Kindermund: Schockierende Autobiografie von Klaus Kinskis Tochter Pola Kinski

Kindermund“ lautet der Titel von Pola Kinskis Autobiografie ihrer Kindheit und Jugend, die am 14. Januar 2013 im Insel Verlag erscheint. Sie erzählt, wie es war, die Tochter von Klaus Kinski zu sein, der sie über 14 Jahre hinweg sexuell missbraucht und vergewaltigt haben soll. Unsentimental und schonungslos rechnet sie mit dem großen Schauspieler ab, für den es als selbstverständlich galt, sich über alle Grenzen hinwegzusetzen und der es skrupellos in Kauf nahm, das Leben des eigenen Kindes zu zerstören.

Kindermund von Pola Kinski
Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 14. Januar 2013 im Insel Verlag (Leseprobe) – 267 Seiten
Pola Kinski ist drei Jahre alt, als sich ihre Eltern scheiden lassen. Sie ist das erste Kind von Klaus Kinski, einem aufstrebenden Schauspieler, damals, Mitte der fünfziger Jahre. Nach der Scheidung lebt das Kind bei Mutter und Großvater in München; seinen Vater sieht es nur selten. Alles ändert sich, als Kinski in Fernsehen und Kino der Durchbruch gelingt. Er holt seine Tochter bei jeder Gelegenheit zu sich nach Berlin und später nach Rom, lässt sie zu den wechselnden Drehorten nachreisen. Pola erlebt die Tobsuchtsanfälle und die Verschwendungssucht ihres Vaters: Er brüllt auf sie ein und überhäuft sie mit Geschenken und Geld. Was sie sich sehnlichst wünscht, die Liebe und Geborgenheit der Eltern, versagen ihr Mutter wie Vater. Die Zuwendung der einen gilt bald nur mehr dem neuen Mann und zweiten Kind. Der andere macht die eigene Tochter über Jahre zu seiner Kindfrau.

Aus dem Buch
Ich friere, und zugleich ist mir heiß. Ich rieche die Angst, die aus meinen Poren drängt, und doch spüre ich mich nicht. Ich fasse nach der Glut der Zigarette, ich spüre sie nicht. Ich zwicke mir in die Wange, ich spüre mich nicht. Ich befinde mich in einer Kugel, sie ist durchsichtig. Eine Haut wie eine Seifenblase trennt mich vom Leben.

Über Pola Kinski
Pola Kinski, geboren 1952 in Berlin, wuchs nach der Scheidung ihrer Eltern 1955 zuerst bei ihrer Mutter und später bei ihrem Vater auf. Sie ist die Halbschwester von Nastassja Kinski und Nikolai Kinski. Anfang der 1970er Jahre studierte sie Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Neben Filmrollen übernahm sie Engagements am Schauspielhaus Bochum und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Ab 1977 arbeitete sie als freiberufliche Schauspielerin und lebte in Berlin und Paris. Sie spielte zudem in mehreren Fernsehfilmen mit.

Mehr dazu: Klaus Kinski – Das Böse bleibt von Arno Frank, Spiegel Online Kultur vom 11. Januar 2013

Regionalkrimis: Neues aus Altusried, Garmisch, Ostfriesland, Tegernsee u. Brandenburg

Ich mag diese Zeit, wenn ein neues Lesejahr beginnt und die Verlage ihre Vorschauen veröffentlichen. Da gibt es viel Neues zu entdecken – u.a. erwarten uns einige vielversprechende, spannende Regionalkrimis:

Herzblut: Kluftingers neuer Fall von Volker Klüpfel und Michael Kobr
Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 26. Februar 2013 bei Droemer
Kluftinger ist sich sicher: Bei einem anonymen Handyanruf, der ihn ausgerechnet während einer der gefürchteten Pressekonferenzen seines Chefs erreicht, wird er Zeuge eines Mordes. „Alpträume von zu viel Schweinsbraten†œ, tun seine Kollegen diesen Verdacht ab. Kluftinger ermittelt auf eigene Faust und findet am vermeintlichen Tatort jede Menge Blut, aber keine Leiche. Da überschlagen sich die Ereignisse: Mehrere brutale Mordfälle, anscheinend ohne Zusammenhang, erschüttern das Allgäu. Als dann doch noch der Großteil des abgängigen Toten auftaucht und Kluftinger endlich herausfindet, was all die Verbrechen verbindet, ist es fast schon zu spät … Dabei steht er auch privat unter Druck: Seit Tagen leidet er unter heftigem Herzstechen und befürchtet sofort das Schlimmste. Eine demütigende Untersuchung bei Erzfeind Doktor Langhammer scheint das zu bestätigen. Doch der Kommissar ist entschlossen, das Ruder noch einmal herumzureißen. Aber ob fleisch- und kässpatzenarme Ernährung und ein Yogakurs da die richtigen Mittel sind?

Unterholz: Alpenkrimi von Jörg Maurer
Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 7. Februar 2013 bei Fischer Scherz
Auf der Alm, da mäht der Tod noch selbst: Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein vor seinem abgründigsten Fall.
Der fünfte Alpenkrimi von Spiegel-Bestseller-Autor Jörg Maurer.
Auf der Wolzmüller-Alm oberhalb des idyllischen alpenländischen Kurorts wird eine Frauenleiche gefunden. Jennerweins Bemühungen, etwas über die „Tote ohne Gesicht†œ zu erfahren, laufen ins Leere. Niemand im Ort will etwas über geheime Treffen auf der Alm gewusst haben, und der Bürgermeister bangt nur um seine Bollywood-Kontakte. Endlich verrät das Bestatterehepaar a.D. Grasegger dem Kommissar, dass es sich bei der Toten um die „Äbtissin†œ handeln soll, eine branchenberühmte Auftragskillerin. Wer hat es geschafft, sie umzubringen? Da geschieht ein weiterer Almenmord, ein mysteriöser Maler gerät ins Fadenkreuz, und Jennerwein pirscht mit seiner Truppe durchs Unterholz…

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen von Klaus-Peter Wolf
Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 21. Februar 2013 im Fischer Taschenbuchverlag
Dieser Mörder ist ein echtes Talent: Er stopft seine Opfer auf kunstvollste Weise aus.
Doch ist er auch der Entführer des Kindes, das vor der Apotheke in Norddeich verschwindet?
Den Anblick dieser Leiche würde Ann Kathrin Klaasen nie vergessen: „Der Täter hat mit Hilfe eines Metalldrahtes den Körper eines toten Mädchens nachgeformt und darüber die Haut gespannt. Wie bei einem Fliegengitter, nur viel stabiler … und beweglich.†œ So stand es im Obduktionsbericht. Dann hat er sein Werk im Moor versenkt. Wer tut so etwas? Und vor allem: Wer kann so etwas? Ann Kathrin Klaasen ist sprachlos, als sie das ganze Ausmaß erkennt, mit dem der Täter hier zu Werke ging. Während das Team in Aurich ersten Hinweisen nachgeht, wird in Norddeich ein Kind vor der Apotheke entführt. Und bald darauf verschwindet ein zweites Kind. Sucht der Moor-Mörder nach weiteren Opfern?
Für Ann Kathrin Klaasen beginnt eine der schaurigsten Ermittlungen ihres Lebens.

Karwoche: Kriminalroman von Andreas Föhr
Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. Februar 2013 bei Knaur TB
Autorennen am Achenpass: Mit 150 km/h rauschen Polizei­obermeister Kreuthner und sein Spezl Kilian Raubert den Pass Richtung Tegernsee hinab. Bei einem halsbrecherischen Überholmanöver fegt Kreuthner fast ein entgegenkommendes Auto von der Straße †“ am Steuer ausgerechnet sein Chef, Kommissar Wallner. Kreuthner versucht, die Wettfahrt als dienstliche Aktion zu tarnen, und führt spontan eine Straßenkontrolle durch. Dabei bietet sich den Polizisten ein schockierendes Bild: Im Laderaum von Rauberts Lkw kniet eine Tote, das Gesicht zu einer grotesken Fratze verzerrt…

Das Dorf der Mörder von Elisabeth Herrmann
Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 25. Februar 2013 im Goldmann Verlag
Ein grausamer Mord ereignet sich im Berliner Tierpark. Eine der Ersten, die am Tatort eintrifft, ist die junge Streifenpolizistin Sanela Beara: ehrgeizig, voller Tatendrang und entschlossen, dem Fall auch gegen den Willen ihres Vorgesetzten auf den Grund zu gehen. Denn die Schuldige ist schnell gefasst †“ zu schnell, wie Sanela glaubt. Während der Öffentlichkeit die geständige Mörderin Charlie Rubin präsentiert wird, hat Beara Zweifel. Zweifel, die auch den Psychologen Jeremy Saaler plagen, der ein Gutachten über Charlies Zurechnungsfähigkeit erstellen soll. Unabhängig voneinander haben beide den gleichen Verdacht: Der Mord im Tierpark hängt mit Charlies Kindheit in einem kleinen Dorf in Brandenburg zusammen. Ein dunkles, mörderisches Rätsel lockt sie nach Wendisch Bruch †“ direkt ins Visier eines Gegners, der die Totenruhe im Dorf um jeden Preis bewahren will …

Wo mag wohl unsere Süddeutsche Zeitung sein?

Schon im letzten Jahr fing es an. Immer wieder fehlte am Morgen unsere Süddeutsche. So manches Mal brachte die Zustellerin, wenn überhaupt, die Zeitung erst mittags. Mit eingezogenen Schultern und gesenktem Blick kam sie dann in unsere Einfahrt, steckte sie in den Briefkasten und verschwand schnell wieder. „Wir haben Probleme mit den Zustellern“, lautete die knappe Antwort als ich sie eines Tages abfing und nach dem Grund für die Verspätung fragte.

Eine nicht gelieferte, aber bestellte und bezahlte Tageszeitung ist ärgerlich, eine, die erst mittags kommt genauso, denn sie passt nicht mehr in den Tagesablauf und bleibt ungelesen liegen. Seit über 20 Jahren haben wir die Süddeutsche Zeitung abonniert und ich kann mich kaum an Probleme bei der Zustellung erinnern. Seit dem letzten Jahr ist anders und gestern ist es schon wieder passiert. Keine Zeitung in der Früh und ich weiß immer noch nicht, wie das Getreideunkraut mit acht Buchstaben und das Küchengerät mit sieben Buchstaben im Kreuzworträtsel vom 2. Januar heißt. Ärgerlich! 😉 – vor allem auch die Diskussionen mit meinem Mann, der eh alles online liest und schon längst die Zeitung abbestellen will.

Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss erhält den Berliner Literaturpreis 2013

Den Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung erhält der Schweizer Schriftsteller und Dramaturg Lukas Bärfuss. Mit der Auszeichnung ist die Berufung an die Freie Universität Berlin und die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik verbunden. Der mit 30.000 Euro dotierte Berliner Literaturpreis wird an Autorinnen und Autoren vergeben, die einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet haben.

Der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss erhält den Berliner Literaturpreis 2013 für sein Werk, in dem die Freaks und Träumer, die Schlafwandler und Fremdlinge den Ton angeben„, heißt es in der Begründung der Jury. Seine Figuren seien geprägt und bewegt von einer Welt, die sie „ihrerseits kaum zu beeinflussen vermögen“. Dennoch gehe von ihnen, ähnlich wie von den Figuren Robert Walsers, eine stille Hartnäckigkeit und ein unmerkliches Nein-Sagen aus.

Der Berliner Literaturpreis wird am 27. Februar 2013 in Berlin im Roten Rathaus verliehen.

Quelle: Börsenblatt

Quelle Foto: Wikipedia © Urheber Vogler  (CC BY-SA 3.0)