte Fotos, Tweedsakkos, rostiges Werkzeug und die gewalzten Messingteile von antiken Uhren. Bald stürzen die Wolken vom Himmel auf ihn herab, gefolgt von den Sternen, bis die schwarze Nacht ihn zudeckt wie ein Leichentuch. Er halluziniert im Todeskampf von Krebs und Nierenversagen.

Tinkers handelt von dem Vermächtnis des Bewusstseins und der Durchlässigkeit der Identität von einer Generation zur nächsten; mal herzzerreißend und lebensbejahend, dann elegische Meditation über Liebe, Verlust und die wilde Schönheit der Natur.

Die 192 Seiten umfassende Taschenbuchausgabe erschien im Januar 2009 im Verlag Bellevue Literary Press.

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Elizabeth Strout erhält den Pulitzer-Preis 2009 für Literatur mit Olive Kitteridge

Elizabeth Strout erhält den Pulitzer-Preis 2009 für Literatur mit Olive Kitteridge

Heute wurden die Pulitzer-Preisträger 2009 bekanntgegeben. Erstmals wurde ein Pulitzer-Preis am 4. Juni 1917 vergeben. Über die Jahre hinweg wurden mehrere Kategorien eingestellt, erweitert oder umbenannt. Derzeit wird er in 21 Kategorien vergeben. Der Pulitzer-Preis für Literatur ist der wichtigste US-amerikanische Literaturpreis.

Die 53-jährige amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Strout erhält den Pulitzer-Preis  in der Kategorie Literatur für ihren  Roman Olive Kitteridge, der im Mai 2010 in der deutschsprachigen Übersetzung unter dem Titel „Mit Blick aufs Meer“ im Luchterhand Literaturverlag erschienen ist.

Kurzbeschreibung
Ausgezeichnet mit dem Pulitzerpreis

Crosby, eine kleine Stadt an der Küste von Maine. Hier ist nicht gerade sehr viel los. Doch sieht man einmal genauer hin, ist jeder Mensch eine Geschichte und Crosby die ganze Welt. Elizabeth Strout fügt diese Geschichten mit liebevoller Ironie und feinem Gespür für Zwischenmenschliches zu einem unvergesslichen Roman.

Sie kann manchmal eine rechte Nervensäge sein: Olive Kitteridge, die pensionierte Lehrerin. Weil sie zu allem, was in dem Städtchen Crosby geschieht, eine dezidierte Meinung hat, halten sie einige für überkritisch. Dann wieder überrascht sie durch Selbstlosigkeit und Mitgefühl. Sie mischt sich ein und macht sich ihre Gedanken über ihre Mitmenschen: die schrille Barpianistin, die insgeheim einer verlorenen Liebe nachtrauert, einen ehemaligen Schüler, der keinen Sinn mehr im Leben sieht, ihren eigenen Sohn, der sich von ihren Empfindlichkeiten bevormundet fühlt, ihren Mann Henry, der die Ehe mit ihr nicht nur als Segen, sondern manchmal auch als Fluch empfindet. Und während sich die Menschen in Crosby mit ihrem ganz normalen Leben herumschlagen, den Problemen wie den Freuden, lernt Olive auf ihre alten Tage, das Leben zu lieben.

Elizabeth Strouts Roman erzählt von Liebe und Kummer, von Toleranz und Aufbegehren. „Mit Blick aufs Meer“ ist ein weises und anrührendes Buch über die Natur des Menschen in all seiner Verletzlichkeit und Stärke, erfrischend ehrlich und unglaublich schön.

stroutÜber die Autorin

Elizabeth Strout wurde 1956 in Portland, Maine, geboren und wuchs in Kleinstädten in Maine und New Hampshire auf. Nach dem Jurastudium begann sie zu schreiben. Ihr erster Roman „Amy und Isabelle†œ (1998) wurde für die Shortlist des Orange Prize und den PEN/Faulkner Award nominiert und wurde ein Bestseller. Für „Mit Blick aufs Meer†œ bekam sie 2009 den Pulitzerpreis. Elizabeth Strout lebt in New York City.

Die weiteren Gewinner des Pulitzer-Preises 2009:

JOURNALISM:

Public Service – Las Vegas Sun
Breaking News Reporting – The New York Times Staff
Investigative Reporting – David Barstow of The New York Times
Explanatory Reporting – Bettina Boxall and Julie Cart of the Los Angeles Times
Local Reporting – Detroit Free Press Staff and Ryan Gabrielson and Paul Giblin of the East Valley Tribune, Mesa, AZ
National Reporting – St. Petersburg Times Staff
International Reporting – The New York Times Staff
Feature Writing – Lane DeGregory of the St. Petersburg Times
Commentary – Eugene Robinson of The Washington Post
Criticism – Holland Cotter of The New York Times
Editorial Writing – Mark Mahoney of The Post-Star, Glens Falls, NY
Editorial Cartooning – Steve Breen of The San Diego Union-Tribune
Breaking News Photography – Patrick Farrell of The Miami Herald
Feature Photography – Damon Winter of The New York Times

LETTERS, DRAMA and MUSIC:

Fiction – Olive Kitteridge by Elizabeth Strout (Random House)
Drama – Ruined by Lynn Nottage
History – The Hemingses of Monticello: An American Family by Annette Gordon-Reed (W.W. Norton & Company)
Biography – American Lion: Andrew Jackson in the White House by Jon Meacham (Random House)
Poetry – The Shadow of Sirius by W.S. Merwin (Copper Canyon Press)
General Nonfiction – Slavery by Another Name: The Re-Enslavement of Black Americans from the Civil War to World War II by Douglas A. Blackmon (Doubleday)
Music – Double Sextet by Steve Reich, premiered March 26, 2008 in Richmond, VA (Boosey & Hawkes)

Quellen: The Puliltzer Prizes Foto: Flickr