Hört her! nun fangen wir an.
Die Schneekönigin von Hans Christian Andersen
Hans Christian Andersen, geboren am 2. April 1805 in Odense auf der dänischen Insel Fünen, gestorben am 4. August 1875 in Kopenhagen, ist der wohl berühmteste Dichter und Schriftsteller Dänemarks.
Nach dem Tod seines Vaters ging er mit 14 Jahren nach Kopenhagen und bemühte sich, dort als Schauspieler zum Theater zu kommen. Nachdem ihm das jedoch nicht gelang, versuchte er sich ebenso vergeblich als Sänger, verfasste aber auch schon erste kleine Gedichte. Schließlich nahm ihn Konferenzrat Jonas Collin, der damalige Direktor des Königlichen Theater Kopenhagen (Kongelige Teater), in seine Obhut und in sein Haus auf. Dort fühlte er sich besonders zu dem Sohn seiner Gasteltern, Edvard Collin, hingezogen, den diese Zuneigung jedoch eher befremdete und der diese nicht erwiderte. Die jüngste Tochter Louise Collin wurde ihm eine schwesterliche Freundin, der er sehr zugeneigt war. Beide erlebten sich als Seelenverwandte. Von der Theaterdirektion unterstützt und durch König Friedrich VI. gefördert, konnte er von 1822 bis 1826 bei Rektor Meissling eine Lateinschule in der kleinen Provinzstadt Slagelse, von 1826 bis 1828 eine weitere Lateinschule in Helsingør und anschließend die Universität Kopenhagen besuchen. Am Ende seiner Schulzeit schrieb er das Gedicht „Das sterbende Kind†œ. Dieses wurde als kleines Meisterwerk anerkannt, in dem der Autor die Welt aus den Augen eines kleinen Kindes betrachtete, was insgesamt für sein Schaffen kennzeichnend wurde. Das Gedicht ist danach in vielen Ländern veröffentlicht worden.
Andersen war einmal in seinem Leben einer Frau in tiefer Liebe zugetan. Es war Riborg Voigt, die Schwester des Studienfreundes Christian Voigt, durch den er sie kennen lernte. Er hatte sich sogleich unsterblich in sie verliebt, doch war sie schon einem anderen Manne versprochen. Ihren Abschiedsbrief trug er zeitlebens in einem Ledersäckchen auf dem Herzen und es wurde bei seinem Tode auch gefunden. Andersen hatte diese tragische Liebesgeschichte in seinem Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ verarbeitet.
Nachdem Riborg geheiratet hatte, unternahm Andersen mehrere Reisen nach Deutschland, England, Italien, Spanien und in die Türkei. Unter dem Einfluss der italienischen Landschaft entstanden dann die ersten Texte, die sehr an die Kleine Meerjungfrau erinnern. Die Beschreibung der Welt in dem gleichnamigen Märchen zeigt die italienischen Einflüsse deutlich.
Auf seinen insgesamt 30 großen Reisen kam er 32 Mal nach Dresden und 15 Mal nach Maxen bei Dresden, wo er seine Freunde, die Mäzenen Friederike und Friedrich Anton Serre besuchte. Dort schrieb er auch: „Des Herzens Sonnenschein in Sachsen, er strahlt am schönsten doch in Maxen“.
Später lernte er noch weitere Frauen kennen, die ihm alle schwesterliche Freundinnen waren: Henriette Wulff, Tochter des Kommandeurs und Gönners P.F. Wulff, ferner Sophie Ørsted, Tochter des Entdeckers des Elektromagnetismus Hans Christian Oersted, und Jenny Lind, auch schwedische Nachtigall genannt, die er sehr verehrte. Sein Leben lang blieb er aber unverheiratet, ohne eine wie auch immer geartete längere, tiefere, persönliche oder gar sexuelle Verbindung. Mit Edvard Collin verband ihn jedoch auch nach dessen Heirat im gegenseitigen Einvernehmen eine Freundschaft auf Distanz. In der Wissenschaft wird kontrovers diskutiert, ob Andersen homosexuell gewesen sei. Diese Diskussion begann 1901 mit dem Artikel „Hans Christian Andersen: Beweis seiner Homosexualität“ von Carl Albert Hansen Fahlberg (unter dem Pseudonym Albert Hansenin) in Magnus Hirschfelds „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“.
Nach seinem 70. Geburtstag, als Künstler international anerkannt und verehrt, vom dänischen König mit dem höchsten Orden ausgezeichnet, verstarb er am 4. August 1875 in Kopenhagen und wurde dort auf dem Assistens Friedhof beigesetzt.
Andersen schrieb mehr als 160 Märchen in acht Bänden. Dabei bearbeitete er Volksmärchen, bis sie seinem literarischen Ansprüchen genügten und von Kindern verstanden werden konnten.
Die Schneekönigin ist eines seiner längsten und ausgefeiltesten, aber auch kompliziertesten und vielschichtigsten Märchen. Es handelt von einem kleinen Mädchen, das seinen von der Schneekönigin entführten Spielgefährten sucht. Wie viele andere Märchen Andersens thematisiert auch dieses das kleine Glück der einfachen, guten Leute und ist humorvoll und ironisch. Die Suche des Mädchens spielt sich in traumartigen Szenerien ab.
Anjelka, am 25. November 2007
Es ist der erste Satz einer berühmten Erzählung eines berühmten Autors aus dem 19. Jahrhundert. Ich habe ihn aus meiner von den üblichen Übersetzungen leicht abweichenden Ausgabe entnommen, Anjelka, 25. November 2007
Ich kann nämlich mit einem schönen Ersten Satz aus †œDie Schneekönigin† von Hans Christian Andersen aufwarten, der da lautet:
Seht, nun fangen wir an.
Könnte diese Geschichte (welche von dem Spiegel und den Scherben handelt) etwa die gesuchte Erzählung sein?
Don Farrago am 25. November, 2007 20:05
Ach so, der
*«:::T:::» «:::U:::» «:::S:::» «:::C:::» «:::H:::»*
und Glückwunsch für den großartigen, unschlagbaren und allwissenden DON FARRAGO !!!
hätten eigentlich hierher gehört, wie auch der restliche Hasenschlegel.
Nun ja. Ein kurzes Leben.
Wie hast Du das denn nun eigentlich wieder gemacht, Don F. – ist Dir die Geschichte so präsent, oder war sie doch googlebar, oder hast Du einfach mal so vermutet, daß es „Seht“ statt „Hört her“ heißen könnte? *nmsf*
Danke für die Lobeshymnen, danke für den Schlegel!
Irgendwann habe ich das Märchen zwar mal gelesen (oder vorgelesen bekommen), aber präsent war es mir nicht, ist ja auch schon verdammt lang her.
Ich habe mir aber gleich gedacht, dass es sich bei dem Anfang nur um ein (nicht-deutsches) Märchen handeln kann. Und so viele berühmte Märchenautoren aus dem 19. Jh. gibt es ja nicht! Ich hab dann ein bisschen rumprobiert, auch mit „Seht“ oder Schaut“ (mit und ohne „her“ und „mal her“), und in Verbindung mit Andersen hat’s dann geklappt.
Im Übrigen ist es tatsächlich so, dass Wendungen wie „hör mal“, „schau mal“, „listen“, „look“ usw. häufig austauschbar sind, weil sie ja eigentlich nicht das entsprechende Organ ansprechen, sondern hauptsächlich die Aufmerksamkeit des Angesprochenen auf das Nachfolgende lenken sollen.
Das sieht man auch ganz gut bei der englischen Übersetzung. Sie fängt an mit „Now then, let us begin“. Auf dieser schönen Seite findet man eine Gegenüberstellung der deutschen und der englischen Übersetzung. Interesting, isn’t it?
Und einen neuen ES wird es †“ sorry †“ frühestens morgen Abend geben…
Anjelka, ich habe mal einen Vorschlag:
Was hältst du davon, wenn wir Dolcevita, die sich immer so hervorragend um die Einstellung der Ersten Sätze und die Garnierung der Ergebnisse mit entsprechenden Fotos und Hintergrundinformationen kümmert, jetzt mal ein Aufschlagsrecht samt Keks ehrenhalber einräumen?
Die Ärmste sitzt zu Hause, erledigt die ganze Logistik und knabbert dabei an altbackenen Schoten herum, während andere sich in Keksen, Dominosteinen und Hasenschlegeln suhlen. Das muss doch nicht sein!
Also, wenn du auch einverstanden bist, lassen wir Dolcevita jetzt ran. Und um gleich allen möglichen widerwärtigen Gedankenansätzen vorzubeugen, die sich jetzt in deine Hirnwindungen einschleichen könnten: Ich mache diesen Vorschlag nicht, weil ich keinen Bock oder keine Zeit habe! 🙂
Du hast das alles sehr überzeugend erschlossen, muß ich schon sagen. Die dänische Fassung beginnt übrigens „Se så! nu begynder vi.“ Very interesting indeed!
Deinem Vorschlag volle Zustimmung – und NIE käme ich auf finstere Hintergedanken der von Dir geäußerten Art! Schließlich kenne ich doch seit heute Dein hohes ethisches und moralisches Niveau. 😉
Um ehrlich zu sein, hat der Schubser von Holkenäs (klingt irgendwie wie ein Edgar-Wallace-Film) mir vorhin schon nahegelegt, mich doch mal zurückzuhalten, bevor jemand Brechreiz beim bloßen Anblick meines Namens bekommt. Und ich bin ja sowieso kein Freund von Süßigkeiten und viel lieber Rätselraterin als Rätselstellerin.
Oh, liebster Don, das Knabbern an altbackenen Schoten hat ja auch seine guten Seiten, vor allem, wenn ich daran denke wie viele Kalorien ihr beide so in letzter Zeit in Form von Dominosteinen, Hasenschlegel und Keksen zu euch genommen habt. Da mache ich doch gerne die Logistik im Hintergrund. ;.-)
Mich plagt eher das schlechte Gewissen, weil ich nicht konsequent dabei bleiben kann. Sonntags ist es noch schwieriger, weil immerzu irgendwer um mich herumwuselt und etwas von mir möchte. Richtig ruhig und entspannt wird es hier im Haus erst so gegen Mitternacht. Also mach dir keine Sorgen und wenn Bock und Zeit vorhanden sind, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn du dein Aufschlagrecht morgen umsetzt. Aber vielen Dank für das netteAngebot!
@ Anjelka, hast du deine Spielwiese schon entdeckt?
Vielleicht schubst du einfach mal zurück, wenn dieser Holkenäse dir weiterhin so viel Blödsinn einflüstert. Der Anblick deines Namens löst hier nur positive Empfindungen aus,
schlaft schön! LG
Hallo dolcevita,
ja, ich hatte sie justament gerade eben entdeckt, kurz bevor Du es schriebest! Vielen Dank nochmals!
Hoffentlich werde ich sie in absehbarer Zeit dann auch mal sinnvoll bespielen. Na ja, kommt Zeit, kommt Spiel.
Der arme Holkenäse, ich haue ihn hier immer in die Pfanne, ohne daß er sich wehren kann – das Wort „Brechreiz“ kam in dieser drastischen Form von mir, sein Hinweis war insgesamt dezenter. Das muß ich ihm nun doch zugute halten.
Wie schaffst Du es bloß, so viel Familie zu bewältigen und dann nach Mitternacht immer noch wach zu sein? Du mußt ja ein Energiebündel sondergleichen sein. Schwimmen ist wahrscheinlich gesund und stählt Körper und Geist.
Aber wer immer hier einen nächsten ES reinstellt, ich kann jedenfalls gut damit leben, wenn es noch nicht gleich morgen stattfindet.
🙂 Schlaft schön!
Bist du noch da?
Ja, war schon klar, dass ER sich nicht so ausgedrückt hat 😉
Oh, und ich erhole mich nach Möglichkeit bei einem Mittagsschläfchen von meinen nächtlichen Aktionen hier am PC – also nix mit Energiebündel und Kraft und Geist durchs Schwimmen.
Immerhin haben wir ja schon zwei Beiträge auf deiner Spielwiese und wie und wann du sie nutzt, wird sich finden.
Gute Nacht!
Da Dolcevita selbstlos auf die Übertragung des Aufschlagsrechts verzichtet hat, kommt jetzt nun doch mein neuer ES. Näher betreuen kann ich ihn allerdings erst ab heute Abend (falls ihn nicht jemand schon vorher zur Strecke gebracht hat):
Solange ich zurückdenken konnte, hatte ich im Waisenhaus gelebt.
Gesucht wird ein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschriebener Roman eines nicht-europäischen Autors. An der Frage, ob seine Romane (und davon hat er etliche geschrieben) zu den Werken der Weltliteratur zählen, scheiden sich allerdings die Geister. Zumindest war der Autor so populär, dass ihm sein Lebenswerk einen Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood eingetragen hat.
Sein damaliger Verleger hat diesen Roman veröffentlicht, weil †“ um es salopp mit des Autors eigenen Worten und in meiner Übersetzung zu sagen †“ „es das erste Mal war, dass er ein Buch gelesen hatte, bei dem er auf einer Seite weinen musste und auf der folgenden Seite einen Ständer kriegte“.
Heute würde man vielleicht eher sagen: Es ist eine stimmige Mélange (oder, für Kenner, ein farrago) aus spannendem Gangsterthriller und anrührender Liebesgeschichte, gewürzt mit einer kräftigen Prise Erotik. Und es ist trotz des Ich-Erzählers keine Autobiographie, dafür war der Autor zu jener Zeit doch noch zu jung (obwohl: wenn ich an Daniel Küblkotz & Konsorten denke…). Aber er kannte sich aufgrund seiner Herkunft auf den verschlungenen Pfaden des Großstadtdschungels recht gut aus.
Nun denn †“ viel Spaß beim Rätseln!
Hm. Bei Waisenhaus tendierte der Verleger hoffentlich zum Weinen.
Meine Gedanken gehen ja Richtung Dashiell Hammet und Raymond Chandler, aber ich kann momentan nicht prüfen, ob sie da auf dem richtigen Weg sind.
(Und für Kenner: Mélange klingt zwar um einiges eleganter als Mischfutter, aber in meinem lateinischen Langescheidt steht definitv Mischfutter.)
😆 mal wieder von hinten durch die Brust ins Herz, meine liebe Anjelka, tztztz
also, vielen Dank für den neuen ES, vielen Dank für die Erklärungen zum Frauenbild, später mehr…
kann jetzt leider nicht, ach so, der Satz ist angerichtet 🙂
Mein Lateinisch-Deutsches Handwörterbuch von K.E. Georges aus dem Jahre 1885 bietet eine etwas blumigere Übersetzung an, nämlich „Mengfutter“ oder „Mengsel“. Die Alten Römer kannten wohl noch kein musikalisches Potpourri und kein Leipziger Allerlei… 😉
@ Dolcevita:
Ich kann an dem Begriff „Mischfutter“ übrigens gar nichts Ehrenrühriges finden, schließlich bietest auch du so was in der Art an… für Seitenfresser zum Beispiel.. 😉
Ik wünsch jo veel Pläseer un segg Atjüs!