Peter James, geboren am 22. August 1948 in Brighton, ist Drehbuchautor, Filmproduzent und Schriftsteller. Seine Schulzeit verbrachte er an der Charterhouse School und studierte anschließend am Ravensbourne College of Design and Communication. Danach lebte er viele Jahre in den USA.
Seine erste Begegnung mit Hollywood hatte Peter James, als er im Haus von Filmlegende Orson Welles als Putzkraft arbeitete (sh. mehr dazu weiter unten).
In den 1970er Jahren begann Peter James sich in Hollywood als Filmproduzent einen Namen zu machen und war an Filmen wie Der Bunker mit Peter Sellers (1973) und Der Kaufmann von Venedig mit Al Pacino und Jeremy Irons in den Hauptrollen (2004) beteiligt. Mittlerweile besitzt er eine eigene Produktionsfirma in England und ist u.a. als Drehbuchautor tätig.
Seit 1981 schreibt Peter James Kriminalromane. Sein 2007 in deutschsprachiger Übersetzung erschienener Thriller „Stirb ewig“ (Originaltitel: Dead simple, 2005) wurde zu einem großen Erfolg.
Seine Krimis werden mittlerweile in 34 Sprachen übersetzt. Peter James erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Krimi-Blitz 2005, den in Frankreich begehrten Prix Polar International 2006 sowie den renommierten Prix Coeur Noir 2007.
Im Dezember 2011 erschien zuletzt im Scherz Verlag „Du sollst nicht sterben: Ein neuer Fall für Roy Grace“ (Orignaltitel: Dead Like You, 2010) in deutschsprachiger Übersetzung. Wann sein aktueller Thriller „Perfect People“ hierzulande erscheint, ist leider noch nicht bekannt.
Peter James wohnt mit seiner Familie in Ditchling in Sussex und im Stadtteil Notting Hill in London.
Wer mehr über Peter James erfahren möchte, findet Informationen auf seiner Webseite unter www.peterjames.com oder hier auf seiner Facebook-Seite.
7 Fragen an Peter James
1. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?
* If you could switch places with someone for a day, who would it be?
Es wäre Jeremy Clarkson. Ich bin ein großer Auto Fan und ich liebe die Art & Weise wie sein Leben gänzlich dem Herumbasteln an hauptsächlich schönen Autos gewidmet ist! Zudem finde ich es toll, dass er die ungeheuerlichsten Dinge sagen und damit davonkommen kann!
* It would be Jeremy Clarkson. I am a huge petrol head, and I love the way his life seems to be entirely devoted to messing around with mostly nice cars! Also I love the way he can say the most outrageous things and get away with them!
2. Welche Projekte warten auf ihre Vollendung?
* Which projects are waiting for you to finish them?
Ich arbeite an einem dicken Wälzer voll Kurzgeschichten, welche eine Mischung aus Krimi und Übernatürlichem sein werden. Es werden auch einige dabei sein, die uns hinter die Kulissen des Lebens einiger Charaktere aus meinen Roy Grace Büchern blicken lassen werden. Dann arbeite ich noch an einem in sich abgeschlossenen Thriller, für den ich einige Jahre zum Schreiben brauchen werde, und in dem es um einen Mann geht, der behauptet den absoluten Beweis für Gottes Existenz zu besitzen.
* I am working on a large volume of short stories, which will be a mix of crime and supernatural. There will also be some in there which take us behind the scenes of the lives of some of the characters in my Roy Grace novels. Then I am working on a standalone thriller, which is going to take me a few years to write, about a man who claims to have absolute proof of God’s existence.
3. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
* What really gets your hackles up?
Wenn ich sehe, wie jemand Müll aus einem Autofenster wirft. Wenn ich jemandem die Tür aufhalte und dieser sich nicht bedankt. Wenn ich im Zug jemanden sitzen sehe, der stundenlang vor sich hinstarrt, will ich ihn anschreien „Lies ein Buch!!!!“
* When I see someone throw trash out of a car window. When I hold open a door for someone and they don’t say „thank you“. When I see someone sitting on a train I am on, for several hours, staring into space. I want to scream at them „Read a book!!!!“
4. Worauf sind Sie besonders stolz?
* What are you most proud of?
Mir wurde vor drei Jahren ein Ehrendoktor der Brighton University verliehen, für meinen Beitrag zum literarischen Erbe der Stadt. Ich verließ die Schule in mieser Stimmung, mit fürchterlichen Noten in all meinen Prüfungen, als ich 18 war, daher war dies wirklich ein großartiger Moment. Ich fühlte mich wie der lebende Beweis von Oscar Wildes Maxime „Nichts, das wissenswert ist, kann gelehrt werden.“ !!! Zudem habe ich mich im vergangenen Oktober, als ich den „People’s Bestseller Dagger“ gewann und dabei unter anderem Lee Child und David Baldacci schlug, riesig gefreut – da diese Wahl nicht durch ein elitäres Komitee erfolgte, sondern durch die Öffentlichkeit.
* I was awarded an Honorary Doctorate by Brighton University, three years ago, for my contribution to the literary heritage of the city. I left school under a cloud, with terrible grades in all my exams when I was 18, so this was really a great moment. I felt I was living proof of Oscar Wilde’s maxim of „Nothing that is worth knowing can be taught.“ !!! Also this past October, when I won the „People’s Bestseller Dagger“ beating Lee Child and David Baldacci among others, I was truly thrilled – because this was voted for not by an elite committee but by the public.
5. Mit welcher historischen Figur/Person hätten Sie sich gerne zum Essen verabredet?
* Which historical figure would you have liked to meet for dinner?
Oscar Wilde, auf jeden Fall. Ich habe schon immer seine schriftstellerische Arbeit, die komische wie auch die ernsten Werke sehr gemocht, aber als geistreicher Mensch, der er war, wäre er meiner Meinung nach erstaunliche Gesellschaft gewesen. Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als er zu einer Essenseinladung zu spät kam und seine Gastgeberin auf die Uhr deutete und verärgert meinte, „Herr Wilde, ist Ihnen klar wie spät es ist?“ Er antwortete: „Gnädige Frau, wie kann diese schreckliche kleine Maschine im Entferntesten wissen, was die großartige, goldene Sonne gerade macht?“
* Oscar Wilde, for sure. I have always loved his writing, both his comedy and his serious work, but as a wit, I think he would have been astonishing company. I remember one story when he arrived late for a dinner and the hostess pointed at the clock and said, angrily, „Mr Wilde, do you realize the time?“ He replied: „Madam, how can that nasty little machine possibly know what the great golden sun is doing?“
6. Über welche verpasste Gelegenheit ärgern Sie sich noch heute?
* Which missed opportunity do you still regret?
Als ich 19 war, hatte ich einen Job als Putzkraft in einem Haus, während ich an der Filmakademie in London war. Mir war nicht bewusst, dass es Orson Welles‘ Londoner Haus war, bis er eines Morgens durch die Haustür hereinkam. Ich kniete auf dem Boden mit einem Eimer und einem Schwamm, die Fußbodenleiste wischend. Ich sah ihn an, wollte ihm dringend alle möglichen Fragen stellen, aber alles was ich zustande brachte, war rot anzulaufen und zu stottern! Er sagte höflich „Guten Morgen“ zu mir und ging weiter. Am nächsten Tag brach er nach Amerika auf und ich sah ihn nie wieder…
* When I was 19 I got a job cleaning in a house, while I was at film school. I did not realize it was Orson Welles’s London home, until one morning he walked through the front door. I was on my knees with a bucket and a sponge wiping the skirting board. I look at him, desperately wanting to ask him all kinds of questions and all I could do was blush and stammer! He said a polite „good morning“ to me and walked on. The next day he went to America and I did not see him again…
7. Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient?
* What did you earn your first money with?
Mit einer wahren Geschichte, die ich an ein Satire Magazin, Private Eye, sandte, als ich 16 war und für die ich einen Betrag in Höhe von zehn Schilling (in der heutigen Währung in etwa zehn Euro) erhielt. Sie handelte von einem amerikanischen Erfinder namens Reuben Tice, der beschloss, dass mehr Menschen Backpflaumen essen würden, wenn diese nicht runzelig aussähen. Also baute er einen dampfbetriebenen Kompressor, um sie zu glätten – und starb als die Maschine explodierte und ihm der Deckel auf den Kopf schlug.
* It was a true story I sent to the satirical magazine, Private Eye, when I was 16, for which I got paid the sum of ten shillings (about ten Euros in today’s money). It was about an American inventor called Reuben Tice, who decided that more people would eat prunes if they were not wrinkled. So he built a steam compressor to dewrinkle them – and he was killed when the machine exploded and he was struck on his head by the lid.
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Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Peter James für die informativen ausführlichen Antworten und bei Anne Kästner (Crime Lilly) für die freundliche Übersetzung.