Anna-Seghers-Preis 2010 geht an Félix Bruzzone und Andreas Schäfer

Wie die Anna Seghers-Stiftung am 02.10.2010 mitteilte, erhalten der argentinische Autor Félix Bruzzone und der in Berlin lebende Schriftsteller Andreas Schäfer den diesjährigen Anna-Seghers-Preis zu gleichen Teilen. Die Stiftung fördert mit dem Preis seit 1995 alljährlich jüngere Autoren aus deutschsprachigen und lateinamerikanischen Ländern und entspricht damit dem testamentarisch verfügten Wunsch von Anna Seghers (1900-1983).

Der 1969 in Hamburg geborene Schäfer werde vor allem für seinen 2002 erschienenen Roman „Auf dem Weg nach Messara“ und den im Frühjahr 2010 vorgelegten Roman „Wir vier“ geehrt, so die Jury. In der Begründung heißt es, die Bücher seien „von jener Art souveräner Eleganz, die aus der Verknappung komme„. Der Humanismus Schäfers sei dezent und doch in jedem Satz spürbar.

Bei dem 1976 in Buenos Aires geborenen Preisträger Bruzzone wird der Erzählband „76„, dessen Übersetzung soeben in Deutschland erschienen ist, hervorgehoben. Félix Bruzzone studierte Literaturwissenschaften an der Universität von Buenos Aires. Einige seiner Kurzgeschichten sind in Anthologien erschienen wie „Uno a uno, Buenos Aires/Escala 1:1“ und „En celo„. 2007 veröffentlichte er seinen Erzählband 76, in dem er sich in sieben Erzählungen mit den Kindern der „Verschwundenen“ der Diktatur befasst. Seinen ersten Roman „Los Topo´s, ebenfalls eine Geschichte über ein verschwundenes Kind, legte er ihm Jahr 2008 vor. Bruzzone, dessen Eltern der Militärjunta zum Opfer fielen, gehört zur offiziellen Delegation Argentiniens auf der „Frankfurter Buchmesse 2010„.

Quelle: rbb-online