Erzeugt die Krankheit das Verbrechen, oder ist das Verbrechen selbst irgendwie seiner besonderen Natur nach immer von einer Art Krankheit begleitet? (Dostojewski, Schuld und Sühne, 1866)
Es ist schwer zu glauben, dass ein Mensch seinen Opfern die Kehlen aufreißt, lassen die Spuren doch eher auf ein Tier schließen.
Zu Beginn von Markus C. Schulte von Drachs Thriller „Der fremde Wille“ scheitert eine Expedition im Kongo. Dann erschüttert eine unglaubliche Mordserie München. Weitere Morde passieren in Schottland, Boston und auf Hawaii. Alle Opfer weisen die gleichen Spuren von Gewalt auf und lassen auf das Gebiss einen Raubtieres schließen. Der Münchner Kommissar Hans Bauer und die britische Psychologin Cynthia Collins ermitteln gemeinsam. Im Zuge dessen erfährt man viel über die neurologische und psychologische Störung des möglichen Täters, begründet mit den profunden Recherchen des Autors über die Erkenntnisse des modernen „Profiling“ internationaler Strafverfolgungsarbeit.
Markus C. Schulte hat mit Der fremde Wille eine psychologisch ausgefeilte Story mit einer eingängigen, spannenden Handlung geschrieben und letztendlich viel mehr als einen ausgezeichneten Kriminalroman. „Der fremde Wille“ wirkt nachhaltig und regt zu Diskussionen über Schuldfähigkeit und Eigenbestimmung an.
Kurzbeschreibung
Er muss es immer wieder tun.
Er hat keine Wahl.
Du bist nirgendwo sicher.
Eine Münchner Sonderkommission ermittelt in einer beunruhigenden Mordserie. Es mangelt nicht an Spuren, aber nichts bringt sie auch nur in die Nähe eines Verdachtes. Es folgen weitere brutale Überfälle. Doch diesmal schlägt der Täter an den unterschiedlichsten Orten auf der ganzen Welt zu. Die Suche nach dem Täter wird zu einem Wettrennen, das die Ermittler an ihre Grenzen führt: Etwas lässt sich nicht mehr aufhalten. Hauptkommissar Hans Bauer arbeitet an einer Mordserie im Englischen Garten. Bisher ermittelt seine Soko ohne sichtbaren Erfolg. Die Frauen wurden scheinbar zufällig zu Opfern. Ihr Umfeld ist unverdächtig. Das Vorgehen des Täters ist immer gleich.Auch die Spuren am Tatort sind eindeutig: Der Mörder hat jede Menge DNA und Fingerabdrücke hinterlassen. Sonderkommission, Gerichtsmedizin, modernste Kriminalistik – doch kein brauchbarer Hinweis, nicht der leiseste Verdacht. Dann werden weitere brutale Überfälle aus Hawaii, Schottland und Boston gemeldet. Fieberhaft arbeiten die Experten von FBI, Scotland Yard und BKA an einem Profil. Sie sind sich ihrer Vorgehensweise so sicher, dass sie beinahe die wichtigste Spur übersehen: die Morde selbst. In einer Welt, in der klassische Untersuchungsmethoden altmodisch geworden sind, wo sich neuste wissenschaftliche Erkenntnisse durchsetzen, sucht Bauer einen rätselhaften Mörder. Wie ein Schatten überfällt der Mörder seine Opfer, wie ein Schatten bewegt er sich durch das Netz der Ermittlungsmaßnahmen. Nichts kann ihn stoppen.
Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat eine Leseprobe online gestellt.
Über den Autor
Jahrgang 1965, ist promovierter Biologe. Er arbeitet als Wissenschaftsredakteur bei Sueddeutsche.de. Zuvor Journalist u. a. für die Süddeutsche Zeitung, die Berliner Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Die Welt. 2005 erschien sein erster Thriller Furor.
Die gebundene Ausgabe umfasst 512 Seiten und ist im April 2009 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Der fremde Wille ist für 19,95 Euro im Handel erhältlich.