Moby Dick von Herman Melville

Kurzbeschreibung
Die Geschichte des sagenumwobenen weißen Wales und seines von grenzenlosem Hass getriebenen Jägers Kapitän Ahab ist ein moderner Mythos. Der besessene einbeinige Walfänger und der geisterhafte Wal liefern sich einen geradezu archaischen Kampf auf Leben und Tod. Die Neuübersetzung, für die Matthias Jendis mit dem renommierten Rowohlt-Preis ausgezeichnet wurde, erfasst Melvilles Sprache erstmals in ihrer unendlichen Vielstimmigkeit, in ihrem Pathos und in ihrer Präzision. Auch der sorgfältige wissenschaftliche Apparat dieser Ausgabe setzt Maßstäbe.

Inhalt
Moby-Dick beginnt mit einem der berühmtesten ersten Sätze der Weltliteratur: „Call me Ishmael†œ („Nennt mich Ismael†œ). Es folgt die Ich-Erzählung des Matrosen Ismael (sein voller Name wird nie genannt), der ursprünglich aus einer guten Familie stammt, sich aber aus Gründen der Innerlichkeit (weil ihm in der über ihn hereinbrechenden Alltäglichkeit unerträglich schwermütig wird) entscheidet, als einfacher Matrose zur See zu fahren. Er selbst spricht von einem unbändigen Drang in ihm, der ihn überkomme, wenn er des Festlands überdrüssig sei. Ismael hat bereits einige Fahrten auf Handelsschiffen hinter sich, will nun aber auf einem Walfänger anheuern.

Auf dem Weg zur Walfängerinsel Nantucket an der amerikanischen Ostküste steigt Ismael in New Bedford in der Herberge des ominösen Peter Coffin ab, wo er den Harpunier Queequeg kennen lernt. Queequeg ist ein über und über tätowierter Südseeinsulaner, ein Kannibale, der sich trotz seines zunächst furchteinflößenden Äußeren jedoch bald als Idealbild des „edlen Wilden†œ oder, in Melvilles Worten, „ein George Washington im Gewand eines Kannibalen†œ erweist. Ismael und Queequeg werden bald zu Blutsbrüdern.

In Nantucket heuern beide auf einem bizarr dekorierten Walfänger an, der (vorbedeutungsvoll) nach dem ausgerotteten Stamm der Pequot-Indianer benannt ist; auch die Warnungen des alten Elijah (möglicherweise ein Verrückter, möglicherweise ein Seher †“ der Prophet Elija ist in der Bibel der Gegenspieler König Ahabs) vor dem Kapitän des Schiffes stellen die Reise unter kein gutes Vorzeichen.

Die Fahrt beginnt an Weihnachten. Der Kapitän Ahab lässt sich anfangs nicht an Bord blicken. Erst nach einiger Zeit auf See kommt er aus seiner Kabine und erklärt der Mannschaft anlässlich einer überaus pathetischen, der Manipulation seiner Untergebenen dienenden, Szene das wahre Ziel der Fahrt. Er will Moby Dick, den weißen Wal, der ihm das Bein abriss, jagen und erlegen. Als Anreiz für die Mannschaft nagelt er eine Golddublone an den Hauptmast, die derjenige erhalten soll, der den Wal als erster sichtet. Die Mannschaft, aufgeheizt durch den charismatischen und wahnsinnigen Kapitän, schwört sich auf Ahab und dessen Ziel ein.

Ahabs einziger wahrer Gegenpart ist der erste Obermaat, Starbuck, ein kühner und erfahrener Seemann, der nüchtern und rational denkt und durch seine Religiosität auffällt. In der Folge kommt es zu mehreren Konfrontationen zwischen Ahab und Starbuck. Einmal erwägt Starbuck sogar heimlich, Ahab zum Schutze der Mannschaft zu töten, lässt aber im letzten Moment davon ab. Die Mannschaft der Pequod stammt aus allen Teilen und Schichten der USA und der Welt. Neben einem Indianer und zwei schwarzhäutigen Afrikanern sind Seeleute aus Holland, Frankreich, Island, Malta, Sizilien, den Azoren, China, der Isle of Man, aus dem Nahen Osten, aus Tahiti, Portugal, Dänemark, England, Spanien und den Philippinen an Bord. Das Schiff bildet die Vielfalt der Welt als Mikrokosmos ab.

Nachdem das Schiff das Kap der Guten Hoffnung umrundet hat, erfolgen mehrfache Sichtungen von Walen, die auch von der Mannschaft gejagt und erlegt werden. In diesem Zusammenhang werden Fang und Verarbeitung der Wale sachgerecht und detailliert beschrieben. Unterbrochen wird die Fahrt regelmäßig durch Begegnungen mit anderen Schiffen, deren Kapitäne Ahab jedes Mal nach dem Verbleib des Weißen Wales befragt. Im letzten Teil des Romans wird Queequeg todkrank. Auf seinen Wunsch hin wird ihm ein Sarg gezimmert. Letztlich überlebt Queequeg (weil er noch Dinge zu erledigen habe, wie er selbst behauptet), und sein Sarg wird als Ersatz für den verlorengegangenen Rettungsring genutzt. Nach einer Fahrt durch den Indischen Ozean und durch die indonesischen Inseln bekommt die Pequod östlich von Japan endlich Kunde von einer Sichtung des Weißen Wals. Die Jagd auf ihn dauert drei Tage. Dabei wird Ahab von Moby Dick unter Wasser gezogen, und der Wal rammt und versenkt die Pequod. Als einziger überlebt Ismael die Katastrophe. Er rettet sich auf den Sarg Queequegs und wird später von einem Walfänger entdeckt.

Klappentext
„Lest dieses ungeheure Buch.“
Joachim Kalka, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Matthias Jendis‘ gelungene Übersetzung, die sich erstmals auf einen gesicherten Originaltext bezieht, stellt sich auf die Seite der Lesbarkeit – aber nicht in einem trivialen Sinne der Nivellierung des Fremden … Sie beeindruckt durch eine genaue Herauspräparierung der vielen Einzelformen und Sprachfelder, derer sich Melville bedient, der chronikalischen, theatralischen, juristischen, theologischen und so weiter; zu den Einzelheiten findet man noch einen wertvollen, über hundert Seiten langen Kommentaranhang von Daniel Göske, dem Herausgeber der Werkausgabe.“
Joachim Kalka, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Über den Autor
Herman Melville (1819 bis 1891) stammte aus einer verarmten New Yorker Familie. Er ging früh zur See und verdingte sich als Matrose, unter anderem auch auf Walfängern. Seine Reisen führten ihn bis in die Südsee. 1844 kehrte er in die USA zurück, lebte als freier Schriftsteller und war von 1866 bis 1885 als Zollinspektor in New York tätig. Der Romancier und Autor von Kurzgeschichten und Lyrik gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller. Sein Meisterwerk „Moby-Dick“ zählt zu den Klassikern der Weltliteratur.

Quelle: Wikipedia

8 Gedanken zu „Moby Dick von Herman Melville

  1. Eine tolle Geschichte und überhaupt ein tolles Buch, das ich unbedingt nochmal lesen muss – steht irgendwo auf meiner langen Leseliste 😉

  2. hi Marcel,
    stimmt, ich will es auch unbedingt noch lesen – war als Jugendliche total begeistert von dem Film! Meine Güte, ich glaube ich habe sogar davon geträumt 😉
    LG

  3. hi anne,
    dachte du weilst in deiner Heimat und wippst mit den Füßen zur Country-Musik 😉
    Vielen, vielen Dank für den Link, das wäre ja vielleicht etwas für mich um meine miesen Englischkenntnisse aufzumöbeln!
    LG

  4. hi dolcevita, dsl macht’s möglich. selbst am steg in kroatien hatten wir w-lan. ich bin noch etwas unetschlossen ob ich die errungenschaft der grenzenlosen telekom-erreichbarkeit durchweg gut finden soll. irgendwer surft dauernd, und das nervt manchmal. z.b.: meine 7-jährige nichte spielt rund um die uhr ein spiel in dem sie wesen durchfüttert und sachen für sie kauft, was leider nicht kostenlos ist, aber was sind 20, 30 dollar schon für eine siebenjährige? lauter abzocker da draußen.
    umso erfreuter bin ich darüber, was es alles schon alles kostenlos gibt. sprich melville. nur: wer erfindet das spiel in dem man moby dick füttert und einkleidet ;-)?
    nee, unterm strich bin ich begeistert: die infrastruktur macht es deutlich leichter, beruf und familie unter einen hut zu bringen.

  5. wem sagst du das, wir haben auch schon sehr sehr viele Dollar ins Netz gesteckt, denke da auch an diverse Handy-Rechnungen der Kids (dafür hätten wir vielleicht insgesamt schon mal den einen oder anderen Urlaub buchen können) 😉
    Na ja, aber grundsätzlich bin ich auch ein absoluter Fan dieser Art von Globalisierung und freue mich darüber z.B. den Melville eben kostenlos genießen zu können.
    Meine Tochter pustet und schreit momentan in ihren Nintendo DS, da frage ich mich ebenfalls, wer so einen Schmarrn erfindet.
    Wünsche dir weiterhin eine wunderschöne, ereignisreiche, sonnige, abenteuerliche Zeit in deiner Heimat, bis bald hoffentlich mal,
    liebe Grüße!

  6. noch nicht das Buch gelesen es ist so berühmt und alle sagen dass es klasse ist es ist höchste Zeit dass ich dieses Meisterwerk lese Grüße, mia

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