Italo Svevo-Preis 2011 geht an Volker H. Altwasser

Der 41-jährige Schriftsteller Volker H. Altwasser erhält den Italo Svevo-Preis 2011.

Der Italo Svevo-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird seit 5 Jahren durch das Hamburger Unternehmen Nordcapital gestiftet. Laut Statut entscheidet ein vom Kuratorium bestimmter Juror allein, wer mit dem Preis geehrt wird.

In diesem Jahr fungierte als alleiniger Juror der Schriftsteller Thomas Hürlimann.

Er begründet seine Wahl folgendermaßen: „Volker Altwasser nähert sich auf beeindruckende Weise den letzten Dingen. Bisher erschienen die Romane ‚Letzte Haut‘, ‚Letztes Schweigen‘ und ‚Letzte Fischer‘. Vor allem sein Seefahrerbuch bezeugt Altwassers herausragende poetische Kraft. Altwasser erzählt grandios vom Scheitern aller Träume †“ und dass es sich trotzdem lohnt, ihnen nachzujagen.“

Die Trilogie von Volker H. Altwasser

Letzte Haut

Kurzbeschreibung
18 Monate untersucht der SS-Ermittlungsrichter und Polizeibeamte Dr. Schmelz 1943/44 die Verhältnisse im KZ Buchenwald. Ausgerüstet mit einem personengebundenen Geleitbrief hat er freie Einsicht in alle Bereiche des Lagers. Noch im Winter 1944 wird der Kommandant des Konzentrationslagers, Karl Koch, in einem Geheimprozess wegen Wehrkraftzersetzung, Unterschlagung und Mord zum Tode verurteilt. Schmelz überführt mit Koch einen Mann, der sich mit Himmler duzt. Dies gelingt dem Juristen mit dem besten Diplom seines Jahrgangs, weil er nach hartem Ringen mit sich selbst zum Mörder an zwei sowjetischen Kriegsgefangenen wird: Er beweist mit dem »Prinzip der Ausschließlichkeit« persönlich motivierte Morde – mit Mord.
Mit diesem atemberaubenden und erschütternden historischen Roman, wird der Staffelstab des Erzählens über die Verbrechen des Nationalsozialismus an die Enkelgeneration übergeben.

Letztes Schweigen: Ein Abwrackroman

Kurzbeschreibung
Humorvoll und doch voll Bitterkeit erzählt Volker Altwasser diese Geschichte von einer schweren und einsamen Kindheit, die geprägt ist von den Lügen, Illusionen und Abgründen einer überforderten alleinerziehenden Mutter. Einfühlsam und schonungslos offen berichtet er in einer Sprache, die dem Leiden abgerungen scheint, von einem tragischen Schicksal, das den Leser nicht unberührt lässt.Die Geschichte eines gedemütigten, vernachlässigten, ungeliebten Jungen, der Kraft seiner eigenartigen Phantasie einen Weg aus der Trostlosigkeit findet und doch der ewige Außenseiter bleiben wird. Mangelnde Liebe, ständig wechselnde Stiefväter, die irgendwann immer als schwere Alkoholiker, als „Säufersäue“, enden allem zu Trotz entrinnt der Junge der Sprachlosigkeit und erfindet sich neu.

Letzte Fischer

Kurzbeschreibung
Luise wird mit ihrem Spezialteam beauftragt, den Walfänger Rimbaud mitsamt seiner Ladung sicher in den Hafen von Spitzbergen zu bringen. Das raue Leben auf dem Walfänger birgt einige Überraschungen unter anderem beginnt Luise eine gefährliche Affäre mit dem Schiffsjungen Tommy. Zur gleichen Zeit ist ihr Stiefvater Robert mit dem Hochseeschiff Saudade vor Somalia unterwegs, um Rotbarsch zu fangen und die seltene und überaus kostbare Kurznasenseefledermaus zu häuten. Es soll seine letzte Fahrt sein, bevor er sich dem Wunsch seiner Frau Mathilde fügt, ein Leben an Land zu führen.Volker Altwassers Letzte Fischer ist eine Hommage an das Leben auf den Meeren, ein Abgesang auf eine Männerwelt, die mit ihren Ritualen und Traditionen wie aus der Zeit gefallen wirkt. Neben furiosen Beschreibungen der Waljagd und der Walverarbeitung und mitreißenden Schiffsmanövern auf der ungebändigten See entspinnt sich eine zärtliche Geschichte, die von tiefer Melancholie und Wehmut durchzogen ist. Ein großes Hochseeepos, das vom Meer und immer auch von der Literatur über das Meer erzählt.

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Der Literaturpreis wird Volker Harry Altwasser am 7. Dezember 2011 im Hamburger Literaturhaus überreicht.

Quelle: Börsenblatt

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