Trauer: Loki Schmidt ist tot
Loki Schmidt starb in den frühen Morgenstunden des 21. Oktober 2010 in ihrem Haus im Hamburger Stadtteil Langenhorn. Ihre Tochter Susanne sei bei ihr gewesen, sagte eine Sprecherin von Helmut Schmidt der „FAZ“.
Loki Schmidt, eigentlich Hannelore Schmidt, geboren am 03. März 1919 in Hamburg, war die Ehefrau des deutschen Altbundeskanzlers Helmut Schmidt. Sie galt als geradlinig und sympathisch und war eine außergewöhnliche Persönlichkeit.
Die ehemalige Lehrerin machte sich u. a. durch ihr Engagement für den Pflanzen- und Naturschutz einen Namen, wofür sie den Professorentitel und die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg erhielt. Auf der Suche nach seltenen Pflanzen reiste sie nach Afrika, Asien und Lateinamerika. Loki Schmidt ist die Gründerin der „Stiftung zum Schutz gefährdeter Pflanzen†œ. Bis ins hohe Alter hinein engagierte sie sich für ihr Anliegen.
Bei Hoffmann und Campe veröffentlichte sie „Die Botanischen Gärten in Deutschland“ (1997), „Die Blumen des Jahres“ (2003), „Loki. Hannelore Schmidt erzählt aus ihrem Leben“ (2003), „Mein Leben für die Schule“ (2005) und „Erzähl doch mal von früher. Loki Schmidt im Gespräch mit Reinhold Beckmann“ (2008).
Erst vor knapp zwei Wochen, am 07.10.2010, erschien bei Hoffmann und Campe ihr letztes Buch. In „Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde“ beschreibt sie nochmal die wichtigsten Stationen in ihrem erfüllten Leben.
Kurzbeschreibung
„Mit Knicksen konnte ich nicht dienen.“ – Die Bilanz eines reichen Lebens. Aus einem Arbeiterhaushalt in die Welt der Mächtigen und Monarchen
Loki Schmidt, Frau eines bedeutenden Bundeskanzlers und Naturschützerin von Rang, erinnert sich: Wie änderte sich ihr Leben mit dem Eintritt ihres Mannes in die Politik? Welche Aufgaben musste sie als Gattin eines Ministers und Regierungschefs bewältigen? Was hat sie aus den Möglichkeiten gemacht, die sich ihr auf der Bühne der Öffentlichkeit boten? Sie hat viel zu erzählen – von Ellenbogenstößen der Ceausescus in die Rippen des Kanzlerpaares und übelriechenden Briefen an ihre Adresse, von Frikadellen à la Adenauer und einer aufmüpfigen Farah Diba am persischen Hof. Trotz allem Glanz und Gloria ist sich Loki Schmidt treu geblieben.
Der Schriftsteller Siegfried Lenz sagte einmal, Loki Schmidt sei „an allem schuld„. Ihretwegen könne er beim Spazierengehen nicht mehr gedankenlos Blumen platttreten.
Nachfolgend ein Video mit Ausschnitten aus ihrem Leben: