Verdammte Scheiße, schlaf ein von Adam Mansbach

Kurz nachdem meine vierjährige Tochter regelmäßig den Kindergarten besuchte, gehörten „sone Seiße“ oder auch „söne Seiße“ zu ihrem neuen Wortschatz. Da sie das Sch noch nicht sprechen konnte, sorgte sie durch mit Inbrunst verkündete Sätze wie „die Puppe is so seiß sön“ regelmäßig für viel Aufmerksamkeit und Gelächter. Das änderte sich schlagartig, als das Sch da war. Eine Vierjährige, die mit den Kraftausdrücken der Erwachsenen ihre Sätze ausschmückt, ist nicht niedlich. Dabei gehörte „Scheiße“ eindeutig noch zu den harmloseren Ausdrücken, mit denen sie sukzessive ihre Sätze erweiterte.

Go the Fuck to Sleep“ lautet der Titel eines mit 14 bezaubernd illustrierten Doppelseiten kleinen Büchleins, das gerade in den USA für Begeisterung sorgt, in 20 Sprachen übersetzt werden soll und dessen Filmrechte bereits verkauft sind.

Zunächst war „Go the Fuck to Sleep“ nur ein Witz auf Facebook, in dem Adam Mansbach sich als frustrierter Vater Luft machte. Er fand so viel Zustimmung, dass er sich zu dem Buch entschloss. Die gereimten Vierzeiler haben es in sich. Die Bilder vermitteln eine heile Welt, die Texte dazu die beißend ironische Forderung eines frustrierten Elternteils nach Ruhe.

Die Vögel des Himmels verstummen,
Die Nacht senkt sich über den Hain.
Du hast immer noch Durst? Hör auf mit dem Scheiß.
Leg dich hin, schlaf verdammt noch mal ein.

Verdammte Scheiße, schlaf ein“ lautet der Titel in der deutschsprachigen Übersetzung von Jo Lendle, der Ende Juni 2011 im DuMont Verlag erschienen ist und die Nation mal wieder spaltet.

Man sollte das Buch boykottieren!„, schreibt eine empörte Mutter auf Amazon. So ein Scheiß Blödsinn. Kinder ins Bett zu bringen, ist Schwerstarbeit. Das Büchlein enthält so viel Wahrheit, dass sich hierzulande kaum jemand traut, das laut auszusprechen. Selbstredend ist das Buch ab 18!

Mehr dazu findet sich hinter den folgenden Links:
Samuel L. Jackson reads †œGo the F*ck to Sleep†
Gute Nacht, verdammt!
Warum will jeder dieses Buch?
Einfach mal Scheiße brüllen: Adam Mansbach sagt, was Eltern wirklich denken.
Was hat uns bloß so ruiniert?
‚Go the F*ck to Sleep‘ Sparks Soul-Searching Among German Parents

Welche Max und Moritz hießen – Wilhelm Busch

Max und MoritzAch, was muß man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
Welche Max und Moritz hießen;

Max und Moritz wurden 1865 vom deutschen Schriftsteller, Satiriker und Zeichner Wilhelm Busch, dessen Todestag sich gestern zum 100. Mal jährte, geschaffen. Das Lausbubenduo überschreitet in seinen Streichen regelmäßig die Grenzen von Moral und Anstand. Für ihre Taten werden sie schließlich in einer Getreidemühle gemahlen. Buschs in Reimform verfasste und selbst gezeichnete Geschichten wurden ab 1865 in den „Fliegenden Blättern†œ abgedruckt. 1870 erschienen Max und Moritz in den USA. Max und Moritz wurden in zahlreichen Ländern publiziert und gelten als Comic-Klassiker.

Der Unglücksrabe Hans Huckebein, der UnglücksrabeDer Unglücksrabe
In Deutschland wurden Buschs große Bildergeschichten als in kaum einem Haushalt fehlender „Humoristischer Hausschatz“ zur prägenden Lektüre und damit zum Maßstab für Ästhetik und Humor, wie auch zur Quelle „Geflügelter Redensarten“: Schnurrdiburrr oder die Bienen, 1869; Der heilige Antonius, 1870; Die fromme Helene, Jobsiade, Pater Filuzius, Hans Huckebein, 1872; Abenteuer eines Junggesellen, 1875; Herr und Frau Knopp, 1876; Julchen, 1877; Fipps der Affe, 1879; Plisch und Plum, 1882; Maler Klecksel, 1883; Balduin Bählamm, 1883.
Lehrer Lämpel

Der Lehrer Lämpel aus: Vierter Streich
Also lautet ein Beschluß:
Daß der Mensch was lernen muß.
Nicht allein das Abc
Bringt den Menschen in die Höh,
Nicht allein im Schreiben, Lesen
Übt sich ein vernünftig Wesen;
Nicht allein in Rechnungssachen
Soll der Mensch sich Mühe machen;
Sondern auch der Weisheit Lehren
Muß man mit Vergnügen hören.

Quelle: Wikipedia – Max und Moritz