Tagebucheintrag vom 23. Februar 1944
„Fast jeden Morgen gehe ich auf den Dachboden hinauf, um die stickige Luft aus meinen Lungen zu pusten. Vom meinem Lieblingsplatz aus auf dem Boden, sehe ich hinauf in den blauen Himmel und in den kahlen Kastanienbaum, an dessen Zweigen kleine Tropfen wie Silber glitzern. Und ich sehe die Möwen und die anderen Vögel, wie sie im Wind gleiten. So lange wie dies existiert, so dachte ich, werde ich leben mögen, um dies zu sehen, diesen Sonnenschein, diesen wolkenlosen Himmel. Solange dies andauert, kann ich nicht unglücklich sein.“
Ein knappes Jahr, nachdem Anne Frank diese Zeilen am 23. Februar 1944 in ihr Tagebuch schrieb, starb sie im KZ Bergen-Belsen.
Der Anne-Frank-Baum ist eine Weiße Rosskastanie, die im Tagebuch der Anne Frank ausführlich geschildert wurde. Dieser große dicke Baum war eines der wenigen Stückchen Natur, die das junge Mädchen vom kleinen Hinterhaus aus sehen konnte, in dem sie sich zusammen mit ihrer Familie während der Nazi-Okkupation der Niederlande versteckt hielt.
Zitatstellen aus ihrem Tagebuch belegen, dass der Anblick des Baumes Anne mit Hoffnung erfüllte und ihr Trost spendete. Der Baum, dessen Alter auf 150 bis 170 Jahre geschätzt wird, wird als einer der ältesten Kastanienbäume in Amsterdam vermutet. Der Baum hat während der letzten Jahre sowohl einen Pilz- als auch einen Mottenbefall verkraften müssen. Aber nach einigen erfolglosen Rettungsversuchen hat der Stadtrat von Amsterdam am 14. November 2006 verkündet, dass er eine Entscheidung über die Zukunft des Baumes treffen wird.
Nach eingehenden Beratungen haben sich die Stadt Amsterdam, die Anwohner, die „Bomenstichting†œ (Baumstiftung), das Anne Frank Haus und der Grundstückseigner darauf geeinigt, den Baum zu erhalten.
Bis Ende Mai 2008 wird die Krone noch einmal zurückgeschnitten, es wird eine Kronenverankerung angebracht, und der Baum wird eine Stützkonstruktion erhalten. So kann die Kastanie noch fünf bis fünfzehn Jahre stehen bleiben. Die Stiftung „Support Anne Frank Tree†œ übernimmt die Verantwortung für diese Maßnahmen.
Ich war wirklich gerührt, als ich das gelesen habe.
ah Nina, freue mich, dass du da bist. Seit meinen Ausführungen zum Prekariat haben irgendwie alle das Weite gesucht 🙂
Was hat dich berührt, dass die Kastanie stehen bleibt, oder die Tagebucheintragung? Vermute mal, du meinst die Tagebucheintragung.
Ihre Gedanken und ihre Kastanie haben überlebt, sie leider nicht. Auch nach so langer Zeit ist das Schicksal von Anne Frank unvergesslich.
Liebe Grüße
Ach nee, ich bin schon nicht weg. 😉 LG tinius
wow, du bis ja eine Nachteule 😉