Britischer Krimi-Autor R. J. Ellory rezensiert eigene Bücher und verreißt Kollegen

Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, hat der erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete britische Krimi-Autor R. J. Ellory zugegeben, Rezensionen für seine eigenen Romane geschrieben zu haben. So bezeichnete er seine Bücher unter verschiedenen Pseudonymen bei Amazon als „moderne Meisterwerke“, sich selbst als „großartiges Genie“ und vergab fünf Sterne. Krimis von konkurrierenden Autoren wurden dagegen mit Verrissen bedacht.

Gefälschte Buchbesprechungen sind im Internet weit verbreitet und die Leser sollten sich der „betrügerischen“ Praktiken einiger Schriftsteller bewusst sein„, warnt eine Gruppe von führenden britischen Autoren in einem offenen Brief in der britischen Zeitung The Telegraph. 49 Autorinnen und Autoren, darunter Ian Rankin, Lee Child und Val McDermid, verurteilen darin die „hinterhältige Taktik“ von Kollegen wie R. J. Ellory. Ein weiterer Krimi-Autor, Stephen Leather, hat ebenfalls zugegeben, mit verschiedenen Online-Identitäten seine eigenen Romane herausragend zu bewerten.

Diese „Fake-Identitäten“ verursachen einen unermesslichen Schaden in der Verlagswelt„, heißt es weiter in dem offenen Brief, „nur eine ehrliche und herzliche Bewertung, gut oder schlecht, enthusiastisch oder missbilligenden kann diese verlogenen Stimmen übertönen und diese hinterhältigen Taktiken in den Hintergrund drängen.

Der 47-jährige, in Birmingham lebende R. J. Ellory, soll sich mittlerweile entschuldigt haben, stand aber für eine Stellungnahme beim Telegraph nicht zur Verfügung.

6 Gedanken zu „Britischer Krimi-Autor R. J. Ellory rezensiert eigene Bücher und verreißt Kollegen

  1. Oh ja, an DEN EINEN musste ich auch denken.

    Aber ich frage mich echt, warum ein doch scheinbar erfolgreicher Autor zu solchen Mitteln greifen muss? Seine eigenen Bücher zu rezensieren ist ja noch einigermaßen im Rahmen (ob man das nun selber macht oder den ganzen Freundeskreis dazu anstiftet kommt ja aufs gleiche raus) aber dann noch andere Autoren, die man teils auch noch persönlich kennt negativ zu rezensieren, dass ist schon ziemlich hart!!!

    Klar auch schlechte Werbung ist Werbung … aber sollte man da wirklich seinen Ruf aufs Spiel setzen?

  2. Wahrscheinlich hat er sich richtig gefreut, als er diese negativen Rezensionen seiner Konkurrenz verpasst hat. Aber ich verstehe überhaupt nicht, warum er sich derartig geoutet hat, wäre allerdings froh, wenn hierzulande auch mal endlich jemand seine „Untaten“ gestehen würde. 😉
    LG

  3. Ich verstehe auch nicht warum er alles zugegeben hat. Okay, es wird berichtet, dass ein paar der Autoren nachgeforscht haben, vielleicht war es eine Flucht nach forne. Bei unserer deutschsprachigen Version davon scheint es ja super zu laufen, die Bücher verkaufen sich anscheinend gut. Ab und an schau ich da mal bei Amazon vorbei und es wird oft angezeitgt „Nur noch 3 Stück auf Lager“.

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