Barack Hussein Obama, Jr., geboren am 4. August 1961 in Honolulu, Hawaii, ist seit der Präsidentschaftswahl am 4. November 2008 der designierte 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Seine Amtseinführung ist für den 20. Januar 2009 vorgesehen.
1995 veröffentlichte Obama seine Autobiografie Dreams from My Father und legte sie 2004 etwas überarbeitet neu auf. Bis Juni 2005 war die Neuauflage 40 Wochen lang auf der Bestsellerliste für Sachbücher der New York Times. Er berichtet darin unter anderem über Drogenkonsum und schreibt dies einer Identitätskrise zu, die er aufgrund seiner Gemischtrassigkeit durchlebt habe. Das darauf basierende Hörbuch brachte Obama am 8. Februar 2006 einen Grammy für das beste Spoken Word Album.
Nach der Senatswahl unterschrieb er im Dezember 2004 einen mit 1,9 Millionen US-Dollar dotierten Vorvertrag für drei weitere Bücher. Das erste, das seine politischen Überzeugungen behandelt, erschien im Oktober 2006 unter dem Titel The Audacity of Hope: Thoughts on Reclaiming the American Dream. In Deutschland erschien es unter dem Titel Hoffnung wagen: Gedanken zur Rückbesinnung auf den American Dream. Er wirbt darin für die Überwindung von Grabenkämpfen zwischen den Parteien zugunsten der Rückbesinnung auf die Grundwerte des „Amerikanischen Traumes†œ. Ebenso beschreibt er die Probleme der politischen Einflussnahme durch die Medien und durch Lobbyarbeit und legt seine Wertvorstellungen zu den Themen Familie und Glauben dar. Am 10. Februar 2008 erhielt auch dieses darauf basierende Hörbuch einen Grammy als Best Spoken Word Album.
Kurzbeschreibung
Barack Obama verkörpert die weltweite Sehnsucht nach einer Politik des Friedens und der Menschlichkeit. Aufgewachsen unter ärmlichen Verhältnissen in Kenia und Indonesien, musste Barack nach seiner Rückkehr in die USA erleben, wie er wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde. Dies weckte seinen Ehrgeiz, der ihm zunächst eine glänzende juristische Laufbahn eröffnete und dann seinen furiosen Aufstieg als Politiker der Demokraten begründete. Seit er für das Amt des US-Präsidenten kandidiert, begeistert Obama die Menschen. Wer nun seine Familiengeschichte liest, spürt, dass in ihm auch ein begnadeter Erzähler steckt – und er hat eine große politische Zukunft, egal, ob er ins Weiße Haus einziehen wird oder nicht.
Leseprobe aus Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte meiner Familie von Barack Obama © Hanser 2008
Einmal hatte ich versucht, meiner Mutter davon zu erzählen, welche Rolle das Glück in der Welt spielt. Da war ich noch auf der High School, in meinem letzten Jahr, meine Mutter war von ihren indonesischen Feldstudien nach Hawaii zurückgekehrt, und eines Tages kam sie in mein Zimmer und wollte wissen, warum Pablo verhaftet worden sei. Ich hatte ihr beruhigend zugelächelt, ihre Hand getätschelt und gesagt, sie solle sich keine Sorgen machen, ich würde keine Dummheiten machen. Diese Methode funktionierte meistens, das hatte ich gelernt. Die Leute waren zufrieden, solange man höflich war und lächelte und keine abrupten Bewegungen machte. Sie waren mehr als zufrieden, sie waren geradezu erleichtert – wie angenehm, einem wohlerzogenen jungen Schwarzen zu begegnen, der nicht andauernd zornig war.
Meine Mutter war jedoch nicht zufrieden. Sie saß einfach da, sah mich todernst an.
„Findest du nicht, dass du mit deiner Zukunft ein wenig sorglos umgehst?«
»Was meinst du?«
»Du weißt genau, was ich meine. Einer deiner Freunde ist gerade wegen Drogenbesitzes festgenommen worden. Deine Noten
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werden immer schlechter. Du hast noch nicht einmal angefangen, dich um einen Studienplatz zu bewerben. Jedes Mal, wenn ich mit dir darüber reden will, reagierst du genervt.«
Ich musste mir das alles nicht anhören. Nicht, dass ich mich davor drückte. Ich erzählte ihr, dass ich vorhätte, eventuell nicht zu studieren, sondern auf Hawaii zu bleiben, ein paar Kurse zu besuchen und halbtags zu arbeiten. Meine Mutter fiel mir ins Wort, bevor ich geendet hatte. Ich könne überall in Amerika studieren, sagte sie, wenn ich mich nur ein wenig anstrengen würde. »Weißt du noch, wie das geht, sich anzustrengen? Verdammt noch mal, Bar, du kannst nicht einfach faul herumhocken und darauf warten, dass dir das Glück schon weiterhilft.«
Ich schaute sie an, wie sie vor mir saß, so ernst, so überzeugt vom Lebensweg ihres Sohnes. Die Vorstellung, dass mein Lebensweg auch mit Glück zu tun haben könne, war aus ihrer Sicht ketzerisch. Für meine Mutter stand fest, dass jeder verantwortlich für sein Leben ist – sie, die Großeltern, ich. Plötzlich hatte ich Lust, diese Selbstgewissheit anzupieksen, ihr zu erklären, dass ihr Experiment mit mir gescheitert sei. Statt laut zu werden, lachte ich. »Faul herumhocken? Tja, warum eigentlich nicht? Vielleicht ist es das, was ich vom Leben will. Ich meine, sieh dir Gramps an. Er hat doch auch nicht studiert.«
Damit hatte meine Mutter nicht gerechnet. Sie wurde blass, ihre Augen flackerten unruhig. Plötzlich ahnte ich, was ihre größte Sorge war. »Ist das deine Sorge?« fragte ich. »Dass ich wie Gramps ende?«
Rasch schüttelte sie den Kopf. »Schulisch bist schon viel weiter als er«, sagte sie. Aber die Gewissheit war aus ihrer Stimme gewichen. Statt nachzuhaken, stand ich auf und verließ das Zimmer.
Billie hatte aufgehört zu singen. Die Stille war bedrückend, und auf einmal war ich ganz nüchtern. Ich stand auf, drehte die Platte um, trank mein Glas leer und schenkte noch einmal nach. Ich hörte, wie jemand in der Wohnung über mir die Toilettenspülung betätigte und durchs Zimmer ging. Wohl noch jemand, der nicht schlafen kann und zusieht, wie sein Leben verrinnt.
Forsetzung der Leseprobe beim Hanser Verlag
Anne von The Island Weekly hat zu dem Buch ein Videointerview mit der amerikanischen Schriftstellerin Alice Walker empfohlen. Alice Walker sagte, sie möge seine Weltoffenheit (openmindedness), die daher stammt, dass er in so vielen verschiedenen Kulturen aufgewachsen ist. Er sei sehr neugierig und wolle andere Leute verstehen: worüber sie nachdenken, wie sie leben. Er verstehe die Welt durch den sehr unterschiedlichen Hintergrund seiner Eltern als kompliziert, aber machbar (workable).
Zudem sagt sie, es sei gut, dass er gut schreibe, also ein echter Schriftsteller sei, denn im Gegensatz zu Musikern und bildenden Künstlern (die manchmal vor die Hunde gingen) würden Schriftsteller einfach immer besser:
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten, erschienen im Verlag: Hanser Belletristik; Auflage: 1 (4. Februar 2008), 24,90 Euro.
Liebe Dolcevita,
Hörbuchpreise, echt? Hat er sie also selbst gelesen? Jetzt bin ich total neugierig!
Alice Walker hat in einem schönen Videointerview sich zum Buch „Dreams of my Father“ geäußerst. Sie sagte, sie möge seine Weltoffenheit (openmindedness), die daher stammt, dass er in so vielen verschiedenen Kulturen aufgewachsen ist. Er sei sehr neugierig und wolle andere Leute verstehen: worüber sie nachdenken, wie sie leben. Er verstehe die Welt durch den sehr unterschiedlichen Hintergrund seiner Eltern als kompliziert, aber machbar (workable).
Zudem sagt sie, es sei gut, dass er gut schreibe, also ein echter Schriftsteller sei, denn im Gegensatz zu Musikern und bildenden Künstlern (die manchmal vor die Hunde gingen) würden Schriftsteller einfach immer besser 😉 (Weiß nicht ob es stimmt, aber kann man schon so sehen.) Video sehr zu empfehlen:
http://www.youtube.com/watch?v=W3-9gq_htUo
Liebe Grüße,
Anne
Liebe Anne,
ich danke dir vielmals! Es stimmt, das Video ist sehr schön, ich habe es oben in den Beitrag mit deinen Worten eingebettet, hoffe, dass du nichts dagegen hast.
Das mit den Hörbuchpreisen habe ich bei Wikipedia gelesen, irgendwie scheint Obama ein Multitalent zu sein. Erstaunlicherweise haben die Amazon-Rezensenten diesem Buch fast einstimmig die höchste Bewertung gegeben. Also wird was dran sein an seinen schriftstellerischen Fähigkeiten. Er hatte wohl als nächstes ein Kinderbuch geplant, bin gespannt, ob er das jetzt noch umsetzen kann, wahrscheinlich schafft er es zeitlich nicht, zumindest nicht so bald. 😉
Herzliche Grüße!