Six Songs from 1975

Ein Musik-Stöckchen kam gestern von anne von The Island Weekly gefolgen. Sehr schön, irgendwie habe ich mich gefreut, dass ich mich auf die Musik meiner „Sturm- und Drangzeit“ stürzen durfte, nur, so einfach war das gar nicht. 1975 war ja die Zeit von Abba und Sweet und Lady Bump. Mit der Musik, die ich in den 70er gehört habe, können die meisten wahrscheinlich gar nichts anfangen, denke da an Gruppen wie Eloy, Renaissance, Epitaph, Novalis, Grobschnitt, etc. Also war es doch schwerer eine Auswahl zu treffen als ich zunächst dachte. Mein Ergebnis ist nun trotzdem wesentlich umfangreicher ausgefallen als geplant. Konzentriert habe ich mich auf Gruppen, die ich so um 1975 gehört, aber auch auf Konzerten, damals war es üblich kreuz und quer durchs Land zu trampen, gesehen habe.

Birth Control Gamma Ray

Birth Control ist eine deutsche Rockband, die maßgeblich den Krautrock beeinflusste.

Birth Control formierte sich Mitte 1968 in Berlin aus zwei Bands, den Earls und den Gents. Schon nach kurzer Zeit stiegen einige Musiker aus, und Schlagzeuger und Sänger Bernd Noske sowie Gitarrist und Hauptkomponist Bruno Frenzel kommen hinzu.

Die Musik von Birth Control ist kraftvoller, handgemachter Rock. Die Band fällt vor allem durch ihre Liveauftritte auf. Kennzeichnend sind lange Stücke und die Solo-Einlagen der einzelnen Instrumente, insbesondere Bernd Noskes Schlagzeug-Soli, in denen er auch häufig sein Schlagzeug stehen lässt, um auf anderen Dingen wie dem Keyboard oder der Beleuchtung herumzutrommeln.

Der Name ist das Resultat der Vorliebe der Mitglieder für den Radiosender AFN. Es war die Zeit der Antibabypille und der Abtreibungsdebatten. Papst Paul VI. hatte seine Encyclica humanae vitae kurz zuvor veröffentlicht. Und da ständig von Geburtenkontrolle geredet wurde und auf AFN eben auf Englisch, war der Name „Birth Control†œ geboren.

Manfred Man´s Earth Band – Solar Fire – Father of Day, Father of Night

Manfred Mann’s Earth Band ist eine britische Rockband um den südafrikanischen Keyboarder Manfred Mann. Nach großen Erfolgen mit seiner Band „Manfred Mann“ in den 1960er Jahren gründete Manfred Mann 1971 zusammen mit Colin Pattenden, Chris Slade und Mick Rogers seine Earth Band.

Das erste Album, das schlicht unter dem Titel Manfred Mann’s Earth Band erschien, zeigt noch deutliche Einflüsse aus Manns R&B-Zeit in den 60er Jahren. Der Stil ist am ehesten als Blues Rock zu beschreiben, allerdings finden sich deutliche Anleihen beim Jazz Rock (Miles Davis‘ Album In a Silent Way hatte 1969 für den Brückenschlag zwischen Jazz und Rock gesorgt), Rythm & Blues und experimenteller Musik. Die Songs sind zum Teil selbst geschrieben, zum Teil gecovert. Mit Please Mrs Henry findet sich auf dem Album auch das erste Bob Dylan-Cover der Earth Band, in spätere Konzert-Setlists sollte es aber nur Captain Bobby Stout schaffen, geschrieben von Lane Tietgen, der der Earth Band 1978 mit Marthas Madman einen jahrzehntelangen Konzert-Klassiker liefern sollte.

1972 folgt mit Glorified Magnified das zweite Album, das bereits deutlich mehr in Richtung des Stils weist, der für die Earth Band später markant werden sollte: Lange, rhythmisch ausgefeilte Instrumentalteile. Die Basis bilden überwiegend selbstgeschriebe Songs, die Mann zusammen mit Ko-Produzent Dave Hadfield komponierte. Außerdem findet sich auf dem Album eine Cover-Version des Dylan-Klassikers It’s All Over Now Baby Blue.

Im Folgejahr erschien mit Messin‘ ein Album, dass sich wieder zunehmend am Blues Rock orientierte. Den namensgebende Song hatte Mann noch vor Gründung der Earth Band zusammen mit Mike Hugg für deren damalige Band Chapter III geschrieben. Unüberhörbar sind aber auch die musikalischen Anleihen von den beiden Vorgängeralben.

Ebenfalls 1973 erscheint das vierte Album der Band, Solar Fire, mit dem die Band in eine neue musikalische Phase eintritt: Das Album stellt eine Rock-Adaption von Gustav Holsts Orchestersuite Die Planeten dar. Als Eröffnungsstück dient ein aufwändiges Arrangement des Stückes Father of Day, Father of Night von Bob Dylan. Die Musik ist am ehesten dem Progressive Rock zuzuordnen, die Einflüsse von Bands wie Emerson, Lake and Palmer und Yes sind unüberhörbar. Der Stil der Band hat sich entscheidend verändert. Signifikant sind nun lange, von Orgel, Mini Moog und E-Gitarre bestimmte Instrumentalteile. Das Markenzeichen der Earth Band wird ab diesem Zeitpunkt immer mehr, Kompositionen anderer Künstler zu covern und ihnen ihren eigenen unverwechselbaren Bandsound zu verleihen.

Golden Earring – Moontan -  Radar Love

Golden Earring ist eine Rockband aus den Niederlanden, gegründet im Jahr 1961, und eine der am längsten bestehenden Rockbands der Welt.
1961 in Den Haag als „The Tornadoes†œ von George Kooymans (* 11. März 1948 in Den Haag) und Rinus Gerritsen (* 9. August 1946 in Den Haag), gerade 13 und 15 Jahre alt, gegründet, änderte man den Bandnamen im September 1962 wegen des Erfolgs der gleichnamigen englischen Band The Tornados. Nach einem Lied von Marlene Dietrich aus dem Jahre 1948 nannten sie sich zunächst „The Golden Earrings†œ, später vereinfacht „Golden Earring†œ.

Ihrer erste LP Just Earrings enthielt 1965 bereits den lokalen Hit Please Go der es als erster von 40 folgenden niederländischen Chartplatzierungen in Holland bis auf Platz 10 schaffte. 1967 stieß der Sänger, Gitarrist und Flötist Barry Hay (* 16. August 1948 in Indien) zu der Gruppe und 1970 wechselte Cesar Zuiderwijk (* 18. Juli 1948 in Den Haag), der Drummer und Percussionist von „Livin Blues†œ zu Golden Earring. In dieser, noch heute bestehenden Besetzung entstanden die meisten ihrer Hits.

Radar Love (1973) war eine ihrer ersten in den USA veröffentlichten Singles und wurde zum Welthit (US Platz 13, GB Platz 7, D Platz 5, E Platz 1). In dieser Zeit etablierte sich Golden Earring als begehrte Liveband, die mit ihrer extrovertierten Bühnenshow und knalligen, auf großen Effekt abzielenden Soli besonders in den Staaten beliebt war. Bereits 1969 war Golden Earring die erste große europäische Band, die eine große Tour durch die Vereinigten Staaten machte.

Wishbone Ash – Argus – The King Will Come

Wishbone Ash, auch bekannt als The Ash, ist eine englische Rockband, die 1969 aus der Band Tanglewood entstand.
Ursprünglich bestand die Band aus Martin Turner (Bass, Gesang), seinem Bruder Glen Turner (Gitarre, Gesang) und Steve Upton (Schlagzeug). Mit dem Ausscheiden Glens, und nachdem die Band erfolglos einen Keyboarder suchte, kamen die beiden Gitarristen Andy Powell und David A. „Ted“ Turner (nicht verwandt mit Martin) dazu. So wurde der unverwechselbare „dual lead-guitar sound†œ der Band nicht zuletzt deshalb geboren, weil man sich zwischen Ted und Andy nicht entscheiden konnte.

Kennzeichnend für Wishbone Ash ist ihr melodischer, gitarrenorientierter Rock, der charakteristisch von zwei unisono gespielten E-Gitarren dominiert wird. Der Gesangsstil ist dabei oft balladenhaft. Mittelalterliche Themen prägen besonders in der Frühphase die Musik der Band, wie z. B. bei Throw down the Sword, Warrior, The King Will Come. Der Stil der Band zeichnet sich auf den ersten Alben durch große Experimentierfreude aus: Harter Rock vermischt sich mit sanften Folk-Melodien oder mit Jamsession-artigen, weiträumigen Improvisationen mit fast jazzigem Einschlag. Spätere Alben orientieren sich dagegen stärker an konventionellem Heavy-Rock und geradlinigem Rock’n’Roll.

1970 spielte Wishbone Ash als Vorgruppe von Deep Purple und wurde dadurch schnell bekannt. Ihr Debüt-Album Wishbone Ash erschien Ende 1970. 1972 galt Wishbone Ash als die beliebteste britische Newcomer-Band. Ihr drittes Album Argus wurde in verschiedenen Medien zum „Album des Jahres†œ gekürt.

1974 – nach Live Dates – zog es Ted Turner nach Peru und er wurde ersetzt durch Laurie Wisefield, der die Band in gleicher Tradition bis zum Album Raw to the Bone (1985) entscheidend mitprägte. Laurie spielte seither bei Tina Turner, Roger Chapman, Joe Cocker, The Nokia Night of the Proms und aktuell im Queen-Musical We Will Rock You.

1988 gab es eine Reunion der Original-Band, die bis 1992 andauerte. Danach wechselte die Besetzung häufiger. Es ergaben sich dabei höchst interessante Konstellationen, die immer wieder für frischen Wind sorgten, nur Andy Powell gehört ohne Unterbrechung dazu. Seit einigen Jahren touren Andy Powell und Martin Turner mit einer eigenen Band, Martin Turner´s Wishbone Ash.

2007 wurde mit First Light die bei einer Auktion in London zufällig wieder aufgetauchte Erstfassung des Debüt-Albums Wishbone Ash veröffentlicht, das auch zwei bisher unveröffentlichte Songs sowie eine alternative Version von Alone des zweiten Albums enthält. Im gleichen Jahr erschien auch ein weiteres neues Studioalbum, The Power of Eternity.

Pink Floyd – Time -  Dark Side of the Moon

Pink Floyd ist eine 1964 gegründete britische Rockband. Mit ihrer Musik und der klanglichen und visuellen Gestaltung ihrer Platten und Bühnenauftritte schuf sie, begleitet von großem kommerziellen Erfolg, einen unverwechselbaren und völlig neuartigen Stil. Weltweit wurden mehr als 200 Millionen Alben von Pink Floyd verkauft.

Unter der Regie des Sängers und Gitarristen Syd Barrett gehörte die Band zunächst zur britischen Psychedelic-Rock-Bewegung. Nach dem drogenbedingten Ausstieg des Frontmanns entwickelten die verbleibenden Mitglieder einen eigenständigen Stil mit Einflüssen aus Progressive Rock, Blues, Jazz und klassischer Musik.

Genesis – A Trick of the Tail – Los Endos

Genesis ist eine 1967 gegründete britische Rockband, die gemeinhin für ihre sehr individualistischen Mitglieder und ihre beiden deutlich unterschiedlichen musikalischen Ären bekannt ist. Mit über 159 Mio. weltweit verkauften Alben zählen Genesis zu den dreißig Bands mit den größten Plattenverkäufen.

Zu Beginn der Karriere der ursprünglich fünfköpfigen Band machten die komplexen Songstrukturen, durchdachten Instrumentierungen und theaterhaft-künstlerischen Live-Auftritte Genesis zu einer der wichtigsten und beliebtesten Bands des Progressive Rock-Genres. Neben King Crimson, Emerson, Lake & Palmer und Yes zählt Genesis zu den „großen Vier†œ dieser vor allem in den 1970er Jahren populären Gattung.

Nach Ausstieg des ursprünglichen Frontmanns Peter Gabriel 1975 und des Gitarristen Steve Hackett 1977 machte das verbliebene Trio, bestehend aus Tony Banks, Phil Collins und Mike Rutherford, ab den späten 1970ern eine stilistische Wandlung durch. Mit ihrem nun zumeist radiotauglichen Mainstream-Rock wurden Genesis zu einer der kommerziell erfolgreichsten Musikgruppen der 1980er und frühen 1990er Jahre.

Nach Collins†™ vorläufigem Abschied von der Band wurde 1997 für ein Album samt nachfolgender Tournee Ray Wilson als Sänger engagiert. Anschließend trat die Band mit Anthologien ihrer bisherigen Stücke, Veröffentlichung von bislang nicht offiziell erhältlichem Archivmaterial und neuen SACD-Abmischungen ihrer Alben in Erscheinung. Im Sommer 2007 gingen Genesis in Europa und Nordamerika wieder mit Phil Collins auf Tournee.

Quelle: Wikipedia