Ali Baba und vierzig Räuber: Erzählungen aus Tausend und eine Nacht von Ernst-Peter Wieckenberg (Herausgeber), Johann Heinrich Voß (Übersetzer)
Nach mehr als zwei Jahrhunderten erschien in diesem Jahr wieder eine Auswahl von Märchen aus einer der frühesten deutschen Übersetzungen von „Tausendundeine Nacht“ von Johann Heinrich Voß (1751 bis 1826).
Johann Heinrich Voß, der Dichter und Übersetzer berühmter Klassiker, hat seinen Platz in der deutschen Literatur nicht nur seiner profunden Gelehrsamkeit und Kenntnis der antiken Sprachen und Verskunst zu verdanken, sondern auch der vollendeten Beherrschung der deutschen Sprache. Am berühmtesten und bekanntesten ist seine Übersetzung der Odyssee geworden, die 1781 erschien und deren einprägsame bildhafte Sprache Generationen deutscher Leser mit Homer vertraut machte.
Die französische Fassung von „Tausendundeine Nacht„, die Antoine Galland Anfang des 18. Jahrhunderts vorgelegt hatte, übersetzte und veröffentlichte Voß von 1782 bis 1785 in sechs Bänden. Wer sie las, war bezaubert – seinem Verleger gelang es damals allerdings nicht, ihr eine weite Verbreitung zu sichern.
Es gibt heute philologisch anspruchsvolle, auf das Arabische zurückgehende Ausgaben von „Tausendundeine Nacht„, und dennoch lohnt es sich, die Fassung von Johann Heinrich Voß zu lesen. Seine Übersetzung dieser Geistermärchen, Liebesgeschichten, Abenteuerberichte und schwankhaften Dichtungen zeugt von einer unbändigen Lust am Erzählen.
Seine lange zu Unrecht vergessene Übersetzung ist mit dieser Ausgabe neu zu entdecken.
Michael Maar hat unter dem Titel „Die Entdeckung des Cliffhangers“ auf FAZ.net eine begeisterte Rezension veröffentlicht. Sein Fazit lautet: „Der Übersetzer Johann Heinrich Voß brilliert posthum mit einer Auswahl aus Tausendundeiner Nacht. Tretet ein! Ein Wunderwerk liegt vor euch, das lange verschlossen war, eine portable Ali-Baba-Höhle voller funkelnder Prosaschätze, farbig glitzernder Stoffe und ergötzlichster Spezereien!“
„Ali Baba und vierzig Räuber“ umfasst 390 Seiten und ist im Januar 2011 im C.H. Beck Verlag erschienen.