Das wird teuer, Lady! Autor und Verlegerin drohen Literaturblog mit Klage

Am 16. November 2011 hat Myriel auf ihrem Literaturblog „Bücherzeit“ eine Rezension zu einem im Februar 2011 im Roder Verlag erschienen Roman von John Asht veröffentlicht. Da sie sich mit den vielen „Ungereimtheiten“ und der „schwerfälligen Sprache“ in dem über 900 Seiten starken „Ziegelstein“ nicht länger quälen wollte, hat sie nach 90 Seiten „Twin-Pryx. Zwillingsbrut“ abgebrochen.

Nun ist verständlicherweise kein Autor begeistert, wenn ein Rezensent sein monumentales Werk nicht zu Ende lesen kann. Aber wer will ihn dazu zwingen? Letztendlich ist doch die Wahrnehmung eines jeden Buches reine Geschmackssache. Auch an diesem Roman scheinen sich die Geister zu scheiden, denn alle vier Kundenrezensionen haben ihn bei Amazon mit 5 Sternen bewertet.

Warum sich der Autor John Asht und die Verlegerin Antje Roder jedoch anmaßen, Muriels Fazit nicht nur in Frage stellen, sondern sie auf beleidigende Art und Weise diffamieren und mit Klage drohen, ist unfassbar.

Na ja, von einer 23-jährigen Fantasy-Leserin, die mit gehobener Literatur überhaupt nichts anfangen kann, erwarte ich auch nicht mehr als eine solch†™ unqualifizierte Pseudo-Rezi.
Mädel, schreib†™s dir hinter die Ohren: Phantastische Literatur ist nicht „Fantasy†œ.
Also, tu uns allen einen Gefallen und bleib bei deinen Zwergen und Elfen †“ für mehr reichts nicht!
„, kommentierte John Asht am 17.12.2011 einen Monat nach der Veröffentlichung die Rezension.

Doch damit nicht genug, denn gut dreieinhalb Stunden später schrieb er folgendes: „… außerdem werde ich „Myriel†œ und „Bücherzeit†œ von meinem Rechtsanwalt gerichtlich ahnden lassen †“ denn mir sieht diese Einrichtung sehr suspekt aus †“ etwa so, wie von gewissen Leuten bezahlt, um einem Autor zu vernichten. Das wird teuer, Lady!

Noch suspekter wird die Angelegenheit, als die Verlegerin Antje Roder höchstpersönlich der Bloggerin nur einige Stunden später ausführlich erklärt, wie sie eine Rezension zu verfassen hat. Auch sie unterstellt Myriel, dass es natürlich bequem sei, so schön anonym einen Verriss zu posten. Man müsse ja dem vermeintlichen „Gegner†œ dabei nicht in die Augen schauen. Das sei nicht gerade mutig, aber eben einfach. Auf diese Weise könne man auch wunderschön sogenannte „Freundschaftsdienste†œ erfüllen und sich zum Handlanger anderer machen. Allerdings besitze jeder Verlag und auch jeder Autor die Handhabe, eine feindliche und destruktive Kampagne ahnden zu lassen, sodass dann vor der Staatsanwaltschaft auch der Deckname nichts mehr nütze. Die Person werde identifiziert und zur Rechenschaft gezogen.

Hat denn Frau Roder noch nie etwas von Artikel 5 des Grundgesetzes gehört?

Zum Glück bleibt Myriel gelassen und hat in mittlerweile fast 150 Kommentaren viel Zuspruch erhalten. Fast alle sind über das Vorgehen von Autor und Verlegerin empört, entsetzt und distanzieren sich öffentlich von ihnen.

Aber John Asht ist noch nicht fertig mit Myriels Bücherzeit und lamentiert heute auf seinem Blog über die guten alten Zeiten, als es noch echte Literaturkritiker gab. Unter der Headline Literatur-Kriminalität im Internet erzählt er eine unheimliche Geschichte, die von Rache für ein verschmähtes Manuskript, nicht geflossenen Geldern, gezielter Geschäftsschädigung wider besseren Wissens und einer Anzeige wegen Verstoßes gegen § 15 UWG „Geschäftlicher Verleumdung“ handelt.

Diesen Beitrag veröffentlichte der Autor heute ebenfalls auf Facebook und zwar direkt in die Gruppe „Schreiben & Lektorieren & Verlegen“.

Die Autorin Claudia Martini kommentiert dazu: „das alles hier hättest du dir lieber schenken sollen, damit schadest du nur dir selbst, deinem Werk und sogar ein bisschen uns anderen Autoren!“

John Asht sieht das allerdings ganz anders: „im Gegenteil – der Verkauf läuft gerade deswegen prima – die Leute kaufen jetzt TWIN-PRYX, lesen es und geben mir Recht: der Roman ist SUPER, sagen sie – allerdings nichts für Greenhorns…und ich bekomme Inbox soviele Zusprachen von Autoren die es ebenfalls satt haben, Geschenke und Gelder an kriminelle Rezensenten zu zahlen für positive Kritik. Genug ist Genug! Literaturkritiker haben neutral und objektiv zu sein! Was ich sehr verwerflich und abscheulich finde, ist dieses Meutegebaren von Halbstarken – das sind die Pseudeliteraten, die sich gegenseitig die Werke loben ohne sie überhaupt gelesen zu haben – so ziehen sie auch über andere her, ohne überhaupt zu wissen um was es geht. Unreif & Lächerlich!

Alles nur virales Marketing auf Kosten von Myriels Literaturblog?  Ich werde auf jeden Fall kein Buch aus dem Roder Verlag lesen, geschweige denn von dem Autor!