Mit Spannung warte ich jeweils auf die Sendung Druckfrisch, in der Denis Scheck u.a. offenherzig die Top Ten der Spiegel-Bestenliste bewertet. So fiel sein Urteil über die derzeitige Nummer 1, Feuchtgebiete von Charlotte Roche, dem Genre der Buches entsprechend, kraftvoll aus:
Charlotte Roche: Feuchtgebiete
Zu den hehrsten Aufgaben der Literatur zählt, dem Meer des Unsagbaren ein Stück neues Land abzuringen. Das leistet „Feuchtgebiete“ zweifellos: hier wird ein Tabu geknackt: in diesem Fall das Tabu von Intimhygiene und Analsex. Allerdings hat das nach 20, 30 Seiten auch der größte Dämel begriffen, und dann, ja dann kommt der Roman. Ohne nun als Korinthenkacker dastehen zu wollen, ist das freundlichste, was ich über die wahnsinnig brave und biedere Handlung dieses Romans sagen kann, dass sie mir am Arsch vorbeigeht.
(Dumont Verlag, 219 Seiten, 14,90 Euro)
Ich stimme Denis Scheck voll und ganz zu. Er hat es gut auf den Punkt gebracht, was den Roman „Feuchtgebiete“ ausmacht. Einziger positiver Punkt für mich: das Buch ist vom sprachlichen so klar geschrieben, dass ich es innerhalb kürzester Zeit durch hatte.