Monika Maron liest aus „Ach Glück“ im Münchner Literaturhaus

Heute, um 20 Uhr, liest Monika Maron aus ihrem neuen Roman „Ach Glück“ im Münchner Literaturhaus. Der Eintritt beträgt 8 Euro, Kartenreservierung unter Tel. 089 / 29 19 34 27. Die Lesung wird von Cornelia Zetzsche vom Bayerischen Rundfunk moderiert.

Ach GlückOb dies nun der von Johanna insgeheim herbeigesehnte Neuanfang ist oder einfach nur ein Aufbruch, als sie kurzentschlossen dem Lockruf der alten russischen Aristokratin Natalia Timofejewna nach Mexiko folgt, weiß sie selbst nicht.
Während sie in 10.000 Meter Höhe erwartungsvoll einer fremdartigen Welt entgegensieht, vielleicht der Begegnung mit der legendären Leonora Carrington, jener wunderbar-verrückten surrealistischen Künstlerin, irrt Achim in Berlin ziellos zwischen den gewohnten Plätzen und Ritualen umher, bedrängt von der Frage, was Johannas Flucht zu bedeuten hat und wie die seltsame Verwandlung seiner Frau mit jenem schwarzen zotteligen Hund zusammenhängt, den sie eines Tages angebunden an einem Abfalleimer an der Autobahn fand und mitnahm.

Monika Marons neues Buch ist ein Roman voller Weisheit, der dem unmerklichen Auseinanderdriften zweier Lebensspuren folgt. Sie stellt sich die Frage »Wie soll man leben?« und konfrontiert ihre Protagonistin mit den Desillusionierungen des Älterwerdens.

Monika MaronMonika Maron wurde 1941 in Berlin geboren. Ihr Großvater wurde wegen seiner jüdischen Herkunft in Polen auf einem Kornfeld von den Nazis umgebracht. Ihr Stiefvater Karl Maron war Innenminister der DDR (1955-1963). Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr lang als Fräserin in einem Industriebetrieb. Danach studierte sie Theaterwissenschaft und versuchte sich anschließend zwei Jahre lang als Regieassistentin und darauf als Reporterin für die Frauenzeitschrift „Für Dich“ und die „Wochenpost“. Ab 1976 arbeitete sie als freie Schriftstellerin in Ostberlin.

Zwischen 1976 und 1978 wird ihr eine konspirative Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR nachgesagt. 1988 verließ sie nach zunehmender Entfremdung die DDR und lebte bis 1992 in Hamburg, später wieder in Berlin. Die Essays und Artikel über ihre Heimatstadt veröffentlichte sie 2005 unter dem Titel „Geburtsort Berlin“. Ihr Sohn, Jonas Maron, steuerte dafür Fotografien aus der Berliner Wendezeit bei.

Maron ist eine bedeutende deutsche Romanautorin. Ihr Debütroman Flugasche von 1981 thematisiert die Umweltverschmutzung in der DDR (gemeint ist Bitterfeld); er ist die erste weithin bekannt gewordene literarische Veröffentlichung zum Thema Umweltverschmutzung in der DDR. Die Ich-Erzählerin Josefa Nadler berichtet, wie sie nach B. (= Bitterfeld) fährt, um eine Reportage zu schreiben. Sie kämpft mit ihren eigenen Ansprüchen: Soll sie die Wahrheit schreiben, nämlich dass B. schmutzig ist, oder soll sie so schreiben, dass es den Funktionären gefällt? Als alleinerziehende Mutter kann sie es sich nur schlecht leisten, eine oppositionelle Meinung zu vertreten.

1990 erhielt Maron den Irmgard-Heilmann-Preis, 1991 den Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau; 1992 wurde sie mit dem Kleist-Preis, 1994 mit dem Solothurner Literaturpreis und 2003 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg geehrt.

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