Georg-Büchner-Preis 2013 geht an Sibylle Lewitscharoff

Sybille_LewitscharoffWie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung heute mitteilte, erhält die 59-jährige Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2013.

In ihren Romanen hat Sibylle Lewitscharoff mit unerschöpflicher Beobachtungsenergie, erzählerischer Phantasie und sprachlicher Erfindungskraft die Grenzen dessen, was wir für unsere alltägliche Wirklichkeit halten, neu erkundet und in Frage gestellt. Ihre Texte vertiefen und erweitern die genaue Wahrnehmung der deutschen Gegenwart in Bereiche des Satirischen, Legendenhaften und Phantastischen.
Philosophische und religiöse Grundfragen der Existenz entfaltet die Schriftstellerin in einer subtilen Auseinandersetzung mit großen literarischen Traditionen und mit erfrischend unfeierlichem Spielwitz. Nie ist das „Gespräch mit den Toten†œ, das sie in ihren Poetikvorlesungen als ein Ziel ihres Schreibens benennt, so lebendig und lebenszugewandt geführt worden wie in ihren kunstvollen und unterhaltsamen Geschichten
„, lautet die Begründung der Jury.

Sibylle Lewitscharoff wurde am 16. April 1954 in Stuttgart geboren. Sie studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie auch heute lebt. 1994 veröffentlichte sie ihr erstes Buch unter dem Titel „36 Gerechte„. Die Autorin wurde bereits vielfach ausgezeichnet; u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1998), dem Preis der Leipziger Buchmesse (2009), dem Berliner Literaturpreis (2010), dem Kleist-Preis (2011), dem Ricarda-Huch-Preis (2011) sowie mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis für den Roman Blumenberg (2011).

Der Büchnerpreis ist jetzt der Ritterschlag für eine Autorin, die längst als Fixstern im Literaturgeschehen gilt, aber durch ihre offenen Worte oft angeeckt ist„, urteilt die FAZ in einem heute veröffentlichten Artikel.

Der Preis wird am 26. Oktober 2013 in Darmstadt verliehen.

Quelle Foto: Lesekreis

Sibylle Lewitscharoffs „Blumenberg“ gewinnt Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2011

Die 57-jährige deutsche Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff erhält den mit 30.000 Euro dotierten Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2011 für ihren im September 2011 im Suhrkamp Verlag erschienenen Roman „Blumenberg„.

Sibylle Lewitscharoff ist in diesem Jahr außerordentlich erfolgreich. Neben dem Kleist-Preis erhielt die Autorin bereits den Ricarda-Huch-Preis und den Marieluise-Fleißer-Preis. Zusätzlich hat sie noch gute Chancen auf den Deutschen Buchpreis 2011.

Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis wird von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk jährlich vergeben.

Die Begründung der Jury

Sibylle Lewitscharoff entwirft in ihrem Roman ‚Blumenberg‘ eine biographische Fantasie über den berühmten deutschen Philosophen, die die herkömmlichen Pfade realistischen Erzählens mit provokantem Übermut verlässt. Die Erscheinung eines Löwen, der, für andere unsichtbar, zu seinem stummen Begleiter wird, führt den Gelehrten und damit auch den Leser an die Grenzen eines rein rationalen Weltzugangs. Mit erfinderischer Sprachgewalt und subtiler Komik wird die Lebensform des zurückgezogenen Denkers den Unzulänglichkeiten und Gefährdungen der menschlichen Existenz entgegengesetzt, die sich in den Lebensläufen seiner auf unterschiedliche Weise scheiternden Schüler offenbaren. Sibylle Lewitscharoff verknüpft die Bewegungen des geistigen Zentralgestirns und seiner Trabanten zu einem in der zeitgenössischen deutschen Literatur einzigartigen Erzählkosmos, der sich am Ende ebenso befreiend wie verstörend ins Jenseitige weitet.“

Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis wird am 6. November in Braunschweig verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Rainald Goetz, Wolf Haas, Katja Lange-Müller, Andreas Maier, Jochen Missfeldt und Ralf Rothmann. Im Januar 2012 erscheint der Begleitband zum Wilhelm Raabe-Literaturpreis im Suhrkamp Verlag.

Quelle: Börsenblatt

Sibylle Lewitscharoff erhält den Marieluise-Fleißer-Preis 2011

Die deutsche Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff erhält den mit 10.000 Euro dotierten Marieluise-Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt. Die 57-Jährige gehöre zu den bedeutendsten und innovativsten Autorinnen der Gegenwart im deutschsprachigen Raum, so die Begründung der Stadtverwaltung.

In diesem Jahr wurde Sibylle Lewintscharoff bereits mit dem Kleist-Preis und dem Ricarda-Huch-Preis der Stadt Darmstadt geehrt.

Die Verleihung ist für den 23. November 2011 geplant, dem Geburtstag der Ingolstädter Autorin Marieluise Fleißer (1901-1974).

Bisherige Geehrte sind unter anderem Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, Gert Heidenreich, Franz Xaver Kroetz und zuletzt Dea Loher im Jahr 2009.

Seit 2001 wird die Literaturauszeichnung alle zwei Jahre an deutschsprachige Autorinnen und Autoren verliehen, deren Werke ähnlich wie die Marieluise Fleißers den Konflikt zwischen unerfüllten Glücksansprüchen und dem alltäglichen Leben zum zentralen Thema haben.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

 

Sibylle Lewitscharoff erhält den Kleist-Preis 2011

Wie Zeit Online am 09.06.2011 berichtet, wird Sibylle Lewitscharoff mit dem Kleist-Preis 2011 ausgezeichnet. Die 57-jährige deutsche Schriftstellerin erhält den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis für ihr „erzählerisches Werk„, begründete der Präsident der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, der Kölner Literaturprofessor Günter Blamberger, die Wahl.

Sibylle Lewitscharoff begann ihre schriftstellerische Tätigkeit mit dem Verfassen von Radio-Features und Hörspielen. Den Durchbruch als Autorin erlebte Lewitscharoff 1998, als sie für ihren Roman Pong den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann. Es folgten zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen, zuletzt erhielt sie für ihren Roman Apostoloff im Jahr 2009 sowohl den Leipziger Buchpreis als auch in 2010 den Berliner Literaturpreis.

Am 12.09.2011 erscheint im Suhrkamp Verlag Sibylle Lewitscharoffs neuer Roman „Blumenberg„.

Kurzbeschreibung „Blumenberg“
Groß, gelb, gelassen: mit berückender Selbstverständlichkeit liegt eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer des angesehenen Philosophen Blumenberg. Die Glieder bequem auf dem Bucharateppich ausgestreckt, die Augen ruhig auf den Hausherrn gerichtet. Der gerät, mit einiger Mühe, nicht aus der Fassung, auch nicht, als der Löwe am nächsten Tag in seiner Vorlesung den Mittelgang herabtrottet, sich hin und her wiegend nach Raubkatzenart. Die Bänke sind voll besetzt, aber keiner der Zuhörer scheint ihn zu sehen. Ein raffinierter Studentenulk? Oder nicht doch viel eher eine Auszeichnung von höchster Stelle †“ für den letzten Philosophen, der diesen Löwen zu würdigen versteht? Das Auftauchen des Tieres wirkt in mehrerlei Leben hinein, nicht nur in das Leben Blumenbergs. Ohne es zu merken, gerät auch eine Handvoll Studenten in seinen Bann, unter ihnen der fadendünne Gerhard Optatus Baur, ein glühender Blumenbergianer, und die zarte, hochfahrende Isa, die sich mit vollen Segeln in den Falschen verliebt. »Blumenberg« ist nur nebenbei eine Hommage an einen großen Philosophen, vor allem ist es ein Roman voll mitreißendem Sprachwitz, ein Roman über einen hochsympathischen Weltbenenner, dem das Unbenennbare in Gestalt eines umgänglichen Löwen begegnet.

Der Kleist-Preis wird am 20. November, einen Tag vor Kleists 200. Todestag, bei einer Matinee im Berliner Ensemble verliehen.

Quelle: Zeit Online