September 2024: James von Percival Everett

Am 29. September 2024 besprechen wir im Lesekreis James von Percival Everett. Wir treffen uns um 14.30 Uhr bei Gina.

James von Percival Everett

Kurzbeschreibung: „Huckleberry Finn“ wird zum Roman der Freiheit – in „James“ erfindet Percival Everett den Klassiker der amerikanischen Literatur neu. Fesselnd, komisch, subversiv.
Jim spielt den Dummen. Es wäre zu gefährlich, wenn die Weißen wüssten, wie intelligent und gebildet er ist. Als man ihn nach New Orleans verkaufen will, flieht er mit Huck gen Norden in die Freiheit. Auf dem Mississippi jagt ein Abenteuer das nächste: Stürme, Überschwemmungen, Begegnungen mit Betrügern und Blackface-Sängern. Immer wieder muss Jim mit seiner schwarzen Identität jonglieren, um sich und seinen jugendlichen Freund zu retten. Percival Everetts „James“ ist einer der maßgeblichen Romane unserer Zeit, eine unerhörte Provokation, die an die Grundfesten des amerikanischen Mythos rührt. Ein auf den Kopf gestellter Klassiker, der uns aufrüttelt und fragt: Wie lesen wir heute? Fesselnd, komisch, subversiv.

Über den Autor: Percival Everett, geboren 1956 in Fort Gordon/Georgia, ist Schriftsteller und Professor für Englisch an der University of Southern California. Er hat bereits mehr als dreißig Romane veröffentlicht. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, u. a. mit dem PEN Center USA Award for Fiction, dem Academy Award in Literature der American Academy of Arts and Letters, dem Windham Campbell Prize und dem PEN/Jean Stein Book Award. Auf Deutsch erschienen bislang „Ausradiert“ (2008), „God‘s Country“ (2014) und „Ich bin Nicht Sidney Poitier“ (2014). Bei Hanser erschienen zuletzt die Romane Erschütterung (2022) und Die Bäume (2023).

März 2021: Untertauchen von Daisy Johnson

Am 27. März 2021 besprechen wir im Lesekreis Untertauchen von Daisy Johnson. Wir treffen uns um 20.30 Uhr online.

Kurzbeschreibung: Sechzehn Jahre ist es her, dass sie ihre Mutter zuletzt gesehen hat. Die Hälfte ihres Lebens hat sie versucht, ihre Kindheit zu vergessen – die Zeit auf dem Fluss, auf einem Hausboot, frei und ungebunden. Die Jahre danach, als ihre Mutter plötzlich weg war und sie bei Pflegeeltern unterkam. Gretel hat nicht aufgegeben, bei Kliniken, Leichenhäusern und Polizeistationen nachgefragt. Dann bringt ein Anruf die beiden wieder zusammen. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Während das Erinnerungsvermögen der Mutter zusehends schwindet, will die Tochter endlich verstehen. Warum wurde sie im Stich gelassen? Was ist damals geschehen, in jenem letzten Winter auf dem Fluss?

Die broschierte Ausgabe umfasst 304 Seiten und ist im Jahr 2020 im btb Verlag erschienen.

Über die Autorin: Daisy Johnson, 1990 geboren, wuchs bei Saffron Walden auf. Sie studierte Englisch und Kreatives Schreiben an der Lancaster University und erhielt einen Master-Abschluss am Somerville College der Universität Oxford.
Sie schreibt Kurzgeschichten und veröffentlichte 2016 ihren ersten Sammelband.
Daisy Johnson war mit 27 Jahren die jüngste Finalistin des renommierten Man Booker Prize. Bereits für ihr Debüt Fen wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Johnson gilt als eine der „faszinierendsten Stimmen ihrer Generation“ (Entertainment Weekly). Der New Yorker nannte den Roman „bezaubernd schön“, die New York Times feierte seine „erzählerische Wucht“. Daisy Johnson lebt in Oxford am Ufer der Themse.

Buchcover: btb Verlag

Februar 2021: Rote Kreuze von Sasha Filipenko

Am 13. Februar 2021 besprechen wir im Lesekreis Rote Kreuze von Sasha Filipenko. Wir treffen uns um 20.30 Uhr online.

Kurzbeschreibung: Alexander ist ein junger Mann, dessen Leben brutal entzweigerissen wurde. Tatjana Alexejewna ist über neunzig und immer vergesslicher. Die alte Dame erzählt ihrem neuen Nachbarn ihre Lebensgeschichte, die das ganze russische 20. Jahrhundert mit all seinen Schrecken umspannt. Nach und nach erkennen die beiden ineinander das eigene gebrochene Herz wieder und schließen eine unerwartete Freundschaft, einen Pakt gegen das Vergessen.

Die gebundene Ausgabe umfasst 288 Seite und ist 2020 bei Diogenes erschienen.

Über den Autor: Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist ein weißrussischer Schriftsteller, der auf Russisch schreibt. Nach einer abgebrochenen klassischen Musikausbildung studierte er Literatur in St. Petersburg und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satire-Show und Fernsehmoderator. †ºDer ehemalige Sohn†¹ ist nach †ºRote Kreuze†¹ sein zweiter Roman, der auf Deutsch erscheint. Sasha Filipenko ist leidenschaftlicher Fußballfan und lebt in St. Petersburg.

Buchcover: Diogenes Verlag

Dezember 2020: Die Sommer von Ronya Othmann

Am 29. Dezember 2020 besprechen wir im Lesekreis Die Sommer von Ronya Othmann. Wir treffen uns um 20.30 Uhr online.

Nachtrag: Das treffen im Lesekreis wird auf den 5. Januar 2021 verschoben.

Kurzbeschreibung: Leyla ist die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden… Das ergreifende Debüt der Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2019) über das Dasein zwischen zwei Welten

Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen. Ronya Othmanns Debütroman ist voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt.

Die gebundene Ausgabe umfasst 288 Seiten und ist im Jahr 2020 im Carl Hanser Verlag erschienen.

Über die Autorin: Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren und studierte am Literaturinstitut Leipzig. Sie erhielt unter anderem den MDR-Literaturpreis, den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, den Lyrik-Preis des Open Mike und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs.

2018 war sie in der Jury des Internationalen Filmfestivals in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan, Irak, und schrieb bis August 2020 für die taz gemeinsam mit Cemile Sahin die Kolumne „OrientExpress†œ über Nahost-Politik. 2020 erschien im Hanser Verlag ihr Debütroman Die Sommer, für den sie mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde.

Buchcover: Carl Hanser Verlag

November 2020: Hope Hill Drive von Garry Disher

Am 28. November 2020 besprechen wir im Lesekreis Hope Hill Drive von Garry Disher. Wir treffen uns um 20.30 Uhr online.

Kurzbeschreibung: Die Dezemberhitze brennt auf die trockenen Felder und den flimmernden Asphalt im australischen Tiverton. Constable Paul Hirschhausen leitet die Polizeistation der Kleinstadt im staubigen Niemandsland. Bagatelldiebstähle, Trunkenheit am Steuer – Hirsch hat nicht allzu viel zu tun. Bis ein Pferdemassaker die Anwohner erschüttert und dem Constable Rätsel aufwirft.

Die Medien wittern eine Story und fallen in Tiverton ein. Hirsch muss die Gemüter beruhigen, doch als auch noch eine Leiche gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse. Hinter den rostigen Gattern der entlegenen Farmen stößt Hirsch auf schlummernde Leidenschaften und explosive Gewalt.

Die gebundene Ausgabe umfasst 336 Seiten und ist im Jahr 2020 im Unionsverlag erschienen.

Über den Autor: Garry Disher, geboren 1949, wuchs im ländlichen Südaustralien auf. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten, Kriminalromane und Kinderbücher. Sein Werk wurde für den Booker Prize nominiert und mehrfach ausgezeichnet, u. a. dreimal mit dem Deutschen Krimipreis sowie mit dem wichtigsten australischen Krimipreis, dem Ned Kelly Award. Garry Disher lebt an der Südküste von Australien in der Nähe von Melbourne.

Buchcover: Unionsverlag