Wolfgang Herrndorf erhält nach Deutschem Erzählerpreis nun Brentano-Preis

2008 erhielt der 45-jährige deutsche Schriftsteller, Maler und Illustrator Wolfgang Herrndorf den mit 5000 Euro dotierten und mit einem dreimonatigen Aufenthalt im Grandhotel Römerbad verbundenen Deutschen Erzählerpreis für seinen Erzählungsband Diesseits des Van-Allen-Gürtels.

In der Jurybegründung heißt es: „Wolfgang Herrndorf erhält den Deutschen Erzählerpreis für sein ironisches und melancholisches Spiel mit zeitgenössischen Wirklichkeiten, seien es nun die Milieus von Werbeagenturen, Literatenzirkel oder die asozialen Ränder Ostdeutschlands.

Die sowohl mit professionellen Literaturkritikern als auch Studenten des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg besetzte Jury, zeichnete Wolfgang Herrndorf nun für seinen Roman Tschick, der im September 2010 im Rowohlt Verlag erschienen ist und derzeit  ebenfalls für den Leipziger Buchpreis (Kategorie Belletristik) nominiert ist, mit dem 10.000 Euro dotierten Clemens Brentano Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg aus.

Nach Einschätzung der Jury gelang Herrendorf mit „Tschick“ eine anrührende Geschichte zweier Halbwüchsiger, die sich „auf eine hochkomische Tour durch die deutsche Provinz begeben.“ Die Jury würdigte die Sprache Herrendorfs, die den Jugendslang aufnehme und diesen in bleibende Literatur verwandele.

Der Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg wird seit 1993 jährlich wechselnd in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autoren vergeben.

Quelle: Börsenblatt

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Leipziger Buchmesse – unsere Highlights am 18. und 19.03.2011

Irgendwann habe ich irgendwo gelesen, dass die Leipziger Buchmesse ein wenig kleiner und übersichtlicher als die große Schwester in Frankfurt sein soll. Nun, falls das so ist, muss sich dieser Eindruck vor Ort bestätigen, denn das Programm, das seit dem 17.02.2011 online ist, hat es in sich.

Über 2.000 Veranstaltungen, mehr als 1.500 Autoren in rund 300 Veranstaltungsorten an vier Tagen ist schon gigantisch. Allein die Sichtung der Veranstaltungen und die Planung für unsere knapp zwei Tage auf der Leipziger Buchmesse hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Nun ist es vollbracht.

Wir pendeln zwischen den Hallen 3, 4 und 5 und der Glashalle hin und her. Es wird sich herausstellen wie weit die Wege sind und ob wir unseren Zeitplan einhalten können. Die High Heels bleiben auf jeden Fall zu Hause.

Ganz besonders freuen wir uns über die Anwesenheit der niederländischen Schriftstellerin Margriet de Moor, die ihren neuen Roman „Der Maler und das Mädchen“ auf der Leipziger Buchmesse vorstellen wird!

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Freitag, 18. März 2011 von 13.00 bis 14.00 Uhr
ARTE, Glashalle, Stand 11
Isländische Literatur
Katharina Narbutovic (DAAD) im Gespräch mit dem Autor und Musiker Sjón („Das Gleißen der Nacht“)
Veranstalter: ARTE Deutschland , Sagenhaftes Island e. V.
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Freitag,18. März 2011 um 15.00 Uhr
Autorenbuchhandlung, Halle 5, Stand A102
Signierstunde mit Thomas Glavinic zum neuen Roman „Lisa“
Veranstalter: Carl Hanser Verlag
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Freitag, 18. März 2011 um 15.30 Uhr
ARD-TV-Forum, Halle 3, Stand C501
Petra Hammesfahr im Gespräch mit der ttt-Redaktion über ihren neuen Roman „Der Frauenjäger“
Veranstalter: ARD
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Freitag, 18. März 2011 von 15.00 bis 16.00 Uhr
Südosteuropa-Forum, Halle 4, Stand D504
Literatur aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Literatur aus Serbien
Mitwirkende: Barbara Marković, Nada GaŠ¡ić, Lidija Kusovac, Kruno Lokotar, Edo Popović, Vladimir PiŠ¡talo
Titel: Belgrad-Zagreb-Express: Zagreb und Belgrad im literarischen Fokus. Die Autoren lesen und diskutieren über ihre Städte und Beziehungen.
Moderation: Alida Bremer
Veranstalter: Robert Bosch Stiftung, TRADUKI , Ministerium für Kultur der Republik Serbien, Leipziger Buchmesse
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Freitag, 18. März 2011 von 15.30 bis 16.00 Uhr
Berliner Zimmer, Halle 5, Stand D321
Karen Duve – Anständig essen. Ein Selbstversuch.
Veranstalter: Börsenverein d. Dt. Buchhandels / LV Berlin-Brandenburg e.V., Verlag Galiani Berlin
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Freitag, 18. März 2011 von 16.00 bis 17.00 Uhr
ARD Hörbuch-Forum, Halle 3, Stand C400
Leipzig hört
Mitwirkende: Sigrid Löffler (Literaturkritikerin), Thomas Böhm (Sagenhaftes Island), Meike Feßmann (Süddeutsche Zeitung), Mathias Schreiber (Der Spiegel)
Der Literarische Club – vier Kritiker diskutieren vier belletristische Neuerscheinungen
Moderation: Silke Behl
Veranstalter: Nordwestradio (Radio Bremen/NDR)
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Freitag, 18. März 2011 von 17.00 bis 18.00 Uhr
Café Europa, Halle 4, Stand E401
Autorenspecial mit Sreten Ugričić, György Dragomán, NataŠ¡a Dragnić, Melinda Nadj Abonji
Podiumsdiskussion
Moderation: Dieter Heß
Veranstalter: Leipziger Buchmesse, Literarisches Colloquium Berlin, mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts
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Freitag, 18. März 2011 ab 18 Uhr
50 Jahre dtv – dtv Lesenacht
Mitwirkende: Wolf Wondratschek (18.30 Uhr), Erich Loest (19.00 Uhr), Peter Härtling (19.40 Uhr), Ulla Hahn (20.20 Uhr), Wilhelm Genazino (21.00 Uhr), Arno Geiger (21.40 Uhr), Uwe Timm (22.20 Uhr), Judith Zander (23.00 Uhr), Ingo Schulze (23.40 Uhr).
Moderation: Wolfgang Balk, Amelie Fried
Veranstalter: Deutscher Taschenbuch Verlag
Ort: academixer Keller, Kupfergasse 2, 04109 Leipzig (Zentrum)
Eintritt an der Abendkasse 5,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro
ÖPNV: Linie 2 / 8 / 9 / 10 / 11 bis Wilhelm-Leuschner-Platz
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Freitag, 18. März 2011 um 19.30 Uhr
Ort: Frau Scharff – Feines für den Alltag, Reichsstraße 16, 04109 Leipzig (Zentrum)
Silke Weniger und Karen Nölle im Gespräch mit Christine Gräbe
edition fünf: Schöne Bücher von klugen Frauen …
Die drei Gründerinnen der edition fünf präsentieren vergessene Schätze in schönster Ausstattung.
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Samstag, 19. März 2011 von 9.30 bis 12.00 Uhr
MDR, Glashalle, Stand 17
Live-Sendung u.a. mit Jan Weiler, Clemens Meyer, Martin Suter, Else Buschheuer
Titel: FIGARO am Vormittag
Moderation: Annett Mautner, Stefan Maelck
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Samstag, 19. März 2011 um 10.00 Uhr
Das Blaue Sofa, Glashalle
Margriet de Moor stellt ihren neuen Roman „Der Maler und das Mädchen“ vor.
Moderation: Dorothea Westphal
Veranstalter: Club Bertelsmann, ZDF, Deutschlandradio Kultur
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Samstag, 19. März 2011 von 10.00 bis 10.30 Uhr
3sat – Forum, Glashalle
Gespräch und TV-Aufzeichnung mit Clemens J. Setz
„Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“
Im 3sat-Fernsehprogramm: 20.03., 12.00 Uhr und 1.20 Uhr nachts.
Livestream: www.3sat.de
Veranstalter: 3sat, Suhrkamp Verlag

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Samstag, 19. März 2011 von 10.30 bis 11.00 Uhr
Leipzig liest: Forum Halle 3 , Stand E405
Anne Hertz: „Sahnehäubchen“ – Singlefrau trifft Riesenmacho – erst fliegen die Fetzen, dann kommt alles anders…
Veranstalter: Verlagsgruppe Droemer Knaur
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Samstag, 19. März 2011 von 11.00 bis 12.00 Uhr
FOCUS Ausgezeichnet! Lesebühne, Glashalle, Stand 13
Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2011
Nicol Ljubic liest aus „Meeresstille“
Moderation: Ijoma Mangold
Veranstalter: Ausgezeichnet! 2010 / 11, Büro Philipp, Hoffmann und Campe Verlag
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Samstag, 19. März 2011 um 13.00 Uhr
Margriet de Moor stellt ihren neuen Roman „Der Maler und das Mädchen“ vor.
Moderation: Denis Scheck
Veranstalter: ARD
Ort: ARD-TV-Forum, Halle 3, Stand C501
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Samstag, 19. März 2011 um 14.00 Uhr
„Best of Scheck“ – das Beste vom Büchermarkt
Moderation: Denis Scheck
Veranstalter: ARD
Ort: ARD-TV-Forum, Halle 3, Stand C501
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Im Anschluss: Kaffeetrinken, Füße hochlegen, das Gesehene und Gehörte sacken lassen und dann leider schon wieder die Rückfahrt antreten. 😉

Preis der Leipziger Buchmesse 2011: Nominierungen Belletristik

Am 10.02.2011 wurden die Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse 2011 bekanntgegeben. Fünf Romane wurden in die Kategorie Belletristik gewählt. In diesem Jahr wird zum ersten Mal zusätzlich der „Publikumsliebling“ mit einem Gewinnspiel im Rahmen der Leipziger Buchmesse (17.-20. März) ermittelt. Die Abstimmung findet im Internet statt.

Zur Jury gehören: Johanna Adorján (FAZ), Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung), Martin Ebel (Tages-Anzeiger), Eberhard Falcke, Ingeborg Harms (FAZ), Adam Soboczynski (Die Zeit)

Der Preis der Leipziger Buchmesse wird am 17. März 2011 um 16.00 Uhr in der Glashalle der Leipziger Messe verliehen.

Die nominierten Romane in der Kategorie Belletristik in alphabetischer Reihenfolge:

Kream Korner von Anna Katharina Fröhlich

Kurzbeschreibung
„Welcher Mann aber könnte mich am Abend noch unterhalten, wenn ich den Nachmittag mit Herodot zugebracht habe?“, fragt sich die junge Frau bei der Durchsicht von Heiratsannoncen, nur um sich dann nach dem Vorbild ihrer kühnen Tante noch hingebungsvoller in die Lektüre der Weltliteratur und die tägliche Gartenarbeit zu stürzen. Kein Prinz erlöst sie von dem abgeschiedenen Leben auf dem Gut in Südfrankreich, wohl aber die Einladung nach Indien zu Freunden der Tante, einem märchenhaft reichen Sikh-Clan, dessen träge herrschaftliches Dasein einem prunkvollen Höhepunkt zustrebt, der Heirat des ältesten Sohnes. Dass dieser ein Jahr zuvor einem großartig inszenierten Verführungsversuch widerstanden hat, darüber sieht die Nichte hinweg und begeistert sich stattdessen für das göttliche Lachen eines Rikschafahrers, der sie und die Tante einer aufregend ungewissen Zukunft entgegenfährt. In einer herzerfrischend uncoolen Sprache erzählt Anna Katharina Fröhlich von der Suche nach dem Glück. Der beharrliche Enthusiasmus, mit dem die beiden Hauptfiguren sich über die Banalität des Realen hinaus schwingen, ist schlichtweg hinreißend und lässt uns die Welt nach dieser Lektüre ein wenig glanzvoller erscheinen.
Über die Autorin
Anna Katharina Fröhlich, 1971 in Bad Hersfeld geboren und aufgewachsen in Frank – furt sowie München, lebt am Gardasee. 2004 erschien ihr Debütroman Wilde Orangen.

Der alte König in seinem Exil von Arno Geiger

Kurzbeschreibung
Wenn einer nicht mehr denken kann wie früher, was ist das für ein Leben? Arno Geigers Vater hat Alzheimer. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.
Über den Autor
Arno Geiger, geb. 1968 in Bregenz, Vorarlberg, wuchs in Wolfurt/Österreich auf. Er studierte Deutsche Philologie, Alte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien. Seit 1993 lebt er als freier Schriftsteller. 1986-2002 war er im Sommer auch als Videotechniker bei den Bregenzer Festspielen tätig. 1996 und 2004 nahm Arno Geiger am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. 2008 wurde Arno Geiger mit dem ‚Johann-Peter-Hebel-Preis‘ geehrt.

Tschick von Wolfgang Herrndorf

Kurzbeschreibung
Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Assi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huck Finn.
Über den Autor
Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg gebo­ren, hat Malerei studiert und unter anderem für die «Titanic» gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In Plüsch­­gewittern». Im Jahr 2008 wurde er für «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» mit dem Deutschen Erzähler­preis ausgezeichnet. «Es geht also doch: Man kann auf Deutsch intelligente und zugleich extrem lustige Geschichten schreiben», schrieb dazu Ijoma Mangold in der Süddeutschen Zeitung.

Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes: Erzählungen von Clemens J. Setz

Kurzbeschreibung
Eines Tages ist es da. Steht am Ende einer Sackgasse mitten in der Stadt. Es ist ein großes Kind. Den Blick hält es demütig zu Boden gesenkt, seine Haut ist rissig. Tagsüber versammeln sich die Bewohner der Stadt um dieses Kind, veranstalten Kundgebungen und Konzerte. Nachts schlagen sie auf es ein, mit Fäusten, Stöcken und Ketten †“ auf die Skulptur aus weichem, niemals trocknendem Lehm, auf das „Mahlstädter Kind“. Der Künstler hat es ihnen zur Vollendung überlassen, hat ihnen die Aufgabe übertragen, es »in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen«. Zuerst treibt die Kunstbegeisterung die Bewohner der Stadt, dann kommen sie als Pilger ihrer Wut, verlieren prügelnd die Kontrolle über sich und beinahe auch ihren Verstand. Nach den beiden von der Kritik bejubelten und mit Preisen ausgezeichneten Romanen „Söhne und Planeten“ und „Die Frequenzen“ legt der österreichische Autor Clemens J. Setz nun einen Band mit Erzählungen vor. Es sind Geschichten gespickt mit grotesken Ideen und subtilem Horror, voller gewalttätiger Momente und zärtlicher Gesten. Wie in den Romanen präsentiert sich Setz auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer, geradezu liebevoller Porträtist ihrer Eigenarten.
Über den Autor
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren. Studium der Mathematik und Germanistik in Graz; Obertonsänger und Gelegenheitszauberer. Er lebt als freier Schriftsteller in Graz. Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes ist sein erstes Buch im Suhrkamp Verlag.

Seerücken: Erzählungen von Peter Stamm

Kurzbeschreibung
Peter Stamm erzählt ungeheuer kunstvoll und scheinbar so einfach von Leben, die nicht gelebt, die aufgeschoben, erinnert und schließlich verpasst werden. In lakonischen Sätzen und unauffällig stimmungsvollen Szenen findet er leicht lesbar, aber schwer verdaulich die kaum spürbaren Eruptionen, die sich im Rückblick als Erdbeben erweisen. Die Einsamkeit im gemeinsamen Urlaub. Ein verlassenes Hotel in den Bergen. Ein Mädchen im Wald. Ein Pfarrer, der die Vögel füttert. Die erste Liebe mit Gewicht.
„Was das Scheitern anbelangt, das leise Scheitern im Alltag, dem kein dramatisches Leiden folgt, darin ist der 1963 geborene Schweizer Peter Stamm ein literarischer Meister. (…) Auf geradezu prekäre Weise sind die Erzählungen auch darin stimmig, dass sie die Verzagtheit zum natürlichen Lebenszustand der Menschen erklären.“ Karl-Markus Gauss, Die Zeit
Über den Autor
Peter Stamm, geboren 1963, studierte nach einer kaufmännischen Lehre einige Semester Anglistik, Psychologie, Psychopathologie und Wirtschaftsinformatik. Längere Aufenthalte in Paris, New York und Skandinavien. Er lebt mit seiner Familie in Winterthur. Er arbeitete in verschiedenen Berufen, unter anderem in Paris und New York. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor und Journalist. Er schrieb mehr als ein Dutzend Hörspiele.

Preis der Leipziger Buchmesse 2010: Georg Klein gewinnt Belletristik-Preis

Den Preis der Leipziger Buchmesse 2010 in der Kategorie Belletristik gewinnt Georg Klein für seinen am 12.03.2010 im Rowohlt Verlag erschienen „Roman unserer Kindheit“.

Dies teilte am 18.03.10 die Jury auf der Leipziger Buchmesse mit. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen und ehrt herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen. Verliehen wird der Preis der Leipziger Buchmesse in den Sparten Belletristik, Sachbuch und Essayistik sowie Übersetzung. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 45 000 Euro dotiert.

Neben Georg Klein haben in diesem Jahr Ulrich Raulff (Sachbuch/Essayistik) und Ulrich Blumenbach (Übersetzung – Unendlicher Spaß) gewonnen.

Kurzbeschreibung Roman unserer Kindheit
„Erzähl schon!“, sagt sie schließlich, und es klingt merkwürdig dumpf. Der Ältere Bruder aber hebt den Kopf und guckt über die Büsche und Baumspitzen in den weiß betupften Himmel. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. „Roman unserer Kindheit“ ist zugleich ein radikal autobiographisches und magisch-phantastisches Buch, ein Kindheitsroman voll fiebrigem Witz und dunkler Einsicht.

Über Georg Klein
Georg Klein, 1953 in Augsburg geboren, veröffentlichte die Romane „Libidissi“, „Barbar Rosa“ und „Die Sonne scheint uns“ sowie die Erzählungsbände „Anrufung des blinden Fisches! und „Von den Deutschen“. Für seine Prosa wurden ihm der Brüder-Grimm-Preis und der Bachmann-Preis verliehen. Zuletzt erschien sein Roman „Sünde Güte Blitz“. Georg Klein lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katrin de Vries, und zwei Söhnen in Ostfriesland. Der Jury gehören an: die Vorsitzende Verena Auffermann, Jens Bisky („Süddeutsche Zeitung“), Ina Hartwig, Kristina Maidt-Zinke („Süddeutsche Zeitung“), Elmar Krekeler („Die Welt“), Adam Soboczynski (Die Zeit) und Volker Weidermann („Frankfurter Allgemeine Zeitung“).

Klein, der am Ende bei den Juroren knapp vor Lutz Seiler lag, freute sich überschwänglich, umarmte seine Lektorin und seinen Verleger Alexander Fest. Dann stürmte er regelrecht nach vorn, um den Preis entgegenzunehmen. „Ohne die hartnäckige Ermutigung Fests wäre das Buch nicht entstanden, ohne das sorgfältige Lektorat wäre es schlechter geworden“, sagte Klein. Sein innigster Dank aber gelte denen, „die als Figuren in den Roman eingegangen sind und heute nicht mehr leben“.

Die Nominierten in der Kategorie Belletristik:
Jan Faktor: Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag
Helene Hegemann: Axolotl Roadkill
Georg Klein: Roman unserer Kindheit
Lutz Seiler: Die Zeitwaage
Anne Weber: Luft und Liebe

Quelle: Börsenblatt

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Leipziger Buchpreis: Helene Hegemann im Literaturhaus München

Am Dienstag, den 02.03.2010, um 19.30 Uhr, treffen sich die nominierten Autorinnen und Autoren für den Leipziger Buchpreis 2010 zu einer exklusiven Preview im Literaturhaus München.

Die Literaturkritikerin Verena Auffermann gehört zur 7-köpfigen Jury des Preises der Leipziger Buchmesse. Sie bringt die Nominierten der Shortlist zwei Wochen vor der Entscheidung in Leipzig im Literaturhaus zusammen. Wer erhält am 18.3.2010 den begehrten Preis?

Das Gespräch mit den Autorinnen und Autoren führen Gerwig Epkes vom SWR und Martin Zeyn vom Bayerischen Rundfunk.

Die Nominierten sind:
Jan Faktor mit Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag, (Verlag Kiepenheuer & Witsch): ein vor Witz strotzendes Psychogramm einer Familie und das hellsichtige Porträt einer Stadt.

Helene Hegemann mit Axolotl Roadkill (Ullstein Verlag): Plagiat? Geniestreich? Auf jeden Fall das meistdiskutierte Debüt dieses Frühjahrs.

Georg Klein mit Roman unserer Kindheit (Rowohlt Verlag): ein autobiographischer und dämonisch-phantastischer Kindheitsroman.

Lutz Seiler mit Die Zeitwaage (Suhrkamp): ein Erzählband über unser häufig vergebliches Ringen mit dem Schicksal.

Anne Weber mit Luft und Liebe (S. Fischer Verlag): ein ironisches Spiel mit den Realitätsebenen und eine Erzählung von den Abgründen der Liebe.

Ab 18.30 Uhr und in der Pause Bewirtung im Foyer (3. Stock)
In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Südwestrundfunk

Veranstalter: Leipziger Buchmesse, Stiftung Literaturhaus -  der Eintritt beträgt 10 Euro.