Der schönste erste Satz von James Clavell

James ClavellDas junge, von panischer Angst getriebene Mädchen galoppierte ventre-à-terre über unsichere Fußpfade durch die Reissümpfe- und felder in Richtung Küste zurück, die eine halbe Meile entfernt war.

Gai-Jin von James Clavell

24 Gedanken zu „Der schönste erste Satz von James Clavell

  1. moin 🙂
    1000 Seiten? Meine Güte, hast du die gelesen? Danke für deinen Neuvorschlag, lieber Christoph. Ist bestimmt was Asiatisches, oder sind die Reisfelder eine Falle? Bis später, wünsche auch einen schönen Tag…

  2. Moin allerseits,

    ich komme erst jetzt zur Kenntnisnahme des ersten Satzes und hab momentan auch noch keine Zeit, mich damit zu befassen.

    Aber Reisfelder gibts auch in Europa, möchte ich meinen.

    @ dolcevita

    Jaha, jetzt sehe ich den Link zu den Regeln auch – aber gestern abend war da auf meiner Seite noch nicht von Regeln zu sehen, ich hab ja nachgeschaut. Muß ich mich aber später mit befassen.

  3. Hallo Christoph,

    ja danke 🙂
    Das Schlimme ist, daß ich noch immer schlafe.

    Trotzdem hab ich eben spaßeshalber mal eine kurze Google-Stichprobe gemacht mit Fußpfaden, Reissümpfen und Küste. Und hab nichts gefunden. Leider will ich ja nicht sagen, denn es macht ja Spaß, wenn ein Satz nicht so leicht zu finden ist. Aber jetzt muß ich trotzdem mal was arbeiten, vielleicht guck ich gegen Mittag mal weiter nach.

  4. Guten Morgen!

    Also, das klingt ja mal spannend. Wohl eher ein Krimi oder Thriller, plus ein gewisses internationales Flair. Könnte Asien sein, aber auch Europa, etwa Nord-Italien. In Amiland gibts, jedenfalls in meiner Vorstellung, keine Küste mit Reisfeldern. Die „unsicheren Fußpfade“ sprechen wohl eher für Asien, das gallopierende Pferde eher für Europa. Hmm. Ach, ich wage gleich mal einen Tipp ins Blaue: Irgendwas von John le Carre?

  5. @ Peter

    Im Leben nicht John le Carre, da mach ich jede Wette. Bei dem galoppiert niemand, Mädchen schon gar nicht.

    Aber ich soll ja nicht wetten, sondern arbeiten.

  6. @ Christoph

    Um meinen Vermutungen mal ein wenig Kontur zu verleihen:

    – Ich vermute, wir haben es mit einem angloamerikanischen Verfasser/Verfasserin zu tun (wegen der Meile);

    – Ort der Handlung müßten demnach entweder die USA (Louisiana oder Kalifornien = küstennahe Reisanbaugebiete) oder Indien oder Südostasien sein, wo ja zuzeiten die Engländer und die Amerikaner jeweils sehr massiv auftraten. Indien und Südostasien sind natürlich ein weites Feld, um mal wieder mit Fontane zu sprechen.

    – Zeit der Handlung sollte nach 1900 sein, wegen des reitenden Mädchens. Ich glaube jedenfalls nicht, daß es sich hier um einen Ritt im Damensitz handelt.

    So Christoph, jetzt wäre es nett, wenn Du verrätst, wo ich richtig oder falsch liege.

  7. Ok, dann kommen hier weitere Tipps und Antworten:
    @Anjelka, stimmt, man könnte den Verfasser als angloamerikanisch einstufen.
    Die Handlung spielt in Südostasien, allerdings vor 1900 und dann natürlich im Damensitz.
    @Dolcevita, Deine Autorinnen haben doch keine 1000-Seiten-Werke geschrieben, oder?
    Freut mich, dass Ihr es noch nicht entdeckt habt, Grüße..

  8. oooops, stimmt, dann war ich wohl mal wieder zu voreilig und unüberlegt 🙂
    ich habe da so eine Idee! Spielt die Handlung 19. Jahrhundert, wurde aber im 20. geschrieben?

  9. guck guck Christoph, dann kann es nur Gai-Jin von James Clavell sein – ich denke sein letztes Buch, ich kenne sonst niemanden, der so dicke Wälzer über Südostasien geschrieben habe könnte…

  10. Ah ja, dolcevita, sehr gut, das klingt plausibel!

    An Clavell hatte ich auch schon gedacht, das heißt, ich hätte gern an ihn gedacht, aber mir fiel weder sein Name noch der Titel des dicken Buches von ihm ein, das im Regal nicht mehr da steht, wo es immer stand. Das war nämlich „Shogun“. Ich schätze, der Mann an meiner Seite hat es bei einer seiner unseligen Buchsortieraktionen wegsortiert und damit meine Raterei sabotiert. Buchsortieren ist noch schlimmer als unter den Tisch schubsen.

  11. @ dolcevita und alle anderen

    Ich hab mir jetzt weisungsgemäß mal die Regeln angeschaut und dazu an Stellen, die mir änderungsbedürftig erscheinen, meine Anmerkungen zwischen * * gesetzt. Was meint Ihr dazu?

    – Jede/r darf teilnehmen.

    – Berechtigt für einen Neuvorschlag sind diejenigen, die *zuerst* den aktuellen Satz einem Buch unter Angabe von AutorIn und Titel zuordnen können.

    – Der erste Satz vom Vorwort darf nicht verwendet werden.
    *Was ist eigentlich mit Motti und dergleichen vorangestellten Texten, die nicht eindeutig einem anderen Autor als Zitat zugeordnet werden können? Als Beispiel fällt mir grad „Berlin Alexanderplatz“ von Döblin ein, wo jedem Kapitel ein paar einführende Sätze vorangestellt sind.*

    – Am besten eignen sich Klassiker der Weltliteratur. Wir hatten es mit den Anfängen von Faust, oder dem verfälschten Anfang von Oscar Wildes †œBildnis des Dorian Gray†, oder mit einem völlig unbekannten Werk von Fritz Walther zu tun hatten. Faust und Wilde waren natürlich sofort offensichtlich, also zu einfach, während dieses Fritz-Walther-Buch uns ewig beschäftigt hat. Das war zwar lustig, im Endeffekt allerdings nicht ganz passend, weil es einfach sehr wenig mit Literatur zu tun hat. Das eigentlich Schwierige daran ist, Bücher oder Autoren von Bedeutung zu finden, die nicht auf Anhieb im www zu finden sind.
    *Ich fürchte, „Klassiker der Weltliteratur“ sind dank Google leider das, was sich am wenigsten eignet, auch wenn sie natürlich thematisch am passendsten sind. Ein Anfänger in diesem Metier wäre aber bestimmt enttäuscht, wenn er im Vertrauen auf diesen Rat einen entsprechenden Satz wählt und damit sofort vom Platz gegoogelt wird. Man sollte unter diesem Punkt also vielleicht definieren, ab wann die Abweichung vom herkömmlichen Literaturbegriff (im Sinne von Belletristik) zu groß wird, um sie für einen ersten Satz noch zu tolerieren. Mit Fritz Walter war die Grenze also offenbar überschritten. Aber wo liegt sie?*

    – Die Sätze dürfen nicht verfälscht werden.

    – Markante oder verräterische Namen *und Begriffe* im Text dürfen durch drei Punkte ersetzt werden.

    – Erzählbände und Versepen sind *unter Umständen [„unter Umständen“ ist eine unglückliche Formulierung in einem Regelwerk – kann man da nicht gleich klären, unter welchen Umständen nicht? Wobei mir spontan keine Umstände einfallen.]* möglich.

    – Der Satz muss betreut werden. Das heißt, der Aufgabensteller sollte möglichst zeitnah die Fragen der Mitspieler moderieren.
    *Eventuell sollte man hier noch eine etwas genauere zeitliche Vorgabe machen? Ich meine, man kann von niemandem erwarten, daß er stündlich zur Betreuung zur Verfügung steht. Und mir fällt es beispielweise schwer, am Samstag vor 12 Uhr zu betreuen (aber gut, wenn man mich dazu verpflichten würde …). Aber andererseits, so alle 6 Stunden sollte vielleicht schon mal betreut werden, oder?*

  12. @Dolcevita, bravo, völlig korrekt und erstaunlich, habe gehofft Euch etwas länger zu beschäftigen, wie bist Du so schnell darauf gekommen? – guten Appetit bei Deinem Keks 🙂
    Der Text geht übrigens folgendermaßen weiter: Die Nachmittagssonne brannte heiß. Sie ritt im Damensitz und vermocht sich, obwohl sie eigentlich eine gute Reiterin war, kaum im Sattel zu halten. Den Hut hatte sie verloren, ihr grünes Reitkleid nach der neuesten Pariser Mode war blutbesudelt und von Brombeersträuchern zerfetzt, ihr langes, lohfarbenes Haar wehte im Wind.
    @ Anjelka, ich mag es auch nicht, wenn jemand mein Bücherregal verändert.

  13. @ Christoph

    🙂 Na immerhin, meine Annahme war genaugenommen gar nicht sooo daneben – daß man so einen Parforceritt normalerweise nicht im Damensitz unternimmt, scheint wenigstens zu stimmen: „Sie ritt im Damensitz und vermocht sich, obwohl sie eigentlich eine gute Reiterin war, kaum im Sattel zu halten.“

  14. hm, *mampf und danke Christoph, war fast am Verhungern 🙂
    @Anjelka, das ist schon großartig, wie genau du liest! Ich bin eigentlich nur den 1000-Seiten-Hinweis darauf gekommen, na ja und dann natürlich über deine Fragen und Christophs Antworten. Ich habe auch irgendwann einmal Shogun gelesen und finde es nicht mehr. Allerdings traut sich hier niemand mein Bücherregal auszumisten 🙂 Ich denke ich habe es irgendwann verliehen und nicht wieder zurück bekommen. Inzwischen schreibe ich Listen wer wann welches Buch mitgenommen hat und bin dann auch so frei die Leute zu erinnern, bzw. zu fragen wie es denn gefallen hat.
    Vielen Dank für deine Gedanken und Ausführungen zu den Regeln. Das war übrigens nicht als Weisung sondern als Bitte gedacht, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass du sehr strukturiert bist. Mir fallen solche Dinge, trotz meiner vielen Kinder, die mir permanent Regeln abverlangen, ganz schön schwer. Aber ich denke so passt es schon, werde noch das eine oder andere von deinen Vorschlägen einbauen und der Rest wird sich ergeben. Du hast dich doch auch als Newbie ganz gut und schnell zurecht gefunden. Ich denke der Hinweis auf Fritz Walther muss genügen, wenn es darum geht eine Grenze zur Literatur zu ziehen. Vielleicht werfen wir die Erzählbände und Versepen ganz raus, was meinst du? Und ich denke, wir können es bei „zeitnah“ belassen und wollen niemanden nötigen samstags vor 12 Uhr den Wecker zu bemühen 🙂
    Ich danke dir nochmals ganz herzlich für deine Mitarbeit, liebe Grüße..
    P.S.: eigentlich sollte logisch sein, dass einführende Sätze, die nichts mit eigentlichen Inhalt zu tun haben, nicht verwendet werden dürfen, oder meinst du wirklich das muss ausdrücklich erwähnt werden?

  15. 😆 (Dies ist ein Test, hier soll jetzt ein Gelächter-Gesicht stehen.)

    Hallo dolcevita,

    😉 wahrscheinlich bin ich etwas überstrukturiert.
    Du hast schon recht, „zeitnah“ sollte für höfliche Menschen genügen und sie daran hindern, nach Einstellung des Satzes erstmal in Urlaub zu fahren.

    Mit dem vorangestellten Text ist es so eine Sache – mein erster Versuch (Dos Passos) enthält genau solche, im Druck kursiv und abgetrennt gesetzten Passagen vor den Kapiteln, und ich war mir nicht sicher, was ich da nehmen soll. In dem Fall hab ich aber diesen ersten Kursivsatz genommen. Bei „Berlin Alexanderplatz“ bin ich dann wieder darauf gestoßen, würde aber in dem Fall eher dazu neigen, diese Eingangssätze nicht dem Haupttext zuzurechnen und hab es dann aus Unsicherheit gar nicht genommen (was allerdings auch gut war, denn mittlerweile weiß ich ja, daß ich damit im Handumdrehen aufgeflogen wäre).

    Aber gut, ich hab einfach alle denkbaren Problemfälle gedanklich einbezogen – wo ich nun einmal im Leben an der Entscheidung über ein Regelwerk von quasi der Tragweite des Grundgesetzes mitzuwirken die Ehre habe (das mit der „Weisung“ war schon klar, ich mache bei weitem nicht so viele Smilies in meine Schriebe, wie ich es für eine garantiert fehlerfreie Kommunikation müßte – mal nur so als grundsätzliche Randbemerkung).

    Das mit den Verleihlisten ist keine schlechte Idee, die hatte ich auch schon mal, aber das ist dann ganz schnell wieder versandet. Mit meiner Strukturiertheit ist es nämlich im wirklichen Leben bei weitem nicht so weit her, wie ich hier anscheinend den Eindruck erweckt habe (deshalb auch neulich meine Trennung des „richtigen Lebens“ vom „falschen“, was aber eigentlich eine Anspielung auf Havel war – oder hat der’s gar gesagt?).

    Und zuguterletzt, bevor ich den Mann an meiner Seite als Tischschubser und Buchsortierer völlig desavouiere: Shogun ist SEIN Buch, und er sortiert nur seine Bücher weg. 😉
    (Aber ich wußte trotzdem, daß es jahrelang da oben gestanden hatte.)

    Na dann, ich hab meinen nächsten ersten Satz diesmal schon vorbeugend rausgesucht, jetzt muß ich nur noch einen raten.
    Ohgottohgott, womöglich steht schon wieder einer drin und ich weiß es nur noch nicht …

  16. Nein, kein erster Satz da.

    Okay, dann bedanke ich mich noch herzlichst für das mir zuteil gewordene Lob (hatte ich eben vergessen) und verabschiede mich für heute.

    Gute Nacht allerseits!

  17. Na, dann bin ich ja jetzt und hier zu spät. Glückwunsch!

    Trotzdem, die Gelegenheit zum Klugscheißen lasse ich mir nicht entgehen: Das mit dem „falschen“ und „richtigen“ Leben war Adorno 😉

  18. Schockschwerenot – Du hast ja so recht, Peter!
    Gut geschlaumeiert.
    Wie bin ich denn bloß auf Havel gekommen?

    Egal – rate doch schon mal den neuen Satz, ich komme leider die ganze Zeit noch nicht dazu, mich mit ihm zu befassen (bzw. die Bestsellerlisten zu sichten, auf denen ja die Lösung zu finden sein soll).

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