Druck der Enzyklopädie Britannica wird eingestelllt

Im Jahr 1768 erschien mit drei Bänden die erste Encyclopædia Britannica. Die Lexikon-Reihe entwickelte sich seitdem zum bedeutendsten englischsprachigen Nachschlagewerk.

Nun soll der Druck der mittlerweile aus 32 Bänden bestehenden Enzyklopädie nach 244 Jahren eingestellt werden. Die zuletzt im Jahr 2010 aktualisierte Ausgabe wird bis auf Weiteres auch die letzte sein. Die Online-Version soll weiterhin zur Verfügung stehen.

Wer also knapp 1500 Euro übrig hat und das Wissen bis zum Beginn der 21. Jahrhunderts auf über 36.000 Seiten konservieren möchte, hat noch jetzt die Gelegenheit dazu. Die Papierform dürfte bei guter Behandlung die nächsten 500 Jahre locker überstehen, wer weiß schon,  ob die digitale Version das auch schafft.

Eine neue Ausgabe der Brockhaus Enzyklopädie wird übrigens derzeit von der Bertelsmann-Tochter Wissenmedia vorbereitet. Sie soll in der 22. Auflage frühestens 2014/2015 auf den Markt kommen.

Zehn Jahre Wikipedia und 17 Millionen Artikel in 278 Sprachen

Zehn Jahre Wikipedia

Am 15. Januar 2011 wird Wikipedia offiziell zehn Jahre alt und zählt seit Jahren zu den am meisten besuchten Seiten im Netz.

In dem am 15. Januar 2001 von Jimmy Wales gestarteten Online-Lexikon finden sich insgesamt mehr als 17 Millionen Artikel in 278 Sprachen. Die am 12. Mai 2001 mit dem Artikel „Polymerase-Kettenreaktion“ gestartete deutsche Ausgabe der Wikipedia ist inzwischen mit mehr als 1,17 Millionen Artikeln die zweitgrößte Ausgabe.

Wikipedia gibt es aber noch in viel mehr Sprachen: etwa in Esperanto, Yoruba, Jiddisch und Grönländisch. Nicht alle Versionen stoßen auf gleiches Interesse und Engagement: Nordfriesisch hat nur gut 1000 Artikel, die Version in der afrikanischen Sprache Kanuri wurde wieder eingestellt.

Egal, ob man über Google dorthin gelangt oder direkt die Wikipedia-Website ansteuert, in dem Online-Lexikon finden sich Antworten auf die obskursten Fragen. Das von Millionen Freiwilligen aus aller Welt erstellte Lexikon ist eine der großen Erfolgsgeschichten des Internets.

Bei Wikipedia kann jeder Internet-Nutzer einen Artikel verfassen, ergänzen oder korrigieren, wenn ihm ein Fehler oder eine Lücke auffällt. Alle Änderungen werden gespeichert und können jederzeit (durch einen Klick) auf „Versionen“ eingesehen und gegebenenfalls rückgängig gemacht werden. Erfahrene Benutzer wachen über die Einhaltung der Wikipedia-Richtlinien: Zum Codex der Schreiber gehört, dass die Themen für ein Lexikon relevant sein müssen. Artikel sollen sachlich formuliert, Wertungen vermieden werden („neutraler Standpunkt“). Alle Informationen sollen durch verlässliche Quellen außerhalb der Wikipedia (z. B. Sachbücher oder Zeitungsartikel) belegt werden. Autoren können sich bei Wikipedia als Nutzer registrieren, es ist aber keine Pflicht.

In der Öffentlichkeit stand in den vergangenen Jahren oft die Frage nach der Qualität von Wikipedia und danach, wie anfällig das offene System für Vandalismus oder gezielte Manipulation ist. Stichprobenartige Vergleiche ergaben bisher stets, dass Wikipedia hier mit renommierten Lexika alten Stils mithalten kann. „Wenn ich in meinem Fachgebiet schaue, können die Artikel ganz hervorragend sein„, sagt der Soziologe Stegbauer. Auch bei viel abgerufen Artikeln funktioniert das Kontrollsystem von Wikipedia gut.

Mehr dazu in dem Artikel „Eine Erfolgsgeschichte des freien Wissens“ von Fiete Stegers auf tagesschau.de

Brockhaus für iPhone, iPod touch und Android Smartphones

Seit dem 22.03.2010 steht der Brockhaus in seiner neuesten Version jetzt auch für iPhone, iPod touch und Android Smartphones zum Download zu Verfügung.

Laut der wissenmedia GmbH erläutert der „Brockhaus multimedial mobil 2010“ mit mehr als 150.000 Stichwörtern und erklärten Begriffen das Wissen der Welt †“ von Politik, Geschichte und Wirtschaft über Technik, Naturwissenschaften, Kunst und Kultur bis hin zu Freizeit und Sport.

Die Begriffserklärungen sind ausführlich und leicht verständlich, wichtige Querverweise verbinden einzelne Stichwörter zu umfassenden Wissensgebieten. Zudem vermitteln 6.600 Fotos, Grafiken und Tabellen sowie 320 Videos und 700 Audios die Inhalte anschaulich und lebendig.

Die aktuelle Version verzeichnet zahlreiche neue relevante Stichwörter wie „van Rompuy†œ, „Mikrofinanzierung†œ, „Lebensmittelimitat†œ oder „Umweltprämie†œ.

Der „Brockhaus multimedial mobil 2010†œ bietet verschiedene Suchfunktionen. Neben der klassischen Indexsuche über den Anfangsbuchstaben im Register können die Anwender schnell und unkompliziert den gesamten Volltext durchsuchen. Zusätzlich sind alle Medien wie Fotos, Grafiken, Videos und Audios über das Medienregister gezielt ansteuerbar. Dabei lassen sich über den Themenindex die Bilder zu bestimmten übergeordneten Themengebieten wie z.B. „Kunst†œ, „Technik†œ oder „Geschichte & Politik†œ übersichtlich und schnell herausfiltern.

Systemanforderungen

Der Brockhaus multimedial mobil 2010 läuft auf dem Apple iPhone / iPod touch (ab OS 3.x), Google Android, Windows mobile/Windows Phone ab Ver. 5.0 sowie Nokia Handys mit Symbian OS S60 3rd und 5th Edition.

Speicherplatzbedarf: 540 MB (Windows-Mobile), 640 MB (Symbian und Android), ca. 1GB (iPhone, iPod touch).

Geringere Speicherkapazität benötigt das Nachschlagewerk in der Version ohne Multimediaelemente (Audios und Videos). Der „Brockhaus mobil 2010†œ belegt inkl. Bilder nur ca. 160 MB Speicherplatz auf dem Gerät.

Verfügbarkeit und Preise

Der „Brockhaus multimedial mobil 2010“ ist für 39,95 Euro, der „Brockhaus mobil 2010“ für 29,95 Euro †“ unter anderem bei SmartSam, Pdassi und Pocketland †“ im Internet zum Downloadkauf erhältlich. Die iPhone App wird im iTunes App Store angeboten.

Quelle: wissenmedia

Bertelsmann druckt Lexikon aus 50 000 Wikipedia-Beiträgen

Im September erscheint ein lexikalisches Jahrbuch aus den meist gesuchten Wikipedia-Beiträgen gebündelt als Buch. Das ist nur ein Bruchteil der laut Wikipedia im Netz versammelten gut 740.000 Artikel (Stand: 22. April). Umgesetzt wird das Vorhaben vom Bertelsmann Lexikon Institut, das zum Wissen Media Verlag und damit zum Bertelsmann-Konzern gehört.

„Eine spannende Auswahl“ habe man getroffen, verspricht die Verlagsleiterin Beate Varnhorn. Die Auswahl, so Varnhorn, sei „spektakulär und unique“. Anders als Brockhaus, so die Verlagschefin, „bewerten wir den Markt für Print-Lexika weiterhin positiv„. Durch die Marke und das Produkt Wikipedia wolle man „neue, vor allem jüngere Zielgruppen gewinnen„.

Der Brockhaus-Verlag hatte erst im Februar angekündigt seine Enzyklopädie zukünftig im Netz anzubieten.
Der Verein Wikimedia, der hinter der Wikipedia steht, soll für jede verkaufte Ausgabe, die für 19.95 Euro in den Handel kommen soll, die vergleichsweise bescheidene Summe von einem Euro erhalten. Gleichwohl finde man „es toll, dass das Bertelsmann Lexikon-Institut von dem Angebot an die Allgemeinheit Gebrauch macht, die Inhalte der Wikipedia zu verbreiten“, so Arne Klempert, Geschäftsführer von Wikimedia Deutschland.

Quelle: FAZ