Treffpunkt: 06. Juni 2008 um 21 Uhr bei hoffentlich schönem Wetter im Garten der M & M´s
Ganz knapp, mit nur einer Stimme mehr, haben wir uns für Die Pest von Albert Camus und somit gegen den von Gabriele vorgeschlagenen Roman von Michael Kumpfmüller Nachricht an alle entschieden.
Albert Camus, geboren am 7. November 1913 in Mondovi, Algerien, gestorben am 4. Januar 1960 nahe Villeblevin, Yonne, (Frankreich) war ein französischer Philosoph und Schriftsteller. 1957 erhielt er für sein erzählerisches, dramaturgisches, philosophisches und publizistisches Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur. Er ist einer der bekanntesten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Mit Romanen, Essays und Dramen profilierte sich der philosophische Dichter Albert Camus als eine der literarisch und moralisch gewichtigsten Stimmen Frankreichs. Grundlage seines Werks ist die Philosophie des Absurden, die auf der Erkenntnis der Sinnlosigkeit menschlicher Existenz beruht. In seinem Werk fordert Camus, dass der Mensch sein absurdes Dasein bewusst annehme und eigene ethische Prinzipien dem moralischen Nihilismus entgegensetze.
Camus wuchs in einem Arbeiterviertel in Algier als Halbwaise auf. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und arbeitete als Schauspieler, Dramatiker, Schriftsteller und Journalist, u.a. für die Zeitung Alger républicain. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte er sich in der Résistance. 1943 trat er als Lektor ins Verlagshaus Gallimard ein. Die zunächst enge Beziehung zu Jean-Paul Sartre und den Existenzialisten scheiterte nach heftiger Kontroverse um Camus‘ Essay Der Mensch in der Revolte. 1957 wurde ihm der Literaturnobelpreis verliehen. Drei Jahre später verunglückte er tödlich im Auto seines Verlegers Gallimard.
Kurzbeschreibung
Der 1947 erschienene Klassiker „Die Pest†œ schildert die Agonie der Stadt Oran. Im zeitgenössischen Kontext kann man die Pest als Metapher für den Nationalsozialismus, etwas weiter gefasst als Sinnbild für Unmenschlichkeit und Schrecken sehen. Mit seinem allegorischen Charakter schildert der Roman nüchtern, im chronikartigen Bericht den Verlauf der Seuche: ihre „Gerechtigkeit†œ, ihr Arbeiten, das einer „endlosen Tretmühle†œ gleicht, und das gänzliche Fehlen von Helden und glänzenden Taten.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Arzt Bernard Rieux: Schon zu Beginn, als noch niemand in der Stadt auch nur an die Pest denkt, steht seine Diagnose fest: Den dahingerafften Ratten werden die Menschen folgen! Doch bis die Behörden endlich in die Gänge kommen, vergeht kostbare Zeit. Unermüdlich versucht Rieux zu retten. Um den Arzt gruppieren sich der zufällig in der Stadt weilende Journalist Rambert, der anfangs zu seiner Geliebten nach Paris fliehen will, dann aber bleibt, der Jesuitenpater Paneloux und Tarrou. Auch sie setzen alles daran, Menschen zu retten. Dramatischer Höhepunkt der tödlichen Entwicklung ist das sinnlose Sterben eines kleinen Jungen. Sinnlos und absurd ist auch das Sterben des Paters, des Freundes Tarrou und der Ehefrau des Arztes. Kurz vor Ausbruch der Pest war sie in ein Sanatorium außerhalb der Stadt gegangen. Am Ende gibt sich der Verfasser der Chronik als der Arzt Rieux zu erkennen, für den die Pest eine endlose Niederlage war und ist. Denn „der Pestbazillus stirbt niemals aus oder verschwindet …†œ