Claudia Piñeiro erhält den LiBeraturpreis 2010 für „Elena weiß Bescheid“

Der LiBeraturpreis wird ausschließlich an Frauen verliehen, da es Autorinnen aus den „Ländern des Südens“ oft noch schwerer als ihre Kollegen haben, wahrgenommen zu werden.

†œLiberatur† leitet sich aus dem Lateinischen ab und hat etwas mit Freiheit, Befreiung zu tun, in welchem Sinne vermutlich die mit dem Preis bedachte Literatur und die Vergabe an Frauen der †œDritten Welt† verstanden werden soll“, erklärte Tinius 2008 auf meine Frage nach dem großen „B“ im Namen der Auszeichnung.

In diesem Jahr geht der LiBeraturpreis  an die argentinische Schriftstellerin Claudia Piñeiro. Sie wurde für ihren Roman „Elena weiß Bescheid†œ ausgezeichnet.

Die Jury hob in ihrer Begründung hervor, dass Piñeiro mit ihrem Roman ein aktuelles und höchst modernes Buch vorgelegt habe, das durch seine allgemeingültigen Themen und die gelungene literarische Bearbeitung auch hierzulande eine große Leserschaft erreichen werde.

Kurzbeschreibung
Jede glaubt, sie habe sich für die andere geopfert. Nun kommt die Stunde der Wahrheit. Die Tochter wird tot aufgefunden, erhängt im Glockenturm der Kirche. Doch Elena, die Mutter, kann oder will nicht glauben, dass Rita sich das Leben genommen hat.
Für die alte Dame gibt es nur eine Möglichkeit, hinter das Geheimnis um Ritas Tod zu kommen: Sie muss mit einer Frau sprechen, der sie und ihre Tochter vor zwanzig Jahren geholfen haben. Dafür muss Elena ins Stadtzentrum fahren – ein schwieriges und riskantes Unterfangen für jemanden, der an Parkinson in fortgeschrittenem Stadium leidet. Wenn die Wirkung ihres Medikaments endet, wird sie wieder in bewegungsloser Starre versinken. Am Ende muss Elena eine Wahrheit erfahren, mit der sie nicht gerechnet hat.

„Claudia Pineiro hat ein dichtes, zupackendes Buch geschrieben, das mich von der ersten Seite an eingefangen hat. Elenas galliger Humor, ihre grimmige Entschlossenheit und ihr stoischer Umgang mit der Krankheit haben mich sofort für sie eingenommen – und meine Aufmerksamkeit auch mal wieder auf die kleinen Bewegungen gelenkt, die mein Körper tagtäglich unbeachtet ausführt.

„Elena weiß Bescheid“ von Claudia Pineiro ist ein dünnes, aber wuchtiges Buch, das noch eine Weile nachhallt. Ich freue mich schon auf die anderen Bücher der Autorin!“, schreibt Lille in einer Rezension auf Büchereule.de.

Über die Autorin
Claudia Piñeiro, geboren am 10. April 1960 in Buenos Aires, ist eine argentinische Journalistin und Schriftstellerin.
Piñeiro studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universidad de Buenos Aires und schloss dieses Studium auch erfolgreich ab. Anschließend begann sie – anfangs als freie Mitarbeiterin, später fest angestellt – für verschiedene Zeitungen und Radiosender zu schreiben.
Parallel dazu entstand mit den Jahren ein eigenständiges literarisches Werk, für das sie auch schon verschiedentlich ausgezeichnet wurde. Neben ihren Romanen gibt es von Piñeiro auch einige Theaterstücke und mehrere Kinderbücher.
Claudio Piñeiro lebt in ihrer Heimatstadt als freie Schriftstellerin und wird als Shootingstar der argentinischen Literatur bezeichnet.

Der LiBeraturpreis wird am 3. Oktober um 16 Uhr in der Christuskirche in Frankfurt verliehen. Claudia Piñeiro liest aus ihrem Roman am 5. Oktober im Literaturhaus Frankfurt.

Quelle: Börsenblatt

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