aspekte-Literaturpreis 2012 für Teresa Präauer

Die österreichische Autorin Teresa Präauer erhält den ZDF-„aspekte“-Literaturpreis 2012.

In ihrem Debütroman „Für den Herrscher aus Übersee“ entwirft Teresa Präauer eine subtile Kindheits-Geschichte, die vom Menschheitstraum des Fliegens handelt, das Blaue vom Himmel erzählt und in einer bildreichen Sprache die Freiheit der Fantasie und des poetischen Ausdrucks feiert„, lautet die Begründung der Jury, zu der prominente Literaturkritiker aus Österreich, der Schweiz und Deutschland gehören.

Pia Reinacher, freie Kritikerin aus Zürich, Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Hajo Steinert, Deutschlandfunk Köln und Christhard Läpple, Leiter des ZDF-Kulturmagazins „aspekte“, vergaben in diesem Jahr zum 34. Mal den mit 10.000 Euro dotierten aspekte-Literaturpreis für ein deutschsprachiges Erstlingswerk.

Der Preis wurde am Donnerstag, 11. Oktober 2012, um 17.30 Uhr im Rahmen der Frankfurter Buchmesse von Christhard Läpple auf dem Blauen Sofa überreicht.

Kurzbeschreibung
Ein Debütroman über das Fliegen und die Vögel, über einen Großvater und seine geheimnisvolle Japanerin, über Kinderträume und Lebensklugheit, bestechend genau und bilderreich erzählt.Es ist Sommer. Die Eltern sind auf Reisen und schicken ihren Kindern täglich eine Ansichtskarte von den exotischen Plätzen dieser Welt. Der Großvater liest daraus vor, was er lesen möchte, und das ist meist das Gegenteil dessen, was dort geschrieben steht. Für die Kinder Anlass genug, sich selbst das Lesen beizubringen.Lesen kann man angeblich auch von den Vögeln lernen. Und Fliegen! „Fau wie in Sieg, Fau wie in Vogel, und Fau, wie die Vögel fliegen!“, ruft ihnen der Großvater zu und streckt dabei Zeige- und Mittelfinger in die Luft. Ja, fast jeder in diesem Roman fliegt auf irgendeine Weise: Die Fliegerin, die in ihrem bohnenförmigen Fluggerät eine Schar von Vögeln in ihr Winterquartier begleitet. Die Kinder mit ihren selbstgebauten Flugmaschinen aus Federn, Papier und Draht. Und der Großvater, der einmal ein großer Pilot gewesen ist und das Flugzeug einer geheimnisvollen Japanerin repariert hat. Zumindest behauptet er das in seinen hochstaplerischen Geschichten aus früher Zeit.Die Kinder hängen an den Lippen des Großvaters und seine Geschichten werden immer phantastischer: Und das ist fürs Fliegenlernen gewiss die beste Voraussetzung.

Über die Autorin
Teresa Präauer wurde 1979 in Linz geboren. Nach der Matura studierte sie Germanistik und Malerei in Salzburg, Berlin und Wien. Teresa Präauer ist Autorin und bildende Künstlerin. Sie lebt in Wien.

Lorenzo Silva gewinnt den mit 600.000 Euro dotierten Premio Planeta 2012

Der 46-jährige spanische Autor Lorenzo Silva erhält den mit 600.000 Euro dotierten Premio-Planeta 2012. Der Planeta-Preis ist nach dem Literaturnobelpreis der höchstdotierte Literaturpreis der Welt.

Laut dem Börsenblatt setzte sich der Roman „La marca del meridiano“ (Die Meridianmarke) gegen insgesamt 432 eingesandte Werke durch, von denen zehn ins Finale gekommen waren. Die Journalistin Mara Torres erhielt für ihren Roman „La vida imaginaria“ (Das imaginäre Leben) den mit 150.000 Euro dotierten zweiten Preis.

Seit 1952 vergibt der Verlag Editorial Planeta, ein Tochterunternehmen des spanischen Medienkonzerns Grupo Planeta, die Auszeichnung für den besten bisher unveröffentlichten Roman in spanischer Sprache. Die Verleihung findet jeweils im Oktober in Barcelona statt. Die Verlage müssen ihre Manuskripte unter einem Pseudonym einreichen, so dass die teilnehmenden Autorinnen und Autoren den Jury-Mitgliedern nicht bekannt sind. Dieses Verfahren hat dazu geführt, dass auch häufig bisher unbekannte Autoren ausgezeichnet werden.

Von Lorenza Silva ist im Jahr 2004 der erste Teil seiner Bevilacqua-Chamorro-Reihe unter dem Titel „Tödllicher Staub“ erschienen. Das ist bislang die einzige deutschsprachige Übersetzung des diesjährigen Planeta-Preisträgers. Ein ausführliches Porträt über den spanischen Autor findet sich auf Krimi-Couch.de.

Ursula Krechel gewinnt Deutschen Buchpreis 2012

Ursula Krechel ist am 8. Oktober zum Auftakt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Buchpreis 2012 ausgezeichnet worden. Die 64-jährige Schriftstellerin erhielt den mit 25.000 Euro dotierten Literaturpreis für ihren Roman „Landgericht„. Ursula Krechel war als einzige Autorin auf der Shortlist nominiert und konnte sich gegen Ernst Augustin, Wolfgang Herrndorf, Clemens J. Setz, Stephan Thome und Ulf Erdmann Ziegler durchsetzen.

Ursula Krechel erzählt in ihrem Roman ‚Landgericht‘ die Lebensverwicklung des aus dem Exil zurückkehrenden Richters Richard Kornitzer. Er ist vom Glauben an Recht und Rechtsstaatlichkeit durchdrungen und zerbricht, als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands den Kampf um die Wiederherstellung seiner Würde verliert“, so die Begründung der sieben Jury-Mitglieder.

Die Sprache des Romans oszilliert zwischen Erzählung, Dokumentation, Essay und Analyse. Bald poetisch, bald lakonisch, zeichnet Krechel präzise ihr Bild der frühen Bundesrepublik †“ von der Architektur über die Lebensformen bis hinein in die Widersprüche der Familienpsychologie. Landgericht ist ein bewegender, politisch akuter, in seiner Anmutung bewundernswert kühler und moderner Roman„, heißt es weiter in der Begründung der Jury.

Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. Sie arbeitete als Dramaturgin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Seit ihrem Debüt im Jahr 1974 mit dem Theaterstück „Erika“ veröffentlichte sie Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays. Ihr Roman „Shanghai fern von wo“ (2009) wurde mehrfach ausgezeichnet. 2009 erhielt sie den „Joseph-Breitbach-Preis“. Urusla Krechel lebt in Berlin.

Quelle: Börsenblatt

Jürgen Dehmers erhält Geschwister-Scholl-Preis 2012 für Buch über die Odenwaldschule

Die Landeshauptstadt München und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels †“ Landesverband Bayern vergeben seit 1980 den mit 10.000 Euro dotierten Geschwister-Scholl-Preis. Ausgezeichnet wird jährlich ein Buch, „das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem gegenwärtigen Verantwortungsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.†œ

Der Geschwister-Scholl-Preis 2012 wird an Jürgen Dehmers für sein Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien? Die Odenwaldschule und der sexuelle Missbrauch“ verliehen.

Jürgen Dehmers (Pseudonym) schildert in seinem Bericht was ihm und anderen Schüler angetan wurde, er beschreibt auch die Folgen einer Traumatisierung durch sexuellen Missbrauch †“ Gefühle der Ohnmacht, Angst, Wut, Ekel, Störungen der Persönlichkeitsentwicklung, bis hin zu Suchtkrankheiten und Suizidgefahr. Opfer sexueller Gewalt äußern sich selten öffentlich. Dies machen sich Täter zu nutze. Dass Jürgen Dehmers es gewagt hat, das Schweigen zu durchbrechen und zu benennen, was geschah, würdigt die Jury des Geschwister-Scholl-Preises als ein seltenes Beispiel von Mut.

Dehmers Buch beschreibt die Vorgänge an der Odenwaldschule als ein kriminelles weit verzweigtes System mit Tätern und Mitwissern, von Macht und Gewalt. Er deckt die Mechanismen auf von Vertuschung, Verschweigen, Abhängigkeit, Bedrohung, die einen fortgesetzten Missbrauch erst möglich machen. Auch darin liegt eine große Leistung dieses Buches: dass es hinweist auf das Versagen von Zivilgesellschaft und Rechtsstaat, von Bürgern, Pädagogen, bis hin zu Presse und Justiz, die darin scheitern, die Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen, wie es die UN-Charta für die Rechte der Kinder verlangt†œ, heißt es in der Begründung der Jury.

Dieses Buch ist ein notwendiger Appell, an Einzelne sowie an die Institutionen unserer Gesellschaft, solchen Missbrauch zu unterbinden sowie geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die es erlauben, den Opfern zu helfen, die Täter zu stellen und zu bestrafen. Es fordert dazu auf, Zivilcourage zu zeigen sowie Verantwortung zu übernehmen und ist damit geeignet, dem Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.

Der Geschwister-Scholl-Preis wird im Rahmen des Literaturfests München am 26. November vergeben.
Eine öffentliche Veranstaltung mit Jürgen Dehmers ist am 27. November 2012 auf der Münchner Bücherschau geplant.

Kurzbeschreibung
Der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule hat die deutsche Öffentlichkeit in Atem gehalten. Dass ausgerechnet in einer pädagogischen Modellschule sexuelle Übergriffe stattgefunden haben, schockierte die Menschen − und viele wollten die schreckliche Wahrheit zuerst nicht glauben, weil die Ereignisse ihre Vorstellungskraft überstiegen. Dazu sagt Jürgen Dehmers: «Hört auf, euch etwas vorzustellen, hört uns endlich zu!»

Mittlerweile ist bekannt, dass über hundert Schüler Opfer des Missbrauchs wurden und mehr als ein Dutzend Lehrer und Erzieher zu den Tätern gehören.

Mit Jürgen Dehmers berichtet der Initiator der Aufklärung persönlich von den Vorfällen. Dehmers gelang es bereits als jungem Mann, trotz massiver Traumatisierungen und ideologischer Gehirnwäsche ein Leben nach der Odenwaldschule zu finden und Distanz zwischen sich und den schrecklichen Erlebnissen zu schaffen.

Das Buch demaskiert die Täter und ihre Helfer, die schutzbefohlenen Kindern unheilbare Verletzungen zugefügt haben. Darüber hinaus gelingt es dem Autor, das «System Odenwaldschule» zu beleuchten und dem Leser die Hintergrundinformationen zu liefern, wie es dazu kommen konnte, dass der sexuelle Missbrauch von Kindern zum Alltag einer hochgelobten Reformschule gehörte, in der die Schule alles war und das einzelne Kind nichts.

Ein Aufklärungskrimi, der spannend bleibt bis zum Schluss, obwohl die Täter ab der ersten Seite bekannt sind.

Über den Autor
Jürgen Dehmers ist das Alter Ego eines Autors, der als Schüler in den 80er Jahren die Odenwaldschule besuchte, dort eines der Opfer des Schulleiters Gerold Becker wurde und seit über einem Jahrzehnt Täter, Mitwisser, Schweiger und Vertuscher mit ihren Verbrechen konfrontiert. Jürgen Dehmers nutzt die Medien zur Anklage der Verantwortlichen, da durch das deutsche Rechtssystem wegen unzureichender Verjährungsfristen keine juristische Gerechtigkeit mehr geschaffen werden kann. Im Jahr 2010 gelang ihm die weitreichende Vernetzung der Betroffenen, und er wurde endlich von einer breiten Öffentlichkeit gehört.

Quelle: Geschwister-Scholl-Preis

Wetten auf den Literaturnobelpreis 2012 – von Haruki Murakami bis E. L. James

Am 1. Oktober, um 9 Uhr, öffnet das virtuelle Wettbüro Ladbrokes.com seinen Onlinezugang für Wetten auf mögliche Kandidaten für den Literaturnobelpreis 2012. Doch wer den begehrten Preis von Alfred Nobel gewinnen wird, ist wohl das am besten gehütete Geheimnis. Ebenso geheimnisvoll ist der Termin der Bekanntgabe. Bis heute ist nicht bekannt, wann der Preis für Literatur nominiert wird, während die Termine der Nominationen aller anderen Nobelpreise längst feststehen.

Wer ein paar Dollar übrig hat, kann sein Glück versuchen und auf Ladbrokes.com einen Tipp abgeben. Zu Beginn wird der schon seit Jahren gelistete japanische Autor Haruki Murakami mit einer Quote von 8 zu 1 gehandelt, gefolgt von dem ebenso oft vertretenen US-amerikanischen Musiker und Lyriker Bob Dylan mit einer Quote von 11 zu 1.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die tatsächlichen Gewinner oftmals kurz vor Torschluss ganz nach oben katapultiert worden sind. Doch wer das Rennen schließlich macht, bleibt spannend.

Nachfolgend die Top 100 mit den heutigen Quoten. Man achte auf den letzten Platz. Hier rechnen sich doch tatsächlich Einige Gewinnchancen für E. L James aus. Wer einen Dollar auf die Autorin der Erotik-Bestseller-Reihe Shades of Grey setzt, kann beim jetzigen Stand 501 Dollar dazu bekommen.  😉

Haruki Murakami – 8.00
Bob Dylan – 11.00
Mo Yan – 13.00
Cees Nooteboom – 13.00
Ismail Kadare – 15.00
Adonis – 15.00
Ko Un – 15.00
Dacia Maraini – 17.00
Philip Roth – 17.00
Cormac McCarthy – 17.00
Amos Oz – 17.00
Tom Stoppard – 17.00
Alice Munro – 21.00
Enrique Vila-Matas – 21.00
Eduardo Mendoza Garriga – 21.00
Les Murray – 21.00
Ngugi wa Thiog’o – 21.00
Chinua Achebe – 21.00
Assia Djebar – 21.00
Thomas Pynchon – 21.00
Umberto Eco – 26.00
Leonard Nolens – 26.00
Mircea Cartarescu – 26.00
Adam Zagajewski – 34.00
Karl Ove Knausgard – 34.00
Don DeLillo – 34.00
Peter Nadas – 34.00
Nurridin Farah – 34.00
Joyce Carol Oates – 34.00
E L Doctorow – 34.00
Merethe Lindstrom – 51.00
Andrea Camilleri – 51.00
Chimamanda Ngozi Adichie – 51.00
Chang-Rae Lee – 51.00
Ian McEwan – 51.00
Margeret Atwood – 51.00
Gerald Murnane – 51.00
Peter Carey – 51.00
Bei Dao – 51.00
Antonio Lobo Antunes – 51.00
Ernesto Cardenal – 51.00
Yves Bonnefoy – 51.00
Michel Tournier – 51.00
Maya Angelou – 51.00
Mahasweta Devi – 51.00
A B Yehoshua – 51.00
Azar Nafisi – 67.00
Dai Sijie – 67.00
Daniel Kahneman – 67.00
Javier Marias – 67.00
Kazuo Ishiguro – 67.00
Ursula Le Guin – 67.00
David Malouf – 67.00
Hanan Al-Shaykh – 67.00
Salman Rushdie – 67.00
Ben Okri – 67.00
Herman Koch – 67.00
Colm Toibin – 67.00
Claudio Magris – 67.00
A S Byatt – 67.00
Milan Kundera – 67.00
Patrick Modiano – 67.00
Juan Marse – 67.00
William H Gass – 67.00
Yevgeny Yevtushenko – 67.00
Julian Barnes – 67.00
F Sionil Jose – 67.00
John Ashbery – 67.00
Ulrich Holbein – 101.00
Atiq Rahimi – 101.00
Kjell Askildsen – 101.00
Jon Fosse – 101.00
Michael Ondaatje – 101.00
Paul Auster – 101.00
Eeva Kilpi – 101.00
Vassilis Alexakis – 101.00
Mary Gordon – 101.00
Marge Piercy – 101.00
Jonathan Littell – 101.00
Juan Goytisolo – 101.00
Anne Carson – 101.00
Elias Khoury – 101.00
Shlomo Kalo – 101.00
William Trevor – 101.00
Peter Handke – 101.00
Victor Pelevin – 101.00
Ferreira Gullar – 101.00
Antonio Gamoneda – 101.00
Louise Gluck – 101.00
John Banville – 101.00
Rajendra Bhandari – 101.00
Jonathan Franzen – 101.00
Christian Jungersen – 101.00
Sofi Oksanen – 101.00
Shyam Selvadurai – 101.00
Roberto Saviano – 101.00
Olga Tokarczuk – 101.00
Leila Aboulela – 101.00
Daniel Chavarria – 101.00
Anna Funder – 101.00
Tim Winton – 101.00
Peter Hoeg – 101.00
Gosta Agren – 101.00
Michael Frayn – 101.00
Carol Ann Duffy – 101.00
Tadeusz Rozewicz – 101.00
Per Petterson – 101.00
E.L. James – 501.00

Quelle: Ladbrokes.com
Quelle Foto: Wikipedia