„Zu den enorm hohen Opferzahlen haben vor allem der Syrien-Konflikt, die Gewalt der Taliban in Pakistan und der Bürgerkrieg in Somalia beigetragen„, sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin.
Die Bürgerkriegsländer Syrien und Somalia, das von den Taliban und Stammesrivalitäten destabilisierte Pakistan sowie Mexiko und Brasilien, wo Drogenkartelle die Macht des Staates in Frage stellen, gehörten 2012 zu den gefährlichsten Orten für Journalisten.
In der Türkei, wo sich die Zahl der Festnahmen seit der Verschärfung des Kurdenkonflikts verdoppelte, zählte die Menschenrechtsorganisation die meisten inhaftierten Journalisten und Blogger. Weiterhin in China, wo die Regierung die Zensur vor dem Parteitag enorm verschärfte, sowie in Syrien, im Iran und in Eritrea, das seit Jahren den letzten Platz auf der ROG-Rangliste einnimmt.
Am 1. Oktober, um 9 Uhr, öffnet das virtuelle Wettbüro Ladbrokes.com seinen Onlinezugang für Wetten auf mögliche Kandidaten für den Literaturnobelpreis 2012. Doch wer den begehrten Preis von Alfred Nobel gewinnen wird, ist wohl das am besten gehütete Geheimnis. Ebenso geheimnisvoll ist der Termin der Bekanntgabe. Bis heute ist nicht bekannt, wann der Preis für Literatur nominiert wird, während die Termine der Nominationen aller anderen Nobelpreise längst feststehen.
Wer ein paar Dollar übrig hat, kann sein Glück versuchen und auf Ladbrokes.com einen Tipp abgeben. Zu Beginn wird der schon seit Jahren gelistete japanische Autor Haruki Murakami mit einer Quote von 8 zu 1 gehandelt, gefolgt von dem ebenso oft vertretenen US-amerikanischen Musiker und Lyriker Bob Dylan mit einer Quote von 11 zu 1.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die tatsächlichen Gewinner oftmals kurz vor Torschluss ganz nach oben katapultiert worden sind. Doch wer das Rennen schließlich macht, bleibt spannend.
Nachfolgend die Top 100 mit den heutigen Quoten. Man achte auf den letzten Platz. Hier rechnen sich doch tatsächlich Einige Gewinnchancen für E. L James aus. Wer einen Dollar auf die Autorin der Erotik-Bestseller-Reihe Shades of Grey setzt, kann beim jetzigen Stand 501 Dollar dazu bekommen. 😉
Haruki Murakami – 8.00
Bob Dylan – 11.00
Mo Yan – 13.00
Cees Nooteboom – 13.00
Ismail Kadare – 15.00
Adonis – 15.00
Ko Un – 15.00
Dacia Maraini – 17.00
Philip Roth – 17.00
Cormac McCarthy – 17.00
Amos Oz – 17.00
Tom Stoppard – 17.00
Alice Munro – 21.00
Enrique Vila-Matas – 21.00
Eduardo Mendoza Garriga – 21.00
Les Murray – 21.00
Ngugi wa Thiog’o – 21.00
Chinua Achebe – 21.00
Assia Djebar – 21.00
Thomas Pynchon – 21.00
Umberto Eco – 26.00
Leonard Nolens – 26.00
Mircea Cartarescu – 26.00
Adam Zagajewski – 34.00
Karl Ove Knausgard – 34.00
Don DeLillo – 34.00
Peter Nadas – 34.00
Nurridin Farah – 34.00
Joyce Carol Oates – 34.00
E L Doctorow – 34.00
Merethe Lindstrom – 51.00
Andrea Camilleri – 51.00
Chimamanda Ngozi Adichie – 51.00
Chang-Rae Lee – 51.00
Ian McEwan – 51.00
Margeret Atwood – 51.00
Gerald Murnane – 51.00
Peter Carey – 51.00
Bei Dao – 51.00
Antonio Lobo Antunes – 51.00
Ernesto Cardenal – 51.00
Yves Bonnefoy – 51.00
Michel Tournier – 51.00
Maya Angelou – 51.00
Mahasweta Devi – 51.00
A B Yehoshua – 51.00
Azar Nafisi – 67.00
Dai Sijie – 67.00
Daniel Kahneman – 67.00
Javier Marias – 67.00
Kazuo Ishiguro – 67.00
Ursula Le Guin – 67.00
David Malouf – 67.00
Hanan Al-Shaykh – 67.00
Salman Rushdie – 67.00
Ben Okri – 67.00
Herman Koch – 67.00
Colm Toibin – 67.00
Claudio Magris – 67.00
A S Byatt – 67.00
Milan Kundera – 67.00
Patrick Modiano – 67.00
Juan Marse – 67.00
William H Gass – 67.00
Yevgeny Yevtushenko – 67.00
Julian Barnes – 67.00
F Sionil Jose – 67.00
John Ashbery – 67.00
Ulrich Holbein – 101.00
Atiq Rahimi – 101.00
Kjell Askildsen – 101.00
Jon Fosse – 101.00
Michael Ondaatje – 101.00
Paul Auster – 101.00
Eeva Kilpi – 101.00
Vassilis Alexakis – 101.00
Mary Gordon – 101.00
Marge Piercy – 101.00
Jonathan Littell – 101.00
Juan Goytisolo – 101.00
Anne Carson – 101.00
Elias Khoury – 101.00
Shlomo Kalo – 101.00
William Trevor – 101.00
Peter Handke – 101.00
Victor Pelevin – 101.00
Ferreira Gullar – 101.00
Antonio Gamoneda – 101.00
Louise Gluck – 101.00
John Banville – 101.00
Rajendra Bhandari – 101.00
Jonathan Franzen – 101.00
Christian Jungersen – 101.00
Sofi Oksanen – 101.00
Shyam Selvadurai – 101.00
Roberto Saviano – 101.00
Olga Tokarczuk – 101.00
Leila Aboulela – 101.00
Daniel Chavarria – 101.00
Anna Funder – 101.00
Tim Winton – 101.00
Peter Hoeg – 101.00
Gosta Agren – 101.00
Michael Frayn – 101.00
Carol Ann Duffy – 101.00
Tadeusz Rozewicz – 101.00
Per Petterson – 101.00
E.L. James – 501.00
So verwaist wie auf dem Foto waren die Liegen am Heck der Costa Favolosa selten. In der Regel tummelten sich dort viele Passagiere – mit ihren völlig unterschiedlichen Büchern. An Bord des Kreuzfahrtschiffes gab es sogar ein kleine Bibliothek mit Büchern in verschiedenen Sprachen, die umsonst verliehen wurden. Wer sein Buch allerdings nicht rechtzeitig zurückgebracht hat, erhält wohl eine Rechnung über 15 Euro. In Anbracht der ansonsten sehr kostspieligen Dienstleistungen an Bord des Schiffes, ein Foto eines der zahlreichen Fotografen kostete genau so viel, also durchaus erschwinglich.
Da circa 70 Prozent der Mitreisenden aus Italien stammten, spiegelt die kleine Bilderreise der Buchcover auf verlassen Liegen viele italienische Titel wieder. Neben Andrea Camilleri und Ken Follett tauchte allerdings auch hier „Shades of Grey“ mehrmals auf. Nur eine deutschsprachige Übersetzung konnte ich nicht finden. 😉
Kurzentschlossen buchte ich am vorletzten Freitag für meine beiden Töchter und mich eine Kreuzfahrt auf der Costa Favolosa – der Märchenhaften. Die Costa Favolosa ist das 15. Kreuzfahrtschiff der Reederei Costa Crociere und erst seit Juni 2011 in Betrieb. Am 26. August 2012 legte das Schiff mit circa 3000 Passagieren und über 1000 Besatzungsmitgliedern pünktlich um 18 Uhr in Venedig ab und fuhr in Richtung Bari. Weiter über Katakolon (Olympia), Izmir und Istanbul sollte das Kreuzfahrtschiff auf dem Rückweg über Dubrovnik am 2. September wieder in Venedig einlaufen. Sieben märchenhafte Tage auf dem östlichen Mittelmeer und fünf interessante Städte erwarteten uns.
Am 30. August verließen wir um 18.30 Uhr den Hafen von Istanbul und nahmen Kurs über das Marmarameer und die Ägäis in Richtung Dubrovnik. 896 Seemeilen und ein Tag auf See lagen vor uns. Abends wurde im Theater eine Musikshow mit der siebenköpfigen weiblichen Tanzgruppe an Bord des Schiffes gezeigt.
Als ich am 31. August gegen 7 Uhr morgens aufwachte, spürte ich gleich, dass das Schiff nicht mit voller Fahrt unser neues Ziel anstrebte, sondern kreiste. Gegen 9.30 Uhr zogen wir immer noch unsere Runden in der Position – mit uns ein weiteres Kreuzfahrtschiff sowie mehrere Frachter in immer gleichen Abständen. Gegen 10 Uhr gab dann Kapitän Mario Moretta bekannt, dass ein Mitglied der Crew in den frühen Morgenstunden über Bord gefallen sei und die türkische Hafenbehörde die Weiterfahrt nicht gestatte, da sich das Kreuzfahrtschiff an der Suche nach der vermissten Person beteiligen müsse. Die Durchsage wurde zunächst in italienischer Sprache und später in weiteren Übersetzungen verkündet. Die Passagiere reagierten erwartungsgemäß geschockt und viele konnten den Blick von der Wasseroberfläche in der Hoffnung auf ein Lebenszeichen nicht abwenden.
Dennoch ging das Leben an Bord schnell gewohnt laut und gesellig weiter. Mittags zeigten Köche und Servicemitarbeiter Tanzeinlagen am zentralen Pool oder kreierten kunstvoll Figuren aus Obst. Gegen 13 Uhr teilte der Kapitän dann schließlich mit, dass die türkische Hafenbehörde der Costa Favolosa die Erlaubnis erteilt hatte, die Fahrt fortzusetzen. Die griechischen und türkischen Hafenbehörden würden die Suchaktion gemeinsam weiter fortsetzen. Als das Schiff wieder Fahrt aufnahm, überflog noch ein Hubschrauber die Unglücksstelle.
Was konkret passiert war oder wer bei dem Sturz ums Leben gekommen ist, konnte oder wollte niemand beantworten. Die Servicekräfte gaben mit Hinweis darauf, dass sie nichts Genaues wissen, keine Antworten und auch unsere deutsche Reiseleiterin wollte nichts über den Vorfall sagen. Weil meine Kinder sehr beunruhigt waren und erfahren wollten, ob es noch Hoffnung für die vermisste Person gab, suchte ich sie am nächsten Tag auf. Aber auch die Reiseleiterin nannte keine Details und erwähnte lediglich, dass eine Frau über Bord gegangen sei, andere Crew-Mitglieder den Vorfall beobachtet hätten und dass man so einen Sturz vom Deck ein Kreuzfahrtschiffes kaum überleben könne.
Am 1. September haben wir abends in unserer Kabine einen Brief vorgefunden, in dem der Kapitän nochmals den tragischen Unfall bedauerte. In erster Linie ging es allerdings um Details der Rückabwicklung der gebuchten und ausgefallenen Ausflüge nach Dubrovnik, da die Costa Favolosa wegen der stundenlangen Suche nun direkten Kurs auf Venedig genommen hatte und Dubrovnik somit nicht anfahren konnte.
Die italienische Zeitung Articolo Tre und die Webseite Crew Center berichteten am 31. August bzw. am 1. September, dass eine amerikanische Tänzerin Selbstmord begangen hat. Der US-amerikanische Anwalt Jim Walker, der weltweit sowohl Passagiere als auch Besatzungsmitglieder vertritt, hat den Vorfall aufgegriffen und auf Cruise Law News darüber gebloggt. Demnach handelt es sich bei der Toten um eine junge Tänzerin aus Südafrika. Während in den Kommentaren die Selbstmordtheorie bezweifelt wird und man eher von einem Unfall ausgeht, scheint Costa Crociere die Theorie inzwischen bestätigt zu haben. In dem Artikel heißt es weiterhin, dass in den letzten 10 Jahren weltweit 185 Personen über Bord von Kreuzfahrtschiffen gegangen sind.
Uns fiel auf, dass in der abendlichen Show am 31. August 2012 erstmals nicht sieben sondern nur sechs Tänzerinnen dabei waren. Ob nun tatsächlich ein Mitglied dieser Tanzgruppe in den frühen Morgenstunden am 31. August ums Leben kam, ist nicht gewiss. In Gedanken sind wir immer noch bei einer jungen Südafrikanerin, die in der Ägäis spurlos verschwunden ist. Und obwohl diese erste Kreuzfahrt für uns in vielerlei Hinsicht wirklich traumhaft war, hinterlässt sie einen albtraumhaften Eindruck.
Am 1. August 1962 erschien die erste Geschichte vom Räuber Hotzenplotz mit Kasperl, Seppel, der Großmutter, dem Polizisten Alois Dimpfelmoser und dem Zauberer Petrosilius Zwackelmann.
Otfried Preußler wollte zur Abwechslung etwas Lustiges schreiben und entschied sich für eine Kasperlgeschichte, in der alle Charaktere vorkommen sollten, die zu einem „richtigen“ Kasperlstück gehören. Er benannte den Räuber Hotzenplotz nach einer Stadt in Mährisch-Schlesien, die den deutschen Namen Hotzenplotz trägt.
Ursprünglich sollte nur ein einziges Buch über den Räuber Hotzenplotz erscheinen, doch nachdem Otfried Preußler von Kindern Anfragen, Bitten und detaillierte Vorschläge für weitere Hotzenplotz-Bücher bekommen hatte, entschloss er sich, ein weiteres Buch über den Räuber zu verfassen. Neues vom Räuber Hotzenplotz erschien 1969, die dritte und letzte Erzählung Hotzenplotz im Jahr 1973.
Der Thienemann Verlag feiert das 50-jährige Jubiläum mit mit einer Sonderausgabe von allen drei Bänden, in denen Mathias Weber die schwarz-weißen Originalzeichnungen von Franz Josef Tripp mit viel Liebe zum Detail koloriert hat. Eine neue Hörbuch-Edition, gelesen von Armin Rohde, erschien im Audio Verlag.
Auf der Verlagsseite können Kinder an einem Hotzenplotz-Quiz teilnehmen und in der Württembergischen Landesbibliothek findet seit dem 18. Juli und noch bis 15. September 2012 eine Sonderausstellung „50 Jahre Räuber Hotzenplotz“ statt.