Esterhazy ist das verrückteste und komischste Hasenbuch. Schon vor 16 Jahren erschienen, wurde es jetzt wieder neu aufgelegt. Die Geschichte vom zart gewachsenen Hasen aus Wiener Geblüt, der im ruppigen Berlin sich eine Liebe suchen muss. Esterhazy war schon mit Erscheinen vor sechzehn Jahren ein Klassiker der Kinderliteratur. Weil auch älteste Kinder zu Lachtränen erregt wurden. Der Text von Irene Dische und H. M. Enzensberger: sehr doppelbödig. Die Bilder von Michael Sowa: Seelenstudien in den düsteren Kulissen der Menschenwelt. ZEIT Online
Kurzbeschreibung
Das Hasengeschlecht der Esterhazys ist so alt wie edel, doch es gibt ein Problem: Die Nachkommen sind von Generation zu Generation immer kleiner geworden. Als der jüngste Enkel in den Papierkorb fällt und allein nicht mehr herauskommt, beschließt Fürst Esterhazy zu handeln: Er schickt seine Enkel in die weite Welt. Sie sollen sich Frauen suchen, nicht unbedingt edle – Hauptsache groß. Der Jüngste soll ausgerechnet in Berlin sein Glück suchen, denn dort soll es besonders viele Hasen geben. Wie der Hase dort (noch hinter der Berliner Mauer) die Häsin Mimi findet und die beiden (nach dem Mauerfall) das Glück, davon erzählt dieser ebenso komische wie kluge Kinderbuch-Klassiker.
Über die Autoren
Irene Dische, 1952 in New York als Tochter eines Biochemikers (und späteren Nobelpreisträgers) und einer Ärztin deutscher Abstammung geboren, lebt seit mehr als einem Jahrzehnt in Berlin. Sie schreibt nicht nur Romane für Erwachsene und Kinder sondern drehte auch den gerühmten Dokumentarfilm „Zacharias“. Hans Magnus Enzensberger, geboren 1929 in Kaufbeuren, lebt heute in München. Seit einiger Zeit schreibt der Autor auch Kinder- und Jugendbücher. Sein Buch „Der Zahlenteufel“ wurde mit dem ‚Luchs‘ ausgezeichnet. 1963 erhielt Hans Magnus Enzensberger den Georg-Büchner-Preis. Michael Sowa lebt seit seiner Geburt im Jahre 1945 in Berlin. Nach Abschluss eines Kunstpädagogikstudiums 1975 freier Maler und Zeichner. 1995 wurde er mit dem Olaf-Gulbransson-Preis ausgezeichnet.
Prolog
Familien kriegen oft Kinder, man weiß nicht genau, warum. Die Esterhazys haben seit ewigen Zeiten immerzu Kinder gekriegt. Schon vor zweihundert Jahren waren sie wahrscheinlich die größte Familie in ganz Österreich. Das heißt, eigentlich waren sie gar nicht besonders groß, nur zahlreich. Um die Wahrheit zu sagen, die Esterhazys wurden sogar im Lauf der Zeit immer kleiner und kleiner, weil sie leider nie genug Salat und Karotten aßen, sondern fast nur Pralinen und Torten, Bonbons und Strudel. Und so kam es, dass die Esterhazys, von denen unsere Geschichte handelt, sehr sehr winzig und sehr sehr intelligent waren. Der regierende Fürst Esterhazy machte sich Sorgen wegen seiner unzähligen Kinder und Kindeskinder. In den Schuhgeschäften wurden sie ausgelacht, weil ihnen sogar die Babyschuhe zu groß waren. Auch mit dem Radfahren hatten sie Schwierigkeiten, weil ihnen der Sattel zu hoch war und weil ihre Pfoten nicht bis zu den Pedalen reichten. Und als der jüngste Esterhazy in einen Papierkorb ?el und nicht mehr herauskam, sagte der Fürst: »So kann es nicht weitergehen! Jetzt muss etwas geschehen.« Drei Tage schloss er sich in sein Zimmer ein und dachte nach. Dann sprach der Fürst: »Ich will alle meine Enkel ins Ausland schicken. Jeder soll in einen anderen Teil der Welt fahren, sich eine große Frau suchen und eine Familie gründen.
Gebundene Ausgabe: 32 Seiten, erschienen im Hanser Verlag am 4. Februar 2009 – 14,90 Euro