Als Niederdeutsch oder Plattdeutsch (Nederdüütsch, Plattdüütsch) werden die im Norden Deutschlands verbreiteten Mundarten bezeichnet, die nicht von der zweiten oder hochdeutschen Lautverschiebung erfasst wurden.
In einem langen Prozess wurde das Niederdeutsche aus Kirche, Schule, Politik, Literatur und Wissenschaft verdrängt, ab dem 20. Jahrhundert auch aus den meisten Familien. Auch massive Zuwanderungen von Menschen aus anderen Dialekträumen nach dem Zweiten Weltkrieg haben zur Erosion der Sprache in den vergangenen 50 Jahren beigetragen. Regionale Wiederbelebungsversuche können diesen von den Massenmedien zusätzlich beschleunigten Vorgang nicht aufhalten.
In Hamburg und Bremen gab es bis in die letzten Jahrzehnte eine „vornehme†œ plattdeutsche Umgangssprache, die sich von den ländlichen Mundarten deutlich abhob. Sie ist das letzte Relikt der gehobenen einst bedeutenden Schriftsprache früherer Zeiten.
„Platt kannst nich ut en book leeren, man mut d mit ubwursen ween und dor gift ok noch genuch, dei dat immer noch net köhnt, is äben nich eenfach.“ (Plattdeutsch kann man nicht aus einem Buch lernen! Man muss damit aufgewachsen sein und da gibt es noch genug, die es trotzdem nicht können, ist eben nicht einfach.) Eala Frya Fresena
Einfach zu lernen ist Plattdeutsch bestimmt nicht, aber es gibt wunderbare Bücher und vor allem auch Hörbücher um sich mit der Mundart vertraut zu machen.
Der Hamburger Quickborn-Verlag bietet auch zehn E-Books auf Plattdeutsch an:
Platt is nich uncool von Ina Müller
Platt is mien Welt von Yared Dibaba
Mien Tung is keen Flokati von Ina Müller
Schöönheit vergeiht, Hektar besteiht von Ina Müller
Sünd allens Minschen von Reimer Bull
Dat lütte Rudl Kinau Book von Rudolf Kinau
Dat lütte Vörleesbook
Moin Moin von Reinhard Goltz
Ick will Di de Wohrheit seggen von Gerd Spiekermann
Im Moment können die E-Books bei Libri bestellt werden. Sie kosten zwischen 5 und 9 Euro. Ab Sommer 2009 soll das Herunterladen elektronischer Bücher dann auch direkt beim Quickborn-Verlag möglich sein.
„Ob sich daraus ein nennenswerter Umsatzfaktor entwickelt, ist noch völlig offen. Aber als plattdeutscher Verlag sind wir froh darüber, dass wir an dieser aktuellen Entwicklung auf dem Buchmarkt teilhaben können“, sagte der Inhaber des Quickborn-Verlags, Peer Marten Scheller, gegenüber dem Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen.
Quelle: Börsenblatt Wikipedia