Deutscher Jugendliteraturpreis 2011: Nominierungen Bilderbuch

Meine große kleine Welt von Marianne Dubuc und Anna Taube (Übersetzung)

Kurzbeschreibung
Auf einem kleinen Hügel, hinter einem braunen Zaun, unter einer großen Eiche, da ist … ein Haus. Und was ist zu entdecken, wenn du vor das Haus gehst? Und immer weiter und weiter? Da sind ein Vogel, ein Bär, ein Knurren im Dunkeln? Eine Prinzessin, ein Pirat und ein Schiff? Wer kommt mit auf eine Reise durch die Welt – bis zu den Sternen und zurück? Ein erstes Bildwörterbuch der ganz besonderen Art: Alles, was Kinder wissen und ahnen, fühlen und denken, hören und sagen.
Ab 2 Jahre

Das Baumhaus von Marije Tolman

Kurzbeschreibung
Ein zauberhaftes Bilderbuch, dessen stillem Charme sich niemand entziehen wird können. Es gibt viele liebevolle Details zu entdecken, auf jeder Seite ein kleiner Kosmos. Und jeder Betrachter wird vielleicht eine andere Geschichte darin finden – je nachdem, auf welcher Reise er gerade selbst ist. Die niederländischen Künstlerin Marije Tolman und ihr Vater haben gemeinsam ein Kunstwerk geschaffen. Ein Buch für kleine und große Menschen, die ihren Sinn fürs Staunen und Entdecken noch nicht verloren haben.
Ab 3 Jahre

Oups! von Jean-Luc Fromental (Text), Joelle Jolivet (Illustration) und Leonie Jakobson (Übersetzung)

Kurzbeschreibung
Die Ferien fangen ja heiter an! Neunzig Minuten bis zum Abflug, kein freies Taxi in Sicht, ein Verkehrsstau, so weit das Auge reicht, und die Metro hat vorübergehend den Betrieb eingestellt. Die Zeit läuft! Dieses Bilderbuch im übergroßen Format (fast A3) erzählt von der zahllosen Verkettung unglücklicher Umstände, die ein heilloses Durcheinander in ganz Paris anrichten. Dummerweise hat es eine vierköpfige Familie samt Hund gerade jetzt eilig, um ihren Flug nach Djerba zu erwischen…
Ab 5 Jahre

Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor von Martin Baltscheit

Kurzbeschreibung
Wir sind nicht allein auf der Welt und müssen zusammenhalten. Niemand weiß das besser als der alte Fuchs, der schon etwas in die Jahre gekommen ist. Großherzig gibt er seine Weisheit und so manchen Überlebenstrick an die jungen Füchse weiter, z. B. wie man den Hunden des Jägers mithilfe eines Strohhalms garantiert entkommt oder den Geißen eine Falle stellt. Eines Tages jedoch beginnt der Fuchs manches Überlebensnotwendige zu vergessen. Der schlaue Rothaarige findet sich in der Welt nicht mehr zurecht, die einmal seine war. Aber das macht nichts, denn nun stehen ihm die jungen Füchse bei – wie gut, dass sie alles von ihm gelernt haben … Martin Baltscheits Geschichte steckt voller Humor und Wärme. Sein alter Fuchs wächst in seiner zunehmenden Verwirrung allen ans Herz – und zeigt uns, wie leicht auch die größten Hindernisse sein können, wenn man nicht alleine ist und bleibt. Ein kluges Bilderbuch über das Älterwerden und das Zusammenleben der Generationen.
Ab 5 Jahre

Papas Arme sind ein Boot von Stein Erik Lunde (Text), Øywind Torseter (Illustration) und Maike Dörries (Übersetzung)

Kurzbeschreibung
Es ist stiller, als es je zuvor gewesen ist … Denn eine fehlt die Mutter des Ich-Erzählers. Wie gut, dass es da noch Papa gibt! Seine Arme sind ein Boot, das den kleinen Jungen vor der Dunkelheit beschützt: »Wird schon werden«, sagt Papa, »ganz sicher!« In poetischen Worten und mit großer Wärme erzählt Stein Erik Lunde die Geschichte von dem kleinen Jungen, seinem Papa und einem großen Verlust. Der Künstler Øyvind Torseter hat die Geschichte in Bilder gefasst, die den Betrachter durch ihre ungewöhnliche Technik – er arbeitet mit fotografierten Papierbauten, die er zusätzlich am Computer bearbeitet – wie in ein Bühnenbild hineinziehen. Ein Trost- und Mutmachbuch der ganz besonderen Art.
Ab 5 Jahre

Tatu & Patu und ihre verrückten Maschinen von Sami Toivonen (Text), Aino Havukainen (Illustration) und Elina Kritzokat

Kurzbeschreibung
Die Brüder Tatu und Patu sind geniale Tüftler. Sie bauen vierzehn seltsame, aber unglaublich nützliche Maschinen, ohne die eine Familie mit Kindern nicht auskommen kann. Wer verzichtet schon gern auf die Guten-Morgen-Maschine, den Pfützenautomaten, den Ekelzutaten-Entferner, den Mini-Mach oder den Gespenstervertreiber? Tatu & Patu und ihre verrückten Maschinen ist erfindungsreich, phantasievoll und ein bisschen verrückt…
Ab 6 Jahre

Die Kritikerjury zeichnet das beste Bilderbuch aus den Verlagsproduktionen des Vorjahres aus. Dotiert ist der Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 8000 Euro.
Am 14. Oktober wird Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, auf der Frankfurter Buchmesse alle Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises 2011 ehren. Die Auszeichnung ist der einzige Staatspreis für Literatur in Deutschland.

Quelle: Deutscher Jugendliteraturpreis

Leseprobe Eragon 4 – Das Erbe der Macht von Christopher Paolini erscheint im November

„Endlich“, lautete der Kommentar meines mittlerweile 17-jährigen Sohnes, als ich ihm erzählte, dass der vierte und letzte Band der Eragon-Saga unter dem Titel „Das Erbe der Macht„  im November 2011 in der deutschsprachigen Übersetzung erscheinen soll. Christopher Paolini nimmt einen besonderen Stellenwert in unserem Haus ein, da er es vor fünf Jahren geschafft hat, meinen lesefaulen Sohn zu verführen. Der Verlag empfiehlt die Reihe 12- bis 15-Jährigen, aber viele Fans dürften heute schon viel älter sein und sich trotzdem auf das Finale freuen.

Wie das Börsenblatt heute berichtet, hat der 27-jährige US-amerikanische Autor das Manuskript des Drachenreiter-Finales Mitte Juli bei Random House in den USA abgegeben. Auf der offiziellen deutschen Website zur Eragon-Reihe des Münchner Verlags, der zur Random House Gruppe gehört, finden sich  ein exklusives Video-Interview mit Christopher Paolini sowie eine Textprobe des vierten Bandes. Die vor rund zwei Wochen eingerichtete deutsche Facebook-Seite mit Informationen zum vierten Band von „Eragon – Das Erbe der Macht“ hat heute bereits knapp 7000 Fans.

Leseprobe Eragon 4 – Das Erbe der Macht von Christopher Paolini
Copyrihgt © 2011 cbj – Münchner Kinder- und Jugendbuchverlag
Übersetzung: Michaela Link

Es war ein durchdringendes, schrilles, schauderhaftes Kreischen wie von Metall, das über Stein kratzt. Eragons Zähne vibrierten mit. Er
hielt sich die Ohren zu und verzog das Gesicht, während er sich umdrehte und versuchte, die Quelle des Lärms auszumachen. Saphira
warf den Kopf hin und her, und trotz des Getöses hörte er ihr gequältes Wimmern.
Eragon ließ den Blick zweimal über den Innenhof wandern, bevor er eine schwache Staubwolke bemerkte, die sich oben an der Mauer des Bergfrieds aus einem einen Fuß breiten Riss erhob. Der Riss war unter dem geschwärzten, teilweise zerstörten Fenster entstanden, wo Bloëdhgarm den Magier getötet hatte. Als das Kreischen an Intensität zunahm, ging Eragon das Risiko ein, die Hand von einem Ohr zu nehmen, um auf den Riss zu deuten.
»Da!«, rief er Arya zu, die bestätigend nickte. Er drückte sich die Hand wieder aufs Ohr. Unvermittelt brach das Kreischen ab. Eragon wartete einen Moment, dann ließ er langsam die Hände sinken und wünschte sich ausnahmsweise, sein Gehör wäre nicht gar so scharf.
Im gleichen Augenblick erweiterte sich der Riss, bis er mehrere Fuß aufklaffte, und raste an der Mauer des Bergfrieds hinab. Wie ein Blitz schlug er unten ein, zerschmetterte den Schlussstein über dem Torbogen des Turms und ließ kieselgroße Steine herabhageln. Die ganze Burg ächzte, und von dem zerstörten Fenster bis hinab zu dem zerbrochenen Schlussstein begann sich die Front des Bergfrieds vom Rest des Mauerwerks zu lösen und nach außen zu neigen.
»Lauft!«, rief Eragon den Varden zu, die bereits zu beiden Seiten des Innenhofs davonsprangen, verzweifelt darauf bedacht, von der gefährlichen Mauer wegzukommen. Eragon trat einen einzigen Schritt vor †“ jeder Muskel in seinem Körper war gespannt †“, während er versuchte, irgendwo in dem Gedränge der Krieger Roran auszumachen. Endlich entdeckte Eragon ihn. Er war hinter der letzten Gruppe
von Männern am Eingang eingezwängt. Roran brüllte die anderen wie wahnsinnig an, aber seine Worte gingen in dem Aufruhr unter. Dann sackte die Mauer mehrere Zoll in die Tiefe. Sie löste sich noch weiter vom Rest des Turms und ließ Steine auf Roran prasseln, brachte ihn aus dem Gleichgewicht und zwang ihn, rückwärts unter den Schutz des Eingangs zu stolpern. Als Roran sich aus seiner geduckten Haltung aufrichtete, trafen sich ihre Blicke, und Eragon sah in seinen Augen ein Aufblitzen von Furcht und Hilflosigkeit, gefolgt von Resignation, als wisse Roran, dass er sich, wie schnell er auch rannte, unmöglich rechtzeitig in Sicherheit würde bringen können. Ein schiefes Lächeln umspielte Rorans Lippen.
Und die Mauer fiel.

Kurzbeschreibung
Das lang ersehnte, grandiose Finale der Eragon-Saga Ein schrecklicher Krieg wütet in Alagaësia. Alle Völker haben sich zusammengeschlossen und ziehen in den Kampf gegen Galbatorix, den grausamen Herrscher des Imperiums. Eragon weiß, dass er und Saphira ihm irgendwann gegenüberstehen werden. Treue Gefährten kämpfen an seiner Seite, allen voran die wunderschöne, kluge Elfe Arya. Doch der finstere König ist nahezu unbesiegbar, denn er besitzt die Macht zahlloser Drachen, deren Seelenhort, den Eldunarí, er an sich gerissen hat. Ein neuer Drache und ein neuer Drachenreiter verändern das Kräfteverhältnis. Wird Eragon Galbatorix besiegen können? Oder muss er sich geschlagen geben? Eine Prophezeiung besagt, dass Eragon Alagaësia für immer verlassen wird …

Über den Autor
Christopher Paolini hat nie eine öffentliche Schule besucht, sondern wurde von seiner Mutter zu Hause unterrichtet. Als Jugendlicher entdeckt er die Welt der Bücher. Hingerissen verschlingt er J. R. R. Tolkien, Raymond Feist, die nordischen Heldensagen – und erschafft mit 15 Jahren eine ganz eigene, komplexe Fantasy-Welt, Alagaësia. »Eragon« erscheint zunächst im Selbstverlag der Eltern und avanciert durch Mundpropaganda zum heimlichen Bestseller. Durch den Schriftsteller Carl Hiaasen auf das Buch aufmerksam gemacht, veröffentlicht Random House USA im September 2003 die Buchhandelsausgabe, die seitdem alle Rekorde bricht. Heute wird Christopher Paolini weltweit als Bestseller-Autor gefeiert. Er lebt mit seiner Familie in Paradise Valley, Montana.

ausgezeichnete Jugendliteratur: Shortlist zum Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2011

Der Gustav-Heinemann-Friedenspreis zeichnet Jugendbücher aus, die sich mit dem Thema Zivilcourage und Menschenrechte auseinandersetzen. „Die ausgezeichneten Bücher sollen Kinder und Jugendliche ermutigen, sich für Menschenrechte, für friedliche Formen der Konfliktbewältigung sowie für Toleranz und Zivilcourage einzusetzen„.

Betreut wird der Heinemann-Preis von der Landeszentrale für politische Bildung im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Die unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Gabriele Schink, Geschäftsführerin des Börsenvereins des deutschen Buchhandels †“ Landesverband Nordrhein-Westfalen, wählte in diesem Jahr aus 123 eingereichten Titeln folgende drei Bücher für die Shortlist aus:

Apache von Tanya Landman

Kurzbeschreibung
„Wir befanden uns tief im Land unserer Feinde. Sie hatten unsere Pferde gestohlen, unsere Waffen, unser Essen. Wenn sie noch einmal angriffen, hatten wir keine Hoffnung zu überleben. Aber eines Tages würden wir Rache nehmen. Und wenn dieser Tag gekommen war, so schwor ich, würde ich dabei sein.“ Siki ist vierzehn, als ihr kleiner Bruder bei einem Massaker getötet wird. Voller Trauer und Zorn entscheidet sie sich für einen ungewöhnlichen Weg: Sie will eine Kriegerin werden. Zusammen mit den Männern des Stammes wird sie Vergeltung üben für das Unrecht, das den Apachen angetan wurde.
Gebundene Ausgabe: 272 Seiten – Carlsen Verlag (Februar 2010)
Empfohlenes Alter: 14 bis 17 Jahre

Ringel, Rangel, Rosen von Kirsten Boie

Kurzbeschreibung
Abschied vom Paradies. Ein Meisterwerk von Kirsten Boie Sommer 1961. Karin spürt die Wärme bis in ihre Zehenspitzen. Tagsüber baden in der Elbe, abends fernsehen mit dem neuen Fernsehgerät. Das muss das Paradies sein! Doch als ihre Freundin ihr ein Buch über jüdische Kinder im Nationalsozialismus leiht, wird sie nachdenklich. Haben ihre Eltern davon wirklich nichts gewusst, genauso wie alle anderen Erwachsenen in ihrer Umgebung? Karins Welt wird brüchig und endet abrupt, als ein halbes Jahr später die Deiche brechen und die Siedlung, in der sie lebt, überflutet wird. Die Flutkatastrophe vom Februar 1962 zerstört ihr Paradies. Doch für sie beginnt ein neues Leben erst recht, als sie feststellt, dass ihre Eltern während des Krieges nicht so unschuldig waren, wie sie behaupten. Ein Adoleszenzroman über Jugend Anfang der 1960er Jahre, über Verdrängung, Aufbruch und Befreiung vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe in Hamburg 1962. Berührend, poetisch, herzzerreißend und optimistisch, für Jugendliche und Erwachsene.
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten – Oetinger Verlag (Februar 2010)
Empfohlenes Alter: 14 bis 15 Jahre

Rosie und der Urgroßvater von Monika Helfer und Michael Köhlmeier

Kurzbeschreibung
Rosies Familie lebt in den USA, weit weg von dem kleinen Ort in Österreich, in dem über viele Generationen ihre jüdischen Vorfahren wohnten. Aber der Urgroßvater erinnert sich noch an die alten Geschichten vom Leben der Juden. Rosie hört gerne zu, wenn er von Mendel, dem Hausierer mit den wunden Füßen, erzählt, oder von der kleinen Sophie, die immer nur die Wahrheit sagte, was ihr gar nicht gut bekam. Irgendwann möchte Rosie Urgroßvaters eigene Geschichte hören. Und die ist dann nicht mehr lustig, sondern traurig, aber wenigstens ist sie für ihn gut ausgegangen.
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten – Carl Hanser Verlag (16. August 2010)
Empfohlenes Alter: 10 bis 12 Jahre

Alle nominierten Bücher sind eine fesselnde und ergreifende Ferienlektüre„, urteilte die nordrhein-westfälische Jugendministerin Ute Schäfer, die die Nominierungen bekannt gab. Der renommierte Kinder- und Jugendbuchpreis, der mit 7.500 Euro dotiert ist, wird seit 1983 vergeben. Ministerin Schäfer wird den Friedenspreis am 19. September in Essen überreichen.

Im letzten Jahr erhielt Grit Poppe für ihren Roman „Weggesperrt“ den Jugendliteraturpreis.

Quelle: Börsenblatt

Eragon 04 erscheint unter dem Titel „Das Erbe der Macht“

Das Warten hat ein Ende – na ja, zumindest fast, denn der vierte und abschließende Teil der großen Eragon-Saga von Christopher Paolini erscheint in den USA und in Großbritannien am 08.11.2011 unter dem Titel „Inheritance„.

Wie heute bekannt wurde, wird die deutschsprachige Übersetzung auf jeden Fall auch noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. „Das Erbe der Macht“ steht auf dem grünen Cover, das heute ebenfalls vorgestellt wurde. Der Preis wird derzeit mit 24,99 Euro angegeben.

Die Spannung steigt, denn über den Inhalt des vierten Eragon-Bandes wird noch striktes Stillschweigen bewahrt.

Wer sich an das Ende des drittes Bandes nicht erinnern kann, findet nachfolgend die letzte Seite nochmals zum Einstieg in den vierten Teil:

Während die Sonne Eragon durch seine Rüstung hindurch wärmte, verschwand seine Traurigkeit nach und nach wie die Nebelfetzen über dem Wasser. Er atmete tief ein und aus und seine Muskeln entspannten sich.
Nein, sagte er, wir sind nicht allein. Ich habe dich und du hast mich. Und dann sind da Arya und Nasuada und Orik und noch viele andere, die uns auf unserem Weg zur Seite stehen werden.
Und Glaedr, sagte Saphira.
Ja.
Eragon sah auf den Eldunarí hinab, der eingehüllt in seinen Armen lag, und große Zuneigung für den in seinem Seelenhort gefangenen Drachen erfüllte ihn sowie der brennende Wunsch, ihn zu beschützen. Er presste den Stein fester an die Brust und legte Saphira die Hand auf den Hals, dankbar, dass sie zusammen waren.
Wir können es schaffen, dachte er. Galbatorix ist nicht unverwundbar. Er hat einen Schwachpunkt und den werden wir gegen ihn verwenden … Wir können es schaffen.
Wir können und wir müssen, sagte Saphira.
Für unsere Freunde und unsere Familie … und für ganz Alagaësia … müssen wir es schaffen.
Eragon hob Glaedrs Eldunarí hoch über seinen Kopf und streckte ihn der Sonne und dem neuen Tag entgegen, und er lächelte, begierig auf die kommenden Schlachten †“ begierig darauf, dass er und Saphira am Ende Galbatorix gegenüberstehen und das Schicksal des finsteren Königs besiegeln würden…

Quelle: Ergaon.de

Krieg. Stell dir vor, er wäre hier von Janne Teller – Schreibwettbewerb

In Janne Tellers erstem Jugendroman „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ geht es um den Sinn des Lebens. Auch ihr neuer Roman, der zwar schon 2004 in ihrer Heimat in Dänemark erschienen ist und erst jetzt in der deutschsprachigen Übersetzung bei Hanser verlegt wurde, handelt von nichts anderem, nur dass in „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ die Überlebensfrage im Vordergrund steht.

Janne Teller verkehrt darin die Welten. In Europa liegt alles in Schutt und Asche, und in den arabischen Staaten herrscht Sicherheit. Der Protagonist ist ein 14-jähriger Junge, dem es mit einem Teil seiner Familie gelingt das Land zu verlassen. In einem Flüchtlingslager wartet er darauf, dass er wieder über sein Leben bestimmen kann. Das Asylverfahren zieht sich hin, die Abschiebung droht. Er kann kein Arabisch und darf nicht zur Schule gehen. Er ist allenfalls geduldet und allein schon wegen seiner blauen Augen zum Migranten abgestempelt, ein Mensch zweiter Klasse.

Sind das Themen für Jugendliche, wird Janne Teller immer wieder gefragt.
„Ja, Jugendliche spielen stundenlang Videospiele und vergnügen sich mit seichter Unterhaltung. Das liegt aber auch daran, dass wir ihnen als Gesellschaft nichts Tieferes bieten. Jugendliche wollen verstehen, was um sie herum passiert. Doch was man ihnen im Fernsehen präsentiert, ist oft reine Meinungsmache. Sie verlangen nach besseren Antworten auf ihre Fragen und wissen nicht, wo sie sie finden können. Mit „Nichts“ habe ich das Buch geschrieben, das ich als Teenager selber gerne gelesen hätte. Das gilt auch für „Krieg“, sagte Janne Teller ganz aktuell in einem Interview mit Sacha Verna, das im Schweizer Tagesanzeiger am 04.04.11 unter dem Titel „Was wäre, wenn aus privilegierten Europäern Flüchtlinge würden?“ veröffentlicht wurde.

Der Hanser Verlag hat zum Erscheinen des Buchs „Krieg. Stell dir vor er wäre hier“ eine eigene Webseite eingerichtet und  Schüler und Lehrer dazu aufgerufen „Krieg“ gemeinsam zu lesen und sich an einem Schreibwettbewerb zum Buch zu beteiligen.

Eingereicht werden können Texte, die sich mit den im Buch angesprochenen Inhalten auseinandersetzen, diese kommentieren, weitererzählen oder ergänzen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die einzelnen Beiträge dürfen nicht länger als fünf Seiten sein.

Die Beiträge müssen bis zum 31. Mai 2011 an folgende E-Mail-Adresse geschickt werden: schreibwettbewerb@janne-teller-krieg.de

Jedem Beitrag ist eine kurze Information zum Autor (Name, Kontaktdaten, Schule, wenn gewünscht Foto) beizufügen. Alle Texte werden auf der Website www.janne-teller-krieg.de mit Angaben zum Autor veröffentlicht.

Eine Jury, bestehend aus Janne Teller, Saskia Heintz (ihrer Lektorin im Verlag) und Tilman Spreckelsen (FAZ), wählt den besten Beitrag aus.

Der Gewinner des Schreibwettbewerbs bekommt für die ganze Klasse Exemplare von „Krieg“, die Janne Teller mit einer persönlichen Widmung versieht. Der zweit- und drittplatzierte Teilnehmer erhält je einen unsignierten Klassensatz von „Nichts“.

Die besten Beiträge aus dem Diskussionsforum und dem Schreibwettbewerb werden außerdem in einem Dokument zusammengefasst, das man auf der Website als PDF herunterladen kann.

Für Lehrer stellt der Hanser Verlag außerdem ein Unterrichtsmodell bereit!

Kurzbeschreibung
Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa. Die demokratische Politik ist gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist aus Deutschland. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil er keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Außenseiter und sehnt sich nach Hause. Doch wo ist das? Die Bestsellerautorin Janne Teller wagt ein aufrüttelndes Gedankenexperiment zu hochaktuellen Themen wie Flucht, Migration und Fremdenfeindlichkeit.

Über die Autorin
Janne Teller, geb. 1964, ist ehemalige UN-Mitarbeiterin und gelernte Ökonomin. Sie lebt derzeit in Paris.Sigrid Engeler, geboren 1950 in Wolfenbüttel, lebt heute in Kiel. Sie übersetzte aus dem Dänischen, Norwegischen und Schwedischen.

Prolog
Wenn bei uns Krieg wäre. Wohin würdest du gehen?
Wenn durch die Bomben der größte Teil des Landes, der größte Teil der Stadt in Ruinen läge? Wenn das Haus, in dem du und deine Familie lebt, Löcher in den Wänden hätte? Wenn alle Fensterscheiben zerbrochen, das Dach weggerissen wäre? Der Winter steht bevor, die Heizung funktioniert nicht, es regnet herein. Ihr könnt euch nur im Keller aufhalten. Deine Mutter hat Bronchitis, und bald wird sie wieder eine Lungenentzündung bekommen. Dein großer Bruder hat schon früh bei einem Vorfall mit einer Mine drei Finger der linken Hand verloren und unterstützt gegen den Willen deiner Eltern die Milizia. Deine kleine Schwester wurde von Granatsplittern am Kopf verletzt, sie liegt in einem Krankenhaus, dem es an allem fehlt. Deine Großeltern starben, als eine Bombe ihr Pflegeheim traf.
Du bist noch unversehrt, aber du hast Angst. Morgens, mittags, abends, nachts. Jedes Mal, wenn in der Ferne die Raketen abgefeuert werden, zuckst du zusammen, jedes Mal, wenn du am Horizont Licht aufscheinen siehst und du nicht weißt, ob die Rakete dieses Mal in deine Richtung fliegt. Jedes Mal, wenn es irgendwo kracht, zuckst du zusammen. Wie viele deiner Freunde wurden dieses Mal getroffen?
Die Wasserrohre sind schon lange geplatzt. Jeden Tag müssen du und dein großer Bruder durch die Straßen und über den Rathausplatz zum öffentlichen Wasserversorgungswagen laufen, jeder mit zwei Eimern. Den Platz muss man schnell überqueren. In einigen Gebäuden lauern Heckenschützen, Griechen und Franzosen, die lange genug in Deutschland gelebt haben, um mit einem von uns verwechselt zu werden. Aber nicht lange genug, um sich als Teil von uns zu fühlen, wenn Krieg ist und Nationalität eine Definition von Freund und Feind.
Schlimmer als die Angst ist der Hunger. Am allerschlimmsten ist die Kälte. Du frierst die ganze Zeit, und dabei ist es erst Anfang November. Du weißt nicht, wie ihr den Winter überleben sollt. Der Arzt sagt, deine Mutter wird einen weiteren Winter im Keller nicht schaffen. Er kann euch zu keiner besseren Bleibe verhelfen. Es gibt zu viele andere, die einen weiteren Winter im Keller nicht schaffen werden.