Martin Walser on Tour: Muttersohn-Lesung am 28.07.2011 im Literaturhaus München

Wir glauben mehr, als wir wissen.

In „Muttersohn“ erzählt Martin Walser von der Liebe, dem Glauben und der Macht der Sprache und von der Kunst, Motorrad zu fahren. Er habe nicht gewusst, wie seine Leser reagieren würden, wenn ausgerechnet er mit einem Glaubensroman um die Ecke komme, sagt Walser. Wo man ihn doch von jeher mit anderen Themen verbinde. Doch es sei sehr gut gegangen, was sein Schreiben beflügelt habe.

Sagt man dem Altersstil von Schriftstellern oftmals eine formale Strenge nach, hat sich Walser für einen verrückt gewordenen, einen menschenfreundlichen Erzählergott entschieden„, schreibt Adam Soboczynski (Großer Gott, Walser ZEIT Online, 14.07.2011) in seiner Rezension zu Martin Walsers im Juli 2011 im Rowohlt Verlag erschienenen neuen Roman „Muttersohn“.

Martin Walser geht auf Lesereise. Am 28.07.2011 stellt der deutsche Schriftsteller zusammen mit Literaturhauschef Reinhard G. Wittmann seinen neuen Roman im Literaturhaus München vor.

Kurzbeschreibung
WOVON HANDELT DIESER ROMAN? Es ist leichter zu sagen, wovon er nicht handelt. Er handelt von 1937 bis 2008, kommt nicht aus ohne Augustin, Seuse, Jakob Böhme und Swedenborg, handelt aber vor allem von Anton Percy Schlugen.

Seine Mutter Josefine, Fini genannt, ist Schneiderin; sie lebt, auch als sie mit einem Mann zusammenlebt, allein. Jahrelang schreibt sie Briefe an Ewald Kainz, der auf den Stufen des Neuen Schlosses in Stuttgart eine politische Rede hielt. Die Briefe schickt sie nicht ab; sie liest sie ihrem Sohn vor und vermittelt ihm so, dass zu seiner Zeugung kein Mann nötig gewesen sei.

Mit diesem Glauben lebt Percy. Er wird Krankenpfleger im psychiatrischen Landeskrankenhaus Scherblingen, wird gefördert von Professor Augustin Feinlein und eines Tages mit einem Fall betraut, an dem die Ärzteschaft fast verzweifelt. Es geht um einen Suizidpatienten, einen Motorradlehrer, der sich allen Therapieversuchen stumm widersetzt. Dieser Patient heißt: Ewald Kainz.

Percy ist inzwischen berühmt, weil er keiner Weltvernunft zuliebe verzichtet auf die von der Mutter in ihn eingegangene Botschaft vom Kind ohne leiblichen Vater. Berühmt auch durch seine prinzipiell unvorbereiteten Reden. Das ist sein Thema: Ich sage nicht, was ich weiß. Ich sage, was ich bin.

Veranstalter: Rowohlt Verlag, Stiftung Literaturhaus
Beginn: 20 Uhr – Eintritt: 12 Euro; ermäßigt 9 Euro

Weitere Termine:
18.07.2011
Gesellschaft Oberschwaben, 88427 Bad Schussenried

26.07.2011
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin

26.08.2011
Literaturhaus Hamburg
Schwanenwik 38, 22087 Hamburg

27.08.2011
Literatur im Foyer, Mainz

22.09.2011
Konzil
Hafenstr. 2, 78462 Konstanz

Quelle: Rowohlt Verlag