Bücher in Bewegung: Iris Hanika erhält den Preis der LiteraTour Nord 2011

Die 49-jährige deutsche Autorin Iris Hanika erhält den mit 15.000 Euro dotierten Preis der LiteraTour Nord.

Die Jury würdigt mit dieser Entscheidung Hanikas bisheriges Werk, vor allem ihren 2010 erschienenen Roman „Das Eigentliche„, teilte die VHG-Stiftung als Veranstalter in Hannover mit.

In dem Roman beleuchtet Iris Hanika das Leben nach Auschwitz. Die Jury lobte den Roman als ein Sozio-Psychogramm der bundesdeutschen Gegenwart.

Iris Hanika wurde 1962 in Würzburg geboren und lebt in Berlin. Sie arbeitete zunächst als Journalistin. 2008 erschien ihr erster Roman „Treffen sich zwei„, mit dem sie in die Vorauswahl für den Deutschen Buchpreis kam.

Die seit 1992 bestehende Veranstaltungsreihe „LiteraTour Nord“ ist eine Lese-Tour durch die Städte Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg und Hannover, bei der jeweils sechs deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus ihren neuen Büchern lesen. Veranstaltet werden die Lesungen von den dortigen Universitäten, Literaturhäusern und Buchhandlungen.

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger:  Bernd Eilert, W.G. Sebald, Wilhelm Genazino, Anne Duden, Robert Gernhardt, Christoph Hein, Emine Sevgi Özdamar, Dirk von Petersdorff, Josef Haslinger, Bodo Kirchhoff, Liane Dirks, Hartmut Lange, Terézia Mora, Karl-Heinz Ott, Thomas Hürlimann, Katja Lange-Müller, Jenny Erpenbeck und Matthias Politycki (2010).

Quelle: Radio Bremen

Wolfgang Herrndorf erhält nach Deutschem Erzählerpreis nun Brentano-Preis

2008 erhielt der 45-jährige deutsche Schriftsteller, Maler und Illustrator Wolfgang Herrndorf den mit 5000 Euro dotierten und mit einem dreimonatigen Aufenthalt im Grandhotel Römerbad verbundenen Deutschen Erzählerpreis für seinen Erzählungsband Diesseits des Van-Allen-Gürtels.

In der Jurybegründung heißt es: „Wolfgang Herrndorf erhält den Deutschen Erzählerpreis für sein ironisches und melancholisches Spiel mit zeitgenössischen Wirklichkeiten, seien es nun die Milieus von Werbeagenturen, Literatenzirkel oder die asozialen Ränder Ostdeutschlands.

Die sowohl mit professionellen Literaturkritikern als auch Studenten des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg besetzte Jury, zeichnete Wolfgang Herrndorf nun für seinen Roman Tschick, der im September 2010 im Rowohlt Verlag erschienen ist und derzeit  ebenfalls für den Leipziger Buchpreis (Kategorie Belletristik) nominiert ist, mit dem 10.000 Euro dotierten Clemens Brentano Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg aus.

Nach Einschätzung der Jury gelang Herrendorf mit „Tschick“ eine anrührende Geschichte zweier Halbwüchsiger, die sich „auf eine hochkomische Tour durch die deutsche Provinz begeben.“ Die Jury würdigte die Sprache Herrendorfs, die den Jugendslang aufnehme und diesen in bleibende Literatur verwandele.

Der Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg wird seit 1993 jährlich wechselnd in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autoren vergeben.

Quelle: Börsenblatt

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Prix Pantheon: Harry Rowohlt für „Reif und Bekloppt“ erklärt

Harry Rowohlt erhält den Bonner Kleinkunstpreis Prix Pantheon 2011 in der Kategorie „Reif und Bekloppt„. Der Übersetzer, Autor und Schauspieler steht damit in einer Reihe mit Preisträgern wie Didi Hallervorden (2009), Helge Schneider (2004), Robert Gernhardt (2000) und Harald Schmidt (1998).

Der Prix Pantheon ist ein Deutscher Kabarett-Wettbewerb, der jährlich vom Bonner Pantheon-Theater ausgerichtet wird. Die Sieger unter den zwölf Teilnehmern erhalten den Prix Pantheon, der mit jeweils 3.000 Euro dotiert ist. Moderiert wird der Prix Pantheon von dem Kabarettisten und Pantheon-Begründer Rainer Pause. Er wird von den Fernsehsendern WDR, 3sat und rbb sowie vom Hörfunk WDR 5 übertragen.

Der Prix Pantheon besteht seit 1995 und hat den Beinamen „German Spaß und Satire Open†œ. Er findet jährlich an drei Tagen Ende April/Anfang Mai statt.

Der Sonderpreisträger in der Kategorie „Reif und Bekloppt†œ wird an einem der drei Tage im Rahmen einer Gala im Pantheon ausgezeichnet. Diese Kategorie ist die einzige, bei der im Vorfeld feststeht, wer den Preis (in diesem Falle von 4.000 Euro) erhält. Die übrigen Preisträger werden während des Wettbewerbs ermittelt. Auserwählt wird immer eine Person, die als herausragende Persönlichkeit in der Kleinkunst gilt.

Die anderen Sparten des Prix Pantheon sind die Kategorien „Frühreif und Verdorben†œ sowie „Beklatscht und Ausgebuht†œ. Bei ersteren erfolgt die Vergabe des Preises durch eine Jury, der zweite Preis wird durch das Publikum vergeben. Der Wettbewerb findet an zwei Tagen jeweils im Pantheon am Bonner Bundeskanzlerplatz statt.

Seit 2006 werden die Beiträge aller 12 Teilnehmer in voller Länge vom WDR und von 3sat ausgestrahlt und anschließend wird per Televoting vom Fernsehpublikum eine vierte Kategorie vergeben, der Prix Pantheon TV Preis „Klotzen und Glotzen†œ.

Eingeladen werden dazu zwölf Künstler sowie Gruppen aus den Kleinkunstsparten Kabarett, Comedy, A Cappella, Chanson und Musikkabarett. Sie kämpfen live vor Publikum um die Preise. Immerhin stehen 3.000 Euro zur Debatte und die Öffentlichkeit wird auf die Preisträger aufmerksam.

Quelle: Wikipedia

Arno Geiger erhält den Friedrich-Hölderlin-Preis 2011 der Stadt Bad Homburg

Arno Geiger erhält den Friedrich Hölderlin-Preis 2011 der Stadt Bad Homburg. Somit ist Geiger der erste Schriftsteller, dem nach einem Förderpreis auch der Hauptpreis zuerkannt wird. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung Geigers seit der Verleihung des Förderpreises im Jahr 2005 und hob in vor allem seine erzählerische Leistung in dem gerade erschienenen Buch „Der alte König in seinem Exil“ hervor.

Der Autor habe „höchst eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er in die erste Erzähler-Reihe unserer Gegenwartsliteratur gehört„, heißt es von der Jury. In „Der alte König in seinem Exil“ erzählt Geiger von seinem demenzkranken Vater.

Das Buch stieg letzte Woche auf Anhieb auf Platz 9 in die SPIEGEL-Bestsellerliste ein, in dieser Woche erreicht die Prosa Platz 2.

Der Friedrich-Hölderlin-Preis ist ein Literaturpreis, der seit 1983 alljährlich von der Stadt Bad Homburg in Erinnerung an den Lyriker Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770†“1843) vergeben wird. Er ist mit 20.000 Euro dotiert (bis 2007 waren es 12.500 Euro).

Den mit 7.500 Euro dotierten Förderpreis zum Friedrich Hölderlin-Preis erhält die Lyrikerin Daniela Seel, branchenbekannt als Gründerin und Verlegerin des Verlags kookbooks.

Die Jury begründete die Vergabe des Förderpreises an Daniela Seel wie folgt: In ihrem Gedichtband „ich kann diese stelle nicht wiederfinden“ (erscheint im März 2011) verfahre sie „kompromisslos auf höchstem ästhetischem Niveau, vermeidet jede falsche Feierlichkeit und spielt das komplizierte poetische Spiel mit der Sprache viel lieber mit ernster Leichtigkeit und aller Lust zum Experiment„. Auch die verlegerische Tätigkeit Daniela Seels würdigte die Jury. Seels sei „wahrlich eine ‚möglich-Macherin†™ zeitgenössischer Lyrik.“

Traditionell wird der Preis immer am 7. Juni, dem Todestag Friedrich Hölderlins, im Rahmen eines Festaktes in Bad Homburg übergeben.

Quelle: Buchreport

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Preis der Leipziger Buchmesse 2011: Nominierungen Belletristik

Am 10.02.2011 wurden die Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse 2011 bekanntgegeben. Fünf Romane wurden in die Kategorie Belletristik gewählt. In diesem Jahr wird zum ersten Mal zusätzlich der „Publikumsliebling“ mit einem Gewinnspiel im Rahmen der Leipziger Buchmesse (17.-20. März) ermittelt. Die Abstimmung findet im Internet statt.

Zur Jury gehören: Johanna Adorján (FAZ), Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung), Martin Ebel (Tages-Anzeiger), Eberhard Falcke, Ingeborg Harms (FAZ), Adam Soboczynski (Die Zeit)

Der Preis der Leipziger Buchmesse wird am 17. März 2011 um 16.00 Uhr in der Glashalle der Leipziger Messe verliehen.

Die nominierten Romane in der Kategorie Belletristik in alphabetischer Reihenfolge:

Kream Korner von Anna Katharina Fröhlich

Kurzbeschreibung
„Welcher Mann aber könnte mich am Abend noch unterhalten, wenn ich den Nachmittag mit Herodot zugebracht habe?“, fragt sich die junge Frau bei der Durchsicht von Heiratsannoncen, nur um sich dann nach dem Vorbild ihrer kühnen Tante noch hingebungsvoller in die Lektüre der Weltliteratur und die tägliche Gartenarbeit zu stürzen. Kein Prinz erlöst sie von dem abgeschiedenen Leben auf dem Gut in Südfrankreich, wohl aber die Einladung nach Indien zu Freunden der Tante, einem märchenhaft reichen Sikh-Clan, dessen träge herrschaftliches Dasein einem prunkvollen Höhepunkt zustrebt, der Heirat des ältesten Sohnes. Dass dieser ein Jahr zuvor einem großartig inszenierten Verführungsversuch widerstanden hat, darüber sieht die Nichte hinweg und begeistert sich stattdessen für das göttliche Lachen eines Rikschafahrers, der sie und die Tante einer aufregend ungewissen Zukunft entgegenfährt. In einer herzerfrischend uncoolen Sprache erzählt Anna Katharina Fröhlich von der Suche nach dem Glück. Der beharrliche Enthusiasmus, mit dem die beiden Hauptfiguren sich über die Banalität des Realen hinaus schwingen, ist schlichtweg hinreißend und lässt uns die Welt nach dieser Lektüre ein wenig glanzvoller erscheinen.
Über die Autorin
Anna Katharina Fröhlich, 1971 in Bad Hersfeld geboren und aufgewachsen in Frank – furt sowie München, lebt am Gardasee. 2004 erschien ihr Debütroman Wilde Orangen.

Der alte König in seinem Exil von Arno Geiger

Kurzbeschreibung
Wenn einer nicht mehr denken kann wie früher, was ist das für ein Leben? Arno Geigers Vater hat Alzheimer. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.
Über den Autor
Arno Geiger, geb. 1968 in Bregenz, Vorarlberg, wuchs in Wolfurt/Österreich auf. Er studierte Deutsche Philologie, Alte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien. Seit 1993 lebt er als freier Schriftsteller. 1986-2002 war er im Sommer auch als Videotechniker bei den Bregenzer Festspielen tätig. 1996 und 2004 nahm Arno Geiger am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. 2008 wurde Arno Geiger mit dem ‚Johann-Peter-Hebel-Preis‘ geehrt.

Tschick von Wolfgang Herrndorf

Kurzbeschreibung
Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Assi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huck Finn.
Über den Autor
Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg gebo­ren, hat Malerei studiert und unter anderem für die «Titanic» gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In Plüsch­­gewittern». Im Jahr 2008 wurde er für «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» mit dem Deutschen Erzähler­preis ausgezeichnet. «Es geht also doch: Man kann auf Deutsch intelligente und zugleich extrem lustige Geschichten schreiben», schrieb dazu Ijoma Mangold in der Süddeutschen Zeitung.

Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes: Erzählungen von Clemens J. Setz

Kurzbeschreibung
Eines Tages ist es da. Steht am Ende einer Sackgasse mitten in der Stadt. Es ist ein großes Kind. Den Blick hält es demütig zu Boden gesenkt, seine Haut ist rissig. Tagsüber versammeln sich die Bewohner der Stadt um dieses Kind, veranstalten Kundgebungen und Konzerte. Nachts schlagen sie auf es ein, mit Fäusten, Stöcken und Ketten †“ auf die Skulptur aus weichem, niemals trocknendem Lehm, auf das „Mahlstädter Kind“. Der Künstler hat es ihnen zur Vollendung überlassen, hat ihnen die Aufgabe übertragen, es »in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen«. Zuerst treibt die Kunstbegeisterung die Bewohner der Stadt, dann kommen sie als Pilger ihrer Wut, verlieren prügelnd die Kontrolle über sich und beinahe auch ihren Verstand. Nach den beiden von der Kritik bejubelten und mit Preisen ausgezeichneten Romanen „Söhne und Planeten“ und „Die Frequenzen“ legt der österreichische Autor Clemens J. Setz nun einen Band mit Erzählungen vor. Es sind Geschichten gespickt mit grotesken Ideen und subtilem Horror, voller gewalttätiger Momente und zärtlicher Gesten. Wie in den Romanen präsentiert sich Setz auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer, geradezu liebevoller Porträtist ihrer Eigenarten.
Über den Autor
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren. Studium der Mathematik und Germanistik in Graz; Obertonsänger und Gelegenheitszauberer. Er lebt als freier Schriftsteller in Graz. Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes ist sein erstes Buch im Suhrkamp Verlag.

Seerücken: Erzählungen von Peter Stamm

Kurzbeschreibung
Peter Stamm erzählt ungeheuer kunstvoll und scheinbar so einfach von Leben, die nicht gelebt, die aufgeschoben, erinnert und schließlich verpasst werden. In lakonischen Sätzen und unauffällig stimmungsvollen Szenen findet er leicht lesbar, aber schwer verdaulich die kaum spürbaren Eruptionen, die sich im Rückblick als Erdbeben erweisen. Die Einsamkeit im gemeinsamen Urlaub. Ein verlassenes Hotel in den Bergen. Ein Mädchen im Wald. Ein Pfarrer, der die Vögel füttert. Die erste Liebe mit Gewicht.
„Was das Scheitern anbelangt, das leise Scheitern im Alltag, dem kein dramatisches Leiden folgt, darin ist der 1963 geborene Schweizer Peter Stamm ein literarischer Meister. (…) Auf geradezu prekäre Weise sind die Erzählungen auch darin stimmig, dass sie die Verzagtheit zum natürlichen Lebenszustand der Menschen erklären.“ Karl-Markus Gauss, Die Zeit
Über den Autor
Peter Stamm, geboren 1963, studierte nach einer kaufmännischen Lehre einige Semester Anglistik, Psychologie, Psychopathologie und Wirtschaftsinformatik. Längere Aufenthalte in Paris, New York und Skandinavien. Er lebt mit seiner Familie in Winterthur. Er arbeitete in verschiedenen Berufen, unter anderem in Paris und New York. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor und Journalist. Er schrieb mehr als ein Dutzend Hörspiele.