7 Fragen an Monika Bittl

Monika Bittl

Monika Bittl wurde am 09. Januar 1963 in Beilngries, einem kleinen Dorf im bayerischen Altmühltal, geboren.

Nach dem Abitur absolvierte sie von 1982 bis 1984 ein Volontariat bei einer Tageszeitung. Danach ging sie für zwei Jahr nach Sizilien. Von 1986 bis 1992 studierte Monika Bittl Germanistik und Psychologie an der LMU München. Das Studium schloss sie mit dem Magister Artium ab. Für die Jahre 1993 und 1994 erhielt sie ein Stipendium der Filmhochschule München in der „Drehbuchwerkstatt„.

Seit 1993 ist Monika Bittl freie Autorin und schreibt u.a. mit großen Erfolg Drehbücher. Zudem unterrichtet sie im Fachbereich „Drehbuch und Dramaturgie“ für die HFF München und das Institut „Jugend Film Fernsehen“. Für „Sau sticht“ erhielt sie 1996 den Bayerischen Fernsehpreis.

Ihr erster Roman „Irrwetter“ ist 2006 im Droemer Verlag erschienen; 2008 folgte „Bergwehen„, 2010 „Die Expedition„. Im Herbst 2012 kommt unter dem Titel „Freiwild“ ihr nächster Roman in den Buchhandel.

Zuletzt erschien im Knaur Verlag im Januar 2012 „Alleinerziehend mit Mann„. Gemeinsam mit derAutorin Silke Neumeyer berichtet Monika Bittl darin auf witzige, ehrliche und charmante Weise vom ganz normalen Wahnsinn zwischen Kind, Kerl und Karriere. Auch Monika Bittl und Silke Neumayer haben diese Erfahrung gemacht.

Monika Bittl ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in München.

7 Fragen an Monika Bittl

1. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?

Am liebsten würde ich eine Reise nach Jerusalem unternehmen. Mit Barak Obama, dem Dalai Lama, Julian Assange, Robert Pfaller und Carlos Slim Helú. Mit ihnen würde ich dann um die Plätze für einen Stuhl kämpfen und vielleicht sehen können, wie es sich anfühlt, der reichste, mächtigste, klügste, mutigste oder spirituellste Mann der Welt zu sein. Da der Terminkalender der genannten Herren jedoch recht voll ist, und ich sehr pragmatisch bin, würd ich mich auch mit einer Person begnügen †“ meinem Mann. Es würd mich fürchterlich interessieren, wie es ist, als XY-Mensch durch die Welt zu wandern.

2. Welche Projekte warten auf ihre Vollendung?

Die Erfüllung des moralischen Imperativs: „Sei glücklich†œ. Ansonsten Kleinscheißdreck, wie wir ihn alle ständig an der Backe haben. Steuererklärung ausfüllen, den Keller ausmisten, Termin zur Zahnreinigung vereinbaren.

3. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Die neuen Gesundheitsfaschisten, die unter dem Deckmäntelchen der Volksfürsorge ihre eigene Lebensunfähigkeit verbergen und unseren Alltag bestimmen. Fanatiker der neuen Sorte sind am Werk, wenn uns Schokolade madig gemacht wird (Das Fett! Die Kalorien! Das Ungesunde!) und wir am Ende noch frühzeitig an einem schlechten Gewissen sterben, weil wir ein Glas Wein getrunken haben und dazu eine Zigarette rauchten.

4. Worauf sind Sie besonders stolz?

Auf meinen Sohn. Auf die körperliche Leistung der Entbindung. Auf seinen Charakter. Auf ihn überhaupt und sowieso. Ich habe das schönste und klügste Kind der Welt geboren, ganz objektiv! Das kann nichts auf der Welt toppen, kein Buch, kein Film, keine noch so außerordentliche Begebenheit, einfach nichts.

5. Mit welcher historischen Figur/Person hätten Sie sich gerne zum Essen verabredet?

Eindeutig mit Epikur. Genuss als Philosophie, Lebensfreude als Programm, Kurzsichtigkeit auf die menschliche Existenz als Ärgernis. Wir würden über die Zubereitung der Speisen, die Qualität des Weines und dem neuzeitlichen Gesundheitswahn sprechen und dabei doch diesen Abend genießen. Mit „Carpe vitam†œ würden wir Horaz variieren.

6. Über welche verpasste Gelegenheit ärgern Sie sich noch heute?

Da gibt es viele, die ich aber meist erfolgreich verdrängt habe. Momentan ärgert mich am meisten, mit Franz Geiger, meinem wunderbaren alten Lehrer kein Interview für ein Buchprojekt mehr geführt zu haben. Er starb im vergangenen Jahr mit 90 und ist so faszinierend gewesen, wie es alle die unter der ersten Frage gelisteten Personen nicht sind: irrsinnig weise und zutiefst menschlich. Er war im Widerstand bei den Nazis, schuf Gestalten wie den Monaco Franze und hatte nur ein einziges Manko †“ er ließ andere sich in seinem Leben vordrängen, wie zum Beispiel einen Helmut Dietl, der die ganzen Kultserien für sich proklamiert, obwohl ein Franz Geiger sie im Prinzip erfunden hat und sich nicht darum kümmerte, wer das „medial ausschlachtet†œ.

7. Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient?

Mit dem Schreiben für eine Tageszeitung. Ich war 15 Jahre alt als sie mir fünf Pfennig pro Zeile für die Lokalberichterstattung zahlten. Super Nebenjob für eine Schülerin, die aber damals dachte, das wäre zu toppen. Also verkaufte ich Eis einer italienischen Eisdiele und stelle fest: Da stehe ich mir die Füße in den Bauch und am Ende des Tages habe ich weniger verdient als mit dem Schreiben. Daraus habe ich meine Schlüsse gezogen, die bis heute verhängnisvoll nachwirken.

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Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Monika Bittl für die Teilnahme an unserer kleinen Online-Umfrage und für die ausführliche Beantwortung unserer Fragen. Wer mehr über die sympathische Autorin erfahren möchte, finde sie auf ihrer Homepage unter www.monikabittl.de
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Ein Gedanke zu „7 Fragen an Monika Bittl

  1. sehr schön! Endlich mal ausführliche Antworten. Und ja, Glücklichsein ist nicht einfach und sollte dabei dennoch Priorität in unserem Leben haben.
    Liebe Grüße

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