Literaturverfilmung: Schilf von Juli Zeh kommt ins Kino

Ein Kommissar, der tödliches Kopfweh hat, eine physikalische Theorie liebt und nicht an den Zufall glaubt, löst seinen letzten Fall. Ein Kind wird entführt und weiß nichts davon. Ein Arzt tut, was er nicht soll. Ein Mann stirbt, zwei Physiker streiten, ein Polizeiobermeister ist verliebt.Juli Zeh: Schilf, Prolog

Schilf“ erschien 2007 im Schöffling Verlag und wurde bereits im Erscheinungsjahr von Bettina Bruinier und Katja Friedrich dramatisiert und am 13. Dezember 2007 am Münchner Volkstheater uraufgeführt. Für ihre Inszenierung wurde Bettina Bruinier mit dem Stern des Jahres der Münchner Abendzeitung ausgezeichnet.

In der letzten Woche hat nun die Berliner Filmproduktionsfirma X Filme Creative Pool mit der Produzentin Manuela Stehr und der Regisseurin Claudia Lehmann die Dreharbeiten zu Juli Zehs Kriminalgeschichte gestartet.

Hauptfiguren der Handlung sind die beiden elitären Physiker Sebastian (Mark Waschke) und Oskar (Stipe Erceg), die sich seit ihrem Studium in Freiburg im Breisgau kennen und lieben. Doch Sebastian fühlt sich am Ende des Studiums von der Dauerkonkurrenz mit dem genialeren Oskar überfordert und flüchtet in die Ehe mit der wunderschönen und erfolgreichen Galeristin Maike (Bernadette Heerwagen). Mit Maike und dem gemeinsamen Sohn Liam führt er ein glückliches Familienleben in Freiburg, wo ab und an Oskar als Gast auftaucht. Physikalisch hat sich Sebastian zum Ärger Oskars auf die exotische Viele-Welten-Theorie spezialisiert, die als wissenschaftliche Sackgasse gilt. Oskar haben seine bahnbrechenden Forschungen zum Wesen der Zeit an das berühmte Schweizer Forschungsinstitut CERN geführt, wo er daran arbeitet, „die Quantenmechanik mit der allgemeinen Relativitätstheorie zu vereinigen.

Aus dieser Figurenkonstellation entwickelt sich ein dramatischer Konflikt. Auf der Fahrt in ein Ferienlager wird Liam entführt und ein Erpresser fordert Sebastian scheinbar auf, einen Mediziner zu töten, wenn er seinen Sohn lebend wiedersehen will: „Dabbeling muss weg“ lautet die Aufforderung. Dieser Arzt Dabbeling ist nicht nur in einen Medizinskandal verwickelt, sondern als Freund der Frau Sebastians auch Gegenstand seiner Eifersucht. Nachdem Sebastian diesen Mord verübt hat, übernimmt der ebenfalls geniale Kommissar Schilf, der von einer tödlichen Erkrankung gezeichnet ist, die Ermittlungen.

Quelle: Börsenblatt